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Studiengebühren sind rechtens

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Das Bundesverfassungsgericht gab klagenden Ländern Recht. Sie fühlten sich durch das Gebührenverbot des Bundes in ihrer Gesetzgebungskompetenz beschnitten



Berlin - Das Bundesverfassungsgericht hat den Weg für die Einführung von Studiengebühren frei gemacht. Das vor zweieinhalb Jahren erlassene bundesweite Gebührenverbot verletzt das Gesetzgebungsrecht der Länder und ist damit nichtig, entschied das Gericht in Karlsruhe.


Damit gab der Zweite Senat der Normenkontrollklage von sechs unionsgeführten Bundesländern gegen die im August 2002 ins Hochschulrahmengesetz aufgenommene Regelung statt. Die rot-grüne Koalition hatte damit die Gebührenfreiheit fürs Erststudium bundesweit zwingend festgeschrieben. Fünf Klägerländer wollen sofort Studiengebühren einführen.


500 Euro pro Semester


Die CDU-geführten Länder Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg hatten bereits angekündigt, Studiengebühren in Höhe von etwa 500 Euro je Semester einzuführen, falls das Gericht ihnen das ermöglicht. Weitere CDU-Länder würden folgen, hatte der Stuttgarter Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) erklärt.


Qualität verbessern


Das Gericht geht davon aus, daß Studiengebühren den Ländern nun die Chance geben, die Qualität ihrer Hochschulen zu verbessern. Außerdem würden die Gebühren bei den Studenten zu einer „wertebewußten Inanspruchnahme“ der Unis führen. Es sei zudem anzunehmen, daß die Länder die Gebühren sozialverträglich gestalten, damit auch Studenten aus einkommensschwachen Familien ihre Chancen auf Bildung wahren könnten, heißt es im Urteil.


Der Entscheidung zufolge darf der Bund erst dann mit einer einheitlichen Regelung eingreifen, wenn es nun bei der unterschiedlichen Einführung von Studiengebühren zu solch massiven Wanderbewegungen der Studenten in gebührenfreie Länder kommt, daß diese Länder das Problem nicht mehr allein bewältigen könnten. WELT.de

Artikel erschienen am Mi, 26. Januar 2005

https://www.welt.de/data/2005/01/26/421945.html
 
Und noch einmal von einer anderen Zeitung:

Karlsruhe kippt Verbot von Studiengebühren

[size=-1]Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot von Studiengebühren in Deutschland für verfassungswidrig erklärt. Der Vorsitzende Richter Winfried Hassemer wies jedoch ausdrücklich darauf hin, dass das Gericht nicht über die Zulässigkeit von Studiengebühren entschieden habe.

Karlsruhe - Nach dem heutigen Urteil können die Bundesländer nun über die Einführung von Studiengebühren entscheiden. Das vor zweieinhalb Jahren erlassene bundesweite Gebührenverbot verletze das Gesetzgebungsrecht der Länder und sei damit nichtig, entschied das Gericht heute in Karlsruhe. Die rot-grüne Koalition hatte 2002 die Gebührenfreiheit fürs Erststudium bundesweit zwingend festgeschrieben. Der Bund habe damit seine Gesetzgebungskompetenz überschritten, hieß es zur Begründung.

Der Bund kann dem Urteil zufolge ein Gebührenverbot nicht auf die - ihm grundsätzlich zustehende - Rahmengesetzgebungskompetenz für das Hochschulwesen stützen. Denn eine bundesweit einheitliche Regelung sei weder zur "Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse" noch zur "Wahrung der Wirtschaftseinheit" erforderlich.

Richter Hassemer erklärte: "Wir hatten nicht darüber zu entscheiden, ob Studiengebühren politisch vernünftig sind." Das Gleiche gelte für die Frage, ob Gebühren die Wissenschaftsfreiheit oder die Studierfreiheit einschränkten. "Wir hatten nur zu entscheiden, ob der Bund zu dem Verbot befugt war und die Antwort lautet nein", stellte Hassemer fest.

Der Bund käme nur dann zum Zug, wenn die Einwohner von Ländern mit entgeltpflichtigen Hochschulen erheblich benachteiligt würden oder gravierende Wanderungsbewegungen in die gebührenfreien Länder zu erwarten wären.

