Mit fast 50 Jahren zu alt für das Studim?

Dr Franke Ghostwriter
habe vor kurzem meinen Übersetzer in Englisch gemacht und vor ca. 2 Jahren einen Kurs für den Wirtschaftsfachwirt belegt. Leider konnte ich krankheitsbedingt die Prüfungen nicht ablegen......nun werde ich dieses Jahr schon 50 und möchte aber irgendwie wieder fit im wirtschaftlichen Bereich werden. Bin ich schon zu alt für das Studium, kann ich das überhaupt schaffen, meine Schulzeit liegt ja schon ewig zurück, das große Problem wird wohl Mathe sein......muß ich mich erst vorbereiten oder direkt einschreiben......so viele Fragen, ich weiß echt nicht was ich machen soll. Freue m ich über jede Antwort...

LG Sugarbird
 
Sugarbird,

du stellst eine Menge Fragen, die wahrscheinlich nur jemand beantworten kann, der sowohl dich als auch das Anforderungsprofil des Studiums kennt.

Jeder Mensch ist doch ganz unterschiedlich gestrickt und empfindet andere Dinge als schwierig oder leicht.

Das Alter jedoch sollte - meiner Meinung nach - das letzte Ausschlusskriterium sein 😉

Fakt ist: die Fernuni fordert einem so manches ab.

Sofern es bei dir in der Nähe ein Studienzentrum gibt, empfehle ich dir dich dort einmal beraten zu lassen bzw. vielleicht auch mal einen Blick in die Skripte der ersten Semester zu werfen.

Vor Beginn des Studiums die Mathekenntnisse noch mal aufzufrischen kann auf jeden Fall nicht schaden. Hier bietet die FU einen Brückenkurs an.

Ansonsten war meine Strategie vor Beginn des Studiums:
Anmelden, Austesten und schauen ob es klappt 😉

Viele Grüße
Monique
 
Sugarbird,

keine Sorge, ich habs auch noch geschafft und bin ähnlich alt. Habe vor 10 Tagen meine Bachelorarbeit (Wirtschaftswissenschaften) abgeschickt.

Im Sommer vor dem eigentlichen Studienbeginn habe ich meine Mathematik auch erst wieder auf Abitursniveau gebracht. Mit "Vorkurs Mathematik", Arbeitsbuch zum Studienbeginn in Bachelor Studiengängen, von E. Cramer, J. Neslehova. Das habe ich ziemlich komplett durchgearbeitet und die vielen Übungen gemacht. Es gibt auch andere Bücher, schau Dir in einer grösseren Buchhandlung ein paar an und such eines, das Dir entspricht. Da Du ohnedies im Lernen "drin bist", von Deinen erwähnten Ausbildungen, wirst Du den Einstieg ins Studium sicher auch schaffen.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass das Studium für mich schwieriger war als für die jüngeren Studenten. Ich denke, dass ich anders gelernt habe, als vor Jahrzenten. Weniger auswendig gelernt, mehr mit dem kombiniert, was ich schon aus meinem Beruf (Informatik) wusste.

Bei Prüfungen waren oft auch Leute, die deutlich über 40 waren, ab und zu auch jemand im Rentenalter.

Gutes Englisch ist übrigens spätestens im Seminar und bei der Bachelorarbeit sehr nützlich bis notwendig, da Zeitschriftenartikel, die man dann als Grundlage hat, sehr oft englisch sind. Da bist Du also gut vorbereitet.
 
Ist gibt kein Alter, ab dem man prinzipiell zu alt ist.
Wichtig ist die Motivation. Diese mag im fortgeschrittenen Alter anders sein, aber nicht zwangsläufig größer oder kleiner.

Für die Mathematik gibt es wie awehring geschrieben hat Bücher und es soll auch einen extra Brückenkurs geben. Außerdem werden von den Studienzentren (und ich glaube auch von der Fachschaft bzw. dem AStA) Vorbereitungskurse mit Präsenz angeboten.

