Solow-Modell

Dr Franke Ghostwriter
Solow-Modell

Hallo zusammen,

ich habe endlich das Solow-Modell (zumindest in den Ansätzen) verstanden.

Aber eines wird mir einfach nicht klar: Wenn wir im Gleichgewicht sind, dann gibt es ja kein Wachstum mehr, außer es kommt ein Impuls wie z.b. s steigt.
Richtig?
Okay, warum heißt es dann, dass im Gleichgewicht Wachstum nur durch technischen Fortschritt möglich ist? An welcher Gleichung sehe ich das? Muss ich das in der Grafik (S. 69 Abb 2.7) erkennen??
Wie und wo wirkt dieser technologische Fortschritt?

Vielleicht kann mir jemand meinen Denkfehler erklären!!
Danke und Grüße
Susanne
 
Susanne,

das ist bei der Darstellung im Entwicklungs-Skript wirklich nicht ganz leicht nachzuvollziehen, weil hier ja vorsichtshalber gleich auf technischen Fortschritt verzichtet wird. Vielleicht hilft's Dir deshalb mehr, die Erklärung aus dem "Problemfelder..." Kurs anzusehen (S. 93 ff).
Dort wird explizit mit technischem Fortschritt gerechnet.
Grundsätzlich gilt aber, dass Du den technischen Fortschritt nicht an der Abb. 2.7 ablesen kannst.
Im Solow-Modell geht man von arbeitssparendem technischen Fortschritt aus, das heißt die Arbeitsmenge (N) wird in der Produktionsfunktion mit einem Fortschrittsparameter (A > 1) multipliziert. Der Fortschritt (steigendes A) wirkt also so, als würden mehr Leute in der Ökonomie arbeiten als die tatsächlich an Bevölkerung hat...
Jedenfalls wird f(k) dann als Output pro "effektiver Arbeitseinheit" definiert:
f(k) = Y/AN.
Alle weiteren Berechnungen bleiben im Grunde gleich. Zu berücksichtigen ist aber, dass f(k) jetzt nicht mehr das Pro-Kopf-Einkommen angibt. Das ist jetzt y=Y/N=f(k) * A
Technischer Fortschritt wirkt also so wie Bevölkerungswachstum (mehr Arbeit = mehr Produktion), nur eben ohne mehr Mäuler die es zu stopfen gilt.
Deshalb sorgt technischer Fortschritt für Entwicklung und Bevölkerungswachstum eben nicht.

Ich hoffe, das hilft Dir ein bißchen.
Viele Grüße
Michael
 
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