2-Faktor Methode Conjoint-Analyse Kurseinheit 2

Dr Franke Ghostwriter
2-Faktor Methode (Conjoint-Analyse) KE 2

Hallo,

kann mir jemand sagen, wie ich bei 4 Eigenschaften mit 4 Ausprägungen (Profilmethode: 4^4 = 256) bei der Reduzierung des experimentellen Designs mit Hilfe der 2 Faktorenmethode auf 6 x 4 x 4= 96 komme?

Was fasse ich denn zusammen, um die "6" zu erhalten? Wie sieht die Matrix denn dann aus?

1 2 3 4
A A1 A2 A3 A4
B B1 B2 B3 B4
C C1 C2 C3 C4
D D1 D2 D3 D4

würde mit der Profilmethode 256 Kombinationen ermöglichen:

A1 B1 C1 D1
A1 B1 C1 D2
A1 B1 C1 D3
A1 B1 C1 D4

A1 B1 C2 D1
A1 B1 C3 D1
A1 B1 C4D1

...

Aber wie kann man das jetzt reduzieren ?? !! ??


Ich verstehe das Beispiel im Skript nicht - auch das Internet (Literatur zum Thema multiv. Analysemethoden) kann mir nicht weiterhelfen.

Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen ...

Gruß aus Köln,

Dominik
 
Dominik,

um alle möglichen Zweier-Kombinationen der vier Eigenschaften zu ermitteln, geht man "in Grundzügen" wie bei der Ankerpunktmethode vor:
du kannst Eigenschaft 1 mit den Eigenschaften 2, 3 und 4 kombinieren, Eigenschaft 2 mit den Eigenschaften 3 und 4, und letztlich Eigenschaft 3 mit Eigenschaft 4. Ergibt in Summe sechs Kombinationen mit je vier Ausprägungen pro Eigenschaft der Kombination, also 6*4*4.

Beste Grüße,
Sascha
 
Um es in anderen Worten zu erklären, nehm ich mal das Beispiel der Klausuraufgabe von März 2010: "Für die neue Delikatess-Wurst wurden drei unterschiedliche Fleischarten und eine vegetarische Variante in Betracht gezogen. Aus produktionstechnischen Gründen kann die Wurst mit 125g, 150g und 175g geliefert werden. Bezüglich der Preislage möchte das Handelsunternehmen das Produkt entweder in einer günstigen, mittleren oder hohen Preislage positionieren."
Der Faktor Wurstinhalt hat also 4 Ausprägungen (3x Wurst und 1x Vegi), Faktor Menge auch 3 Ausprägungen und Faktor Preis auch 3. Zuerst kombinierst du jeden der 3 Faktoren einmal mit einem anderen, du hast dann also 3 Kombinationen (Wurstinhalt - Menge; Wurtsinhalt - Preis; Menge - Preis). Am besten zu zeichnest dir diese 3 Tabellen angedeutet untereinander auf ein Blatt.
Erst im nächsten Schritt betrachtest du die Ausprägungen: in der ersten Tabelle hat du ja den Faktor Wurstinhalt mit 4 Ausprägungen und Faktor Menge mit 3 Ausprägungen. rechne 4x3 und du erhälst 12 mögliche Kombinationen. In Tabelle 2 mit Wurstinhalt und Preis ebneso: 4x3. in der Tabelle Menge-Preis sind es aber nur 9 Kombis, da jeweils 3 Ausprägungen je Faktor. Jetzt alle Kominationen aufsummieren: 12+12+9 = 33
Alles klar? Du kannst wirklich mit einer Skizze arbeiten, das klappt auch noch mit 4 faktoren und je 4 Ausprägungen. Wie oben schon augelistet kannst du da 6 Kombinationen von Faktoren bilden, und in jeder dieser 6 Tabellen stehen 4x4 Ausprägungen. 6x4x4 = 96
 
Ich habe allerdings noch ein Problem mit der in der Klausur nachfolgenden Frage: Angenommen die Untersuchung zeigt keine eindeutige Präferenz für eine Delikatess-Wurst. Vielmehr werden mehrere unterschiedliche Alternativen bevorzugt. Wodurch kann dieses Ergebnis erklärt werden?
Erläutern Sie auch, wie sich das Handelsunternehmen nun bezüglich der Produkteinführung verhalten sollte!

Was für eine Antwort würde hier erwartet? Wenn man mal davon ausgeht, dass die gewählten Produkteigenschaften wirklich kaufverhaltensrelevant sind, ist das Ergebnis der Analyse, dass die Nachfragerpräferenzen sehr heterogen sind. Das Unternehmen könnte jetzt in einem zweiten Schritt eine Clusteranalyse machen, und versuchen, homogene Nachfragergruppen zu bilden.

