Studientag ETTI

Dr Franke Ghostwriter
war jemand beim Studientag von ETTI in Frankfurt und könnte kurz etwas zu den folgenden Punkten schreiben?

- Schwerpunkte für Klausurvorbereitung
- Ausschluss von Themen
- Aufgaben in der Klausur (ähnlich zu EAs und/oder Übungsaufgaben, Anzahl der Aufgaben)
- Sonstiges

Herzlichen Dank und viele Grüße
Clint
 
Es wurde ein Aufgabenblatt verteilt, das auch in die vu gestellt werden wird, incl. Lösungen, ausser für den Sachfragenblock. Meine Notizen werde ich später noch einstellen.

Behandelte Themen waren:
RISC/CISC, Pipelining, Sprungvorhersagen, Prädiktoren, DLX-Pipeline, Virtuelle Speicherverwaltung und Caching.

Folgendes, sehr detailiertes, wurde zur Klausur gesagt:
Die Klausur besteht aus zwei Teilen (20046 und 20047) zu je 50 Punkten, also insgesamt 100 Punkte, bestanden ist mit 50 Punkten.

Der 20046-Teil besteht aus 4 Aufgaben:
Aufgabe 1: Fragen zu KE 1 und KE2: es werden diese 8-10 R/F-Aussagen sein, wobei als F markierten Aussagen zu begründen sind, R-Aussagen müssen nicht begründet werden. Man kann aber auch diese begründen und evtl. Teilpunkte bekommen, wenn die Aussage doch F ist und man in der Begründung erkennen kann, dass das Prinzip verstanden wurde. Es gibt 8-10 Punkte.
Aufgabe 2: Aufgabe zu KE 1 zum Thema Speichercodierungen, also FM, MFM und RLL, 9-10 Punkte
Aufgabe 3: Aufgage zu KE 2 zum Thema Pipelining, 15 Punkte.
Aufgabe 4: Aufgabe zu KE 3 zum Thema Caching, Erkennen von Miss/Hit, Was passiert im Hauptspeicher?, 18-19 Punkte

Damit ist KE 4 von 20046 nicht klausurrelevant.

Der Klausurteil von 20047 soll auch 4 Aufgaben umfassen.
Es wurde noch gesagt, dass man mit ca. 1,2 min Bearbeitungszeit pro Punkt rechnen soll.

Vielen Dank für deine Info.

Das sind ja wirklich sehr detaillierte Infos zur Prüfung. 😀

Ist die Aufteilung der Aufgaben genau so wie du geschrieben hast, oder ist das eine mögliche Aufteilung?

KE 4 wird bei der Prüfung gar nicht behandelt?
 
Damit ist KE 4 von 20046 nicht klausurrelevant.

Ist das eine offizielle Aussage, oder vermutest du das jetzt nur, weil es nicht behandelt wurde?

(Habe gerade hunderte von Stunden an der EA gesessen und für mich war es das am verständlichsten und interessantesten und liebevollsten geschriebene der vier Etti-Skripte.
Da hätte ich jetzt echt mich am liebsten von allen noch mal zum Lernen dran gesetzt...)

Aber was solls, Hauptsache, man kann den Stoff überhaupt irgendwie eingrenzen, sonst gehe ich in der Masse unter.
 
Hier meine Notizen. Falls jemand was Anderes hat, bitte um Korrektur.

a) Welches Problem würde entstehen, wenn man Nutzdaten auf das Medium eines magnetomotorischen Speichers schreiben würde, ohne sie vorher in einen Speichercode umzuwandeln?
Bei zu vielen aufeinanderfolgenden Nullen und Einsen, insbesondere bei Nullen, kann der Abtasttakt nicht wiedergewonnen werden. Die Mechanik ist nie so präzise, sondern weist Ungenauigkeiten auf, die z.B. dazu führen können, dass 96 aufeinanderfolgende Nullen als 95 oder 97 aufeinanderfolgende Nullen gelesen werden.

Hi Kiomi,

das von dir beschriebene Problem tritt nur bei vielen Nullen auf. Eine 1 bedeutet ja immer einen Flusswechsel und daher ist es auch kein Problem aus eine ewig langen Reihe von Einsern den Abtasttakt zurückzugewinnen.

b) Lässt sich über die Anzahl von Einsen im Speichercode der im Kurstext vorgestellten Kodierungsverfahren FM, MFM und RLL eine vergleichende Aussage machen? Wenn ja, wie lautet diese?
Die Anzahl der Flusswechsel ist von FM über MFM zu RLL absteigend; genauso verhält es sich mit der Anzahl der Einsen. Der Speicherbedarf nimmt von FM über MFM zu RLL ab.