Ganz abgesehen davon: Die Kosten des Studiums an der FernUni sind sehr überschaubar (wenngleich ich mir durchaus bewusst bin, dass 200-400 Euro in 6 Monaten für manchen auch sehr viel sein kann). Die Gefahr sehr viel Geld in den Sand gesetzt zu haben, wenn man feststellt, dass es doch für einen nichts ist, ist äußerst gering.
Darüberhinaus kannst du dein Lerntempo selber bestimmen und bei bedarf Klausuren problemlos in zukünftige Semester verschieben.
 
danke für eure Antworten. Eine Entscheidung habe ich noch nicht getroffen, zumal ich auch verunsichert bin bezüglich der zu belegenden Module.....Reizen würde es mich ja schon noch einmal durchzustarten, mein größtes Problem ist glaube ich das Alter....unter so vielen jungen Studierenden und die Bemerkungen die man sich ständig anhören muss.....wie z. Bsp. für was machst du das denn überhaupt, lohnt sich doch gar nicht mehr in Deinem Alter usw.....

Liebe Grüße,

Sugarbird
 
Sugarbird,

wie Awehring schon schrieb gibt es an der Fernuni eine Menge "ältere" Studenten.

Was die Kommentare angeht. Die höre selbst ich mit Anfang 30. Aber die kommen nicht von Mitstudierenden sondern aus dem Bekannten- und Kollegenkreis. Davon würde ich mich nicht abschrecken lassen. Schließlich mache ich das Ganze nur für mich!

Viele Grüße
Monique
 
Also ich habe auch shcon eine Reihe "ältere" in den Mentoriaten und bei Klausuren erlebt. Bisher habe ich dabei nicht gemerkt, dass der Umgang untereinander mit den älteren nicht anders ist als mit den jüngeren.

Ganz abgesehen davon sieht man sich ja nur eher selten. Und bei den wenigen Malen ist man vornehmlich auf Gespräche zum Studium konzentriert. Und da sind die Unterschiede zwischen alt und jung nicht so gravierend wie wenn Themen von Familie, Freizeit usw. besprochen werden.
 
Also bei meinen Klausuren waren auch immer wieder "ältere" Mitstudenten dabei. Hab eher deren Ehrgeiz und Willen bewundert, dass sie mit diesem "Alter" (50 ist ja nix!! 😀) noch so viel Energie nebenbei aufbringen können, das ganze Studium zu meistern!
Hab mich auch mit denen sehr gut unterhalten und wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, da nachzufragen, warum die das noch machen oder ob sie nicht schon zu alt dafür werden.
In einem Artikel im Sprachrohr ist ein Kurzbericht über einen Mathestudenten im Schulalter. Der hat geschrieben, dass auch ein Kommilitone über 90 ist, dessen Ziel der Abschluss ist, bevor er stirbt!!
 
Sugarbird,
zwar bin ich "erst" 38, aber mich haben die gleichen Fragen beschäftigt, zumal ich seit fast neun Jahren Kinderpause mache und ich merkte, wie mein Gehirn langsamer wird. Deshalb gebe ich Dir gerne meine Erfahrung weiter:
* Mathe kannst Du sofort auffrischen mit den vielen Übungsaufgaben vom Lehrstuhl. Falls Du einen Begriff nicht weißt, dann google ihn - in Mathe findest Du unglaublich viel im Netz.
* Habe gute Erfahrung gemacht, im ersten Semester ein Lernfach und ein "Rechenfach" zu wählen - so bringt man das Gehirn langsam auf Touren.
* Deine Lebenserfahrung hilft Dir sehr: habe im ersten Semester als Lernfach "Dienstleistungskonzeption" gewählt. Über die Internetplattform der Fernuni (moodle) wird recht viel vom Lehrstuhl (DLM) angeboten und auch viel disskutiert - und wenn man mal nicht weiter kommt, dann hilft der Lehrstuhl. Jedenfalls habe ich bei moodle gemerkt, dass ich teilweise die Zusammenhänge besser verstehe, als die jüngeren Studenten, denen einfach die Lebenserfahrung gefehlt hat. Zwar war meine Klausur dann nicht so gut, aber das liegt am nächsten Punkt:
* Durch die erhöhte Lebenserfahrung neigt man dazu, einmal ins Schwafeln zu kommen und es nicht gleich auf den Punkt zu bringen (schau Dir mal Polit-Talk-Shows an: je älter, um so länger brauchen sie). Das hilft natürlich nicht in der Klausur, da einem die Zeit wegrennt: aber das gute ist, dass man das wieder lernt: habe ich in meiner ersten DLM-Klausur noch eine 3,0, war es in der zweiten DLM-Klausur (ein Semester später) eine 1,7.
Also - mach es! ich bin mit Begeisterung in meinem dritten Semester!
 
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