Lernen für ENDRES

Dr Franke Ghostwriter
Ich bin fleissig dabei, mich für die Endres-Klausur vorzubereiten. Eigentlich habe ich inzwischen einen ganz guten Durchblick, kann fast alle Modelle (Wachstum/Verteilung/Konjunktur) herleiten und mehr oder weniger erläutern...

Jetzt habe ich mir nochmal die alten Klausurfragen von Endres angesehen. Die zweite Aufgabe zu Umwelt sollte ja kein Problem sein, da es sich dabei ja um vergleichsweise leichte Materie handelt. Bei der Frage zu Wachstum/Verteilung/Konjunktur kann man hingegen ganz schön Pech haben, wie mir scheint.

Z.B. Fragen wie

"Wie ist das Bemühen der Gewerkschaften, die Einkommensverteilung zu beeinflussen, im Lichte der Verteilungstheorie zu beurteilen?"

finde ich schon nicht schlecht 😉

Wie geht ihr denn an so ein Problem heran? Besonders viel Zeit, um z.B die verschiedenen Modelle kurz zu erläutern und daraus Konsequenzen herzuleiten, hat man ja nicht. Also wenn jemand von euch da ein paar Stichpunkte zu schreiben könnte wäre das super. Ich habe Angst, dass ich da mal schnell nen falschen Ansatz wähle und dann ewig Zeit investiere...
 
Ohne die Musterlösung zu der Klausur zu kennen, würde ich aber schon mal sagen, dass es quasi ein Querschnitt durch die Verteilungstheorie ist. Im Zweifel kommen dann auch die Themen verschiedene Sparquoten für Lohn- und Kapitalempfänger dazu. Umverteilungseffekte, die daraus resultieren usw.
Anfangen würde ich allerdings erstmal mit einer Erklärung, wie denn die Gewerkschaften versuchen, die Einkommensverteilung zu beeinflussen. Da gibt es ja auch verschiedene Möglichkeiten.
Unter der Annahme, dass das Volkseinkommen gegeben ist, entsteht Einkommensumverteilung ja zum einen dadurch, dass die Gewerkschaften höhere Löhne fordern und mithin bei gleicher Produktivität weniger Geld für die Kapitalempfänger bleibt. Aber es gibt auch Versuche von Gewerkschaften das Einkommen nicht nur personell sondern auch funktionell umzuverteilen (Aktienprogramme für Belegschaften werden nicht nur von den Arbeitgebern gern vorgeschlagen). Folge, die Lohnempfänger haben nun auch Kapitaleinkommen.

So in etwa würde ich das wohl versuchen.... Ich glaube aber nicht, dass es darum geht, die einzelnen Modelle aufzudröseln. Vielmehr sollte man hier verschiedene Probleme, die mit der Einkommensverteilung in der Theorie entstehen können erkennen und dafür evtl. auch Lösungen präsentieren. Das ist es ja auch wie letztlich die Modelle im Kurs angeordnet sind. Ob es dafür nötig ist, den Namen jedes einzelnen Modells zu nennen, weiß ich allerdings nicht.
Aber ich bin da offen für Kritik, falls das irgendwie falsch oder absurd klingt.
 
beiden,

also ich versuche ja auch bei Endres zu schreiben und habe mir deshalb auch schon mal das Video besorgt. Da kommt ja eben diese Frage auch dran. Hast Du Dir das Video mal angeschaut, Peter?

Ich habe mich bisher nicht so optimal vorbereitet, da ich erst nächstes Semester schreibe, aber ich will mal einen Versuch wagen:

1. Grundsätzliches schreiben, wie Du die Frage verstehst, also "In der Fragestellung geht es um das und das Verteilungsmodell und wie die Gewerkschaften es für ihre Ziele nutzt" oder so ähnlich.
2. Dann würde ich einen kurzen Überblick über alle Verteilungsmodelle geben, z.b. Nennung und eine kurze Unterscheidung (historisch oder nach welchem makroökon. Ansatz ausgerichtet)
3. Erklärung des Verteilungsmodelles, welches die Gewerkschaften eben nutzen
4. Wie nutzen die Gewerkschaften es aus? Welche Folgen?
5. Deine Kritik/Beurteilung zu Punkt 4.
6. Schlussfolgerungen oder Empfehlungen


Was haltet Ihr davon?

In der EA dieses Semester zu Wachstum (Techn. Fortschritt in der Wachstumstheorie) musste nämlich auch alles kurz aufgedröselt werden.

Jona, eine Anmerkung habe ich noch, berichtige mich, wenn ich das falsch sehe: Die Forderung nach höheren Löhnen für Arbeiter ist doch eher die funktionelle und die Forderung nach Aktienprogrammen für die Belegschaft ist doch eher personelle Verteilung, oder? Funktionell = Verteilung des Einkommen auf die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital; Personell = Verteilung des Einkommen auf die Einkommensklassen bzw. Haushalte.

