Hallo ribo,
Die Firma J&E muss ihre Menge reduzieren, weil die Nachfrage D1 mit zunehmender Qualiät V2 abnimmt (s. Ausführungen auf S. 54). Bei der Firma 2 nimmt die Nachfrage aufgrund der Qualiätsverbesserungen natürlich zu. Bei Firma J&E kommt es zu einer Ungleichgewichtssituation deshalb, weil ihr feststehendes Absatzziel y1 größer ist als die tatsächlich nachgefragte Menge D1. Um die Gleichgewichtsbedingung (y1 = D1) wieder zu erfüllen, muss die Firma J&E folglich das Absatzziel senken, denn sie kann ja nicht direkt die Nachfrage selbst ankurbeln. Die Hilfsfunktion p1 verschiebt sich somit nach unten (Mengenreduktion). Bei der Firma 2 entsteht durch die Qualitätsverbesserung auch ein Ungleichgewicht (tasächliche Nachfrage D2 ist größer als das angestrebte Absatzziel y2). Die Nachfrage D2 kann über den Preis so beeinflusst werden, dass ein höherer Preis (Rechtsverschiebung der Hilfsfunktion) die Nachfrage dem Absatzziel wieder näher bringt...
In der Musterlösung wird dann noch eingegangen darauf, wie eine Preisänderung von J&E ausfallen müsste, um die oben bzw. in der Musterlösung beschriebene Kundenabwanderung aufzuhalten. Die Analyse bezieht sich dabei auf die Preissensibilität (Abb. 5.2). Wären die Preise identisch im Gleichgewicht (p1=p3), dann nimmt bei steigenden Qualität (V1<V2<V3) die Preissensibilität für J&E zu (der Abstand zwischen Abzisse V und der Waagerechten (p1=p3) ist für J&E am größten), d. h. die Konsumenten werden immer preisbewußter (bei vertikaler Produktdifferenzierung). Um die Abwanderung der Kunden aufzuhalten, muss J&E seine Preise deutlich senken. Wie groß die Preissenkung ist, kann natürlich durch diese Analyse nicht festgestellt werden.
Ich hoffe, dass ich eine zufriedenstellende Antwort geliefert habe. Nur so kann ich mir die Grafiken logisch erklären.
Liebe Grüße, Painty.