Geklagt gegen das Hochschulrahmengesetz hatten die unionsregierten Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Bisher haben nur Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und das nicht zu den Klägern gehörende Niedersachsen angekündigt, Gebühren einführen zu wollen - Bayern möglichst schon zum kommenden Wintersemester. Gegner fürchten, dass künftig Hochschulen in Ländern ohne Studiengebühren überlaufen sein werden.

Derzeit befinden sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 1,7 Millionen der insgesamt etwa 1,96 Millionen Studenten in Deutschland im Erststudium. Vor dem Urteilsspruch hatte die Union Studiengebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester ins Gespräch gebracht. Die Gelder sollen den Fachbereichen direkt zur Verfügung gestellt werden.

Es sei damit zu rechnen, dass die Länder bei der Gestaltung der Gebühren auf Einkommensschwache Rücksicht nähmen, hieß es in dem Urteil außerdem. Die Länder wollen Studierenden Darlehen ermöglichen. Im Gespräch sind Modelle, wonach die Gebühren erst nach Arbeitsbeginn zurückgezahlt werden.

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) hatte davor gewarnt, mit Studiengebühren eine neue Hürde für den Hochschulzugang für junge Menschen aus sozial schwachen Familien zu errichten. Baden-Württembergs Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU), der die unionsgeführten Bundesländer koordinierte, rechnet mit Studiengebühren nicht vor dem Wintersemester 2006/07. Er verspricht sich von den Gebühren vor allem eine bessere Lehre und kürzere Studienzeiten.

Die Entscheidung könnte neuen Schwung in die Diskussion über die Föderalismusreform bringen. Sie war im Dezember gescheitert, weil der Bund in der Bildung einige Kernkompetenzen behalten wollte. Die Länder wollen dagegen allein für den Bereich zuständig sein. Nach dem Grundgesetz besitzen sie die überwiegende Zuständigkeit für Bildung und Wissenschaft.

Das studentische Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) hat nach dem Urteil umfangreiche Proteste an den Hochschulen angekündigt. "Wir bedauern dieses Urteil sehr, da aus unserer Sicht nun Verwerfungen in der Hochschullandschaft und in der sozialen Zusammensetzung der Studierendschaften zu befürchten sind", sagte ABS-Sprecher Sascha Vogt. Die Länder sollten von ihren Plänen Abstand nehmen. Es gebe keine "sozialverträglichen" Gebührenmodelle.

Erschienen: Spiegel online
https://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,338613,00.html
 
Ich würde meinen in Deutschland nimmt die Zwei- Klassengesellschaft mehr und mehr zu. So macht das Studieren jedenfalls keinen Spass. Studiert in Zukunft nur noch der, de es sich leisten kann????

LG

Batida76
 
HI

wenn sich die Qualität wirklich verbesert (bessere/mehr Prof`s, mehr Bücher, bessere/mehr PC`s,...) durch die Studiengebühren ist dagegen ja grundsätzlich nichts einzuwenden, man muss sie aber anderst beziehen, als nur ne Erhöhung der Kosten der Studenten.

ich finde es eigentlich nicht falsch, Studiengebühren zu verlangen, ich bin nur dagegen, das sich dann ärmere Eltern es sich nicht mehr leisten können ihre Kinder zum studieren zu schicken. nur wenn sie arbeiten wie blöd und jeden Cent sparen.

ich bin dafür, dass jeder ein Stipendium bekommt, das er wenn er dann ne Arbeit hat nach dem Studium, zurückzahlt. (die die sichs leisten können, zahlen eben schon beim Studium)

das Stipendium müsste dann natürlich auch alle notwendigen Kosten (Wohnung, Essen, Studiengebühren) abdecken, dann muss man nicht nebenher arbeiten gehen und man kann sich voll auf sein Studium konzentrieren. dadurch wären auch gleich alle Studenten abgeschafft, die nur studieren gehen, weil sie nicht wissen, was sie sonst machen sollen/wollen.
denn wenn man weiß, man muss das später alles zurückzahlen (natürlich nicht alles auf einmal, sondern dem Gehalt angepasst) ist man doch sehr viel motivierter. ODER nicht?

diese Variante könnte man ohne weiteres durchsetzen (was aber wohl leider nicht der Fall sein wird), aber was wäre dann? dann hätte man ja auf einmal lauter ehrgeizige Studenten 🙄, die nicht länger als die vorgegebnen (oder vielleicht sogar weniger) Semester studieren.

