War nicht bös' gemeint...
OekonomieIstAlles schrieb:
Keynes hingegen ist für einen Laien nicht verständlich - genauso, wie seine Meinung Unfug ist.
Harte Worte!
😉
Ich denke, dass kaum einer Keynes gelesen hat, auch die meisten Profs nicht (und wahrscheinlich haben sie ein schlechtes Gewissen deswegen...)
Es gibt also nur eines: Du musst selber Prof werden und die Volkswirtschaft revolutionieren!
Das Problem: ohne Mathe ist da nix zu holen. Die Spieltheorie ist ohne kaum darstellbar - und damit auch die moderne Mikroökonomie nicht. Dass die viele Modelle dabei total von den mathematischen Annahmen abhängen und in sich zusammenbrechen, wenn man diese aufhebt oder lockert ist einer der Nebeneffekte.
Für meine Diplomarbeit bin ich durch eine mathematisch konstruierte griechische Buchstabenwüste gelaufen. Das Erstunliche ist: man bekommt zwar immer irgendwelche irren Brüche, kann davon aber oft plausible Ergebnisse ableiten (bis man die Annahmen lockert
🙂 )
Ich würde die Mathematik nicht pauschal verteufeln. Sie macht das wissenschaftliche Arbeiten erheblich leichter. Und wenn man das Handwerk einmal drauf hat, ist auch das Verstehen nicht übermäßig viel schwerer. Im Grundstudium fand ich Varians Mikroökonomie-Lehrbuch hilfreich. Andererseits ist es ziemlich geschwätzig und das Verstehen der seitenlangen Argumentationen ist auch nicht immer leicht. Wenn ich heute Mikro-Grundlagen nachschlagen will, greife ich zu Breyers Lehrbuch. Steht in etwa dasselbe drin, auf 20% des Platzes.
Und noch etwas: die mathematische Darstellungsweise erlaubt es Leuten, allgemeinverständliche Bücher über die wundersame Welt der Ökonomie zu schreiben:
Guckst Du:
und Breyers Mikrobuch:
Bis denne,
Dirk
PS: Keynes ist unfug? Naja: Keynesianische Politik funktioniert gut. Auch heute noch - in den USA. Der "war on terror" ist ein sehr erfolgreicher keynesianischer (und diskretionärer!!!) fiskalpolitischer Eingriff in die Politik. Die amerikanische Wirtschaft fluppt jedenfalls... Besser als die deutsche. Der ehemalige Wirtschaftsberater des Präsidenten, Mankiw, ist Keynesianer!
Disclaimer: Das heißt nicht, dass ich die amerikanische Politik gut finde. Ist nur eben funktionierende Fiskalpolitik nach keynesianischem Muster...