Ein letzter Mathe-Fehler?: Seite 75 Fußnote 36

Dr Franke Ghostwriter
Ein letzter Mathe-Fehler?: S. 75 Fußnote 36

Hallihallo, *juhu* ' habe es geschaft und den ganzen Wachstumskurs durchgeackert, aber auf den letzten Metern bringt mich die Ableitung von (d%pi%/dt)/%pi% dann doch nochmal ins Straucheln. Da steht auf S.75 in der Fußnote, dass %eta% = xh''/h' sei. Allerdings scheinen die weiteren Schritte davon auszugehen, dass %eta% = - xh''/h'. Oder übersehe ich da was? Gruß Michael
 
Du hast recht – da scheint irgendwie ein Vorzeichendurcheinander zu sein. Was da aber genau was ist, kapier ich nicht... 🙄

Mal unter uns Pastorentöchtern: hast Du nicht was sinnvolleres zu tun, als Dich durch derartige Quatschherleitungen zu arbeiten? Mit den Kindern spielen, das Auto waschen, für den Weltfrieden arbeiten??? 😀 😀
 
*grübel* Sinnvolleres als Quatschherleitungen?! Zugegeben: Mir macht sowas schon auch ein bißchen Spaß - und irgendwann packt einen ja dann auch der Ehrgeiz. Aber jetzt bin ich ja durch damit und hier kann wieder Ruhe einkehren. Mein Prinzip, mein Auto niemals zu waschen habe ich übrigens letzte Woche brechen müssen... Nach sieben langen Jahren - und das auch nur, weil ich nach dem Öl Nachfüllen vergessen hab', den Deckel wieder auf den Öl-Einfüll-Behälter zu schrauben... ;o)
 
Mal unter uns Pastorentöchtern: hast Du nicht was sinnvolleres zu tun, als Dich durch derartige Quatschherleitungen zu arbeiten? Mit den Kindern spielen, das Auto waschen, für den Weltfrieden arbeiten??? 😀 😀 😀


... und ich dachte schon, ich wär die einzige, die sich die mathematischen Herleitungen gar nicht genau genug anschaut, um überhaupt irgendwelche Fehler entdecken zu könnte.... die meisten jedenfalls nicht :eek
 
... und ich dachte schon, ich wär die einzige, die sich die mathematischen Herleitungen gar nicht genau genug anschaut, um überhaupt irgendwelche Fehler entdecken zu könnte.... die meisten jedenfalls nicht 😱
Nö, bist Du nicht. Nachdem da in jeder dritten solche Fehler drin sind und mir die Zeit bis zu den Klausuren mal wieder knapp wird, konzentrier ich mich auch nur noch aufs Wesentliche.😀

@ÖIA: Meinst Du wirklich? Ich glaub ja, dem Dirk kribbelt's in den Fingern. Der wartet jetzt nur bis nach den Klausuren. Und dann geht's wieder ab. :eek
 
@ÖIA: Meinst Du wirklich? Ich glaub ja, dem Dirk kribbelt's in den Fingern. Der wartet jetzt nur bis nach den Klausuren. Und dann geht's wieder ab.

Eh - das heißt ja, wir kloppen uns hier bis Anfang Oktober nicht mehr 😱 - is ja öde.

Von Dirk stehen noch Antworten aus auf

- mein Ökonomie-funktioniert-ohne-assymetrische-Informationen-nicht-Theorem😀

und

- zum Wohlfahrtsgewinn einer Ökonomie durch briefmarkenquittungssammelnde Fernstudenten😀 😀

...

von Max Weber und John Rawls wollen wir mal gar nicht mehr sprechen....
 
Ich glaub ja, dem Dirk kribbelt's in den Fingern. Der wartet jetzt nur bis nach den Klausuren. Und dann geht's wieder ab. 😱

Eh - das heißt ja, wir kloppen uns hier bis Anfang Oktober nicht mehr 😱 - is ja öde.

Nee, nee. Ganz so schlimm ist es nicht. Aber diese Woche hat mein Schatzi Urlaub und wir sind im Wohnungs-Ansehen-Auswählen-Planen-Stress...

Außerdem waren wir gestern auf dem Rhein unterwegs (die taz berichtet in diesem Fall inkorrekt: die Bratkartoffeln waren etwas fettig und außerdem versalzen...). Jetzt weiß ich allerdings, dass Kölsch eigentlich nicht aus Köln kommt, sondern aus – Wuppertal (!!!) – Erfinder war ein Herr Kölsch 😱 :eek
 
Ok...du hast recht. Damit auch mal wieder was produktives geschrieben wird.