Genau. Ich habe mir aufgeschrieben, dass bei RLL auf der gleichen Fläche des Speichermediums eine höhere Datendichte erreicht werden kann (es passen mehr Daten drauf), weil die RLL Codierung weniger Flusswechsel für die gleiche Datenmenge im Vergleich zu MFM und FM braucht.

Flusswechesl brauchen mehr Platz auf dem Datenträger, weil diese nur endlich dicht beeinander gepackt werden können. Wenn es zu "eng" wird kann der Speichercode nicht zurückgewonnen werden.

c) Wovon hängt bei der MFM-Codierung das Code-Wort für ein Nutzdatenbit ab?
Vom aktuellen und vom vorangegangenen Nutzdatenbit. Bei FM ist das Codewort nur vom aktuellen Nutzdatenbit abhängig. Für alle drei vorgestellten Codierungen gilt ein Verhältnis von Nutzdatenbits zu Speicherodebits von 1:2.

Genau, mehr habe ich dazu auch nicht.

d) Enthält der Befehlssatz eines CISC-Prozessors im Allgemeinen mehr oder weniger Befehle als der Befehlssatz eines RISC-Prozessors?
Der RISC-Prozessor enthält weniger Befehle, das R steht für reduced.

Keine Ergänzungen.

e) Lässt sich über die Länge des Opcodes in den Befehlen von CISC- und RISC-Prozessor ein vergleichende Aussage machen? Wenn ja, wie lautet diese?
Opcodes des RISC-Prozessors brauchen weniger Bits, da weniger Befehle codiert werden müssen.

RISC Prozessoren haben nicht nur weniger Befehle sondern vor allem auch kürzere, weil weniger komplexe Befehle.

f) Lässt sich über den Speicherbedarf für CISC- und RISC-Prozessoren eine vergleichende Aussage machen? Wenn ja, wie lautet diese?
RISC-Prozessoren sind in der Regel größer als CISC-Prozessoren. Ein komplexer Befehl im CISC-Prozessor wird durch mehrere einfache Befehle im RISC-Prozessor dargestellt.

Da fehlt ein Teil der Frage. Die vollständie Frage lautet:

Lässt sich über den Speicherbedarf von Programmen für CISC- und RISC-Prozessoren eine vergleichende Aussage machen?

Programme für RISC-Prozessoren sind in der Regel größer (brachen mehr Speicherplatz) als Programme für CISC-Prozessoren.

g) Geben Sie an, ob in den folgenden Szenarien die Prozessorarchitektur, die Mikroarchitektur oder beide verändert wird?
- Erweiterung der vom Prozessor ansprechbaren Menge von externem Cache -> Mikroarchitektur (es werden andere Adress-/Steuerleitungen benötigt)
- Erweiterung von in einem System vorhandenen externem Cache -> keines von beiden
- Integration einer Cache-Ebene in den Prozessor -> Mikroarchitektur
- Erweiterung des Befehlssatzes -> Prozessor- und Mikroarchitektur
- Optimierung des Mikrocodes -> Mikroarchitektur
- Aufgabe von Code-Kompatibilität zu Vorgängerprozessoren -> Prozessor- und Mikroarchitektur
- Veränderung der Anzahl von Stufen einer Pipeline -> nur Mikroarchitektur oder Prozessor- und Mikroarchitektur, kommt auf den Einzelfall an
h) Kann die Prozessorarchitektur verändert werden, ohne die Mikroarchitektur zu verändern?
Ja, durch Dokumentation etwas Vorhandenem, dadurch entsteht ein neues Programmiermodell.

Hab ich auch so notiert.

i) Warum kann es bei einem DLX-Prozessor mit Interlocking sinnvoll sein, dass ein Übersetzer ein Umsortieren der Befehle vornimmt?
Bei einem DLX-Prozessor mit Interlocking setzt der Prozessor fehlende NOPs ein. Wenn ein Übersetzer Befehle in eine bessere Reihenfolge bringt, braucht der Prozessor weniger NOPs zu setzen.

Ich habe da ergänzend noch notiert: Interlocking NOP sind Hardware-NOPS.

j) Warum kann es bei einem DLX-Prozessor mit Forwarding aber ohne Interlocking manchmal erforderlich sein, NOPs in den Befehlsstrom einzufügen?
Bei Forwarding werden die Ergebnisse aus der EX- bzw. MEM-Stufe über einen Datenkanal an den nächsten Befehl weitergeleitet, der das Ergebnis braucht (bei echter Datenabhängigkeit). Handelt es sich bei den beiden Befehlen um Rechenbefehle, werden keine NOPs benötigt. Bei einem Lade- und einem Rechenbefehl wird ein NOP benötigt, da das Ergebnis des Ladebefehls erst nach der MEM-Stufe zur Verfügung steht.


