An Vollzeitstudis - wie sammelt Ihr Berufserfahrung?

Dr Franke Ghostwriter
Mal eine Frage: Falls Ihr den Master in Vollzeit macht (sprich: nicht anfangt, während Ihr regulär beschäftigt seid), wie sammelt Ihr dann relevante (!) Berufserfahrung?

Wie reagieren dann Arbeitgeber, wenn man sich für ein Praktikum oder eine TZ-Stelle bewirbt? Die Konstellation ist ja doch anders, als bei einem "normalen" Studenten. Bei mir ist es so, dass ich schön ü30 bin, und mich durch einen Master neu orientieren will. Um dies möglichst schnell zu tun, will ich möglichst schnell fertig werden und eben nebenher schon arbeiten, da "nur studieren" im Anschluss nicht helfen wird, da die berühmte Berufserfahrung fehlt. Und irgendwo muss ja auch Geld herkommen...

Daher: Wie macht man es am besten? Wie bringt man das in der Bewerbung am besten rüber? Wer hat schon konkrete Erfahrung mit der Konstellation?
 
Als ich nach einem Praktikumsplatz suchte, hatte ich einmal eine Zusage, die dann zurückgenommen wurde, weil die Firma (eigentlich ein sehr großer Konzern) interne Regelungen gegen Einstellung von Fernstudenten hatte, und das war völlig unabhängig davon, ob man TZ- oder VZ-Student ist.
 
Als ich nach einem Praktikumsplatz suchte, hatte ich einmal eine Zusage, die dann zurückgenommen wurde, weil die Firma (eigentlich ein sehr großer Konzern) interne Regelungen gegen Einstellung von Fernstudenten hatte, und das war völlig unabhängig davon, ob man TZ- oder VZ-Student ist.

Wie hatte man das dir gegenüber denn begründet? Letztlich ist man ja sogar flexibler einsetzbar, da man eben keine Präsenzpflicht zu erfüllen hat. Oder denkst du, dass da eher Vorurteile im Spiel waren im Sinne von "sowas ist doch kein 'richtiges' Studium"?
 
Sie haben es nicht begründet, nur erwähnt, dass die Zentrale halt eine Regelung dagegen hat, von der man vielleicht abweichen könnte, wenn ich als Fernstudentun ein Pflichtpraktikum machen würde.
Ich vermutete, es lag an der Krankenversicherung oder ähnlichen Dingen - für Fernstudenten ist es nicht ganz klar definiert, was der Arbeitgeber zahlt. Ich dachte, dass der Konzern irgendwann schon Ärger wegen eines Fernstudenten-Praktikanten hatte und einfach kein Risiko angehen wollte.

Über Vorurteile kann ich nichts sagen - bei allen meiner Vorstellungsgespräche hat mir niemand etwas schlechtes über das Fernstudium gesagt.
 
Ok, interessant...aber natürlich trotzdem Bitter, wenn man eine ansprechende Stelle aus (seltsamen) formalen Gründen nicht bekommen hat.

Welche Erfahrungen hast du denn auf der Praktikumssuche sonst gemacht? Und wie sind deine Rahmenbedingungen (Alter, Vorbildung), wenn man fragen darf?
 
Ich bin Ausländerin im Alter über 30, habe in meiner Heimat schon studiert und gearbeitet. Aus diversen Gründen beginne ich hier von Anfang an - Studium, Praktika, Suche nach Jobs in einem verwandten (aber nicht dem "alten") Bereich.

Das zurückgenommene Praktikum konnte ich später wieder bekommen - nachdem ich mich "zusätzlich" als Studentin einer Präsenzuni angemeldet habe (übrigens, es es geht um Bachelor) und Ferstudium mache ich als Studiengangszweithörerin weiter und stehe kurz vor dem Abschluss.

Das erste Praktikumssuche was eine Katastrophe, mit dem zweiten ging ess völlig problemlos.
Job ist noch eine offene Frage.

Welche Erfahrungen hast du schon gemacht?
 
