IÖ Kartell Frage

Dr Franke Ghostwriter
meine Frage bezieht sich auf S.29 KE2. Dort steht:
"Es zeigt sich, dass der Gewinn einer Kartellfirma mit zunehmender Kartellgröße M erst ab- und dann zunimmt. Der Grund dafür ist, dass bei einer Ausweitung des Kartells um eine Firma zwei gegenläufige Effekte auf die Gewinne der Kartellfirmen auftreten. 1) jede Kartellfirma muss mit zunehmender Kartellgröße M ihre Angebotsmenge einschränken. Dies verringert ihren Gewinn.
--> das ist klar
2) andererseits erzeugt die koordinierte Produktionseinschränkung des Kartells zwar einen Preisauftrieb, der gewinnerhöhend wirk.
--> Hähhh? Tritt eine neue Firma in das Kartell ein, muss jede einzelne Kartellfirma ihre Angebotsmenge einschränken. Ist die Summe der angebotenen Güter nach der Angeobtseinschränkung der einzelnen Kartellfirmen größer als die Summe der angebotenen Güter vor dem Eintritt der neuen Firme, kommt es zu keinem Preisauftrieb, oder?Es kommt doch auf die insgesamt von allem Kartellmitgliedern angebotene Menge an, die dann zusammen mit den Mengen der Wettbewerbsfirmen den Preis erbeben (inverse Nachfragefunktion)????

Gruß
Sapo
 
Bin zurzeit nicht ganz im Thema (mach grad ÖTP zu Ende - IÖ hatte ich schon letztes semester), dennoch:

Die ganze Kartelldiskussion geht doch immer von oligopoliischen Märkte aus (bei vollständiger Konkurrenz würde ja Kartellverhalten keinen Sinn machen). Also auch davon, dass die Wettbewerber (so überhaupt nach Kartellgründer noch welche außen vor bleiben) eine Mengeneinschränkung eben nicht durch Produktionsausweitung auffangen können. also reduziertt sich eben die Angebotsmenge des gesamten Sektors, wodurch der preis steigt.

Oder lieg ich da völlig falsch mit meinen Erinnerungen?
 
Bin zurzeit nicht ganz im Thema (mach grad ÖTP zu Ende - IÖ hatte ich schon letztes semester), dennoch:

Die ganze Kartelldiskussion geht doch immer von oligopoliischen Märkte aus (bei vollständiger Konkurrenz würde ja Kartellverhalten keinen Sinn machen). Also auch davon, dass die Wettbewerber (so überhaupt nach Kartellgründer noch welche außen vor bleiben) eine Mengeneinschränkung eben nicht durch Produktionsausweitung auffangen können.
warum sollten sie keine produktionsausweitung machen können? dann müsste man doch mit kapazitätsgrenzen anfangen zu argumentieren??? oder lieg ich jetzt mal wieder völlig falsch?
gruss
sapo
 
Sorry, ich hab diesen Fred gerade erst "entdeckt", aber jetzt gebe ich auch mal meinen Senf dazu...

--> Hähhh? Tritt eine neue Firma in das Kartell ein, muss jede einzelne Kartellfirma ihre Angebotsmenge einschränken. Ist die Summe der angebotenen Güter nach der Angeobtseinschränkung der einzelnen Kartellfirmen größer als die Summe der angebotenen Güter vor dem Eintritt der neuen Firme, kommt es zu keinem Preisauftrieb, oder?Es kommt doch auf die insgesamt von allem Kartellmitgliedern angebotene Menge an, die dann zusammen mit den Mengen der Wettbewerbsfirmen den Preis erbeben (inverse Nachfragefunktion)????

Wenn eine weitere Firma ins Kartell eintritt, sinkt die Zahl der am Markt befindlichen Akteure, weil das Kartell quasi als ein Akteur gezählt wird. In der ersten KE hat Grosser gezeigt, dass eine sinkende Zahl der Anbieter die Preissetzungsspielräume für die Akteure vergrößert – der Preis steigt also.

Grosser argumentiert so: Neue Firma ins Kartell -> Menge insgesamt (!) sinkt -> Preis steigt -> Wettbewerbsfirmen bieten mehr an -> Preis sinkt wieder

Dass die Menge insgesamt sinkt, steht etwas verklausuliert in dem Satz, auf den Du Bezug nimmst – "koordinierte Produktionssenkung" oder so...
 
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