• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

Präsenz- oder Fernstudium?

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Silvain

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Präsenz- oder Fernstudium?

Hallo,

ich bin neu hier und habe gleich eine gewichtige Frage, auf die ihr mir vielleicht ein paar Antworten geben könnt.

Ich bin aktuell 29 Jahre alt und hole gerade mein Abitur nach. Mit 31 werde ich damit wahrscheinlich fertig sein. Mir stellt sich nun die Frage, ob ich an die hiesige Fachhochschule gehen soll oder besser versuchen sollte, einen Job zu bekommen und dann an der FU Hagen das Ganze im Fernstudium mache.

Kurz zu mir: Ich habe von 93-95 eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation gemacht, danach jedoch mangels Einsatzmöglichkeit in meinem Beruf 8 Jahre lang als Produktionshelfer am Fließband gearbeitet (davon 1 Jahr Zivildienst). Ich habe folglich in meinem erlernten Beruf überhaupt keine Berufserfahrung, gelte darüber hinaus mittlerweile als berufsfremd, weil ich seit über 5 Jahren in dem Beruf nicht gearbeitet habe.

Um meine Chancen diesbezüglich zu verbessern, habe ich während meiner Beschäftigung als Produktionshelfer bei der ILS einen Fernkurs zum "DV-Sachbearbeiter" gemacht und mache aktuell bei der SGD einen Fernkurs zum "Fremdsprachenkorrespondent Englisch IHK". Nach dem Abitur könnte ich gegebenenfalls noch eine Weiterbildung zum "Technischen Fachwirt IHK" dranhängen, aber mehr wird dann ohne Berufserfahrung nicht möglich sein.

Meine Frage ist nun, was wohl die beste Wahl wäre - Präsenz- oder Fernstudium? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich ziehe das Fernstudium aufgrund seiner freien Zeiteinteilung eigentlich vor, nicht zuletzt auch weil ich bei der Präsenz-FH im Schnitt erst jeden Tag um 17 Uhr zu Hause wäre und ich aufgrund von zwei notwendigen Nebenjobs um 20 Uhr auch schon wieder schlafen gehen muss; sprich ich hätte so gut wie keine Zeit, das Erlernte nachzuarbeiten. Ausserdem könnte ich nebenbei Berufserfahrung sammeln, was nicht ganz unwichtig wäre, weil ich mit über 30 dann ja auch nicht mehr der Jüngste wäre. Für das Präsenzstudium spricht jedoch, dass in diesem 2 Semester Praxiserfahrung enthalten sind und dass ich nicht weiss, ob ich ohne Berufserfahrung eine Chance auf einen Job hätte. Außerdem bekommt man in einem Präsenzstudium zusätzlich Fremdsprachen und soziale Kompetenzen vermittelt, was bei der FU Hagen soweit ich das sehe nicht der Fall ist. Ach ja, es handelt sich um den Studiengang BWL.

Was denkt ihr darüber? Ich komme in meinen Überlegungen leider zu keinem eindeutigen Schluss, weil für beide Möglichkeiten fast gleichgute rationale Argumente vorhanden sind. Für jedwede Hilfe wäre ich wirklich dankbar!

Gruß,
Silvain
 
Hi Silvain!

Silvain schrieb:
Kurz zu mir: Ich habe von 93-95 eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation gemacht, danach jedoch mangels Einsatzmöglichkeit in meinem Beruf ...

Also... das verstehe ich irgendwie nicht... wie kann man als Kaufmann für Bürokommunikation keine Einsatzmöglichkeiten haben??? Habe selber Kauffrau für Bürokommunikation gelernt und absolut keine Probleme gehabt eine Arbeit zu finden! Zwar stand in den Anzeigen dann nicht sich würden eine Kauffrau für Bürokommunikation suchen - aber die Einsatzmölgichkeiten sind doch sehr vielfältig! Ich habe z.B. normale Sachbearbeitung mit Kundenbetreuung gemacht, dann habe ich als 'Bürokauffrau' in einem anderen Unternehmen angefangen, wo ich später dann in die Buchhaltung gewechselt bin und ab Mai arbeite ich als Assistenz der Geschäftsleitung... Es findet sich also eigentlich immer eine Stelle... Aber darum geht es hier ja gerade nicht 😉

Silvain schrieb:
Um meine Chancen diesbezüglich zu verbessern, habe ich während meiner Beschäftigung als Produktionshelfer bei der ILS einen Fernkurs zum "DV-Sachbearbeiter" gemacht und mache aktuell bei der SGD einen Fernkurs zum "Fremdsprachenkorrespondent Englisch IHK".