Ich kann zwar nicht aus direkter eigener Erfahrung sprechen, aber ich habe einen guten Freund, der ebenfalls an der Fernuni Hagen studiert hat und daher habe ich einiges mitbekommen.
Er hatte keine Probleme ein Praktikum während des Studiums zu finden und anschließend an das Studium hat er eine Stelle in einem großen deutschen Konzern bekommen. Die Stelle war zwar auf 2 Jahre befristet, aber nach dieser Zeit hat er eine unbefristete Stelle bekommen.
Ich denke, man muss oft ein paar Nachteile in Kauf nehmen (wie hier die anfangs unbefristete Stelle) um den Einstieg in ein renommiertes Unternehmen zu schaffen. Und wenn man dann erst ein Mal drinnen ist, dann kann man sich beweisen, zeigen was man drauf hat und kann dann oft die anfänglichen "Nachteile" wegschaffen.
Generell sehe ich neben einem Praktikum die Möglichkeit als Werksstudent zu arbeiten, Somit hättest du keine Vollzeitstelle, also noch genug Zeit fürs Studium und würdest trotzdem relevante Berufserfahrung sammeln. Oft ergibt sich hieraus anschließend ans Studium ein unbefristeter Arbeitsvertrag. Ich arbeite selber in einem großen Konzern und wir haben sehr viele Werksstudenten.
 
Also ich denke auch, dass Werkstudent eine sehr gute Möglichkeit ist. Habe während dem Bachelor schon als Werksstudent gearbeitet und werde das auch im Master tun (grade am Bewerben)
 
Also ich arbeite auch als Werkstudentin neben meinem Master Studium. 20 Stunden pro Woche und vor den Prüfungen muss ich dann nicht arbeiten. Ich hoffe, dass ich nach dem Studium in der Firma dann richtig übernommen werde, ansonsten sind es ja trotzdem 2 Jahre Berufserfahrung und besser als nichts neben dem Studium zu arbeiten
 
Werkstudent schön und gut, aber es wird später oft geschaut, was man genau gemacht hat. Deshalb wäre eine Ausrichtung im Studium sowie im Beruf in dem man tätig sein will schon empfehlenswert.
 
Ich (noch im Bachelor WiWi aber kurz vor Ende) bin auch gerade auf Praktikumssuche. Ich bin 30 und habe bisher etwas völlig anderes gearbeitet und den Bachelor nebenbei absolviert.
Es ist kein Problem ein Praktikum zu bekommen als Fernuni-Student meiner Erfahrung nach, allerdings gibt es Unternehmen die einen nur für 3 Monate nehmen (Arbeitsrechtliche Gründe bzw Mindestlohnpflicht für freiwillige Praktika >3Monate).
Ich habe aktuell 4 Angebote zur Auswahl mit guten Bedingungen, woraus ich mir jetzt ein Praktikumsplatz aussuchen kann. Mehrere Stellenangebote wegen für mich nicht akzeptabler Bedingungen (nur 3 Monate möglich, kein bzw kaum Vergütung, keine interessanten Tätigkeiten) habe ich bereits abgelehnt.

Es gibt mit Sicherheit Personaler und Firmen die keine Fernuni-Studenten wollen, ich musste sehr oft erklären wie genau so ein Fernstudium überhaupt abläuft, weil sich das viele nicht vorstellen können. Auch Werkstudenten-Tätigkeiten wurden mir angeboten, kamen für mich aktuell aber nicht in Frage.
Die Angebote die ich bekommen habe, habe ich immer Aufgrund des Fernstudiums und meiner Berufserfahrung gekriegt. Es kann also definitiv auch zum Vorteil sein!
Allgemein habe ich die Erfahrung gemacht, das pro Praktikumsplatz für das kommende Semester etwa 20-30 Bewerbungen eingehen (ich habe mich ausschließlich im HR-Bereich beworben), daher also durchaus "Konkurrenz" vorhanden ist. Aber mit einer guten Bewerbung ist es auch mit 30 absolut möglich gute Stellen zu finden.
 
Praktikum ist empfehlenswert, solange man Student ist bzw. den Studentenstatus hat. Ansonsten werden gern Werkstudenten gesehen/gesucht, um zumindest einen Fuß in der Tür zu haben.
 
Ich habe meinen Master in Hagen zunächst als Vollzeitstudium absolviert und während dieser Zeit sehe viele Praktika und Auslandspraktika gemacht und arbeite jetzt Vollzeit und schließe den Master bald ab. Es kam sehr gut an bei den Arbeitgebern, komplett neben dem Studium Praxiserfahrungen zu sammeln.
 
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