wagner war ganz ok

Dem kann ich mich anschließen. Eine für mich völlig ergebnisoffene erste Aufgabe (ich habe über Phillips, Friedmann, Lucas bis zur Zeitinkonsistenztheorie (dort optimale und diskretionäre Lösung diskutiert) und dann ein Fazit gezogen. War mir aber nicht sicher, ob das so richtig ist.
Aufgabe 2 war mehr als dankbar und gut machbar denke ich.
Aufgabe 3 war hinsichtlich a) und b) recht übersichtlich, c) habe ich irgendwas gemalt, d) war meine Lücke.

Mir reichen 25% und die sollten es eigentlich auch geworden sein. Ist ein schönes Gefühl, war dann nämlich meine letzte Klausur und ich könnte mein Abschlusszeugnis für Diplom II beantragen...

Vielleicht hat ja noch jemand Lust, mal seine Lösung der ersten Aufgabe anzureißen.

Lieben Gruß

Patrick
 
Diskutieren Sie die Forderung, dass die Geldpolitik ausschließlich der Vermeidung von Inflationskosten verpflichtet sein sollte. Berücksichtigen Sie hierbei das Problem der Zeitinkonsistenz.

Tja, und da sitze ich davor, und mir wollte nicht mehr einfallen, welche Formel man aufstellen muss, um die jeweiligen Inflationsraten abzuleiten 😡😡😡. Ich ..... habe einfach nicht mehr dran gedacht, die Nebenbedingung mit dem Trade-off formal aufzustellen. Die Verlustfunktion fiel mir ja ein, aber habe nicht mehr an die Nebenbedingung gedacht.

Habe mich dann letztendlich und innerlich kochend dazu entschlossen, auf die formale Analyse zu verzichten, und die Aufgabe komplett verbal-analytisch gelöst. Hoffe, damit so irgendwie 30 von 48 Punkten erreichen zu können. Wobei ja in der Aufgabe nur von "diskutieren" gesprochen wurde - wie ist dann doch egal, Hauptsache das Ergebnis stimmt, oder?!

Mein Ergebnis: "Politik muss entweder Regelbindung Nullinflation verpflichtet sein oder Inflationssteuer in Höhe des Inflationsbias berücksichtigen, damit der Inflationsbias verschwindet. Bei rationalen Erwartungen kann sie langfristig eh nichts an den Kosten der Arbeitslosigkeit minimieren, da trade-off nicht mehr besteht. Mithin ist es sinnvoll, wenigstens die Inflationskosten minimal zu halten. Toll wäre es, wenn sie dabei noch die exogenen Schocks irgendwie in der tatsächlichen Inflation mit verwursten kann, damit die Beschäftigungsschwankungen daraus nicht den gesellsch. Schaden erhöhen. Dies geht aber mit der Nullinflationsregel nicht, wohl aber mit der Zielinflation."

So oder so ähnlich habe ich dann über acht Seiten argumentiert. Ob das wohl den Kern der Fragestellung trifft?

Ansonsten fand ich die Klausur eigentlich auch fair. Habe aber wieder mal ein paar Böcke dennoch geschossen (siehe u. a. oben), die mich jetzt wieder um das Bestehen bangen lassesn 🙁.

Erholt Euch alle gut heute Abend!
 
Ich denke mal, dass eine formale Beantwortung da nicht unbedingt gefragt ist (auch wenn die das sicher gerne sehen würden).

Bei der Frage nach der Inflationsvermeidung würde mir auch erstmal Friedman einfallen. Die Friedman-Regel (feste Geldmenge(nsteigerung)) wäre ja eine Lösung des Zeitinkontinenz-Problems.
 
Oh, ich habe Friedmann nur ins Spiel gebracht bei der Erörterung des Akzelerationstheorems der Monetaristen. Hmmm.....was meinst Du kridbonn, oder auch natürlich Ihr anderen Leser hier; was sind die Punkte, die der Lehrstuhl unbedingt hier präsentiert haben möchte bzw. was sind die Cash-Cows für Punkte in dieser Aufgabe?

In jedem Fall doch die Darstellung der Erwartungsbildung, Beschreibung des trade-offs, gesellschaftliche Verlustfunktion, oder?! Tja und dann ganz klar die Ergebnisse in Form der gewählten Inflationsrate mit ihren Wirkungen auf den gesellschaftlichen Verlust?!
 
Ich habe die Forderung nach einer Verpflichtung zur Vermeidung von Inflationskosten als Passive Regelpolitik interpretiert und habe die anderen Möglichkeiten (Optimale Regel, Zielwertlösung, Delegationslösung, Kontraktlösung, diskretionäre Stabi) jeweils vergleichend darauf bezogen. Außerdem habe ich noch einiges drumherum beschrieben und erklärt (Phillipskurve, Lucaskritik, Erwartungsbildung, Verlustfunktion, ich weiß gar nicht mehr, was ich alles geschrieben habe...). Keine Ahnung, ob sie das so hören wollten???
 
