Bol - Rechtsberatungsbefugnis

Bol - Rechtsberatungsbefugnis

Was haltet ihr denn von solchen Stellungsnahmen?

"Absolventen von Bachelor-Studiengängen sind und können nicht befähigt sein, Rechtsberatung zu leisten. Sie erfüllen weder die objektiven Anforderungen an eine qualifizierte Rechtsberatung noch entsprechen sie dem Bild, das die Öffentlichkeit von dem berufenen Rechtsberater, d.h. dem Rechtsanwalt/der Rechtsanwältin hat. Verbraucherschutzgesichtspunkte sprechen gegen einen Zugang von Absolventen von Bachelor-Studiengängen zur Rechtsberatung. Es wäre auch nicht im Interesse einer geordneten Rechtspflege, wenn Bachelors of laws eine Rechtsberatungsbefugnis erhielten." Deutscher Anwaltsverein

Tja, mal sehen, wer hat es denn so unheimlich objektiv verfasst...?! Der Deutsche Anwaltsverein. 😛
Hat man eine andere Ansicht erwartet? Niemand lässt sich schließlich gern die Butter vom Brot nehmen.
Was mich aber seit Jahren wundert: Was machen eigentlich die ganzen Volljuristen in der Verwaltung oder in der Wirtschaft !!? Dazu sind die doch wohl auch alles andere als befähigt.
Meine Meinung: Warten wir mal die nächsten Jahre ab, es wird sich noch was tun bis wir fertig sind!

Es wir noch besser:

"Ein Berufsbild und ein Bedarf für juristische bachelors ist aus unserer Sicht nicht feststellbar. Eine dreijährige juristische Ausbildung, sei es an der Universität, sei es an Fachhochschulen, befähigt allenfalls zur Ausführung einfacher juristischer Hilfsarbeiten unter Anleitung und Aufsicht von Volljuristen"

"In jedem Fall sehen wir das Risiko, dass durch entsprechende Studiengänge, die 70 % der Absolventen eines juristischen Studiums als unqualifizierte Hilfskräfte in das Berufsleben entlassen würden, weite Teile des künftigen juristischen Personals von Pauperismus betroffen sein würden. Ein solches Studienkonzept dürfte nämlich darin münden, dass künftig - langfristig betrachtet - 70 bis 80 % der Juristen als minderqualifizierte Hilfskräfte beschäftigt und unter Anleitung und Aufsicht der verbleibenden 20 bis 30 % - durch Aufbaustudium und Vorbereitungsdienst qualifizierteren - Juristen tätig werden würden. Das Berufsbild des Juristen würde dann quasi-industriell-gewerbliche Züge annehmen. Die Begrenzung, wonach lediglich die besten 20 bis 30 % der bachelors zum master-Studium zugelassen werden sollen, wäre im Übrigen verfassungsrechtlich kaum haltbar." Bundesnotarkammer

Die haben nur eine verstammt starke Lobby:mad

Da kann ich Steffi nur rechtgeben (`Tschuldigung für´s Kürzen im Zitat)

SteffiM schrieb:

...Was machen eigentlich die ganzen Volljuristen in der ...Wirtschaft !!? Dazu sind die doch wohl auch alles andere als befähigt.

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Dazu fällt mir ein, wie ich mich regelmäßig köstlich darüber amüsiert habe, wenn sich die "qualifizierten Juristen" im Baurecht versuchten😡 - als Bauleiter ist man ja im Ernstfall "nah an der Entstehung des Konflikts" und wir verstehen unseren Job so, dass wir dem Bauherrn auch in solchen Fällen wenigstens etwas helfen. Aber wenn man dann (als rechtlich nicht ganz unbedarfter) Bauing. dem vertretenden RA nicht eine Super-Zuarbeit bis hin ins Detail der Klagepunkte zukommen lässt, kann man davon ausgehen, dass der Prozess mindestens unbefriedigend ausgeht, da technische und wirtschaftliche Zusammenhänge verkehrt dargestellt werden - aber formaljuristisch ist alles o.k. Andererseits kann natürlich nie und nimmer ein Bausachverständiger einen Bauherrn über rechtliche Möglichkeiten zur Durchsetzbarkeit seiner Ansprüche beraten (obwohl sich das manchmal BSV´s anmaßen). Es fehlt irgendwie eine Kombination wirtschaftliches/juristisches Wissen. Und das wird sicher nicht nur im Bauwesen so sein. Insofern finde ich schon, daß es höchste Zeit wird, mit dem LL.B. eine wirtschaftlich orientierte Alternative zum klassischen Juristen einzuführen. Vielleicht läßt sich darüber auch dann das Rechtsdienstleistungsgesetz (soll das RBerG ablösen) aus, zumindest hat der Diskussionsentwurf schon mal die Problematik "juristische FH-Studienlehrgänge" aufgenommen.

Malline schrieb:

Was haltet ihr denn von solchen Stellungsnahmen?

"Absolventen von Bachelor-Studiengängen sind und können nicht befähigt sein, Rechtsberatung zu leisten.

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Wer will das? Wer als Rechtsanwalt oder Richter tätig werden möchte wählt auch nicht den BoL.

Die Aussage kann mich nicht erschüttern, denn diese Herren meinen ohnehin sie könnten und und wüßten alles, vor allem besser. Aber Zitronenfalter falten ja auch Zitronen und bei denen können auch Schweine fliegen.

Also, warme Luft. Von dieser Seite sehen sie eine latente Gefahr für den eigenen Berufsstand, also versucht man im Vorfeld, bevor sich eine wirkliche Gefahr einstellt, die "andere Seite" niederzumachen.

Was soll es. Durchaus nachvollziehbar, aber nicht wirklich ernst zu nehmen.

LG
TM

Ich würde mich darüber nicht allzu sehr aufregen. Ist doch klar, daß sie Angst bekommen.
Ich für meinen Teil bin Diplom-Verwaltungswirtin und meine jurastudentischen Freunde schauen zum Teil schon verwirrt, wenn sie merken, daß mir in diesem FH-Studium tatsächlich juristische Qualifikation vermittelt wurde. 😀

Und hier geht es dann um universitär ausgebildete Juristen, die einen international anerkannten Abschluß besitzen.
In anderen Ländern sind die Juristen doch auch LL.B. und LL.M. und werden hier voll akzeptiert. Ein LL.M. wird übrigens von vielen Juristen nach dem Studium (auf Staatsexamen) noch erworben, um eine weitere Qualifikation vorweisen zu können.

Also, nur die Ruhe! Das Staatsexamen wird lange vor dem Bachelor und Master aussterben.

Das ist die nackte Angst vor qualifizierter junger und dynamischer Konkurrenz! :biglaugh

Ich finde das einfach auch sehr lustig 🙄 !!!

Mal sehen was passiert, sobald die ersten LL.B. in den Startblöcken stehen. In der freien Wirtschaft dürfte es so oder so keine großen Probleme geben, und was eine klassische juristische Tätigkeit angeht, so dürfte sich eh über den Grundsatz der Gleichbrechtigung und die Möglichkeiten die ausländische LL.B. bzw. LL.M. haben so einiges ändern 😉 . (EU sei Dank!!!)

Pax!
Orbis