Frage zu Skript Kurseinheit 4 Interpretation des Big Mac Index; Seite 24

Ich würde sagen, dass Du damit recht hast. Hier liegt eine Unterbewertung des US- Dollars vo und somit eine Überbewertung des Äghyptischen Pfunds.
Ich würde mich aber nicht zusehr beim Big Mac Index aufhalten, da er ja ein eher nicht ganz zuverlässiges Maß der Währungsbewertung ist und nicht auf einen Warenkorb zurückgreift. Ich denke Klausuraufgaben zu diesem Thema sehen vornämlich so aus: a)Berechne den Bic Mac Index von XY b) ist die Währung vergleichsweise über oder unterbewertet c) Erläutern sie kurz ob der Big Mac Index aus marketingstrategischer Sicht ein geeignetes Maß zur Bewertung von Währungen darstellt.
Aber, ich denke es ist ja schon länger her, dass Du den Thread eröffnet hast und daher wirst Du die Frage wohl inzwischen geklärt haben.

@ Milopa.

Für 9,09 EGP erhalte ich dank dem Wechselkurs von 5,70 1, 60 US-$. Laut Big Mac Index sollte aber ein Wechselkurs von 2,82 vorliegen durch den ich 3,22 US-$ erhalten sollte.

Das heisst ich krieg nach echtem Wechselkurs weniger als nach "Soll-Wechselkurs" es liegt hiermit also eine einwandfreie Unterbewertung des EGP vor von rund ca. 50 %.

Zudem rate ich dir die alte Klausur vom SS 2009 anzusehen, da dort eine Aufgabe zum Big Mac Index gestellt ist.

Ja, wenn Du den Bic Mac Index als Maßstab für die Über- bzw. Unterbewertung zugrunde legst. Achte doch bitte auf unsere Formulierung. Wir sprachen davon, dass der Bic-Mac Indes in diesem Fall zu einer Unterbewertung des USD führen würde. Wenn Du allerdings davon ausgehst, dass der BicMac Index den Soll- Wechselkurs darstellt, dann hättest Du mit Deiner Aussage Recht. Es gibt aber nicht so etwas wie den Soll- Wechselkurs. Allerdings ist der Bic Mac Index laut gängiger VWL Literatur kein nur begrenzt zur Bewertung von Währungen heranzuziehen, da er nahrungskulturelle Begebenheiten (Bic Mac als Konsum- oder Luxusgut) nicht berücksichtigt. Ich hatte eine EA zu dem Thema. Da ging es darum zu erklären, warum der BM Index nicht geeignet ist, den USD und den chinesischen Yuan zu vergleichen. Ich hatte bei der Aufgabe volle Punktzahl, von daher gehe ich davon aus, dass ich das Prinzip ganz gut verstanden habe. Als Argument wird auch immer herangezogen, dass, da dem BM-Index kein Warenkorb zugrunde liegt, er nicht als ausschließliches Maß zur Währungsbewertung heranzuziehen ist.
Ich kann Deiner Argumentation allerdings dahingehend folgen, dass in unserem Beispiel, wenn man eine Bewertung nach Bic MAc Index vornimmt davon auszugehen ist, dass beim realen Wechselkurs eine Unterbewertung des EGP vorliegt.
Ich glaube hier wurde ein wenig aneienander vorbeigelesen, nix für ungut.

milopa schrieb:

Ja, wenn Du den Bic Mac Index als Maßstab für die Über- bzw. Unterbewertung zugrunde legst. Achte doch bitte auf unsere Formulierung. Wir sprachen davon, dass der Bic-Mac Indes in diesem Fall zu einer Unterbewertung des USD führen würde.

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Kannst du mir bitte noch erklären, was du damit meinst, kann dir momentan leider nicht folgen, kann aber auch an den Nachwirkungen der Party gestern liegen
😉
Edit: Habs extra nochmal nachgelesen: Quelle Wikipedia, Beitrag Big Mac Index: Der kaufkraftparitätische Wechselkurs ist derjenige (hypothetische) Wechselkurs, zu dem die realen Preise der Güter in den zwei betrachteten Währungsraum einem einheitlichen Preisniveau entsprechen. Demzufolge sollte sich der tatsächliche Wechselkurs dem KKP-Kurs langfristig angleichen.