ich hätte daher noch nen Tipp an alle, die gedenken ihre Kinder zur Uni zu schicken, es wie die Amis, die das Studium ihrer Kinder ja auch selber zahlen müssen, zu machen. jeden Monat, nen bestimmten Betrag (ab der Geburt oder früher) für jedes Kind in ein Sparschwein zu tun oder ein Sparbuch anlegen.
ich weiß das bringt bei uns herzlich wenig, da wir ja jetzt studieren und nicht 20 Jahre auf das Geld warten können.

ich hoff ich stoß mit meiner Meinung keinen vor den Kopf und es gibt welch, die mit mir einer Meinung sind
 
Ich bin das ganz Deiner Meinung. Wenn man Kinder in die Welt setzt und es sich leisten kann, sollte man direkt nach der Geburt, damit beginnen monatlich etwas für das Kind zu sparen, damit man es später, wenn es mal studieren will, finanziell unterstützen kann. Problem dabei ist, dass es eben viele Familien gibt, die sich nicht mal das leisten können, weil die Eltern vielleicht selbst gar nicht arbeiten gehen und von Sozialhilfe, bzw. jetzt Arbeitslosengeld II leben. Die Kinder aus diesen Familien haben es ohnehin schon schwer in ihrer Schul- und Berufsausbildung, weil sie oft von den Eltern dieses "Lotterleben" vorgelebt bekommen. Wenn dann noch diese Gebühren anfallen, die für die Kinder dann später unaufbringlich sind, wandern sie eines Tages wohlmöglich in die gleiche Schiene wie ihre Eltern.


Zu den Stipendien muss ich sagen, dass man in einigen Fällen damit auf die Nase fallen kann, wenn jemand sein Studium abbricht, und dann mal keine Arbeit findet und seine Leben dann doch als AlG II Empfänger fristet. Dann kann man lange darauf warten, bis man die Gebühren im Nachhinein erstattet bekommt.
 
HI
Jessy schrieb:
Zu den Stipendien muss ich sagen, dass man in einigen Fällen damit auf die Nase fallen kann, wenn jemand sein Studium abbricht, und dann mal keine Arbeit findet und seine Leben dann doch als AlG II Empfänger fristet. Dann kann man lange darauf warten, bis man die Gebühren im Nachhinein erstattet bekommt.
Stimmt, aber ich denke das dass dann eher die Ausnahme sein wird, denn wenn man gut ist bekommt man immer ne Stelle, auch wenn es vielleicht zur zeit schwer is eine zu finden, aber gute leute werden immer gebraucht.
zum Beispiel mit den Fachleuten die Deutschland aus Indien hat einfliegen lassen, ich hab nichts dagegen, die müssen ja auch ihr geld verdienen, aber ich denke trotzdem, die Firmen hätten auch gerne deutsche Fachleute eingestellt, wenn sie welche gefunden hätten.

und auch wenns solche Fälle gibt, dann gibts im Gegensatz dazu doch mindestens doppelt so viele, die dann später ihr Stipendium zurückzahlen können.
 
Die Rechnung bitte!

Das Verbot von Studiengebühren ist aufgehoben. Nun haben die Bundesländer freie Bahn für die Einführung eines Bezahlstudiums. Für Studierende heißt es ab jetzt: kühl rechnen und genau kalkulieren. Ein Uni-Karriereplaner für angehende Bildungskonsumenten

VON DANIEL ZWICK
Das süße Leben ist vorbei, ab morgen wird fürs Studium gezahlt. Dann heißt es rechnen, was der semesterlange Müßiggang kostet, ob sich Konsumverzicht und Partys bis in die späte Nacht auch lohnen. Das neue Studium kostet Geld, Gebühren, Kapital. Die Hochschulausbildung von morgen ist ein Produkt, ähnlich wie Fruchtquark, Flugreise und Feuerversicherung. Da heißt es kalkulieren, vergleichen, kaufen. StudentInnen können sich kein vergeistigtes Lotterleben mehr leisten. An der Uni werden sie zu KundInnen, zu zahlenden Gästen. Der Student wird zum Bildungskonsumenten. Die wichtigsten Utensilien: Taschenrechner und Zinseszinsformel.

