Seminar Wagner - kleiner Erfahrungsbericht

Dr Franke Ghostwriter
Seminar Wagner - kleiner Erfahrungsbericht

So, jetzt will ich mal was dazu schreiben. Hab diese Woche das Seminar bei Wagner gemacht und bestanden😛 .

Themen waren aus dem Bereich Europäische Integration, Migration, Wachstum.

Seminarauswahl
Als VWLler war das Seminar bei mir erste Wahl und ich hab sofort nen Platz bekommen, obwohl ich noch keine HS-Klausur vorzuweisen hatte. Thema hab ich die letzte Priorität bekommen. War nicht mein Wunschthema, hat sich aber im Nachhinein als gar nicht so schlecht rausgestellt, weils das einzige war, das auch für die VWT/AVWL-Klausur relevant ist. Insofern hatte ich da Überschneidungen, die ich im März für Klausur vielleicht gebrauchen kann.

Schreibphase
Frühzeitiger Kontakt zum Betreuer wird ja immer empfohlen. Meiner war wohl zu frühzeitig, weil ich noch keine echte Vortsellung hatte und nur ne Mail zurückbekam mit dem Tenor: "Das müssen Sie selbst herausfinden, das wird in der Arbeit ja bewertet!" War erstmal ernüchternd.

Also selbst recherchiert und gelesen. Die allermeiste Literatur ist in VWL auf english. (Kommentar einer der Betreuer: "Was in VWL auf deutsch publiziert wird, ist Schrott!"). Das ist gewöhnungsbedürftig aber nicht so dramatisch, wie man zuerst denkt. Hab mir kartonweise Bücher aus der FU bestellt. Nach erstem Lesen dann das meiste wieder aussortiert.

Beim Lehrstuhl Grosser gibts nen gutes Skript zur Seminararbeit. Das sollte man lesen und sich an die formalen Hinweise halten. Da gibts z.B. auch den Tipp, dass die meiste Arbeit bei einer wissenschaftlichen Schreibarbeit darin besteht, irrelevantes und unwichtiges auszusortieren...

Riesenproblem war einerseits, zu überlegen, wann es gut ist mit Lesen und wann man denn mal anfängt was zu schreiben. dazu hat sich der Tip bewährt, so früh wie möglich mit dem Schreiben anzufangen. Man hat vielleicht noch nicht alles verstanden, das kommt aber beim Schreiben. Man weiß auch noch nicht, was wirklich relevant ist, das stellt sich dann aber auch später raus. Ist auf jeden Fall besser, was zu Löschen, als nachher vor dem leeren Blatt zu sitzen und Panik zu schieben.

Nächste Hürde: Literaturrecherche. Ich bin mit den Datenbankrecherchen OPAC usw. gar nicht klar gekommen. Dazu werd ich bei nächster Gelegenheit auf jeden Fall ne Infoverantsaltung in irgendeinem Studienzentrum besuchen. Die Betreuer haben auch gsagt, dass die Literaturrecherche nen echter Schwachpunkt bei allen Teilnehmern war. Es wird auf jeden Fall erwartet, dass man selbst weitere Literatur heranzieht. Nur die Quellen aus dem Themenvorschlag ist definitiv nicht ausreichend!

So, dann hab ich geschrieben. Mein Problem war, dass ich gar keine Ahnung hatte, welcher Level erwartet wird. Mir kam das alles so banal vor. Andererseits hats zu mehr irgendwie nicht gereicht. Man muss sich auch dazu zwingen, irgendwann Schluss zu machen und das Ding abzuschließen. Der Zeitaufwand war beträchtlich. 1 SWS ist auf jeden Fall zu wenig. Ich hab in der Phase bis zur Abgabe mich auf nichts anderes konzentrieren können und alle Zeit für die Arbeit verbraucht.

Dann die Gliederung an die Betreuerin geschickt. Noch nen paar Hinweise bkommen und die eingebaut. Dann abgegeben und gebangt, obs reicht....

Einladung
Anfang Januar dann die Einladung - also erste Hürde geschafft! Hierzu nen wichtiger Kommentar vom Lehrstuhl: Wer zum Seminar eingalden wird, hat bestanden!!! Es wird keiner eingeladen (zumindest bei Wagner) der nicht mehr bestehen oder noch durchfallen kann. Bei "Wackelkandidaten" ruft der Lehrstuhl vorher an und fragt den Teilnehmer, ob er das Risiko der rausgeworfenen Fahrt- und Übernachtungskosten auf sich nehmen will.

Seminarablauf
Montag morgen dann der Start. Alle sehr nervös, ich hatte den allerersten Vortrag. Große Frage Kleiderordung, hab ich ja an anderer Stelle ausführlich kommentiert. Also, Kleider wurscht egal, wenn der Inhalt stimmt.

