Vermögenseffekt Seite 124

Dr Franke Ghostwriter
Vermögenseffekt S. 124

Hallo Zusammen,ich bin auf Seite 124 im Buch Stabilitätspolitik angelangt und verstehe leider nicht, was damit gemeint ist, dass sich die LM-Kurve nicht verschiebt, wenn die Geldnachfrage linearhomogen zum Vermögensbestand ist. Als Begründung wird angegeben, dass sich das Geldangebot in diesem Fall bei einer Preisniveauänderung um den gleichen Prozentsatz ändert wie die Geldnachfrage. Wo aber kommt die Änderung des Geldangebotes her? Wurde dies nicht als exogen angenommen? Ich hoffe, Ihr könnt mir da auf die Sprünge helfen.
 
Mark,

ich habe zwar das Buch im Moment nicht zur Hand, aber ich denke, dass folgendes gemeint ist. Bei einem exogen gegebenen nominalem (!) Geldangebot füht eine Erhöhung des Preisniveaus zur Senkung des realen (!) Geldangebotes M/P (der Realkasse). Wenn nun auch der Geldnachfrage vom realen (Geld-)Vermögen (M/P)(und nicht mehr wie im GS vom Real-Einkommen) abhängig ist, verschiebt sich die LM bei einer Preisänderung nicht mehr. ==> P ist also kein Lageparameter der LM in diesem Modell.

MfG
Thomas Wettstein
 
Hallo Mark,

ich habe zwar das Buch im Moment nicht zur Hand, aber ich denke, dass folgendes gemeint ist. Bei einem exogen gegebenen nominalem (!) Geldangebot füht eine Erhöhung des Preisniveaus zur Senkung des realen (!) Geldangebotes M/P (der Realkasse). Wenn nun auch der Geldnachfrage vom realen (Geld-)Vermögen (M/P)(und nicht mehr wie im GS vom Real-Einkommen) abhängig ist, verschiebt sich die LM bei einer Preisänderung nicht mehr. ==> P ist also kein Lageparameter der LM in diesem Modell.

MfG
Thomas Wettstein
Hallo Thomas,

vielen Dank für deine Antwort. Stellst Du dir dann M/P anstatt Y als x-Achse vor?
 
Hallo Thomas,

vielen Dank für deine Antwort. Stellst Du dir dann M/P anstatt Y als x-Achse vor?

Nein es bleibt schon beim Y-i-Diagramm. Es geht ja lediglich darum, ob P noch Lageparameter ist. Vielleicht hätte ich oben auch besser "zusätzlich abhängig vom Realvermögen" schreiben sollen. Basteln wir uns doch einmal einen realen Geldmarkt, bei dem die Geldnachfrage vom Realeinkommen Y , dem Zinssatz und der Realkasse (dem Realvermögen unter Vernachlässigung des Wertpapierbestandes) abhängig ist.

[tex] \frac{M}{P}=L(\frac {M}{P};Y;i) [/tex]

i und Y stehen an den Achsen, sind also keine Lageparameter. Es bleibt also zu untersuchen, wie eine Veränderung von P auf die LM-Kurve wirkt. Die Erhöhung des Preisniveaus senkt das REALE (!) Geldangebot --> LM nach links. Gleichzeitig fühlen sich aber die Wirtschaftssubjekte ärmer, das Realvermögen ist gesunken und damit bei unserem Geldmarkt auch die Geldnachfrage --> LM nach rechts. Die Frage ist jetzt die Stärke der Effekte. Sind sie beide gleich gross, verschiebt sich die LM gar nicht mehr. Oder anders gesagt P ist dann kein Lageparameter mehr.

Es könnte aber sogar die Rechts-Verschiebung überwiegen, wenn die Geldnachfrage der Wirtschaftssubjekte sehr "sensibel" (sensitiv, elastisch) auf Preisänderungen reagiert. Das ganze ist also eine Frage für die Statistiker (Wie gross ist überhaupt der Anteil von Geld am Vermögensbestand?) oder auch für die Medien. (Wie stark wird das Thema "Vermögensminderungen durch Preissteigerungen" problematisiert?)

MfG
Thomas
 
Nein es bleibt schon beim Y-i-Diagramm. Es geht ja lediglich darum, ob P noch Lageparameter ist. Vielleicht hätte ich oben auch besser "zusätzlich abhängig vom Realvermögen" schreiben sollen. Basteln wir uns doch einmal einen realen Geldmarkt, bei dem die Geldnachfrage vom Realeinkommen Y , dem Zinssatz und der Realkasse (dem Realvermögen unter Vernachlässigung des Wertpapierbestandes) abhängig ist.

[tex] \frac{M}{P}=L(\frac {M}{P};Y;i) [/tex]

i und Y stehen an den Achsen, sind also keine Lageparameter. Es bleibt also zu untersuchen, wie eine Veränderung von P auf die LM-Kurve wirkt. Die Erhöhung des Preisniveaus senkt das REALE (!) Geldangebot --> LM nach links. Gleichzeitig fühlen sich aber die Wirtschaftssubjekte ärmer, das Realvermögen ist gesunken und damit bei unserem Geldmarkt auch die Geldnachfrage --> LM nach rechts. Die Frage ist jetzt die Stärke der Effekte. Sind sie beide gleich gross, verschiebt sich die LM gar nicht mehr. Oder anders gesagt P ist dann kein Lageparameter mehr.

Es könnte aber sogar die Rechts-Verschiebung überwiegen, wenn die Geldnachfrage der Wirtschaftssubjekte sehr "sensibel" (sensitiv, elastisch) auf Preisänderungen reagiert. Das ganze ist also eine Frage für die Statistiker (Wie gross ist überhaupt der Anteil von Geld am Vermögensbestand?) oder auch für die Medien. (Wie stark wird das Thema "Vermögensminderungen durch Preissteigerungen" problematisiert?)

MfG
Thomas

Super erklärung.
 
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