1. Studienplanung
Die Entscheidung für ein Bezahlstudium ist wegweisend für das ganze Leben. Schließlich geht es darum, frühzeitig die Weichen für ein üppiges Einkommen im Berufsleben zu stellen. Optimal ist es daher, wenn sich die Eltern schon vor der Geburt des Studierwilligen Gedanken über dessen spätere Karriere machen. Haben die Erziehungsberechtigten diesen Schritt versäumt, sollte doch spätestens beim Eintritt ins Gymnasium eine Vorentscheidung fallen. Schließlich ist damit die Vorauswahl für die universitäre Laufbahn bestanden. Jetzt sollte sich der Wissenskonsument der Zukunft Gedanken über seine Präferenzen bezüglich des universitären Produkts machen. Gerne werden ihm die Universitätskonzerne dabei hilfreich zur Seite stehen. Die Marketingabteilungen versenden bereitwillig Infomaterial. Tage der offenen Tür werden zu Werbeverkaufsveranstaltungen. Auch Marken wie Universität Mannheim oder TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig üben ihren Reiz auf Studierwillige aus.

Tipp: Immer nach der Preisliste fragen, oder einen Kostenvoranschlag zusenden lassen! Der Studienanbieter sollte darin detailliert alle Gebühren als Bruttopreise aufführen. Misstrauisch machen sollten Auskünfte wie: "Wir sind immer noch billiger als Osnabrück."

2. Entscheidung
Hier ist die hohe Kunst der Kosten-Nutzen-Rechnung gefragt. Zunächst sollten die Kosten aller Studienalternativen errechnet werden. Soll es ein Gratis-Bachelor in Germanistik an der Uni Mainz sein? Oder lieber ein VWL-Master in Heidelberg für 600 Euro pro Semester? Zusätzlich kompliziert wird es für Studienanfänger, die von ihrem Bundesland ein Studienkonto erhalten: Reichen die Gratissemester für ein ganzes Orthopädenstudium? Oder geht kurz nach dem Abschluss als Allgemeinarzt das Geld aus? Bei solchen und anderen Fragen können spezialisierte Finanzberater helfen. Auch Unternehmensberatungen und die Stiftung Warentest geben wertvolle Hinweise. Sicher ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der große Gebührenvergleich auf www.billiger-studieren.de findet.

Tipp: Geiz ist beim Studium nicht immer geil! Ein Billigstudium an der Gratis-Uni Koblenz-Landau kann - über die gesamte Lebenszeit gerechnet - sogar teurer kommen als die Eliteausbildung in Würzburg. Deswegen unbedingt die Gesamtkosten mit dem späteren Gehalt vergleichen! Statistiken über die Gehälter der Absolventen stellen die Marketingabteilungen guter Unis gerne zur Verfügung.

3. Finanzierung
Auf den Bezahlstudenten kommt jetzt die erste wirklich komplizierte Entscheidung zu. Glück hat, wer an seiner Seite die Bank seines Vertrauens oder zumindest die Hausbank der Uni weiß. An der FH Leipzig und der privaten Zeppelin-Uni Friedrichshafen stehen schon jetzt die örtlichen Sparkassen bereit, um StudentInnen der Eliteinstitute finanziell unter die Arme zu greifen. In anderen Städten wird sich die Branche der Bildungsfinanzierer rasch entwickeln. Daneben gibt es noch die interessanten Angebote der KfW-Mittelstands- und Förderbank, die Bundeskohle und Sicherheit verspricht. Optimal ist hier, wenn die Eltern schon vor der Geburt einen Uni-Sparplan mit einem der großen Bildungsfinanzierer abgeschlossen haben. Auch die klassische Semesterüberweisung von Omi verringert den Studienstress in diesem Abschnitt des Bildungswegs.

Tipp: Wer sich mit Geld nicht auskennt, sollte sich beraten lassen! Am besten von jemandem, der keine Kredite verkauft. Wichtig sind vor allem die Details der späteren Abzahlung des Bildungskredits: Gleich nach dem Abschluss zahlen, oder später? Können spätere Großverdiener den Kredit auf einen Schlag abzahlen? Nimmt die Bank statt Geld auch Aktien des eigenen Start-ups als Rückzahlung?