Gruss
Daniel
 
Jona, eine Anmerkung habe ich noch, berichtige mich, wenn ich das falsch sehe: Die Forderung nach höheren Löhnen für Arbeiter ist doch eher die funktionelle und die Forderung nach Aktienprogrammen für die Belegschaft ist doch eher personelle Verteilung, oder?l
Stimmt, ist richtig. Hab ich wohl im Eifer des Gefechts oder angesichts der Uhrzeit heute morgen verdreht. Hauptsache, das passiert in der Klausur nicht.:eek
 
Vielen Dank schonmal für eure Hinweise. So gesehen dürfte es zeitlich nahezu unmöglich sein bei einer solchen Fragestellungen intensiv auf die Modelle einzugehen, sprich Seitenweise Formeln herleiten und so.

Leider konnte ich mir das Video noch nicht ansehen (habe nicht mal einen Fernseher).

Wahrscheinlich ist es dann sinnvoller, sich den grossen Überblick zu verschaffen. Ich hab das in der Newsgroup auch mal angesprochen, dort wurde auch der Hinweis gegeben, dass man mit Formeln eher geizen sollte...

Wenn dann aber widerum so ne Frage nach dem Goodwin-Modell kommt... 🙂

Puh, das wird doch nochmal ne Menge Arbeit... Die Modelle beherrsche ich inzwischen eigentlich recht gut, aber so richtig DEN Durchblick habe ich noch nicht wirklich.

Ach ja: Gliederung soll auch sehr wichtig sein.

Naja => Quintessenz: LERNEN LERNEN LERNEN LERNEN
 
Prinzipiell ist es wohl wichtig, dass man das Aufsatzschema sauber durchzieht -> Einleitung, Hauptteil, Schluß. Das Video ist dazu sehr hilfreich wie ich finde, wobei man beachten sollte, dass zur Zeit der Aufnahme nur eine Aufgabe über 4h bearbeitet werden musste und dementsprechend umfangreich war. Das Thema mit der Lohnquotensteigerung und den Gewerkschaften zielt übrigens darauf ab, dass ja die Lohnquote bei der funktionellen Einkommensverteilung unerheblich ist, da die Verteilung nur von der Sparquote der Kapitalisten abhängig ist. Dies hat Kaldor gezeigt, Pasinetti hat es versucht zu widerlegen, ist auf das gleiche Ergebnis gekommen. Samuelson/Modigliani haben dann gezeigt, dass dies auch für andere Modelle gilt, speziell das neoklassische, jedoch nur für einen begrenzten Wertebreich der Arbeitersparquote. Auf solche Dinge wie "Aktienprogramme für Angestellte" würde ich mich nicht einlassen, das kann man nämlich viel zu lange diskutieren und auch die Splittung in personelle und funktionelle Verteilung birgt viel Fehlerpotential. Dazu nur soviel: Die Sparquoten sind in dem Modell von Pasinetti personell definiert, nicht mehr funktionell. Dennoch handelt es sich um eine funktionelle Einkommensverteilung, denn wir haben nur funktionelle Verteilungstheorien kennengelernt, keine personellen (siehe Schaubild aus Aufgabe 1 in KE2). Solange die Verteilung in irgendeiner Weise über die Produktionshypothese erklärt wird, handelt es sich um eine funktionelle Einkommensverteilung, selbst wenn man das verfeinert, indem die Lohnempfänger auch Kapitalerträge haben dürfen.
Das Goodwin-Thema ist ein sehr dankbares! Man kann dabei ohne das Gleichungssystem auskommen, kann anhand der zentralen Grafik mit dem Zyklus alles erklären, brauch nur das Lotka-Volterra-System aufzuschreiben,... Einfach mal im Video schauen, das Thema wird da nämlich ausführlich besprochen.
PS: Das Video kann man sich normalerweise im nächsten Studienzentrum ansehen.
 
Hallo Ihr beiden,

also ich versuche ja auch bei Endres zu schreiben und habe mir deshalb auch schon mal das Video besorgt. Da kommt ja eben diese Frage auch dran. Hast Du Dir das Video mal angeschaut, Peter?

Ich habe mich bisher nicht so optimal vorbereitet, da ich erst nächstes Semester schreibe, aber ich will mal einen Versuch wagen:

1. Grundsätzliches schreiben, wie Du die Frage verstehst, also "In der Fragestellung geht es um das und das Verteilungsmodell und wie die Gewerkschaften es für ihre Ziele nutzt" oder so ähnlich.
2. Dann würde ich einen kurzen Überblick über alle Verteilungsmodelle geben, z.b. Nennung und eine kurze Unterscheidung (historisch oder nach welchem makroökon. Ansatz ausgerichtet)
3. Erklärung des Verteilungsmodelles, welches die Gewerkschaften eben nutzen


Ist es nicht sinnvoll zu 2.) sich das Schema aus Übungsaufgabe 4 in Prosa zu verfassen.....und dann darauf einzugehen welches die Gewerkschaften eben nutzen....? Oder ist das dann zu lang?
 
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