Da muß ich doch nun auch mal meinen Senf dazu geben 😉
Ja, generell sieht es für Juristen derzeit nicht grade rosig auf dem Arbeitsmarkt aus. Ist leider definitiv so.
Allerdings hat man m.E. grade in der Wirtschaft / Industrie mit dem BoL keinen Nachteil ggü. Volljuristen.
Bspw. bei Siemens (meinem doch oft verhassten Arbeitgeber): Im Contract Management werde zwar (noch) hauptsächlich Volljuristen eingestellt. Allerdings zwingt man diese zu einem Austritt aus der Anwaltskammer, d.h. vor Gericht können diese auch nicht mehr agieren, was bitte nutzen da die beiden Staatsexamen??? Was den reinen Job angeht, ist es m.E. schnurz, welchen Qualifikationsgrad man hat. Die Juristen mit denen ich tagtäglich zu tun habe, beschäftigen sich ohnehin kaum mehr mit deutschem Recht, sondern mit internationalem Vertragsrecht. Es ist hilfreich, wenn man ein Grundwissen und generelles Verständnis zum Rechtssytem mitbringt, mehr aber auch nicht.
M.E. ist gerade in diesem Zweig der LoB viiiiiiiiiiiiiiel mehr wert, als ein Staatsexamen, denn zusätzlich zum juristischen Grundwissen bringt man quasi noch ein BWL-Grundstudium mit....
Sollte der LoB sich in Deutschland als Studiengang etablieren (wovon ich stark ausgehe), würde z.B. mein Job überflüssig werden, die paar kaufmännischen Dinge, die ich als mein Aufgabengebiet bezeiche, kann der LoB dann sinnvollerweise auch mit übernehmen.
Lange Rede, kurzer Sinn: In der Industrie laufen Juristen und Kaufleute derzeit noch parallel (2 Mitarbeiter und viele Schnittstellen, Abstimmungsbedarf....). Ich bin fest davon überzeugt, daß solche Funktionen in der Zunkuft von LoB's übernommen werden und die klassische kfm. Ausbildung damit über kurz oder lang an Bedeutung verlieren wird.
LG,
Lisa