1. Was du mit briefmarkensammelnden Fernstudenten meinst, versteh ich nicht so ganz

2. asymmetrische Information:
Symmetrische Information wird man wohl sowieso nie hinbekommen. Allerdings ist das denke ich auch nicht notwendig. Wie du ja schon mal geschrieben hast. Mich interessieren wohl kaum sämtliche Einkaufspreise des Unternehmers und wie er seine Firma führt.
Allerdings kann man die "Prinicpal-Agent"-Problematik nicht ganz wegdenken. Wenn dir jemand ein Auto verkauft und sagt, es ist unfallfrei und du merkst 6 Monate später, dass es eben genau nicht so ist! Was machst du dann?
 
2. asymmetrische Information:
Symmetrische Information wird man wohl sowieso nie hinbekommen. Allerdings ist das denke ich auch nicht notwendig. Wie du ja schon mal geschrieben hast. Mich interessieren wohl kaum sämtliche Einkaufspreise des Unternehmers und wie er seine Firma führt.
Allerdings kann man die "Prinicpal-Agent"-Problematik nicht ganz wegdenken. Wenn dir jemand ein Auto verkauft und sagt, es ist unfallfrei und du merkst 6 Monate später, dass es eben genau nicht so ist! Was machst du dann?
Eine Wirtschaft, in der alle Akteure vollständig informiert (= vollständig symmetrisch)sind ist statisch, da niemand handeln wird. Wir würden alle am gedeckten Tisch verhungern.

Zum lemon-market sage ich, dass Akerlof die Sache nicht bis zu Ende gedacht hat. Was soll denn das heißen, dass am Ende der Markt vollständig zusammen bricht? Die guten Gebrauchtwagen sind doch immer noch substanziell vorhanden, weil sie wegen der sauren Gurken ja nicht vom Erdboden verschwinden. Also sind sie noch da und wollen verkauft werden. Das werden sie auch, wenn vielleicht auch nicht kostendeckend für die Verkäufer.
 
Eine Wirtschaft, in der alle Akteure vollständig informiert (= vollständig symmetrisch)sind ist statisch, da niemand handeln wird. Wir würden alle am gedeckten Tisch verhungern.

BITTE??? Das gesamte neoklassische Mikromodell beruht auf volständiger Information. Und natürlich kommt es da zu Transaktionen...

Zum lemon-market sage ich, dass Akerlof die Sache nicht bis zu Ende gedacht hat.

Das hätte das Nobelpreiskommitee wissen müssen, dass Mr. Akerlof die Sache nicht bis zu Ende durchdacht hat, für die er den Preis bekam... 😀
 
Das hätte das Nobelpreiskommitee wissen müssen, dass Mr. Akerlof die Sache nicht bis zu Ende durchdacht hat, für die er den Preis bekam... 😀 😀

Die haben mich ja auch nicht gefragt vorher....😀 😀 😀

Ok - lasst mich mal noch nen bisschen nachdenken zum Thema:

Vollständige Information im neoklassischen Modell wird immer definiert als vollständig über sämtliche Angebote und Anbieter und Nachfrager informiert zu sein. Vollständig informiert heißt aber doch wohl nicht, vollständig über die Beschaffenheit, Qualität, Herkunft, Herstellungskosten usw. jedes einzelnen angebotenen Produkts zusein - oder täusche ich mich da?

Außerdem Dirk - es bringt in einer Diskussion doch nun wirklich nix, immer wieder auf die Korifäen (Achtung: neue Rechtschreibung😱 ) und deren Aufsätze zu verweisen. Bring mal Argumente!

Ich sag nicht, dass ich schlauer als Akerlof, Stiglitz und der dritte in deren Skatrunde bin - wobei man nix ausschließen soll... -, würde aber gerne deren Ansatz verstehen wollen und Du antwortest mal wieder nicht auf mein Argument (... was heißt "zusammenbrechender Gebrauchtwagenmarkt" in praxi? resp. wohin verschwinden die nicht mehr angebotenen Gebrauchtwagen?)