4. Studium
Jetzt endlich beginnt der Wettlauf gegen die Schuldenuhr. Disziplin und Ordnung sind in dieser Phase angesagt. Wer sich mit finanziellen Argumenten motivieren mag, kann die Semestergebühren auf einzelne Veranstaltungen umrechnen. Je nach Höhe der Gebühr kann eine einzelne Vorlesung teurer werden als ein Kinobesuch. Wer im Halbjahr fünf Seminare à zehn Stunden belegt, zahlt für die einzelne Veranstaltung mitunter mehr als zehn Euro. Das entspricht drei bis vier Mittagessen in der Mensa oder zwei Theaterkarten mit Studentenrabatt. Angesichts dieser Kosten ist klar: Das Di-Mi-Do-Studium ist nur noch für Prasser geeignet. Nur Wohlstandskinder können es sich noch leisten, im Semester nur zwei oder drei Veranstaltungen zu belegen.

Tipp: So viel Studium wie möglich zusammenraffen fürs Geld! Bezahlt ist bezahlt. Wer an vorlesungsfreien Tagen schon frühmorgens in der Bibliothek sitzt, nutzt die Gebühr optimal aus. Früh aufstehen lohnt sich ohnehin: In den leeren Morgenveranstaltungen können Bezahlstudenten zwei Plätze belegen und alle Kopien doppelt mitnehmen. Das steigert den Mehrwert der Ausbildung.

5. Examen
Jetzt nicht die Nerven verlieren! Pausen und Motivationslöcher sind in diesem Abschnitt des Bezahlstudiums fehl am Platz. Das Schuldenkonto dürfte schon einen stattlichen Betrag aufweisen, davon sollte sich der Kandidat aber auf keinen Fall irritieren lassen. Clevere Bezahlstudenten wissen: Geschwindigkeit zahlt sich nun erst recht aus. Studenten mit Studienkonten müssen jetzt besonders darauf achten, wie viele Gratissemester Ihnen noch bleiben. Wenn die Freisemester nicht mehr reichen, vermischen sich jetzt Examens- und Finanzierungsphase. Eine unschöne Situation, die auf Fehler oder falsche Beratung in der Entscheidungsphase zurückzuführen sind.

Tipp: Nicht nur früh aufstehen, sondern auch lang aufbleiben! Examenskandidaten sollten möglichst die ganze Nacht durch lernen. Dann klappt es auch mit der Finanzierung. Hakt der Finanzplan trotzdem, lohnt es sich, seine Berater zu verklagen. Finanzberater aus den USA oder ein früheres Auslandssemester in Berkeley erleichtern die Klage. Am besten das entgangene Lebenseinkommen plus Entschädigung fordern.

6. Berufseinstieg
Endlich zahlt sich alles aus. Beziehungsweise zurück. In dieser Phase ja nicht das Tempo verlieren. Denn monatlich muss eine satte Rate Gebührenschulden zurück an die Bank fließen. Bezahlstudenten sollten daher Berufe wählen, die optimal zu ihren Rückzahlungsmodalitäten passen. Wer weiter in den Genuss von verbilligten Theaterkarten kommen will, sollte sich jetzt nach einer Uni für sein Pro-forma-Zweitstudium umsehen. Die Auswahl dafür wird zunehmend dünner. Aber an der Fernuni Hagen im gebührenfeindlichen SPD-Land Nordrhein-Westfalen werden die Karteileichen wohl schon noch ein Kärtchen bekommen. Denn nicht jedes Bundesland wird in den Wettlauf um Gebühren, Elite und Studienkonten einsteigen.

Tipp: Selbstverwirklichung ist hier fehl am Platz! Was zählt, ist die Höhe des Einkommens! Aber das haben die Studierenden ja schon an der Uni gelernt. Für Rabattjäger lohnt sich jetzt die Suche nach Gratis-Unis in der zweiten Bildungsliga. Aber Vorsicht: Den Rabattausweis nur an der Theaterkasse zeigen!

taz Nr. 7575 vom 27.1.2005, Seite 13, 229 TAZ-Bericht DANIEL ZWICK
https://www.taz.de/pt/2005/01/27/a0148.nf/text.ges,1
 
Ich mache mir Sorgen, dass jetzt mehr versprochen wird als später eingehalten wird. Jetzt heißt es noch, dass davon ausgegangen wird das die Unis besser werden und ihre Ausrüstung erneuern können. Ich sehe schon kommen, dass das Finanzierungskonzept dann hinterher nichts taugt und das Geld auch nicht in die Bildung investiert wird. Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich im Prinzip nichts gegen Studiengebühren habe, wenn wie gesagt dann Finanzierungskonzept stimmt und das Geld an der entsprechenden Stelle investiert wird. Ich kenne genügend Leute, die seit einer Ewigkeit als Student eingeschrieben sind und damit Studienplätze belegen. Das würde dann wohl aufhören, oder?
 