Aber wenn Du in Deinem erlernten Beruf keine Berufserfahrung mitbringst und schon als Berufsfremd giltst, dann werden doch Deine Leistungen die Du bei Deinen Weiterbildungen erbracht hast auch nicht anerkannt, wenn Du nach Deinem Abi an ner Präsenzuni studieren gehst nach Deinem Abschluß weiter nicht anerkannt, daß Du sowas mal gemacht hast - oder?

Silvain schrieb:
Meine Frage ist nun, was wohl die beste Wahl wäre - Präsenz- oder Fernstudium? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich ziehe das Fernstudium aufgrund seiner freien Zeiteinteilung eigentlich vor, nicht zuletzt auch weil ich bei der Präsenz-FH im Schnitt erst jeden Tag um 17 Uhr zu Hause wäre und ich aufgrund von zwei notwendigen Nebenjobs um 20 Uhr auch schon wieder schlafen gehen muss; sprich ich hätte so gut wie keine Zeit, das Erlernte nachzuarbeiten. Ausserdem könnte ich nebenbei Berufserfahrung sammeln, was nicht ganz unwichtig wäre, weil ich mit über 30 dann ja auch nicht mehr der Jüngste wäre. Für das Präsenzstudium spricht jedoch, dass in diesem 2 Semester Praxiserfahrung enthalten sind und dass ich nicht weiss, ob ich ohne Berufserfahrung eine Chance auf einen Job hätte. Außerdem bekommt man in einem Präsenzstudium zusätzlich Fremdsprachen und soziale Kompetenzen vermittelt, was bei der FU Hagen soweit ich das sehe nicht der Fall ist. Ach ja, es handelt sich um den Studiengang BWL.

Ich persönlich würde gar nicht sooo sehr nach der Zeiteinteilung schauen, sondern nach der Berufserfahrung. Die Erfahrung, die ich gemacht habe ist, daß die meisten Arbeitgeber doch darauf schauen, wie es mit der Arbeitserfahrung aussieht. Und wenn man bei denen dann mit - sagen wir 35 vor der Tür steht und keine Berufserfahrung hat, dann hat man eher schlechte Karten. Aus diesem Grunde habe ich auch mein Fernstudium angefangen. Und ich wäre an einer Präsenzuni mit 29 oder 30 fertig gewesen.

Und die sozialen Kompetenzen, die lernt man ja nu nicht nur an einer Uni - oder? Ich meine, sowas erlernt man auch wenn man arbeiten geht - finde ich jedenfalls. Außerdem kann man an der FU Hagen ja auch Englischkurse belegen, wenn man es denn möchte...

Ich kann nur sagen, daß ich von Arbeitgebern bisher nur positives gehört habe über Leute die an der FU studieren. Diese Leute die dort ihren Diplom gemacht haben, die können sich organisieren und die haben so viel Eigenmotivation sich neben der Arbeit immernoch auf den Hosenboden zu setzen und zu lernen. Mein Arbeitgeber findet es auch toll, daß ich sowas mache und ich werde von ihm insofern auch unterstützt, daß ich ohne Probleme zu den Klausuren Urlaub bekomme oder früher gehen darf, wenn eine Präsenzveranstaltung in unserem Studienzentrum stattfindet.

Eine andere Überlegung wäre sonst noch, ob man selber mit dem Fernstudium klar kommt und es schafft sich selbständig regelmäßig hinzusetzten und zu lernen... Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann hast Du ja schon diverse Fernlehrgänge gemacht - sollte also für Dich auch kein Problem sein...