Oder was würdet ihr da schreiben?
 
ganz genau. Dann hast du Nachfragergruppen befragt, die heterogen sind. Im Skript ist das Problem der Durchschnittsbildung erwähnt (am Beispiel eines Automobils: man baut ein Fahrzeug, was hinterher keinem gefällt - wir in Köln tun das öfter mal *g*).

Die Clusteranalyse sollte in diesem Fall im Vorfeld zur Conjoint-Analyse geschehen.

Gruß aus Köln,

Dominik
 
Um es in anderen Worten zu erklären, nehm ich mal das Beispiel der Klausuraufgabe von März 2010: "Für die neue Delikatess-Wurst wurden drei unterschiedliche Fleischarten und eine vegetarische Variante in Betracht gezogen. Aus produktionstechnischen Gründen kann die Wurst mit 125g, 150g und 175g geliefert werden. Bezüglich der Preislage möchte das Handelsunternehmen das Produkt entweder in einer günstigen, mittleren oder hohen Preislage positionieren."
Der Faktor Wurstinhalt hat also 4 Ausprägungen (3x Wurst und 1x Vegi), Faktor Menge auch 3 Ausprägungen und Faktor Preis auch 3. Zuerst kombinierst du jeden der 3 Faktoren einmal mit einem anderen, du hast dann also 3 Kombinationen (Wurstinhalt - Menge; Wurtsinhalt - Preis; Menge - Preis). Am besten zu zeichnest dir diese 3 Tabellen angedeutet untereinander auf ein Blatt.
Erst im nächsten Schritt betrachtest du die Ausprägungen: in der ersten Tabelle hat du ja den Faktor Wurstinhalt mit 4 Ausprägungen und Faktor Menge mit 3 Ausprägungen. rechne 4x3 und du erhälst 12 mögliche Kombinationen. In Tabelle 2 mit Wurstinhalt und Preis ebneso: 4x3. in der Tabelle Menge-Preis sind es aber nur 9 Kombis, da jeweils 3 Ausprägungen je Faktor. Jetzt alle Kominationen aufsummieren: 12+12+9 = 33
Alles klar? Du kannst wirklich mit einer Skizze arbeiten, das klappt auch noch mit 4 faktoren und je 4 Ausprägungen. Wie oben schon augelistet kannst du da 6 Kombinationen von Faktoren bilden, und in jeder dieser 6 Tabellen stehen 4x4 Ausprägungen. 6x4x4 = 96

GENIAL!!!!! Danke, Think. Jetzt hab ich es. Würden wir hierbei die Profilmethode einsetzen, dann hätten wir ja 4*3*3=36 Kombinationen. Also durch die 2-Faktor-Methode haben wir quasi 3 Kombinationen gespart 🙂.

Merci

Jenny
 
Also Moment...das was der Think da berechnet hat ist also die 2 Faktor-Methode? Und bei der Profilmethode muss ich einfach alles Ausprägungen miteinander multiplizieren?
Wenn ich 5 Merkmale mit 3 Ausprägungen habe, rechne ich bei der Profilmethode 3 hoch 5 = 243...bei 4 Merkmalen und 4 Ausprägungen 4hoch4=256
Aber was mache ich wenn ich wie 2 Merkmale habe und das erste hat 3 und das zweite 2 Ausprägungen???
 
Hey Kristi,

anhand deines Beispiels berechnet man für die Profilmethode 3*2=6 mögliche Kombinationen (da du alle in Frage kommenden Kombis berücksichtigst). Bei der 2-Faktoren-Methode gibt es nur eine mögliche Kombination der zwei Merkmale (Merkmal 1 mit Merkmal 2) mit den Ausprägungen 3 und 2. Ergibt in Summe also auch (1)*3*2=6 mögliche Kombintionen. In diesem Fall kann man also die Anzahl der Kombinationen nicht weiter reduzieren.

Beste Grüße,
Sascha
 
Also Moment...das was der Think da berechnet hat ist also die 2 Faktor-Methode? Und bei der Profilmethode muss ich einfach alles Ausprägungen miteinander multiplizieren?
Wenn ich 5 Merkmale mit 3 Ausprägungen habe, rechne ich bei der Profilmethode 3 hoch 5 = 243...bei 4 Merkmalen und 4 Ausprägungen 4hoch4=256
Aber was mache ich wenn ich wie 2 Merkmale habe und das erste hat 3 und das zweite 2 Ausprägungen???

Hallo Kristi,

es ist wirklich so, wie Think schreibt. Du musst dir mal alles aufmalen. Ich gehe jetzt mal von der Klausur WS 09/10 aus (Aufgabenstellung, die auch Think darstellt).