Die Antwort "Akerlof wirds wissen, er hat ja schließlich den Nobelpreis dafür gekriegt" ist nen Furz wert (nicht übel nehmen, ist mir grad so eingefallen und wenn ich die Smylies nicht immer so blöd fände würd ich jetzt den ACHTUNG IRONIE hier hin klicken...😱 )
 
Vollständige Information im neoklassischen Modell wird immer definiert als vollständig über sämtliche Angebote und Anbieter und Nachfrager informiert zu sein. Vollständig informiert heißt aber doch wohl nicht, vollständig über die Beschaffenheit, Qualität, Herkunft, Herstellungskosten usw. jedes einzelnen angebotenen Produkts zusein - oder täusche ich mich da?

Ich sehe nicht, was dagegen spricht. DDie Herstellungskosten werden dem Käufer sicher egal sein – er achtet nur darauf, durch den Kauf seinen Nutzen zu maximieren. Der Akteur muss also in der Lage sein, die Qualität des produktes zu bewerten, um den Nutzen ermitteln zu können, den das Gut spendet.

Außerdem Dirk - es bringt in einer Diskussion doch nun wirklich nix, immer wieder auf die Korifäen (Achtung: neue Rechtschreibung😱 ) und deren Aufsätze zu verweisen. Bring mal Argumente!

Jetzt ist DIR aber die Ironie entgangen...

Ich sag nicht, dass ich schlauer als Akerlof, Stiglitz und der dritte in deren Skatrunde bin - wobei man nix ausschließen soll... -,

Bescheidenheit ist eine Zier – doch weiter kommt man ohne ihr... 😀

würde aber gerne deren Ansatz verstehen wollen und Du antwortest mal wieder nicht auf mein Argument (... was heißt "zusammenbrechender Gebrauchtwagenmarkt" in praxi? resp. wohin verschwinden die nicht mehr angebotenen Gebrauchtwagen?)

Du darfst nicht die Modellwelten der VWL mit der Wirklichkeit velwechsern (um mal Ernst Jandl zu zitieren). Die neoklassische Modellwelt ist – wie ich zu betonen nicht müde werde – an ganz starke Bedingungen und Annahmen geknüpft. Das gilt auch für die Modellwelt des Akerlof-Arguments.

Denn in Wirklichkeit gibt es natürlich Möglichkeiten, das Zusammenbrechen des Marktes zu verhindern (die auch Akerlof nennt): Signaling und Screening – und weil ich zu faul bin, das hier aufzudröseln verweise ich auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Adverse_Selection

Es gibt außerdem Leute, die die Qualität des Produktes beurteilen können, weil sie sich mit sowas auskennen (mein Cousin Holger z.B.)...
 
Ich sehe nicht, was dagegen spricht. DDie Herstellungskosten werden dem Käufer sicher egal sein – er achtet nur darauf, durch den Kauf seinen Nutzen zu maximieren. Der Akteur muss also in der Lage sein, die Qualität des produktes zu bewerten, um den Nutzen ermitteln zu können, den das Gut spendet.

Ja, das mit dem Nutzen ist mir heute Nacht auch noch mal durch den Kopf gegangen. Ich werd da noch mal in mich kehren. Hab irgendwie auch den Kontext vergessen, in dem mir meine Informationssymmetrie-Stillstands-These in den Kopf gekommen ist...😱

Bescheidenheit ist eine Zier – doch weiter kommt man ohne ihr... 😀

Klar - Stiglitz, Spence, Akerlof, Schlepütz und Grosser waren schließlich auch mal VWL-Studenten im Hauptstudium:feiff:

Du darfst nicht die Modellwelten der VWL mit der Wirklichkeit velwechsern (um mal Ernst Jandl zu zitieren). Die neoklassische Modellwelt ist – wie ich zu betonen nicht müde werde – an ganz starke Bedingungen und Annahmen geknüpft. Das gilt auch für die Modellwelt des Akerlof-Arguments.

Mach ich ja gar nicht. Ich such ja jetzt erstmal die Antwort auf die Frage, was Akerlof in seinem Modell mit "zusammenbrechen des Marktes" meint? Hast Du ne Idee?

Es gibt gute und schlechte Gebrauchtwagen am Markt. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie er argumetiert, dass schließlich nur noch die schlechten angeboten bzw. verkauft werden (innerhalb seines Modells). Das Modell muss nun aber auch sagen, was denn mit den guten geschieht, die ja zweifelsohne noch existent sind? Werden die kaputt gemacht und sind dann schlechte? Bleiben die in der Garage stehen und werden gar nicht verkauft? Wie ist dann die Rückkopplung auf den Neuwagenmarkt? Und von da aus müsste sich doch wieder eine Rückkopplung auf den Gebrauchtwagenmarkt ergeben?

