IÖ Kurseinheit 1 Seite 70 - steigende Reaktionskurven?

Dr Franke Ghostwriter
IÖ (KE 1, S. 70) - steigende Reaktionskurven?

Moin z'samme:

Auf Seite 70 werden wir in der Fußnote höflich gebeten, die Analyse aus 2-8 für steigende R-Kurven im Cournot-Wettbewerb nachzuvollziehen.

Nachvollziehen der Analyse ist ja nicht so schwierig,allerdings frag ich mich, warum R-Kurven steigend verlaufen sollten?

Das impliziert doch, dass die jeweils andere Firma auf Mengenausweitung der anderen mit eigener Mengenausweitung reagiert. Da wir uns aber im Cournot-Modell befinden, ist der Preis fix, kann nicht verändert werden.

Wie kann es dann sein, dass beide Firmen ihr Angebot ausweiten
 
Mag sein, dass ich jetzt total daneben liege - man möge mir das aufgrund der Uhrzeit verzeihen - aber Cournot-Wettbewerb ist doch Mengenwettbewerb, oder?
Na ja, nehmen wir das mal an.😀 Das bedeutet doch aber nicht, dass der Preis fix ist. Das bedeutet doch nur, dass die Unternehmen allein die Mengen setzen c.p. und den Preis nehmen, der aufgrund der angebotenen Mengen am Markt zustande kommt. Bei einer Mengenausweitung sinkt dann i.d.R. der Preis. Je nach Ausgestaltung des Marktes (hab das Skript gerade nicht da...) kann es dann aber für das andere Unternehmen sinnvoll sein, auf die Mengenausweitung des ersten ebenfalls mit einer Mengenausweitung zu reagieren und dabei trotz fallenden Preises seinen Gewinn zu erhöhen.

Falls ich bereits mit meiner Annahme auf dem Holzdampfer war, dann bitte ich um Korrektur und Nachsicht. Hatte noch keine Kaffee heute morgen. Aber ich schau mir das heute abend auch noch mal im Skript an.
 
OK - das mit dem fixen Preis war unklar ausgedrückt, ich glaube, ich meinte was anderes:

"Reaktionkurve" heißt, im Mengenwettbewerb reagiert der eine mit der Festsetzung seiner Angebotsmenge auf die Angebotsmenge des anderen. Erhöhung der Angebotsmenge impliziert Senkung des Preises, um diese auch absetzen zu können.

Nun soll lt. Aufgabenstellung eine Situation gegeben sein, in der jeweils auf Mengenausweitung des andren mit eigener Mengenausweitung geantwortet wird.....?

Ja, ok, vorstellbar.....

Könnte man sagen, dass eine solche Situation über die inverse Nachfragefunktion auf einen Preiswettbewerb hinausläuft?
 
OK - das mit dem fixen Preis war unklar ausgedrückt, ich glaube, ich meinte was anderes:
Gut, dachte schon, meine IÖ-Kenntnisse seien komplett in der Tonne wieder zu finden.😱

"Reaktionkurve" heißt, im Mengenwettbewerb reagiert der eine mit der Festsetzung seiner Angebotsmenge auf die Angebotsmenge des anderen. Erhöhung der Angebotsmenge impliziert Senkung des Preises, um diese auch absetzen zu können.
Fast richtig. Die Reaktionskurve bedeutet, dass der eine seine Menge als beste Antwort auf die angebotene Menge des anderen setzt. Also, er nimmt die Menge, die der andere setzt als exogene Größe hin und findet darauf die für ihn beste Antwort.
Das ist zwar sprachlich, glaube ich, jetzt auch nicht so ganz sauber, aber weniger schief als Deine Formulierung, würde ich jetzt mal sagen. (Wo ist eigentlich Dirk, wenn man ihn mal braucht?)

Nun soll lt. Aufgabenstellung eine Situation gegeben sein, in der jeweils auf Mengenausweitung des andren mit eigener Mengenausweitung geantwortet wird.....?
Und da ich gestern beim Zahnarzt war, und der mir offensichtlich das Gedächtnis aus dem Kopf gesaugt hat, hab ich vergessen, genau diese Situation im Kurs nachzuschauen. Aber ich kann mich noch erinnern, dass da was war und dass das gar nicht mal unplausibel war. Sorry, heute denk ich dran.😱
Könnte man sagen, dass eine solche Situation über die inverse Nachfragefunktion auf einen Preiswettbewerb hinausläuft?
Äh, nein, definitiv nicht. Man kann zwar behaupten, dass wenn einer einen Kostenvorteil hat, er seine Mengen weiter senken kann als der andere - und damit in der Folge der Preis am Markt sinkt - und das sicher auch Auswirkungen auf die jeweilige Gewinnsituation hat. Aber nee, Preiswettbewerb wird's dadurch nicht. Die hatten im Skript ein paar ganz anschauliche Beispiele dafür, wann Mengen- und wann Preiswettbewerb für Unternehmen "Sinn" macht. Ich such's mal raus.
 
(Wo ist eigentlich Dirk, wenn man ihn mal braucht?)

Schon da! 🙂
(Sorry, aber als Papa gibt es schönere Sachen als IÖ 😛 😀 )


Fast richtig. Die Reaktionskurve bedeutet, dass der eine seine Menge als beste Antwort auf die angebotene Menge des anderen setzt. Also, er nimmt die Menge, die der andere setzt als exogene Größe hin und findet darauf die für ihn beste Antwort.
Das ist zwar sprachlich, glaube ich, jetzt auch nicht so ganz sauber, aber weniger schief als Deine Formulierung, würde ich jetzt mal sagen.

Das ist schon richtig.
@René: die Reaktionsfunktion (!) hat erstmal nichts mit der Art des Wettbewerbs zu tun. Es ist ein Konstrukt aus der Spieltheorie und besagt: "Wenn der andere das tut, ist jenes meine beste Antwort darauf. Und wenn er etwas anderes tut, tut ich am besten das." Auf englisch heißt das Teil "best response function". Die Reaktionsfunktion gibt Dir also für jede mögliche Aktion des anderen Spielers Deine beste Antwort vor. Die Reaktionskurve ist dann die grafische Darstellung dieser besten Antworten. (Okay – die Unterscheidung zwischen Funktion und Kurve ist etwas kleinlich – aber wer weiß, ob schlepü für diese Verwirrung nicht einen Punkt abzieht???)

Nun die Frage: Warum könnte es dazu kommen, dass auf die Mengenausweitung der andere genauso reagiert? Denkbar ist z.B., dass die beiden um die Vorherrschaft auf einem Markt kämpfen – z.B. um einen Standard durchzusetzen (Windows gegen OS2, BlueRay gegen HD DVD usw.). Ihre strategische Variable ist dabei die Menge, weil sie eine möglichst große Marktdurchdringung wollen. Daraus ergibt sich natürlich ein niedrigerer Preis – aber das ist kein Preiswettbewerb! Das liegt daran, dass der Preis nicht die strategische Variable ist.
 
@Dirk: Sage mal, wenn wir jetzt schon unserm René hier so schön helfen konnten - so in Gemeinschaftsarbeit - meinst Du, wir könnten beim Lehrstuhl beantragen, die Klausur auch gemeinschaftlich zu schreiben? Dann wird's vielleicht auch ne brauchbare Note.😀 :feiff
 
Wie wär's, wenn wir uns einfach zu einem Notenmaximierungs-Kartell zusammenschließen? Ob sich das wohl lohnt? 😀 (Müssen jetzt lieber aufpassen, sonst kommt hinterher wieder ne Aufgabe zu dem Thema der Art: ein Student hat im Forum....).
 
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