Abgrenzung horizontale/vertikale Kooperation

Dr Franke Ghostwriter
auch nach mehrmaligen Lesen fällt mir es schwer wirklich zu verstehen, was vertikale und horizontale Integration sind und wie die beiden Formen mit den den Wertschöpfungsstufen einer SCM zusammenhängen? Kann mir das jemand nochmal in anderen Worten erklären?
Ich habe mir dei SCM vor dem inneren Auge immer als Prozesskette von links nach rechts vorgestellt, wobei links eine niedrige Wertschöpfungsstufe war (weit weg vom Enkunden) und rechts dann schliesslich das Endprodukt rauskommt. Horizontale Kooperation wären für mich dann die Zusammenarbeit mit vor- und nachgelagerten Stufen der Wertschöpfung (also zb engere Beziehungen zum Zulieferer), und die vertikale Kooperation Zusammenarbeit mit Unternehmen, die dasselbe machen (also gleiche Wertschöpfungsstufe). Irgendwie passt das aber nicht mit der Erläuterung im SKript zusammen, oder?
 
Soweit ich das verstanden habe, ist es folgendermaßen gemeint:
Vertikale Kooperation meint die Kooperation von aufeinander folgenden Wertschöpfungsstufen (also eine Kooperation in der Tiefe, dementsprechend der Prozesskette entlang). Diese führt zur Arbeitsteilung und effizienter Leistungserstellung.
Bei horizontaler Kooperation arbeiten Unternehmen auf gleicher Wertschöpfungsebene zusammen, also in der Wertschöpfungsbreite. Es werden sog. "strategische Allianzen gebildet, die zu Wettbewerbs-, Entwicklungs- und Preisvorteilen führen können.
Ich denke, du musst dir die Kette einfach nicht von links nach rechts, sondern von oben nach unten vorstellen, oder?
 
das Problem habe ich auch. Klar kann man es sich auch von oben nach unten vorstellen, Blöd ist nur, dass es im Skript auch von links nach rechts dargestellt ist. Ich versuchs mir einfach zu merken, dass es genau umgekehrt ist, wie ich es logisch erklären würde. ;o)

LG Anja
 
Ok, so kann man es natürlich auch machen...wenn man sich die Wertschöpfungskette dann also von oben nach unten vorstellt, mit dem Endprodukt unten - was ist dann eine hohe und was eine niedrige Wertschöpfungstufe bzw -tiefe? Muss man sich dass dann bildlich vorstellen und ganz oben, bei den Zulieferern ist dann eine "hohe Wertschöpfungsstufe mit einer niedrigen Wertschöpfungstiefe"????
 
sunny hat es m.e. korrekt dargestellt. stell dir einfach einen autohersteller vor. ein zuliefer liefert das lenkrad, einer den motor, einer die sitze usw. (vertikale kooperation). es gibt bei den motoren aber auch viele verschiedene motorenhersteller. diese wiederum können etwa bei der entwicklung neuer antriebstechniken gemeinsam forschen und die ergebnisse austauschen, damit nicht alle die gleichen forschungen anstellen (horizontale kooperation).

gruß
l.
 
Ja die Erklärung ist ja logisch, aber das Bild nicht. Horizontal ist ja waagerecht und da stellen die die Kette vom Zulieferer zum Endkunden dar. Auf gleicher Ebene, also horizontal, macht ja wie gesagt Sinn, aber man müsste es anders darstellen.

Grüße
Anja
 
Ok, ich sollte mir die Wertschöpfungskette also von unten nach oben vorstellen, wobei ganz oben das Endprodukt steht. Unten in der Kette auf einer niedrigen Wertschöpfungsstufe steht dann zb die Beschaffung, richtig? Kann mit dabei noch jemand den Zusammenhang mit der Wertschöpfungstiefe verklickern?
An anderer Stelle im Skript steht ja, dass die Beschaffung deshalb besonders viel Kosteneinsparpotenzial bietet, weil sie eine geringe Wertschöpfungstiefe und einen hohen Fremdbezugsanteil hat. Ist die Wertschöpfungstiefe mit der Wertschöpfungsstufe verknüpft und bezeichnet sie nur den Grad der Zusammenarbeit?

Danke auf jeden Fall schon mal für eure Hilfe! Hat eiegentlich jemand von euch die EAs vom letzten Semester und damit Einblick, ob die Themen in den EAs schon einmal direkt danach in der Prüfung dran kamen, oder der Lehrstuhl dann eher andere Sachen abfragt?
 
mit der Wertschöpfungstiefe ist gemeint, wieviel Wertschöpfung ein UN bzw. die SC selbst übernimmt. Oder mit anderen Worten, wie hoch der Fremdbezugsanteil ist. Hier geht es quasi um die Konzentration auf die Kernkompetezen. Jeder macht das, was er am besten kann und reduziert insofern seine WS-Tiefe.

Daher steht die WS-Tiefe und die WS-Sufe m. E. in keinem direkten Zusammenhang.

VG

Manuel
 
Das würde ich auch so sehen.
Die Wertschöpfungsstufe bezieht sich auf den Gesamtprozess der Produkt- oder DL-Erstellung und die darin wahrgenommene Aufgabe. Die Wertschöpfungstiefe betrachtet eigentlich zwar auch die Aufgabe aus dem Wertschöpfungsprozess, jedoch aus einem anderen Blickwinkel. Dabei liegt nämlich der Fokus auf der Fülle und Gesamtheit der von dem betr. Unternehmen wahrgenommenen Aufgaben. Es wird hier also angegeben, "wieviel das Unternehmen selber macht" und "wieviel es den anderen überlässt, die das vll. besser können".
 
Oben