Mein Vortrag lief gut durch und es wurden kaum Fragen gestellt. Ich sollte nur einen teilbereich meines Themas vorstellen, weil wir zu dritt das gleiche Thema hatten. Es wurden vom Lehrstuhl kaum Fragen gestellt. Eigentlich sollte jeder Vortrag diskutiert werden. War bei mir recht kurz, weil alle noch nicht so Recht wussten, was man sagen soll, kann, darf.... Bis auf einen Teilnehmer, der als erster von allen überhaupt sich meldete, und dann gleich mir einen reinwürgte: "Das und das ist aber FALSCH gewesen!" 😡 😡 😡 Klasse, das sind echte Freunde, hab ich mir gedacht. Kam aber auch beim Lehrstuhl nicht so an, die haben meine Aussage verteidigt und dann war erstmal gut.

Die Beteiligung beim Seminar wird auch beurteilt und fließt in die Gesamtnote ein. Ich hab mir fürs nächste Seminar überlegt, mich zur Vorbereitung deshalb auch nen bisschen in die Themen der anderen einzulesen, falls das zeitlich hinhaut. Bei mir hat die Beteiligung auf jeden Fall was gebracht (schriftlich wars wohl ca. 3,0, Endergebnis aber 2,0 oder 2,3 - sie überlegt noch...).

Im Laufe des Seminars wurde alle lockerer und es gab teilweise sehr interessante Diskussionen. Der Prof. hat nicht so den Rieseninput gebracht, das meiste ging von den Assis aus. Die waren alle recht oK, Daniel Schulz sei hier ausdrücklich gelobt. Super in Ordnung der Mann, sehr kompetent aber auch sehr sympatisch. Das wäre auch der einzige der drei, bei dem ich ne DA schreiben würde.

Fazit
Mir hats Riesenspaß gemacht. Endlich konnte man mal über seinen Studienthemen sprechen. Ich war übrigens der einzige VWLler im Seminar. Weiß nicht, obs mans gemerkt hat, die anderen haben ja auch VWL-Themen bearbeitet und dem Lehrstuhl schiens auch egal gewesen zu sein.

Mein 2. Seminar werde ich aber auf jeden Fall bei Grosser machen. Die Wagner-Thmen haben mich für die DA nicht überzeugt. Hoffe bei Grosser auf das Richtige zu stoßen.

Ach so, Unterkunft..
Hab in der Bildungsherberge des ASTA geschlafen. Der Preis ist natürlich unschlagbar (15,-- €). Ist sehr ordentlich, aber höchst spartanisch. Die Mitarbeiterinnen sind äußerst unfreundlich, gradezu pampig. Das war echt die Krönung, aber egal. Der weg is nen Stück zur FU, 15-20 Minuten zu Fuß. Ich hab allerdings ne Mitfahrmöglichkeit gefunden, Danke noch mal an Siena fürs Mitnehmen!!!

Tja, fehlt noch was? Fragt, wenn Ihr noch was wissen wollt....
 
Gratuliere zum Erfolg

Und vielen Dank für den informativen Bericht.

Du schreibst, dass ihr zu dritt das gleiche Thema hattet und beim Vortrag über verschiedene Teile referiert habt. Heißt das, dass mehrere eine Seminararbeit über das gleiche Thema schreiben?

Waren die einzelnen Themen eigentlich "unabhängig" voneinander oder eher aufbauend? Wie war die Qualität der anderen Vorträge?
 
Ivanhoe schrieb:
Du schreibst, dass ihr zu dritt das gleiche Thema hattet und beim Vortrag über verschiedene Teile referiert habt. Heißt das, dass mehrere eine Seminararbeit über das gleiche Thema schreiben?

Ja, das hat es bei uns geheißen. Allerdings hat der lehrstuhl das während der Schreibphase nicht verraten und auch nicht die Namen der anderen Teilnehmer weiter gegeben. So war kein Austausch möglich, da sich auch in den Foren niemand auf meine Frage nach der Seminarteilnahme gemeldet hatte.

Teilweise hatte aber auch nur einer ein Thema, wohl auch, weil einige wieder abgesprungen sind.

Ivanhoe schrieb:
Waren die einzelnen Themen eigentlich "unabhängig" voneinander oder eher aufbauend? Wie war die Qualität der anderen Vorträge?

Es gab Themenblöcke, die dann auch aufbauend waren. Tja, was soll ich zur Qualität sagen? In meinen Augen reichte die Qualität der Vorträge von 1-4 auf der Notenskala.

Ich hatte den Eindruck, dass die Vorträge nur vom Inhalt gewertet wurden und gar nicht nach der Art der Vortragsweise
 
OekonomieIstAlles schrieb:
Beim Lehrstuhl Grosser gibts nen gutes Skript zur Seminararbeit. Das sollte man lesen und sich an die formalen Hinweise halten. Da gibts z.B. auch den Tipp, dass die meiste Arbeit bei einer wissenschaftlichen Schreibarbeit darin besteht, irrelevantes und unwichtiges auszusortieren...


Vor allem gibt's da auch einen Leitfaden für die Literaturrecherche. Sehr hilfreich...

Guckt ihr hier: https://www.fernuni-hagen.de/WIPO/seminar/seminar.html

Grüße,
Dirk
 
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