Hab ich auch so.

Danke für die Zusammenfassung Kiomi.

Mfg Frank
 
Ist das eine offizielle Aussage, oder vermutest du das jetzt nur, weil es nicht behandelt wurde?

(Habe gerade hunderte von Stunden an der EA gesessen und für mich war es das am verständlichsten und interessantesten und liebevollsten geschriebene der vier Etti-Skripte.
Da hätte ich jetzt echt mich am liebsten von allen noch mal zum Lernen dran gesetzt...)

Aber was solls, Hauptsache, man kann den Stoff überhaupt irgendwie eingrenzen, sonst gehe ich in der Masse unter.


Hi,

das war eine offizielle Aussage der Kursbetreuung vor ca. 100 Kommilitonen. Ich denke diese Aussage stimmt schon. Sonst würden die wohl eher nichts sagen als etwas Falsches.

Somit steht fest: KE 4 ist nicht klausurrelevant.


Mfg Frank
 
Hi,

das war eine offizielle Aussage der Kursbetreuung vor ca. 100 Kommilitonen. Ich denke diese Aussage stimmt schon. Sonst würden die wohl eher nichts sagen als etwas Falsches.

Somit steht fest: KE 4 ist nicht klausurrelevant.


Mfg Frank

Ok, vielen Dank für die Info!
Vielen Dank, dass ihr euch die Mühe macht, das hier alles zu erläutern.
Ich hätte mich sonst auf KE 4 spezialisiert. (Wenn man schon mal was verstanden hat, muss man das ja nutzen...)
 
Ein paar Stunden habe ich aber schon gebraucht. Danke für das Lob, der Sonntag ist gerettet 😀



Diese Details zur Klausur wurden als Folie an die Wand geworfen und von Dr. Gotthardt und Herrn Gollub so wiedergegeben. Sollte dem nicht so sein, wäre es ziemlich übel. Ich denke, das soll dem neuen Kurs so wie der suboptimalen Kursbetreuung Rechnung tragen.


Hi,

die tragen damit wohl eher dem Umstand Rechnung, dass die die EA IV nicht vor der Klausur korrigiert bekommen. Was streng genommen natürlich auch eine Teil der Betreuung ist.

Mfg Frank
 
wurde eigentlich irgendetwas zu den alten Kursunterlagen gesagt? Gegenstand der Veranstaltung sollten ja nur die neuen Unterlagen sein. Diese liegen mir - wie auch bestimmt einigen anderen - aber leider nicht vor.
Ich bin daher für 31232 angemeldet und wäre für Informationen zur Klausurrelevanz dankbar. Was wäre nach den alten Unterlagen klausurrelevant bzw. nicht relevant?
Ich würde ja gerne "alte Klausuren" durcharbeiten, aber zu diesem Thema brauche ich wohl nichts mehr zu sagen. :-(

Besten Dank und Grüße an alle
 
Hallo,

wurde eigentlich irgendetwas zu den alten Kursunterlagen gesagt?

Besten Dank und Grüße an alle

Hi,

nein dazu wurde nichts gemacht.

Falls der einzige Grund dafür das du noch nach den alten Unterlagen schreiben willst der seien sollte, dass die die Neuen nicht hast hättest du diesem Problem sicherlich durch eine kurze PN abhilfe schaffen können...nur mal so ein Gedanke..


Mfg Frank
 
Denke auch, dass die Fragen KE 1 und KE 2 abdecken, wobei das eben Fragen waren. In der Klausur kommen dann Aussagen, die mit R/F gekennzeichnet werden müssen, so wie in den EAs.

Naja ich würde mir halt so nur die Theorie von KE 1 und KE 2 ansehen und mich da auf R/F Fragen vorbereiten und KE 3 (KE4 ja sowieso) weglassen.

In der KE 3 beschäftige ich mich denn intensiv mit dem Thema Caching.
 
vielen Dank an Euch alle, die in FFM waren und hier die Infos gepostet haben. Das hilft uns (die nicht da waren) sehr!!! Dieses Forum war ohnehin eine riesige Hilfe für mich, vielen Dank an Euch alle - vor allem an schneevater, kiomi und bisam2000. Ohne Euch wäre ich untergegangen. Wir sehen uns am 27.02. in Berlin
 
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