Benedikt,
ich bin Lehrerin und stelle mir vor, ich lasse meine Schüler eine Klassenarbeit schreiben, nehme ihnen am Ende den Aufgabenzettel weg und sage ihnen, in zwei Wochen sage ich euch eure Noten, und das, was richtig gewesen wäre, sage ich euch nicht (es gibt keine Musterlösung aus Hagen) und um was es in der Arbeit gegangen ist, sprich die vielen Fragen, die ihr unter enormen Zeitdruck beantworten musstet, sage ich euch auch nicht. Am Ende der Klausur wurden alle abgegebenen Aufgaben durchgezählt, um zu sehen, ob auch alle abgegeben worden sind. Als ich fragte, ob ich Aufgaben bekommen könnte wurde dies verneint. Dass die Klausur im Netz auftaucht halte ich eher für einen Betriebsunfall!
Diese Art von Behandlung ist in der Schule undenkbar - zu Recht, es dürfte ein Vergehen gegen den Transparenzerlass sein (muss mal nachschauen)! Die Eltern würden Sturm laufen ...
Ich jedenfalls bin vor Freude fast bis an die Decke gesprungen, als ich die Klausur im Interet gesehen habe. ...
Die Tatsache, dass man keine Musterlösung herausgibt, damit man die Aufgaben für weitere Klausuren verwenden kann, finde ich eine extrem faule Ausrede! MC spart hunderte von Stunden Korrekturarbeit ... und ist zudem gerechter korrigierbar. ... ich weiss, von was ich rede ...
Ich habe sehr viel auf Recht gelernt, weil es mich echt interessiert und irgendwie bleibt da etwas offen, wenn ich nicht weiss, wo meine Fehler liegen. ...
Mal abgesehen davon finde ich, dass es eine Unverschämtheit ist, uns nicht gerade gute, aber extrem umfangreiche Skripte lesen zu lassen, in denen zuweilen Falsches drin steht (siehe Widerrufsrecht), um dann gerade in diesem Dunstkreis in der Klausur bereits in der allerersten Aufgabe Wissen abzufragen, das man nicht mit den Skripten erschließen kann.
Keine Frage, beide MC-Klausur war bestehbar und ich denke, dass ich sie bestanden habe, aber wenn mein Mentor aus dem Studienzentrum bei manchen Aufgaben aus der letzten Klausur mit den Achseln zuckt und nicht weiss, was richtig ist ... ich fühle mich irgendwie um den Lohn meiner Arbeit betrogen ...
Wie hätte man sich "richtig" auf die Rechtsprüfung vorbereiten können, dass man relaxt wie in den übrigen Püfungen sitzen kann? Es war von der Zeit her mit Abstand das Heftigste, was ich je mitgemacht habe. ... und es war mehr oder minder Glücksache, wie man sich bei m aus 5 im Zweifel entschieden hatte, ob man 0 oder 10 Punkte hat.
Na ja, ich hoffe, ich habe dir jetzt nicht beide Ohren abgeschatzt ...
Monika