Faktorenanalyse

Dr Franke Ghostwriter
hänge irgendwie bei der Faktorenanalyse. Was genau ist die Aussage der Abb. 26 auf Seite 78? Was konkret sagen z.B. jeweils die unterschiedlichen Positionen des BMW 320, Ford Taunus und Mercedes 200?
Was sind -in einfachen Worten- die Stärken und Schwächen dieses Verfahrens z.B. gegenüber der MDS?
Blicke echt nicht dran lang, sorry ...
Beste Grüße,
Mark
 
Mark,

die Abbildung zeigt die beiden Faktoren Größe und Leistung und setzt sie zu den jeweiligen Ausprägungen der einzelnen Modelle in Verbindung, somit ist der Positionierungsraum konstruiert, d.h. wenn du ein neues Produkt auf den Markt bringen möchstest, kannst du dir überlegen, wie du es in Bezug auf die beiden Faktoren Größe und Leistung positionieren möchstest und siehst anhand der Abb wo schon Konkurrenzprodukte sind...und dann bleiben dir die 4 Positionierungsstrategien...

Ich wüsste aber nicht, wie man die Abb aus den gegebenen Daten erstellen kann....

Eine Faktorenanalyse dient der Datenreduktion, du hast viele Variablen, die aber auch miteinander korrelieren (z.B. Gewicht mit Länge, Breite, Höhe). Wenn Variablen untereinander korrelieren, kannst du z.B. keine multiple Regression rechnen, weil du dann den erklärten Varianzanteil überschätzt. In der Marktforschung dient sie der Positionierung. Hier spannen die Faktoren den Positionierungsraum auf und nicht einzelne Merkmale wie bei der Clusteranalyse.

Faktorenanalyse ist also ein bisschen wie: Finde einen übergeordneten Begriff für...z.B. Geschwindigkeit, PS und Beschleunigung und das halt statistisch...

Problematisch sind 3 Punkte: 1) Zuordnugen der Variablen, wenn sie auf beide Faktoren "laden", d.h. mit beiden Faktoren korrelieren, daher ist ein angemessener Anteil an Restavrian wichtig, damit man keine unsinnigen Zuordnungen macht. 2) Faktorinterpretation, wenn die auf einen Faktor ladenden Variablen keinen ersichtlichen Zusammenhang untereinander haben. 3) Ergebnisse hängen von der Vorauswahl der zu untersuchenden Daten und den Kenntnissen des Anwenders ab.

Bei der MDS geht es auch darum, Objekte räumlich oder visuell abzubilden (also auch für Positionierungsentscheidungen sinnvoll). Hier erhebst du aber nicht, wie bei der Faktorenanalyse verschiedene Variablen/Einzeleigenschaften und extrahierst daraus untereinander unabhängige Faktoren, sondern befragst Versuchspersonen, die Ähnlichkeitsurteile bzgl. bestimmter Objekte abgeben; positiv hieran ist, dass die Ähnlichkeitsurteile sich nicht auf Gegenstände beziehen müssen, sondern du auch Markennamen etc. einschätzen lassen kannst. Theoretisch könntest du auch bei den Fahrzeugen die Ähnlichkeiten einschätzen lassen und dann per MDS eine Positionierungsentscheidung treffen. Allerdings sind dir dann keine Einzeleigenschaften bekannt, die du für deine Produktentwicklugn brauchst (z.B. kannst du entscheiden, dich in der Nähe vom Volvo 244L und Mercedes 200 aufzustellen, musst dann aber eh schauen, in welchen Punkten die sich ähneln und diese dann in deiner Produktentwicklung berücksichtigen).

Beste Grüße,

CH
 
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