Studieren mit MS?

Dr Franke Ghostwriter
Ich habe eine Krankheit, die sich MS nennt. Kein Rollstuhl zum Glück, denn so wieit lasse ich es nicht kommen, denn ich will mein Diplom in der Hand haben 😉 Manchmal vergeht mir die Kraft zum lernen, denn ich musste of mein Studium unterbrechen wegen Krankenhausbesuche. Dazu kommt noch ein böser Schiunfall, jetzt kann es ja nicht mehr schlimmer kommen 🙂 Ich beneide diejenigen, die mit Kindern weiternmachen und lernen, aber wirklich, woher nehmt ihr die Kraft dazu?
 
bei mir ist in der Schwebe, ob ich Ms habe (oder nur Flecken habe, die doch nix zu bedeuten haben und die Symptome sind nur durch den Vitamin-B12-Mangel oder ganz was anderes...), hatte letztes Jahr auch 2 längere Krankenhausaufenthalte (plus einmal 5 Tage Cortisoninfus....grmpf)....habe obendrein ein kaputtes Knie und gehe seit Ewigkeiten mit Krücken draußen....und ich kriege eine normale 5-Tage-Woche leider auch nicht mehr hin, und muss mir meine Kräfte sehr gut einteilen. Und manchmal geht ja auch tatsächlich gar nichts mehr oder kaum.
Ich gebe deshalb nicht auf, ich mache es so, wie ich es halt packe, und mache mir (ok, fast...)keine Vorwürfe (ich übe da noch), wenn ich mal weniger lernen kann. Ich wiederhole jetzt auch eine Klausur, weil ich letztes Mal durchgefallen bin, weil ich genau wegen dem Kram nicht genug lernen und Karteikarten etc. schreiben konnte, obendrein die Sehstörung......ist zwar blöd, und ich bange jetzt viel mehr als bei einem Erstversuch ob ich bestehe, aber naja, es ging einfach nicht anders.
Wichtig ist, dass du dir viele Pausen erlaubst, dass du nicht auf Teufel-komm-raus versuchst zu lernen, das rächt sich nur.
Ich habe halt als großen Motivator, dass mir die Chance des Studiums sehr sehr sehr viel bedeutet. Meine Eltern haben mich nie in etwas unterstützt und so, und Thema Studium/Abitur war erst recht kein Thema...und nun kann ich es doch tun...das bedeutet mir sehr viel, und das motiviert mich unheimlich. Außerdem denke ich daran, dass ich dann hinterher mehr die Chance habe, so zu arbeiten, wie es meine Fitheit mir möglich macht, das geht ja mit dem Büroberuf nun nicht ganz so, da hat man ja nicht so viele Freiheiten oder kann Freiberuflich arbeiten.
Warum studierst du?
Ich glaube, du kannst außerdem mit dieser Krankheit an der Uni Vergünstigungen bekommen. Wenn du z. Bsp. im Schreiben eingeschränkt bist, kannst du beantragen dass du mehr Zeit bekommst oder so. In der Klausur, meine ich.
Hm, manchmal fühle ich mich auch doof, wenn ich sehe, dass andere arbeiten, Kinder haben, studieren, aber naja, jeder steckt in der eigenen Haut, man kann nicht alles miteinander vergleichen - auch wenn es manchmal schwer ist.
Viele Grüße und viel Spass im Studium!
 
Bei mir ist es eine extrem seltene Autoimmunerkrankung, die u. a. das Gehirn betrifft. Keine Chance für mich , wenn ich unter Zeitdruck auf einen Abschluss hinarbeiten müsste. Ich hoffe aber, in einigen Jahren nochmal arbeiten zu können, und dafür möchte ich juristische Grundkenntnisse haben. Alles andere wäre eine Illusion bei mir. Ich brauche viele Stunden täglich, um meinen Einfrau-Haushalt zu schaffen . Ich muss zu Therapien ,und die vielen Einschränkungen und Schmerzen kosten Kraft .Und ich bin langsamer im Denken.

Ja, ich höre auch immer staunend, was andere so wuppen. Dann mach ich mir mühsam klar , wie behindert ich wirklich bin. Tut mir einerseits weh, andererseits macht es mich einfach sehr, sehr stolz,trotzdem Scheine geschafft zu haben. Da bin ich so frei, miich selber großartig zu finden ! Was natürllich die Professoren anders sehen, aber die ahnen auch nicht, wie mein Alltag so aussieht.
Also Kopf hoch, und Brust raus, wie man so sagt. Wir haben keinen Grund, uns schlecht zu fühlen. Wir hatten nur das Pech, krank zu werden.
 
Also mir gefallen Eure Kommentare sehr und bin der Meinung, man darf nicht aufgeben, denn es kann nus besser werden, schlimmer nicht, also immer nur positiv denken und möglichst immer glücklich sein vor allem an sich glauben, dann wird es schon! Und mann und sich nicht verstecken. Na und, anderen ist es noch schlimmer ergangen. Mich interessieren nicht, was die anderen hier denken oder gucken, was wohl los ist mit mir und warum gehe ich nicht schneller oder so, NA UND??? Jeder kann irgendwas an sich haben, es ist nur nicht entdeckt worden.
 
Reka,
ich hab im Studium die Diagnose rheumatoide Arthritis bekommen, arbeite Vollzeit, 1 Kind, Alleinerziehend und Teilzeit BoL. Es gibt viele Tage, da denkt man, es geht nicht mehr. Ich wollte zwischenzeitlich das Studium ganz aufgeben. Mittlerweile habe ich mich dazu entschlossen, einfach nur die Hälfte zu machen. Die Medikamente lassen es manchmal einfach nicht zu, dass man sich an die Unterlagen setzt. Da hat das Arbeiten vorher schon ausgereicht und man will nur noch schlafen, weil man sich eh nicht mehr bewegen kann. Ich kann aber immer noch nicht abschließend sagen, ob ich es durchhalten werde. Ich versuch es halt, wir haben nichts zu verlieren.
 
Start09,
habe traurig Deine Nachricht gelesen, man kann sich die Krankheit, die man selber leider hat, nicht aus einem Katalog aussuchen und etwas "leichteres bestellen", was man hat, muss uns gefallen und es wie es geht, leichter nehmen, vor Allem nicht darüber traurig sein, das heisst Aufgeben und das tut keinem gut. Spreche aus eigener Erfahrung, glaube mir. Wenn ich immer darüber nachdenke und traurig bin, dass wird es viel schlimmer, auf geht es dann nie wieder. Also Kopf auf und weitermachen, wie jeder andere auch ist mein Devise
 
Reka,
lieben Dank für deine Worte. Du hast Recht, wenn man sich in sein Schicksal reinsteigert, dann kommt man nie wieder raus. Ich versuche das Leben so normal wie möglich weiterzuleben und an den "schlechten Tagen" an die guten Tage denken. He, Mädels sind doch stark, also Weiterleben! Dies gilt für alle hier im Handicap Forum! Schön, dass es gibt. Man ist nicht allein!!!!!!
 
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