Ich weiß nicht, ob das so breit angelegt sein sollte, mit Erwartungsbildung jeglicher Couleur. Wenn man mal ganz taff am Thema argumentiert, dann wollten die wahrscheinlich sowas hören wie: Inflationskosten minimieren durch Friedman-Regel. Die Geldbehörde könnte aber bei k<1 auch versuchen, die Arbeitslosigkeit zu drücken. Naja und dann Adam, Eva und die Schlange der Zeitinkosistenz...
 
kridbonn,

ja, in etwa so habe ich das auch gemacht. Zumindest sollte das der "rote Faden" in meiner Lösung sein. Und rechts und links davon habe ich halt verschiedene Aspekte erläutert, die ich dabei erwähnt habe. Ich habe z.B. nicht alle Formen der Erwartungsbildung erklärt (das habe ich wohl eben missverständlich geschrieben), sondern nur die rationale Erwartungsbildung im Zusammenhang mit der Zeitinkonsistenz.
Und allein damit kam schon so einiges zusammen...
 
hier wurde argumentiert, dass die Aufgabe 1 mit der Friedmann-Regel zu beantworten sein könnte. Ich habe vor einigen Semestern Geld und Kredit geschrieben, wo das tatsächlich Thema hätte sein können. In AVWL und VWT ist das Kapitel 3 des Wagner-Buches (wo diese Regel erläutert wird) m.E. aber explizit nicht klausurrelevant.

Wie kann das dann abgefragt werden? Ich möchte nur diejenigen unter Euch, die das nicht geschrieben haben, beruhigen - ich habe es nämlich bewusst auch nicht skizziert (glaubte ich doch, dass es ja "definitionsgemäß" nicht gemeint sein kann).

Viele Grüße von

Mr. Burns

PS: Wenn man sich den Arnold-Thread durchliest, kann man aber erneut mit "unserer" Klausur-Lehrstuhlwahl zufrieden sein.
 
Das muss ich irgendwie übersehen haben. Ich kann mich nur an die Kontraktlösung, Reputationslösung, Delegationslösung und die Sache mit der niedrigeren Inflationsrate erinnern (8.Auflage). Dann gabs da noch was mit einer optimalen Regel, die aber in der Praxis nicht umsetzbar ist und eben die diskretionäre Lösung, die ja keine Lösung ist. Ich habe bei Aufgabe 1 etwas über Wirkungsverzögerung, Ineffektivität, Inflationsbias (Phillips) und zur Zeitinkosistenz geschrieben und zu den Kosten von Inflation und Mengeninstabilität. Irgendwie lief mir die Zeit davon. Hätte noch Stunden schreiben können .
 
Tja Pech. Nach längerem Nachdenken über eure Lösungsansätze habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass ich schön am Thema vorbei geschrieben habe. Bei der Zeitinkonsistenz bin ich leider gar nicht darauf eingegangen, wie man die Inflation stabilisieren könnte. Ich dachte die Frage zielt eher darauf ab, warum man auf die Stabilisierung der Beschäftigung verzichten sollte...
 
Das muss ich irgendwie übersehen haben. Ich kann mich nur an die Kontraktlösung, Reputationslösung, Delegationslösung und die Sache mit der niedrigeren Inflationsrate erinnern (8.Auflage). Dann gabs da noch was mit einer optimalen Regel, die aber in der Praxis nicht umsetzbar ist und eben die diskretionäre Lösung, die ja keine Lösung ist. Ich habe bei Aufgabe 1 etwas über Wirkungsverzögerung, Ineffektivität, Inflationsbias (Phillips) und zur Zeitinkosistenz geschrieben und zu den Kosten von Inflation und Mengeninstabilität. Irgendwie lief mir die Zeit davon. Hätte noch Stunden schreiben können .

Ja aber wenn Du Kontraktlösung, Reputations, etc. ausgekaut hast, dann hast Du doch die Lösung um Inflation niedrig zu halten präsentiert.....denke ich?! Letztendlich wirst Du doch auch zu dem Ergebnis gelangt sein, dass der Inflationsterm in der Verlustfunktion bei Anwendung dieser Lösungen minimiert wird. Als nur mut....😉.
 
Also ich habe den Eindruck, dass Prof. Wagner immer ungefähr das gleiche fragt. Ich habe auch noch keine wirklich miese Klausur von ihm gesehen. Würde dort auch immer wieder schreiben. Für alle die noch ein Wahlpflichtfach suchen: Geld & Kredit ist ähnlich dankbar und das Meiste ist aus AVWL bekannt bzw. Wiederholung.

Lieben Gruß!
 
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