Ist es wirklich rechtmäßig?

Mal ne Frage (ohne sich sämtliche Zeitungsartikel durchgelesen zu haben 🙄 ):

Sind die Studiengebühren wirklich rechtmäßig oder hat das Bundesverfassungsgericht bisher nur gesagt, dass die Studiengebühren in der Gesetzgebungskompetenz der Bundesländer liegt?
 
Die Studiengebühren scheinen rechtsmäßig zu sein, da für die Bildung eigentlich nur die Länder zuständig sind und nicht der Bund. Es gibt kein "Verbot" gegen Studiengebühren. Bist du denn vielleicht von Studiengebühren betroffen, hast du schon vorher etwas studiert?
 
Nein, ich studiere noch.
Es gibt kein Verbot gegen Studiengebühren aber wo steht, dass sie erlaubt sind?? Hälst Du es für ausgeschlossen, dass gegen die Studiengebühren selbst noch eine Klage kommt?
 
Es wird ja im Moment gegen die Studiengebühren geklagt aber ich denke dass diese keine Aussicht auf Erfolg haben. Du zahlst an der Fernuni aber "nur" 325 Euro Studiengebühren, wenn du dich als Teilzeitstudent immatrikulierst
 
Aber wenn ich mir so vorstelle man geht jahrelang an eine Präsenzuni (und ich habe schon so manche von innen gesehen) und quält sich durch volle Hörsäale etc. und dann soll man plötzlich für den Spass 800€ berappen...das kann uns zwar an der Fernuni egal sein, aber ganz fair ist das ja nicht..
 
Gebühren für Aufbaustudiengang

Ich finde es ja in Ordnung, wenn ein Zweitstudium mit Gebühren belegt wird. Allerdings sind auch für den Aufbaustudiengang BWL für Naturwissenschaftler Gebühren zu zahlen. Grundvoraussetzung für diesen Studiengang ist allerdings ein bereits abgeschlossenes Studium einer Naturwissenschaft. Irgendwie is das doch paradox.

Gruß, Michael
 
Auch auf die gefahr hin, das ich jetzt gekeult werde, die gebühr ist rechtens und richtig.

aber nur wenn es sozialverträglich finanzierungsmöglichkeiten gibt.
ein extremismus wie in amerika scheint mir gänzlich ausgeschlossen.
 
Extremismus????? 😕

Man muss die Messlatte ja nun nicht gleich an Privathochschulen wie Harvard, Yales, Princeton und Co. anlegen... 😉
Das Studiersystem in Amerika ist mit dem in Deutschland und Europa allgemein nicht vergleichbar, insbesondere, was das Feld "Finanzierung" betrifft. In Deutschland beispielsweise muss der Student geradezu um Bafög betteln gehen und Stipendienprogramme etc. muss man leider immer noch suchen, wie 'ne Nadel im Heuhaufen...
Was das z.B. betrifft, hat Deutschland noch sehr viel nachzuholen.
 
Also, seit ich in Canada wohne und hier auch mal vor hatte, an die Uni zu gehen, hat sich meine Einstellung gegenüber Studiengebühren etwas geändert.

Für Canadische Bürger kostet ein Studienjahr (also 2 Semester) ab 5000 canadische Dollar.
Wenn man als 'Ausländer' hier mal ein Studienjahr verbringen will, dann kann man locker das doppelte hinlegen.

Nun ja, seit ich weiß, wieviel das Studieren hier kostet, finde ich, dass die Gebühren an der Fernuni (für die, die zahlen müssen), eigentlich noch ok sind. (Jetzt wollen mich bestimmt einige umbringen....)

Allerdings, wenn das für alle Unis eingeführt werden soll, dann müßte sich der Staat ein bißchen was überlegen in Bezug auf Bafög und evtl. günstigere Kredite für Studenten. Ansonsten studieren nämlich nur noch 'die Reichen' und der Rest kann sehen, wo er bleibt.
 