So... das war meine kleine Ausführung dazu 🙂 Vielleicht hilft Dir das ja ein wenig weiter 😉
 
Daria!

Daria schrieb:
Also... das verstehe ich irgendwie nicht... wie kann man als Kaufmann für Bürokommunikation keine Einsatzmöglichkeiten haben???
Das lag an verschiedenen Faktoren. Zunächst einmal gab es in meinem Ausbildungsbetrieb eine Übernahmegarantie, allerdings nur in die Produktion und nicht im erlernten Beruf. Und bevor man arbeitslos wird, macht man dann natürlich erstmal das. Ferner konnte ich mit dem Bewerben erst beginnen, nachdem ich meinen Zwangsdienst (Zivildienst) abgeleistet hatte, was erst 3 Jahre nach Ende der Ausbildung der Fall war. Drittens ist es als Mann ungleich schwieriger, in diesem Beruf einen Job zu bekommen, weil die meisten derartiger Plätze in diesem Unternehmen solche von SekretärInnen waren, die ausnahmslos mit Frauen besetzt wurden. Für Sachbearbeitertätigkeiten, wie du sie schilderst, wurden lieber Industriekaufleute eingesetzt.

Aber wenn Du in Deinem erlernten Beruf keine Berufserfahrung mitbringst und schon als Berufsfremd giltst, dann werden doch Deine Leistungen die Du bei Deinen Weiterbildungen erbracht hast auch nicht anerkannt, wenn Du nach Deinem Abi an ner Präsenzuni studieren gehst nach Deinem Abschluß weiter nicht anerkannt, daß Du sowas mal gemacht hast - oder?
Nein, natürlich nicht. Sollte ich an eine Präsenzuni gehen, sind diese Abschlüsse allesamt nutzlos, außer dass ich schon ein gewisses Vorwissen in Wirtschaftsenglisch und allgemeiner BWL mitbrächte. Durch die Ausbildung könnte ich mir lediglich das Vorpraktikum ersparen. Den ersten Fernkurs hatte ich gemacht, um meine Ausbildung aufzufrischen und somit wieder Chancen auf einen Job zu haben, den zweiten um eine zweite IHK-Qualifikation zu bekommen um dann abermals bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu haben.

Ich persönlich würde gar nicht sooo sehr nach der Zeiteinteilung schauen, sondern nach der Berufserfahrung. Die Erfahrung, die ich gemacht habe ist, daß die meisten Arbeitgeber doch darauf schauen, wie es mit der Arbeitserfahrung aussieht. Und wenn man bei denen dann mit - sagen wir 35 vor der Tür steht und keine Berufserfahrung hat, dann hat man eher schlechte Karten. Aus diesem Grunde habe ich auch mein Fernstudium angefangen. Und ich wäre an einer Präsenzuni mit 29 oder 30 fertig gewesen.
Das ist richtig, aber zu klären wäre, was wohl schlimmer ist: Mit 35 und Diplom in der Tasche keine Berufserfahrung zu haben oder mit 31 und ohne Diplom. Wobei bei dem Diplom wenigstens 1 Jahr Praxis durch die Praxissemester drin wären.

Und die sozialen Kompetenzen, die lernt man ja nu nicht nur an einer Uni - oder? Ich meine, sowas erlernt man auch wenn man arbeiten geht - finde ich jedenfalls. Außerdem kann man an der FU Hagen ja auch Englischkurse belegen, wenn man es denn möchte...
Wo kann man das denn tun? In der Kursliste habe ich nichts derartiges gefunden.

Eine andere Überlegung wäre sonst noch, ob man selber mit dem Fernstudium klar kommt und es schafft sich selbständig regelmäßig hinzusetzten und zu lernen... Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann hast Du ja schon diverse Fernlehrgänge gemacht - sollte also für Dich auch kein Problem sein...
Nein, ein Problem wäre das sicher nicht. Präsenzschulung hat zwar Vorteile, ist dafür meist aber recht ineffektiv, weil man bei Vorlesungen nur einer von vielen ist, während es beim Fernstudium möglich ist, das Lerntempo selbst zu bestimmen.