Wenn Akerlof das alles aus seinem Modell ausblendet, bleibe ich bei meiner Aussage, dass er zu kurz gesprungen ist - Nobelpreis hin oder her.

Übrigens: Es gibt keinen Nobelpreis für WIWI, weil Alfred Nobel die Preise nur für nutzbringende Forschung ausloben wollte 😀 . Der so genannte Wirtschaftsnobelpreis kommt tatsächlich von der Schwedischen Nationalbank "in Gedenken an Alfred Nobel".
 
Ha...jetzt hab ich endlich diese Steuergeschichte gelesen 😀 !

Da gebe ich dir sogar Recht!! Ich finde es ebenfalls sinnlos, dass sich zig Finanzbeamte täglich mit Erbsenzählereien rumschlagen. Das ist in der Tat Verschwendung von Ressourcen! Ganz zu schweigen von eigentlich sinnlosen Berufsbildern(ich spreche von Steuerberatern, Mitarbeitern in Steuerabteilungen von Konzernen etc...). Die könnten eigentlich alle viel produktiver und sinnvoller eingesetzt werden.
Das Problem an der Sache ist nur.....wie es Baader auch so schön gesagt hat. Jede wirtschaftspolitische Aktion des Staates(also die ganzen Subventiönchen etc..), bringt dem Einzelnen einen Vorteil, d.h. Grenznutzen > Grenzkosten! In der Summe allerdings entsteht ein absoluter Wirrwarr an Gesetzen und Verrücktheiten und die Verschuldung steigt immer mehr!
 
Eine Wirtschaft, in der alle Akteure vollständig informiert (= vollständig symmetrisch)sind ist statisch, da niemand handeln wird. Wir würden alle am gedeckten Tisch verhungern.

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hier möchte ich nochmal nachhaken! Ich habe ja nicht behauptet, dass jeder immer vollständig informiert sein muss. Es gibt aber immer die Problematik, dass eine Partei besser informiert ist als die andere und dies dann ausgenützt wird.
Am Beispiel meines Wagens....was würdest du machen, wenn dir jemand einen Wagen verkauft, der sich dann als Schrottkiste herausstellt(erst Monate später, da die Mängel beim Kauf nicht offensichtlich waren)? Ein privates Unternehmen beauftragen, welches dann dein Recht einfordert? Wie soll das denn bitte funktionieren? :confused
 
Ha...jetzt hab ich endlich diese Steuergeschichte gelesen 😀 !

Da gebe ich dir sogar Recht!! Ich finde es ebenfalls sinnlos, dass sich zig Finanzbeamte täglich mit Erbsenzählereien rumschlagen. Das ist in der Tat Verschwendung von Ressourcen! Ganz zu schweigen von eigentlich sinnlosen Berufsbildern(ich spreche von Steuerberatern, Mitarbeitern in Steuerabteilungen von Konzernen etc...). Die könnten eigentlich alle viel produktiver und sinnvoller eingesetzt werden.
Das Problem an der Sache ist nur.....wie es Baader auch so schön gesagt hat. Jede wirtschaftspolitische Aktion des Staates(also die ganzen Subventiönchen etc..), bringt dem Einzelnen einen Vorteil, d.h. Grenznutzen > Grenzkosten! In der Summe allerdings entsteht ein absoluter Wirrwarr an Gesetzen und Verrücktheiten und die Verschuldung steigt immer mehr!

Jetzt musst du aber noch hier lesen:

#?p=219500#post219500

das hängt nämlich aus meiner Sicht noch mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit vom Sandhaufenumschippen zusammen :cool
 
Ich such ja jetzt erstmal die Antwort auf die Frage, was Akerlof in seinem Modell mit "zusammenbrechen des Marktes" meint? Hast Du ne Idee?

Die deutsche Wikipedia erläutert das Argument anschaulich, aber dekliniert es nicht ganz bis zum Schluss durch. In der englischen Variante ist das Argument formaler aber vollständig dargestellt.

