Strategie des Stackelbergführers

J

jbas3105

Dr Franke Ghostwriter
in KE 4 wird u.a. das Stackelberg-Duopol eingeführt. Was mir absolut nicht klar wird ist, wenn die beiden sequentiell entscheiden - warum entscheidet sich der Stackelberführer nicht dafür die gesamte Menge anzubieten und den Stackelbergfolger damit vom Platz zu fegen? Er hat doch die Möglichkeit. Es ist ein homogenes Modell, also c1 = c2. Beide machen also Nullgewinn. Dennoch kann er das andere Unternehmen doch vom Markt entfernen und dann ... wenn's weg ist, wie ein Monopolist mangels Konkurrenz handeln.

Im formalen Teil gibts die NB y2 = R2 (y1) - die hindert mich doch aber nicht, denn das kann ja trotzdem bedeuten y2 = 0.

Im graphischen Teil wird's schwieriger, denn die Reaktionskurve des Unt. 2 oder die Isogewinnlinie erreichen nie das Koordinatensystem - sind also nicht gleich 0.

Wo habe ich meinen Denkfehler? Habe da nun schon ewig drüber nachgegrübelt ... aber ich komme nicht drauf.

Danke für Hilfe!

Grüßle aus BaWü
Jutta
 
Im symetrischen homogenen Mengenwettbewerb herrschen keine 0-Gewinne, beide Unternehmen machen im Cournot-Nash Gewinne.

Bei Stackelberg wählt der Führer seine Menge so auf der Reaktionsfunktion des Folgers, daß sein Gewinn maximiert wird.

Die Menge, die der Stackelbergführer wählt ist höher als das Nashgleichgewicht, dadurch wählt der Folger eine geringere Menge, als im Nash.
Der Gewin des Stackelbergführers ist höher als im Nash, der des Folgers geringer.

Im Vergleich zum Nash ist die Menge höher, der Preis gesunken, aber das geht nur bis zu einer bestimmten Menge. Natürlich könnte der Stackelbergführer eine Menge wählen, bei der der Folger nicht mehr am Markt anbieten würde, doch geht es ihm nicht darum, denn Folger zu verdrängen, sondern seinen Gewinn zu maximieren.

Um den Folger bei gleichen Grenzkosten zu verdrängen, müßte der Führer eine Menge anbieten, bei der der Preis gleich den Grenzkosten liegt, also kein Gewinn beide.

Das läßt sich am Besten an einem Zahlenbeispiel oder graphisch nachvollziehen.


Im Preiswettbewerb stellt sich sowohl mit Nash, als auch mit Stackelberg c=p ein.
 
Oben