Das ist eingentlich ganz einfach. Das Theorem beschreibt, wie sich eine Zielfunktion verändert, wenn sich ein Parameter verändert.
Bsp: Maximiere f(x,r) mit x als Variable, r als Parameter
Die Bediungung erster Ordnung (BEO) lautet: df/dx = 0.
x ist wiederum (indirekt) vom Parameter r abhängig.
somit kann man die Funktion schreiben: f(x(r), r) = Max.
Das ganze wir jetzt nach r mittels Kettenregel abgeleitet. Du erhälst als ges. Ausdruck:
(df/dx * dx/dr) + (dr/dr * df/dr)
Der linke Summand ist = 0 (kann also gestrichen werden), da im Optimum gilt: df/dx = 0 (BEO). Es verbleibt nur noch der rechte Ausdruck:
(dr/dr * df/dr) = 1 * df/dr = df/dr
Das besagt: die Änderung der Funktion bezüglich eines Parameters entspricht der Ableitung nach diesem Parameter. Das ist die Aussage des Enveloppen-Theorems. Das Theorem kann man als Vereinfachung anwenden, indem man einfach einen Teil der Kettenregel streicht, da er ja = 0 ist. Man braucht das nicht extra zu begründen, da sich dies aus dem Theorem unmittelbar ergibt. In der Literatur wird dann noch von direkten und indirekten Effekten einer Parameteränderung auf die Funktion gesprochen. Fakt ist, dass der indirekte Effekt so schwach ist, dass er vernachlässigt werden kann.
Ich hoffe, das ist verständlich und ich habe mich jetzt nicht zum Kaspar gemacht, weil ich irgendwas falsch abgeleitet habe.