Was mit den Autos passiert, spielt für das Modell keine Rolle – deshalb ist es ein Modell. Die Anbieter scheiden aus dem Markt aus. Punkt. Das ist wie in der IÖ beim Bertrand-Wettbewerb. Bist Du zu teuer, scheidest Du aus dem Markt aus. Was mit Deiner Firma, den Maschinen, den Arbeitern geschieht, ist für das Modell nicht relevant. Die Modelle sollen immer nur ein ganz spezifisches Problem erläutern: den Preiswettbewerb, das Problem asymmetrischer Info. Dabei wird der ganze Rattenschwanz an Folgeproblemen ausgeblendet, denn der macht das Problem nur komplizierter ohne dass Du für den eigentlichen Erklärgegenstand neue Erkenntnisse gewinnen würdest. Denn was würdest Du noch über asymmetrische Information erfahren, wenn Du Dir jetzt noch Gedanken darüber machst, was mit den ganzen Gebrauchtwagen passiert? Nichts. Stell Dir einfach vor, der gefährliche Plapperkäfer von Traal kommt und frisst die Teile auf. 🙂

Übrigens: Es gibt keinen Nobelpreis für WIWI, weil Alfred Nobel die Preise nur für nutzbringende Forschung ausloben wollte 😀 . Der so genannte Wirtschaftsnobelpreis kommt tatsächlich von der Schwedischen Nationalbank "in Gedenken an Alfred Nobel".

Ich weiß. Der Herr Nobel hasste Ökonomen sogar. Aber Preis der schwedischen Nationalbank in Gedenken an Alfred Nobel ist mit zuviel Tipparbeit – deshalb Wirtschaftsnobelpreis, zumal Du die (vollständigen 😀) Informationen dazu auf der Heimatseite des Nobelpreiskomitees findest...
 
Denn was würdest Du noch über asymmetrische Information erfahren, wenn Du Dir jetzt noch Gedanken darüber machst, was mit den ganzen Gebrauchtwagen passiert?

Ich würde möglicherweise erfahren, dass das, was sich in dem unvollständigen Modell als Problem erweist - assymmetrische Informationen - sich in Luft auflöst - sprich: kein Problem mehr ist - wenn ich das Modell erweitere.

Es ist IMO nicht wie in der IÖ, wo Anbieter vom Markt verschwinden. Denn im lemon market sprechen wir - im Gegensatz zur IÖ - über eine fast unbegrenzte Anzahl von Anbietern (die Besitzer von PKWs, die diese irgendwann mal gebraucht verkaufen wollen oder müssen). Die können nicht alle verschwinden und die Autos verschwinden schon mal gar nicht.

In der IÖ ist das anders, ein Anbieter verschwindet, aber nur deshalb, weil der Anbieter in genau diese Bresche springt und die Nachfrage durch Steigerung der Produktion befriedigt. Der überlebende Anbieter deckt die Nachfrage vollständig ab.

Das geht im lemon market nicht: Ich hab ja schon gesagt, dass die Nachfrage nach Gebraucht-PKW ja bleibt. Wer deckt diese? Die saure-Gurken-Verkäufer? Wenn ja, woher kommen dann die zusätzlichen lemons? Machen sie gute kaputt zu schlechten? Wo bleiben die guten?

Noch mal: Was heißt "zusammenbrechen des Marktes"? Die englische Version schreibt auch nur, "the market ... collapses". Und? Was heißt das?

+großeFresseauf+
Bin bald geneigt, mir den Aufsatz zu besorgen. Sind allerdings schlappe 12 Seiten, da steht zu der Frage sicher nix drin. Wenn man für die 12 Seiten den Nobelpreis kriegt, bin ich noch guter Hoffnung....😀
+großeFressewiederzu+


Denn was würdest Du noch über asymmetrische Information erfahren, wenn Du Dir jetzt noch Gedanken darüber machst, was mit den ganzen Gebrauchtwagen passiert?

Ich weiß. Der Herr Nobel hasste Ökonomen sogar. Aber Preis der schwedischen Nationalbank in Gedenken an Alfred Nobel ist mit zuviel Tipparbeit – deshalb Wirtschaftsnobelpreis, zumal Du die (vollständigen 😀) Informationen dazu auf der Heimatseite des Nobelpreiskomitees findest...

Ich weiß, dass Du das weißt! Aber wir schreiben hier ja nen bisschen für unser lesendes, aber schweigendes Publikum!!
 
Ich würde möglicherweise erfahren, dass das, was sich in dem unvollständigen Modell als Problem erweist - assymmetrische Informationen - sich in Luft auflöst - sprich: kein Problem mehr ist - wenn ich das Modell erweitere.

