Mathegrundlagen in dem Fach?

Dr Franke Ghostwriter
da ich zu dem Fach kein Demo-Skript finden konnte, wollte ich euch zu den Mathekenntnissen in dem Fach etwas fragen.
Welche Rechenarten braucht man in dem Fach so, was mehr was weniger? Wie intensiv braucht man die einzelnen Rechenarten?
Hier ein paar Beispiele was ich meine:
  • Matrizen (muss ich da groß Matrizen aufdröseln?)
  • Ableitungen
  • Integrale
  • Lagrange
  • Aufleitungen
  • usw.
Wie würdet ihr das Verhältnis Theorie zu Rechnungen einschätzen in %, z.B. 50:50 oder 30:70...etc.
Und wie verständlich findet ihr das Skript bezüglich der Rechnungen und Diagramme. Ich bin in Mathe eigentlich relativ gut, nicht super gut, aber gut. Das Pflichtfach Öffentlich Ausgaben hat mich aber schon Nerven gekostet, weil ich das Skript so lückenhaft erklärt fand...bis ich dann beschlossen habe, das Skript beiseite zu legen und einfach Rechnungen zu üben..dann ging es einigermaßen. Also müsst ihr euch da viel zusammensuchen, um das Skript zu verstehen oder ist das besser als das VWL-Skript?
 
Also höhere Mathematik ist das auf keinen Fall. Du brauchst die 4 Grundrechenarten und das wars. Evtl ein ganz klein wenig Matrizen-Basics. Sonst nichts.
Die Skripte zu dem Modul kannst du getrost vergessen. Selten so dermaßen unverständliche Skripte gesehen, im Ernst, da musst du dir die einzelnen Algorithmen selber versuchen, beizubringen. Anhand der Skripte kann man da kaum etwas nachvollziehen.
Im Grunde musst du die EAs und die alten Klausuren und Übungsaufgaben rechnen können, dann hast du es drauf und die Klausur sollte nicht mehr das riesen Problem werden. Von daher würde ich sagen 10:90-Verhältnis von Theorie zu Rechnungen.
 
Andi,

ich habe das Modul im SS 2014 belegt und gerade vor einer Woche meine Klausur geschrieben. Die Note habe ich (natürlich) noch nicht, gehe aber sicher davon aus, dass ich bestanden habe.

Die erforderlichen Mathekenntnisse für dieses Modul halten sich in Grenzen. Von deinen aufgezählten Beispielen wirst du Ableitungen, Integrale, Lagrange und Aufleitungen nicht benötigen.

Die Addition und Multiplikationen von Matrizen solltest du drauf haben. Das kann bei ein, zwei Aufgabentypen mal dran kommen. Ich selber bin absout kein "Mathe-Crack" und hatte keinerlei Probleme mit der anzuwendenden Mathematik in diesem Modul. Es geht hier eher um "Rechnen" als um "Mathematik".

Bei diesem Modul wird der Simplex-Algorithmus in allen seinen Varianten hoch und runter gerechnet. Es gibt dazu Aufgabentypen, wo man neben rechnen auch einen Lösungsraum zeichnen muss.

Die Schwierigkeit bei diesem Modul lieg eher darin, die einzelnen Algorithmen, die du in den Klausuraufgaben anwenden sollst, in den Kurseinheiten auch tatsächlich zu verstehen. Die Kurseinheiten sind sehr, sehr formell geschrieben und man kann die Kurseinheiten daher nicht, wie in anderen Modulen (z.B. Conbtrolling von Prof. Litkemann), einfach so durchlesen wie ein Buch. Das kann ab und an mal frustirierend sein. Aber wenn man dies vorher weiß, kann man sich ja darauf einstellen.

Ich bin folgendermaßen vorgegangen: Übungsaufgaben aus den Kurseinheiten und die alten Klausuren hoch und runter rechnen. Das bringt aus meiner Sicht am meisten. Du wirst in diesem Modul absolut nichts auswendig lernen müssen, da du die Kurseinheiten sogar mit eigenen handschriftlichen Anmerkungen mit in die Klausur nehmen darfst. Das Fach ist also absolut anwendungsorientiert. Du musst die Algorithmen "verstehen" und dann bei den vier, fünf Aufgaben in der Klausur anwenden.

Noch ein paar Wörter zu den Klausuren: Es gibt viele klassische AufgabenTYPEN, die regelmäßig dran kommen wie...
Simplex, Sensitivitätsanalyse, Partitionsprobleme, Aufstellung eines mathematischen Modells,Rucksachproblem, Branch and Bound usw...
Das ist aus meiner Sicht ein weiteres Argument dafür, den alten Klausuren höchste Aufmerksamkeit zu widmen.
Die Klausuren fallen oft auch wirklich gut wie die Klausurstatistik zeigt. Demnach ist das Modul aus meiner Sicht einfacher als Öffentliche Ausgaben.

Das C-Modul baut des Weiteren auf den beiden B-Modulen des Lehrstuhls (Planen mit mathematischen Verfahren sowie Problemlösen in graphischen Strukturen) auf. Wer beide Module oder zumindest eines schon belegt hat/hatte, wird kleine Vorteile haben. Aber keine, die man nicht aufholen könnte.

Falls noch Fragen offen sein sollten, einfach fragen...
 
WiWi_Master,

danke für die ausführliche Beschreibung. Das hilft auf jeden Fall sich das besser vorzustellen, was einen erwartet.

Ich werde das ebenfalls im WS 2014-2015 belegen und hoffe damit klarzukommen, da ich keine Vorkenntnise in OR habe.

Ist es eventuell möglich, dass du uns deine alten Unterlagen (Alte Klausuren mit Lösungen, EAs etc) zukommen lässt? Das wäre wirklich großartig.
 
Danke WiWi_Master. Das war absolut hilfreich. Kann mir das Fach jetzt sehr gut vorstellen. Hm, muss mir das aber noch überlegen. Bin noch VWL-geschädigt und bin da jetzt erstmal vorsichtig was so mathelastige Fächer angeht, vor allem auch wegen den Skripten.
 
Das Fach ist wirklich zu empfehlen, wobei man die Algorithmen mit Hilfe von Youtube gut nachvollziehen kann.

Für die Klausur ist es nützlich ALLE Algos mit eigenen Worten ins Skript zu schreiben. (Kurstextbezogenen Anmerkungen sind erlaubt!!)

Wenn man dann in der Lage ist die alten Klausuren sowie die Zusatzaufgaben auf der HP mit Hilfe des Skriptes SCHNELL...SEHR SCHNELL zu lösen, steht einer sehr guten Note nichts im Wege.

Wenn man so wie ich etwas langsamer in der Klausur ist, bleibt die 2 vor dem Komma trotzdem im Bereich des gut erreichbaren.

Ach ja, die Aufgabentexte in der Klausur GENAU lesen, da sind manchmal gemeine Fallen eingebaut, machmal aber auch wie in der WS13/14 Klausur Sachen die wie Fallen aussehen, aber keine sind (vgl. Simplexaufgabe).


Viel Spass mit dem Modul!!

Achja, Problemlösen in graphischen Strukturen kann ich euch auch nur ans Herz legen!!
 
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