ALGII

Also ich halte es für ungerechtfertigt, ALGII-Empfängern Müßiggang und ähnliches zu unterstellen. Viele suchen Arbeit und finden nichts.
Aber das Thema ist ein anderes: Deutschland ist ein Bildungsland und braucht viel mehr Hochschulabsolventen. Das sagen die Politiker.
Und wen treffen Hochschulgebühren? Familien mit Kindern. Die, laut Statistik, sowieso immer mehr in die Armut abrutschen.
Das Beste für Deutschland wäre also, Familien mit Kindern so zu stellen, dass jedes Kind eine optimale Schulausbildung bekommt. Und Deutschland viele Hochschulabsolventen.
Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wie Studiengebühren das schaffen sollen.
Und falls der Vergleich zu Amerika gezogen wird: dort gibt es erstens meines Wissens viel mehr Stipendien und zweitens genug Leute, die sich keine gute Schule leisten können. Viele übersehen, dass es ausser Harvard noch andere Universitäten gibt.
 
toschu schrieb:
Also ich halte es für ungerechtfertigt, ALGII-Empfängern Müßiggang und ähnliches zu unterstellen. Viele suchen Arbeit und finden nichts. .

Hat das jemand gemacht???? Mh, ich nicht😉 . Aber Du hast recht, man darf nicht alle, die ALG bekommen, verdammen. Man liest aber auch immer wieder, dass es genügend Arbeitslose mit Hochschulstudium gibt, die sich entweder 'zu fein' sind, was anzunehmen, was mal gerade nicht ihrem Studium entdpricht. Es gibt aber auch viele, die bekommen gesagt, das sie überqualifiziert und schwer vermittelbar sind.
Mein Vater wurde mit 55 arbeitslos (unverschuldet) und ihm hat man gesagt, er bräuchte nimmer zum Arbeitsamt zu kommen. Er wäre zu alt und nicht mehr vermittelbar. Super. Aber das nur nebenbei


toschu schrieb:
Aber das Thema ist ein anderes: Deutschland ist ein Bildungsland und braucht viel mehr Hochschulabsolventen. Das sagen die Politiker.
Und wen treffen Hochschulgebühren? Familien mit Kindern. Die, laut Statistik, sowieso immer mehr in die Armut abrutschen.
Das Beste für Deutschland wäre also, Familien mit Kindern so zu stellen, dass jedes Kind eine optimale Schulausbildung bekommt.

Und die ist immer noch kostenlos, oder?? Falls nicht, berichtigt mich. Außerdem kann man nach der Schule eine Lehre machen. Eine Hochschulausbildung ist ja nicht unbedingt ein 'Muß', um einen Job zu finden.
Das Prob liegt wohl eher daran, dass viele AGs mittlerweile nur noch Leute einstellen mit Abi oder solche, die studiert haben. Hier müßte sich mal eher was tun.


toschu schrieb:
Und Deutschland viele Hochschulabsolventen.
Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wie Studiengebühren das schaffen sollen.
Und falls der Vergleich zu Amerika gezogen wird: dort gibt es erstens meines Wissens viel mehr Stipendien und zweitens genug Leute, die sich keine gute Schule leisten können. Viele übersehen, dass es ausser Harvard noch andere Universitäten gibt.

Klar gibt es andere Unis hier in Nordamerika. Die sind aber leider alle nicht umsonst. Hier zahlt man immer. Hab noch keine Uni gesehen, wo das nicht so ist. Die Uni, die ich meinte, ist eine ganz normale Uni in London, Ontario. Nix Harvard oder so.
Ein College kostet auch Geld. Und die Ausbildung, die man dort bekommt (jedenfalls an dem College, wo ich wohne) ist nichts anderes als die Berufsausbildung bei uns. Nur, dass man hier halt 3 Jahre alles theoretisch lernt und nicht in einen Betrieb kommt (wobei, das gibt's hier auch).
 
Dr Franke Ghostwriter
Die Frage ist doch eher, ob sich die erhöhte Studiengebühr auszahlt, wenn sich dadurch die Zahl der Studienabbrecher ebenfalls erhöht, und die Neueinschreibungen nachlassen!
 

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