Ich denke das passt sehr gut, auf die Bezeichnung "Soll-Wechselkurs".

Es ist wirklich nicht so leicht nachzuvollziehen, was wir da geschrieben haben. Jayl hat den realen Wechselkurs als Maßsstab angelegt und daher im Bic Mac Index die Überbewertung gesehen. Also quasi, dass der Bic Mac Index den EGP überbewertet. Und nicht, dass der reale Wechselkurs tendenziell den EGP unterbewertet, weil nach BMI eine Tendenz zur Unterbewertung angezeigt ist. Es ging einzig und alleine um die angesettze Perspektive. Ich hatte die formulierung Soll-Wechselkurs auch nur kritisiert, da "Soll" für mich nach etwas klingt, was als angestrebtes Ziel wahrgenommen wird.
Ich habe auch nochmal nachgeguckt in meinem Makroökonomie Schinken von Blanchard und Illing. Die sagen dazu:

"Ein Gleichgewicht wird erreicht, wenn deutsche und amerikanische [Waren] ausgedrückt in der gleichen Währung gleich teuer sind. Die Hypothese, dass dieses Gleichgewicht erreicht wird, nennt man Gesetzt des einheitlichen Marktes. Zwischen den USA und Deutschland werden nicht nur Autos, sondern ganze Güterbbündel gehandelt. Wenn das Gesetz des einheitlichen Preises für alle Güter gilt, müsste der Europreis eines amerikanischen Güterbündels EP gleich dem Preis eines deutschen Güterbündels P sein. Der reale Wechselkurs wäre immer e=EP/P also gleich 1. Die Hypothese, das Arbitrage bei freiem Warenhandel zu gleichen Preisen für in- und ausländische Güterbündel führt, nennt man Kaufkraftparitätentheorie. Die hohe Volatilität des realen Wechselkurses macht deutlich, dass die Kaufkraftparität (PPP) kurzfristig meist nicht erfüllt ist. Dies liegt an den Handelsbarrieren , an der Tatsache, dass nicht alle Güter handelbar sind, aber auch daran, dass kurzfristig viele Preise starr sind.[...] Ein Bic mac schmeckt weltweit überall gleich- egal ob in den USA, Europa oder in China, Gleichwohl variieren die zum aktuellen Wechselkurs in Dollar umgerechneten Preise zwischen den Ländern enorm. Am teuersten ist der Bic Mac in Island mit einem Preis von umgerechnet 5, 79USD. In China gibt es den Burger schon mit 1,20USD. Sicher lässt sich der Bic Mac nur schwer von China nach Island transportieren; er ist kein handelbares Gut. Der Index ist aber ein erstaunlich zuverlässiger Indikator dafür, ob eine Währung über- oder unterbewertet sein KÖNNTE." (Blanchard/Illing 2003: Makroökonomie S.522)

In der Vorlesung damals wurde uns zu dem Thema gesagt, das der BMI zwar gute Hinweise liefert, aber eben nur das. Eine wirkliche zuverlässige Bewertung ließe sich nur anhand wesentlich komplizierter Indizes auf Basis von Güterbündeln vornehmen. Diese sind aber wesentlich schwerer und langwiriger zu erfassen, daher wird der BMI regelmäßig als erster Hinweis genutz. Kritikpunkt bleibt, das 1,20USD in China wesentlich mehr wert ist als 1,20USD in Island und die wahrnehmung des Gutes aufgrund der Nahrungsmittelkultur eine völlig andere ist. In Europa sieht mal den Bic mac als Grundnahrungsmittel ind China hingegen als Luxusgut. Daher kann der BMI immer nur als Hinweis genommen werden und stellt allenfalls eine Tendenz zur über- oder unterbewertung dar.
Aber das Thema ist jetzt glaube ich auch ausreichend erschöpft 😉 Ich glaube wir haben beide kein Problem damit das Prinzip nachzuvollziehen. Für die die es interessiert: unter: www.economist.com/markets/Bigmac/Index.cfm. kann man sich die Entwicklung des BMI im Vergleich zu realen Wechselkursen im Zeitablauf für verschiedene Länder angucken. Ist ganz interessant.