Du hast insgesamt 3 Eigenschaften:
1. Wurstinhalt
2. Menge
3. Preis

- Wurstinhalt hat 4 Eigenschaftsausprägungen, z.B. Schwein, Rind, Hühnchen und Gemüse
- Menge hat 3 Eigenschaftsausprägungen, 125 gramm, 150 gramm & 175 gramm
- Preis hat auch 3 Eigenschaftsausprägungen, niedrig, mittel und hoch

Bei der 2 Faktor-Methode schaust du dir jeweils die Eigenschaften PAARWEISE an. Also einmal machst du eine schöne Matrix mit Wurstinhalt und Menge. Dann machst du noch eine mit Wurstinhalt und Preis. Dann machst du noch eine mit Preis und Menge. Bei dem ersten Paar (Wurstinhalt und Menge) hast du es mit 12 Alternativen zu tun (mal es mal auf). Bei dem zweiten Paar (Wurstinhalt und Preis) hast du es ebenfalls mit 12 Alternativen zu tun. Bei dem dritten Paar (Preis & Menge) hast du es mit 9 Alternativen zu tun. Also hast du so 12+12+9 = 33 Alternativen.

Bei der Profilmethode gehst du anders vor:

Wurstinhalt: 4 Ausprägungen
Menge: 3 Ausprägungen
Preis: 3 Ausprägungen

Du möchtest dir jetzt alle!! Alternativen anschauen! Also hast du 4*3*3= 36 Alternativen. Die 2-Faktormethode soll ja diese ganze Geschichte verinfachen, was sie hier tut. Anstatt dich mit 36 Alternativen zu quälen, musst du dich "nur" noch mit 33 quälen.
Alles klar? 🙂

Wenn ich was falsch erkläre, sagt es mir bitte 🙂

Zu deiner Frage (PROFILMETHODE):
Wenn du 5 Eigenschaften hast, mit jeweils 3 Eigenschaftsausprägungen, dann hast du es mit 3*3*3*3*3 Alternativen zu tun:

Eigenschaft 1----> 3 Ausprägungen
Eigenschaft 2----> 3 Ausprägungen
Eigenschaft3 -----> 3 Ausprägungen
Eigenschaft 4------> 3 Ausprägungen
Eigenschaft 5------>3 Ausprägungen

Wenn du 2 Eigenschaften hast, und die eine Eigenschaft hat 3 Ausprägungen und die andere Eigenschaft hat 2. Gemäß der Profilmethode musst du dann rechnen: 3*2 = 6 Alternativen. Und da du hier "nur" 2 Eigenschaften hast, kannst du auch mit der 2-Faktor-Methode die Alternativenzahl nicht reduzieren, da du dir die Eigenschaften ja schon bei der Profilmethode PAARWEISE anschaust.

Eigenschaft 1 ------> 3 Ausprägungen
Eigenschaft 2-------> 2 Ausprägungen

Falls ich Blödsinn schreibe, macht mich darauf aufmerksam
 
jetzt habe ich mal ein paar dumme Fragen:

1.) Was ist eigentlich Am(quer)-ny?

2.) Was ist Bi(quer)-ny?

3.) Was folgern wir eigentlich daraus, wenn zwischen der empirischen und theoretischen Rangfolge Abweichungen bestehen?

Bei 1-3: Mathematisch kann ich das rechnen, aber ich verstehe nicht, was ich da tue 😉

Danke vorab und lieben Gruß

Jenny
 
Danke an Yantis,

jetzt hab ich es auch endlich verstanden, wie man auf die 96 im Skript kommt!

A: X X X X
B: X X X X
C: X X X X
D: X X X X


A mit B = 16
A mit C = 16
A mit D = 16
B mit C = 16
B mit D = 16
C mit D = 16

6 x 16 = 96

So ist es irgendwie einfacher erklärt.

Gruß aus Köln,

D.
 
Also ich steig da jetzt ja gar nicht mehr durch 😕

Wenn man jetzt das Bsp. von S. 5 von dem Link oben nimmt, dann hat man:

1. Eigenschaft: drei Ausprägungen z.B. x, y, z
2. Eigenschaft: zwei Ausprägungen, z.B. a, b
3. Eigenschaft: zwei Ausprägungen, z.B. c, d

Wenn ich jetzt vollständige Alternativen bilde (Profilmethode), dann bekomme ich folgendes:

xac
xad
xbc
xbd

yac
yad
ybc
ybd

zac
zad
zbc
zbd

d.h. also 12 mögliche Kombinationen (oder habe ich etwa welche übersehen?)


Wenn ich mit 2-Faktor-Methode rechne:

1.Eigenschaft und 2. Eigenschaft ergeben: 3*2=6 Zweierkombinationen
2. Eigenschaft mit 3. Eigenschaft: 2*2=4
1. Eigenschaft mit 3. Eigenschaft: 3*2=6

Wenn ich das jetzt zusammenaddiere, komme ich auf 6+6+4=16 Zweierkombinationen, also mehr Alternativen als bei der Profilmethode!

Ich dachte, 2-Faktor-Methode wäre zum Reduzieren der Anzahl der Alternativen, nur in dem Fall ist es ja andersrum (?!) Was mache ich denn da falsch?
 
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