Verwirrt! Expansive Geldpolitik bei rel. geringer Kapitalmobilität

D

divesimone

Dr Franke Ghostwriter
confused:Hallo zusammen,

ich habe bei der Monetären Außenwirtschaft eine Frage und würde mich sehr freuen, wenn ihr mir hierbei behilflich sein könntet. Und zwar kriege ich die expansive Geldpolitk bei relativ geringer Kapitalmobilität grafisch nicht so recht hin. Mich irritiert ein wenig die Tatsache, dass je größer die Kapitalmobilität, umso größer auch der Einkommensanstieg und umso kleiner die Zinssenkung. Die Grafik ist leider nicht im Skript, und bei mir sind die Y- und i-Veränderungen genauso stark ausgeprägt wie bei der expansiven Geldpolitk bei relativ hoher Kapitalmobilität. Da kann ja etwas nicht stimmen.

Ich freue mich über Eure Hilfe.

Viele Grüße

Simone
 
Arbeitest Du mit dem Marx-Skript?

Denn solche Unterscheidungen wie relativ gerige/hohe Kapitalmobilität kommen im Kurs eigentlich nicht vor, sind aber so eine Besonderheit in seinen Musterlösungen – das ist aber für die Klausur sicher nicht kampfentscheidend.

Die Höhe der Kapitalmobilität bildest Du grafisch durch die Steigung der BP-Kurve ab - je höher die KM, desto flacher die Kurve. Wenn Du das grafische System des Kurses benutzen willst (und nicht das IS-LM-BP-System) müsstest Du sehen, wie sich die Steigung der GD-Kurve ändert, wenn Du die Steigung der BP-Kurve variierst (die im Kurs DD heißt).
 
Du,

ja. ich habe das Marx-Skript. Meinst Du also, dass das für die Klausur völlig unwichtig ist, wie hoch die Kapitalmobilität ist? Wie sieht denn die GD-Kurve bei unterschiedlichen Kapitalmobilitäten aus? Ist die GD-Kurve bei vollständiger Kapitalmobilität auch eine Waagerechte, oder kann das gar nicht sein, weil der Gütermarkt-Anteil an dieser Kurve ja nicht waagerecht ist?

Danke für Deine Hilfe

LG

Simone
 
Meinst Du also, dass das für die Klausur völlig unwichtig ist, wie hoch die Kapitalmobilität ist?

Das kann Dir wohl nur der Lehrstuhl wirklich beantworten. Ich habe 2 Klausuren bestanden (AVWL und VWT, je mit Aufsatz in mon. AWT) ohne solche Fragen zu erörtern. Vielleicht waren das die Punkte, die zur nächstbesseren Note gefehlt haben – vielleicht auch nicht... 🙄 😀 😀

Wie sieht denn die GD-Kurve bei unterschiedlichen Kapitalmobilitäten aus?

Tja, nochmal keine Ahnung. Müsstet Du mal selbst ausprobieren – wie's geht, steht im Kurs...

Ist die GD-Kurve bei vollständiger Kapitalmobilität auch eine Waagerechte,

Bei vollständiger Kapitalmobilität wären in- und ausländische Finanzaktiva homogen. Das sind die Modelle bei denen Zinsparität herrscht und die für AVWL nicht klausurrelevant sind... (In diesen Modellen wird außerdem angenommen, dass auch Güter homogen sind. Es gilt eP*=P. Wenn Du da mal reinschaust, siehst Du, dass die Modellansätze dann ganz anders sind.)
 
Du,

danke für Deine Hilfe und für Deine nette Auskunft. Ich habe das jetzt so verstanden, dass nur bei der Fiskalpolitik die Höhe der Kapitalmobilität wirklich entscheidend ist. Bei der Geldpolitik etc. scheint das ja dann wohl nicht wirklich entscheidend zu sein.

Dann lerne ich jetzt fleißig weiter.

Danke und LG

Simone
 
Ich habe das jetzt so verstanden, dass nur bei der Fiskalpolitik die Höhe der Kapitalmobilität wirklich entscheidend ist. Bei der Geldpolitik etc. scheint das ja dann wohl nicht wirklich entscheidend zu sein.

Wie Du zu diesem Schluss kommst, ist mir jetzt nicht ganz klar. 😕

Kapitalbewegungen gibt es auch bei Geldpolitik oder einer Störung aus dem Ausland, und auch da bestimmt die Höhe der KapMob natürlich, wieviel Kapital hin- und herfließt.

Aber: es werden in dem Kurs immer nur qualitative Aussagen gemacht (steigt/fällt) und keine quantitativen (steigt um 100 GE). Deshalb halte ich die Fallunterscheidungen nicht für so wichtig (aber: ich bin auch nur Student und nicht am Lehrstuhl beschäftigt. Der Marx allerdings auch nicht! Auch der rät nur, was die Leute da gerne hören wollen...)
 
Wie Du zu diesem Schluss kommst, ist mir jetzt nicht ganz klar. 😕

Kapitalbewegungen gibt es auch bei Geldpolitik oder einer Störung aus dem Ausland, und auch da bestimmt die Höhe der KapMob natürlich, wieviel Kapital hin- und herfließt.



Aber: es werden in dem Kurs immer nur qualitative Aussagen gemacht (steigt/fällt) und keine quantitativen (steigt um 100 GE). Deshalb halte ich die Fallunterscheidungen nicht für so wichtig (aber: ich bin auch nur Student und nicht am Lehrstuhl beschäftigt. Der Marx allerdings auch nicht! Auch der rät nur, was die Leute da gerne hören wollen...)

Ich habe mal ein wenig die Kurven verschoben - und da ist mir aufgefallen, dass es zum Beispiel bei der expansiven Geldpolitik immer zuerst zu einem Devisennachfrageüberschuss kommt(bei flexiblem Wechselkursen), egal wie hoch die Kapitalmobilität ist.
 
Dann guck Dir mal Marxens Lösung zu 03/01 an – da geht es um den Auslandszins.

Natürlich bestimmt die Höhe der KapMob z.B., ob die Devisenreserven steigen oder fallen. Aber dazu muss man diese Grafikstunts micht machen. Wenn Du zwei gegenläufige Effekte hast kannst Du sagen: ist der eine Effekt größer, steigen die Reserven, und sie fallen, wenn der andere Effekt größer ist... Daraus ergibt sich ja auch schon inhaltlich, ob die KapMob hoch ist oder nicht.
 
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