So... das war meine kleine Ausführung dazu 🙂 Vielleicht hilft Dir das ja ein wenig weiter 😉
Ich danke dir erstmal vielmals für deine Mühen! Also habe ich dich richtig verstanden, dass du mir raten würdest, lieber an der FU Hagen zu studieren und trotz aller Widrigkeiten zu versuchen, mit meinen bisherigen Fernkursen einen Job zu finden?

Liebe Grüße,
Silvain
 
Ich wollte sagen, daß man soziale Kompetenz nicht an der Uni lernt, sondern eigentlich sowieso schon erlernt haben müßte und im Beruf weiter erlernt. Was sind denn die Kennzeichen sozialer Kompetenz? Wahrnehmungsfähigkeit, Kontakt/Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen/Diskretionsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit/Konfliktfähigkeit... Und das alles sollte man so schon durch die Erziehung und Schule bzw. Ausbildung beigebracht bekommen haben...


Meiner Meinung nach braucht man das nicht extra in irgendeiner Form an der Uni noch zu erlernen, aber man kann es ausbauen durch Anwendung in der der Praxis die man im Berufsleben hat.

Jedenfalls wollte ich mit meinem Posting vorhin sagen, daß ich eher für die FU plädieren würde - ja.
 
Noch was... wenn ich Dich jetzt richtig verstanden habe, dann hast Du doch schon eine Weiterbildung abgeschlossen und arbeitest trotzdem noch in der Produktion - richtig? Hast Du denn schon einmal versucht Dich nach dieser Weiterbildung woanders zu bewerben? Sonst könnte man ja versuchen in dem Beruf etwas zu finden - und wenn es klappt nach dem Abi an die FU gehen und sonst an einer Präsenzuni anfangen wenn man keinen Job bekommt...

So als andere Alternative... 😉

Und wenn Du während des Studiums einen Job bekommen könntest, dann könnte man ja immernoch an die FU wechseln wenn man es denn möchte...
 
Daria,

das mit den Kursen in Hagen war in der Tat auf Englischkurse bezogen, aber bezüglich der sozialen Kompetenz hast du mich da dennoch auf andere Gedanken gebracht 😉

Was deinen letzten Vorschlag angeht:

Ich habe bis Anfang 2003 in der Produktion gearbeitet, musste dann dort aus gesundheitlichen Gründen allerdings ausscheiden. Mit dem Abitur habe ich dann quasi sofort angefangen. Der erste Lehrgang war etwa im gleichen Zeitraum abgeschlossen, daher blieb mir keine Zeit, mich zu bewerben, weil ich die Chance des Abiturs erstmal nutzen wollte. Zusammen mit dem 2. Fernkurs samt 2. IHK-Zertifikat hoffte ich dann, größere Chancen auf einen Arbeitsplatz zu haben. Mittlerweile habe ich allerdings große Zweifel daran, ob ich mit 31 dann ohne Berufserfahrung einen Job finden würde - ungeachtet der Anzahl der nebenher gemachten Kurse.

Es wäre natürlich eine Möglichkeit, zunächst zur FH zu gehen und sich nebenbei zu bewerben, um so nicht in Gefahr von Hartz IV zu kommen. Insofern ist die von dir angezeigte Alternative wohl die beste Möglichkeit, obwohl ich lieber Nägel mit Köpfen machen würde und mich für die eine oder andere Variante fest entscheiden würde. Aber manchmal geht's halt nicht so direkt.

In jedem Fall vielen Dank für deine umfangreiche Hilfe!

Liebe Grüße,
Silvain
 
Dr Franke Ghostwriter
Studiere präsenz und fern, aber präsenz hat den vorteil das man sehr viele soziale kontakte knüpft, was auch das lernen vereinfachen kann, es ist angenehmer einfach in eine bibliothek zum lernen zu gehen wenn man weiß das da einige sind die das gleiche schicksal teilen
 
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