Aber das Problem verschwindet ja nicht, bloß weil es plötzlich immer mehr Gebrauchtwagen gibt. Du als Käufer weißt erstmal immer noch nicht: taugt der Wagen was oder nicht? Ob 100 oder 100.000 Gebrauchtwagen angeboten werden – diese eine relevante Information hast Du nicht. Und weil Du sie nicht hast, kauft Du nicht.

Für den Verkäufer ist die Situation genauso. Weil kein Kauf zustande kommt, wird er sein Auto nicht los. Er kann den Preis noch so weit senken – wegen der Qualitätsunsicherheit wird er keinen Käufer finden.

Aber weil der gefährliche Plapperkäfer von Traal sich beim letzten Mal an den ganzen Autos den Magen verdorben hat, muss sich der Verkäufer etwas einfallen lassen, um den Markt ans Laufen zu kriegen. Er kann den ADAC mit einem Gutachten beauftragen, er kann eine Garantie geben, eine Probefahrt machen usw.

Es gibt also Möglichkeiten, die Gebrauchtwagen zu verkaufen, aber sie sind nicht kostenlos (das ist das signaling)

Genauso funktioniert eBay: Weil Du immer schon brav gute Ware schnell versendest, bekommst Du gute Bewertungen. Diese sind Basis für weitere Käufe. Den Käufern wird signalisiert: dieser Verkäufer ist seriös – und andersrum. Du kannst sehen, dass Verkäufer mit vielen guten Bewertungen höhere Preise erzielen. Andererseits: würdest Du ein Handy von einem ohne Bewertungen kaufen, der erst seit 3 Tagen angemeldet ist??? Eben.

Asymmetrische Information führt also nur dann zum Marktversagen, wenn der Verkäufer nicht in der Lage ist, die Qualität seines Produktes glaubhaft zu machen.

Das Argument ist also nicht unvollständig, und ich nehme an, dass Mr. Akerlof rund um den einen Aufsatz noch jede Menge anderes publiziert hat, was ihn preiswürdig machte.

Ich weiß, dass Du das weißt! Aber wir schreiben hier ja nen bisschen für unser lesendes, aber schweigendes Publikum!!🙂

Du glaubst, dass außer Alex, Rolf und Stefan jemand den Nerv hat, das zu verfolgen??? 😱 :eek
 
Wobei mir nun unklar ist, wo unser Disput eigentlich liegt.

Wie ich bereits oben gesagt hatte, bricht der Markt eben nicht zusammen, sondern behilft sich mit anderen Methoden, um ihn weiter zu führen.

Letztlich ging es mir ja nur um diese finite Aussage in allen Artikeln zu Thema: "Hoppsa, böse, böse - der Markt bricht zusammen..."

Dan helfen wir ihm eben wieder auf (oder die Dekra oder der TÜV oder der Typ mit den zwei Köpfen...). Was Akerlof mit "Zusammenbrechen des Marktes" meint, ist nach wie vor unklar....
 
Dan helfen wir ihm eben wieder auf (oder die Dekra oder der TÜV oder der Typ mit den zwei Köpfen...). Was Akerlof mit "Zusammenbrechen des Marktes" meint, ist nach wie vor unklar....

Also MIR ist es nicht unklar. Vielleicht sieht das aus westfälischer Perspektive anders aus...

Ein Modell ist ein Gedanken(!)experiment(!!!): Was wäre, wenn es nicht gelänge, die Qualität eines Gutes bei asymmetrischer Information glaubhaft zu machen? Niemand würde etwas kaufen. Für Gebrauchtwagen gibt es keinen Markt.
 
Wenn man hier Schluss macht, ist das Modell unvollständig und die daraus gezogenen Schlüsse unzureichend.

RENÉ!!!!!
Du bist ja uneinsichtiger als George W. Bush! 😀 😀 😀

Das Modell ist NICHT unvollständig. Es gibt erstmal keinen Markt. Punkt. Ende des Gedakenexperiments. Es gibt eben unter bestimmten Voraussetrungen für bestimmte Sachen keinen Markt. In der Sahara gibt es keinen Markt für Sand, auf der gesamten Welt gibt es keinen Markt für Schnupfen und in Akerlofs Modellwelt gibt es keinen Markt für Gebrauchtwagen.

Und dann überlegt er: was muss passieren, damit doch ein Markt zu Stande kommt? Antwort: Signaling und screening. Und das ist kein durchwurschteln, sondern die Lösung des Problems.
 
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