Institutionenökonomie Kurseinheit 9 - Franchising

Dr Franke Ghostwriter
Institutionenökonomie KE9 - Franchising

Mal ne Frage:

Martiensen schreibt in der KE 9, dass es beim Franchising eine Möglichkeit sei, opportunistisches Verhalten der Lizenznehmer durch deren eigene Investitionen zu verhindern. Wenn sie als für den Franchisegeber wertloses Unterpfand ihre Einrichtung selbst anschaffen müssen, schütze das vor opportunistischem Verhalten (= Qualitätsreduktion auf Kosten aller)

Meine Frage:

Ein Franchisesystem bildet für alle die gleichen bedingungen ab. D.h. jeder F-Nehmer muss investieren, oder in der Sprache der TA-Ökonomie: einen Unterpfand abliefern.

Was ich nun nicht verstehe ist, warum das einen einzelenen F-Nehmer davon abhalten sollte, als einziger aus dem System auszuscheren und seine Qualität zu senken, und damit seine Kosten? Denn der dadurch ausgelöste Effekt - die Kostenreduktion für sich selbst auf Kosten aller anderen - tritt auch in diesem Fall ein, nur eben auf einem anderen Niveau.

Wer weiß Rat?
 
Umwelt und Institutionenökonomie

Hi,

wie ich gerade gesehen habe, schreibst du dieses Semester auch U&I .
Ich habe das auch vor. Meine Frage zu Institutionenökonomie: Hast du irgendwelche Zusammenfassungen dafür? Das ist ja so unendlich viel Stoff...krieg das anhand der KE niemals auf die Reihe.

Viele Grüße

Christoph
 
Ein Franchisesystem bildet für alle die gleichen bedingungen ab. D.h. jeder F-Nehmer muss investieren, oder in der Sprache der TA-Ökonomie: einen Unterpfand abliefern.

Was ich nun nicht verstehe ist, warum das einen einzelenen F-Nehmer davon abhalten sollte, als einziger aus dem System auszuscheren und seine Qualität zu senken, und damit seine Kosten? Denn der dadurch ausgelöste Effekt - die Kostenreduktion für sich selbst auf Kosten aller anderen - tritt auch in diesem Fall ein, nur eben auf einem anderen Niveau.

Wer weiß Rat?

Eeeeeewig ist Deine Frage her, aber ich versuch mal was:

Die Qualität kann beim Franchising ja vertraglich geregelt werden, mit der Drohung, wenn der F-Nehmer nicht die geforderte Mindestqulität abliefert, verliert er den F-Vertrag und kann nicht mehr unter der Marke auftreten.
Wenn er die Investitionen nicht selbst tätigen muss, sondern alles vom F-Geber gestellt bekommt, dann kann ihm das egal sein - er hat zumindest kurzfristig einen höheren Gewinn, dem kein entsprechender Verlust gegenübersteht. Wenn der F-Nehmer also entsprechend kurzfristig denkt, oder nur stark genug abdiskontiert oder eh schon was anderes vor hat, dann ist das für ihn verlockend.
Wenn er die Investitionen in die Anfangsausstattung selbst tätigen muss, dann hält ihn das zumindest so lang vom Vertragsbruch ab, wie sich diese Investitionen noch nicht armortisiert haben - und das ist um so länger, je weniger er mit der Ausstattung bei Vertragsverlust anfangen kann und je teurer die Anschaffung war. Ergo, wird er zumindest so lang die Qualität halten, weil er sonst einen Verlust erleidet.

Mal eben so, aus dem Bauch raus.😱
 
Hm, ich weiß nicht .... er selbst macht ja immer ein Plus durch die Senkung der Qualität, weil er seine Kosten allein senkt, während sich die Einbußen auf alle verteilen. Das ist ja das System beim Franchising...
Na ja, wenn aber der Vertrag eine Ausstiegsklausel bei schlechter Qualität vorsieht und seine Anfangsinvestition sich noch nicht armortisiert hat, dann erleidet er eben doch einen Verlust.
 
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