Im Prinzip gibt's da nicht viel zu erklären! Man muss immer das abarbeiten, was da gesagt wird😀. So wie in jeder Klausur. Pahahaha.
...Naja Spaß beiseite. Wo ist der Haken bei den Warteschlangen? Zunächst mal ist festzustellen, dass man im Hinterkopf bitte haben soll, dass Ankunftsfrequenz = 1/"Taktzeit".
Das bedeutet: Kommen alle 12 Minuten Leute an, ist die Rate lambda eben nicht 12, sondern lambda = 1/12 Minuten bzw. 5 Leute pro Stunde (60/12) (wenn es in der Aufgabe um Stunden geht). Die Transformationsvorschriften (Exponentialverteilung, Poissonverteilung) kannst du dann dem Skript entnehmen.
Selbstverständlich gilt für die Ankunftszeiten:
t1 + deltat = t2, wobei t1 und t2 Ankunftszeitpunkte sind und deltat die Zwischenankunftszeit zwischen t1 und t2.
Bis jetzt kann man das alles stur runterrechnen. Wilde Tipperei, mehr nicht, sobald man die Formel rausgefischt hat.
Jetzt kommt's aber: Man muss man sich in die Lage der Leute in der Warteschlange versetzen, gemäß dem in der Aufgabe beschriebenem Verhalten. Das hat nur ein bisschen was mit Logik zu tun. Angenommen du hast zwei Bedienschalter A und B. Jeder, der ankommt, reiht sich zuerst bei A ein. Ist A besetzt und B frei, dann geht er zu dem 15m weiter entfernten Schalter B. (Dass der Schalter B 15m weiter weg ist, könnte eine Begründung dafür sein, dass die Leute zuerst zu A möchten. Andererseits könnte hinter A auch eine sehr attraktive Dame arbeiten und es kommen nur Männer in den Laden, wie z.B. in einem Baumarkt, die nur dann zu B gehen, wenn B frei ist, damit's schneller geht und die Jungs sonst ärger mit dem Chef kriegen, wenn sie wieder so lange im Baumarkt rumeiern *g*).
Wenn allerdings beide Schalter belegt sind, gehen die Leute auch zu A. Ein Wechsel der Schlange ist NICHT möglich.
Angenommen um 9:30 kommt jemand an und stellt fest, dass beide Schalter belegt sind.
In deiner Tabelle möge stehen:
Bedienende Schalter A: 09:47 Uhr
Bedienende Schalter B: 09:31 Uhr
Wenn derjenige in die Zukunfts sehen könnte, würde er sich bei B anstellen. Da er aber nicht weiss, dass er bei B nur 1 Minute warten muss und A immer präferiert (man denke an die hübsche Dame!) stellt er sich bei A an und muss wie lange warten? Richtig: 47-30 = 17 Minuten. Zu A kann er ja nicht mehr, weil der Warteschlangenwechsel verboten ist.
Der Bedienanfang ist in deiner Tabelle für genau diese Person mit 09:47 zu verzeichnen und irgendwo wirst du sicher auch eine Zelle haben, wo du die 17 Minuten Wartezeit einträgst.
Jetzt kommt um 09:31 jemand an. Just in diesem Moment ist B frei geworden und bei Schalter A steht noch der Typ, der 16 weitere Minuten warten muss. In den Regeln heißt es: Wenn B frei ist und A besetzt, gehe zu B. Gesagt, getan und so geht derjenige zu B. Der Bedienstart ist ebenfalls bei 09:31.
Weiterhin sieht man, dass es für denjenigen völlig unerheblich ist, wie lange der Mensch bei A bedient werden wird. Er geht immer zum freien Schalter, wenn einer frei ist.
Ein häufig gemachter Fehler dürfte sein, dass man die Unwissenheit der ankommenden Personen vernachlässigt und sich der Typ, der bei 09:30 ankommt bei B einreiht.