Monopol auf Faktormärkten

Dr Franke Ghostwriter
in der KE 1 Seite 45 steht:
"(...) setzt vollständige Konkurrenz auf einem Faktormarkt voraus, dass sowohl auf der Faktorangebotsseite, als auch auf der Faktornachfrageseite, als auch auf dem Gütermarkt, vollständige Konkurrenz herrscht".

Anschließend wird direkt der Fall erörtert, dass:
"Vollständige Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und unvollständige Konkurrenz auf dem Gütermarkt" herrscht.

Nach oben zitierter Aussage ist ein solcher Fall jedoch doch gar nicht möglich!?

Was habe ich da jetzt falsch verstanden?
 
Echt gute Frage eigentlich, ist mir beim 1. durchlesen gar nicht aufgefallen 😉
also ich werde jetzt für mich die 1. aussage im text einfach mal als unsinn bzw. druckfehler werten.

ich finde die aussage macht eigentlich auch gar keinen sinn. warum sollte denn aus der tatsache, dass die faktornachfrage aus der güternachfrage abgeleitet ist, folgen dass die Marktformen identisch sind? Die Marktform entsteht ja nicht (nur) aus der Nachfrage, sondern hängt u.a. auch vom Angebot, vom (Nicht)vorhandensein der "vollständigen Information" usw. ab.

Jemand anderer Meinung?
 
das ganze war für mich anfangs auch sehr verworren, aber nach (sehr langer) Zeit galube ich es verstanden zu haben:

Ausgangspunkt ist der Konkurrenzmarkt, der nur dann "vollkommen" ist, wenn sowohl auf dem Gütermarkt als auch auf dem Faktormarkt vollständige Konkurrenz herrscht.

In den folgenden Kapiteln wird dann behandelt, wie es sich auswirkt, wenn auf einem dieser Märkte keine Konkurrenz mehr herrscht.

1. Annahme: Auf dem Gütermarkt herrscht Monopol:
d.h., der "Nachfrager" auf dem Faktormarkt ist ein
Monopolbetrieb
Das äußert sich immer darin, dass der Preis P in
der Formel P.X(L,C) nun auch nicht mehr "fix" ist
sondern ebenfalls von den Faktoren L und C abhängt:
also P von X mit L und C
(aus dem einfachen Wertgrenzprodukt wird dann bei
der komplizierteren Ableitung der Faktorgrenzerlös!)

2. Annahme: Auf dem Faktormarkt (hier nur Arbeitsmarkt) herrscht
Monopol, aber nur bei der Nachfrage
3. Annahme: detto, aber nur bei Angebot ......u.s.w

Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich!

LG
LaMancha
 
Hallo,

das ganze war für mich anfangs auch sehr verworren, aber nach (sehr langer) Zeit galube ich es verstanden zu haben:

Ausgangspunkt ist der Konkurrenzmarkt, der nur dann "vollkommen" ist, wenn sowohl auf dem Gütermarkt als auch auf dem Faktormarkt vollständige Konkurrenz herrscht.

In den folgenden Kapiteln wird dann behandelt, wie es sich auswirkt, wenn auf einem dieser Märkte keine Konkurrenz mehr herrscht.

1. Annahme: Auf dem Gütermarkt herrscht Monopol:
d.h., der "Nachfrager" auf dem Faktormarkt ist ein
Monopolbetrieb
Das äußert sich immer darin, dass der Preis P in
der Formel P.X(L,C) nun auch nicht mehr "fix" ist
sondern ebenfalls von den Faktoren L und C abhängt:
also P von X mit L und C
(aus dem einfachen Wertgrenzprodukt wird dann bei
der komplizierteren Ableitung der Faktorgrenzerlös!)

2. Annahme: Auf dem Faktormarkt (hier nur Arbeitsmarkt) herrscht
Monopol, aber nur bei der Nachfrage
3. Annahme: detto, aber nur bei Angebot ......u.s.w

Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich!

LG
LaMancha

Von "vollkommen" steht dort nichts.
Nur "vollständig".
Und das steht auch in der Überschrift 1.3.1.
Und schließlich kann nicht etwas widerlegt werden, was in der Überschrift als gegeben ausgewiesen wird.

Daher ist der oben zitierte Satz aus der KE m.E., zumindest in dieser Fassung, falsch (wie so einiges in den KE).
 
Von "vollkommen" steht dort nichts.
Nur "vollständig".
"Vollkommener Markt" <=> "vollständige Konkurrenz"
Das ist für mich synonym.

Und das steht auch in der Überschrift 1.3.1.
Und schließlich kann nicht etwas widerlegt werden, was in der Überschrift als gegeben ausgewiesen wird.

Daher ist der oben zitierte Satz aus der KE m.E., zumindest in dieser Fassung, falsch (wie so einiges in den KE).
jo so seh ich das auch.
 
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