Wie geht es Euch mit den DL-Modulen ??

Dr Franke Ghostwriter
StudienkollegInnen,

wollte mal nachfragen, wie Euch denn so die DL-Module liegen ?

Ich selbst, bin in der Dienstleistungsbranche (IT-Services) tätig und finde die Kursunterlagen (sowohl "Grundlagen" (B-Kurs) als auch "Management" (C-Kurs)) um es diplomatisch auszudrücken etwas "sehr mühsam".

Mein wesentlicher Kritikpunkt ist, dass der Kurs versucht alles und jedes abzudecken aber dann doch nicht in die Tiefe geht. Ich habe so den Eindruck, auch wenn ich das Modul durcharbeite und bestehe, weiss ich im Anschluss daran eigentlich nicht, was ich damit in der anspruchsvollen Praxis anfangen kann. Mir ist sehr wohl bewusst, dass man schon einiges an Transferauwand von der akademischen Theorie in die Praxis hat, aber bei diesen beiden Modulen frage ich mich langsam nach dem Mehrwert 😉

Mich würde Eure Meinung dazu interessieren ?!
 
@Hitchi: Du hast in diesem Punkt recht. Die Autoren versuchen in dem Modul zig Themen unterzubringen, die jedoch am Ende nur oberflächlich behandelt werden. Etwas abrupt endet ein Unterkapitel und im nächsten geht es um etwas anderes. Wissenschaftlich und brauchbarer wäre es gewesen, weniger Themen anzusprechen, da dann aber mehr in die Tiefe zu gehen. Auch so hätte man dann seine 300 Seiten Text schreiben können.

Der Transfer zwischen Theorie und Praxis ist den Skripten zu den beiden Modulen gut gelungen. Um den Kritikpunkt jedoch mal etwas zu überspitzen: Was bringt es mir, wenn ich 1000 Themen anspreche, aber auf keines davon so wirklich eingehe? Es bringt nix, ganz einfach.

Ok, nicht bei jedem Thema innerhalb dieser Studienbriefe (Skripte) sieht man gleich, wo der praktische Nutzen darin besteht. Als Student hat man letztlich jedoch bisweilen den Eindruck nur für eine Prüfung den Stoff durchgearbeitet zu haben, ohne in jeder Hinsicht den Praxisnutzen daraus ziehen zu können. Mir wäre es zum Beispiel lieber gewesen, dass auf das Thema "Kommunikation" und "Interaktion"/Rollentheorie intensiver und breiter eingegangen wäre. Dafür hätte man gerne an anderer Stelle Themen streichen bzw. kürzen können.

Zumindest hätte ich mir dann auch selbst in Teilen erschließen können, wo man dieses Wissen in der Praxis gebrauchen kann, zumal Kommunikation im Alltag ja essentiell ist.

Umgekehrt sieht man manchen Dozenten bei der Ausarbeitung mancher Studienbriefe schnell an, dass sie noch nie in der Praxis gearbeitet haben. Da wird dann über Hunderte von Seiten um den Brei geredet, was ein Praktiker in weniger als 40 Seiten kurz und bündig auf den Punkt bringt.

Davon abgesehen: Man darf nicht alles glauben, was in den Studienbriefen drinsteht. In Teilen sind die Infos auch falsch. Ein kritischer Student hat gleiche Themen innerhalb verschiedener Module einmal unter die Lupe genommen.

Sein Fazit: Es riecht nach Widersprüchen zwischen den Lehrstühlen zum gleichen Thema. Auch wenn bisweilen die gleichen Literaturquellen bei den Studienbriefen zum Einsatz kommen, schreibt Lehrstuhl A sowieso etwas ganz anderes als Lehrstuhl B. Und mancher Praktiker wird hellhörig beim Lesen mancher Sätze und sagt laut: Das ist falsch, was zu diesem Thema da behauptet wird, aber der Lehrstuhl will diese Falschinformation in der Prüfung dann hören.

Ein Beispiel dazu: Der Lehrstuhl von Scherm (Internationales Management) befasst sich in einer ganzen Kurseinheit mit dem Thema "Controlling". Auch der Lehrstuhl von Fandel (Supply Chain Management) befasst sich in einer Kurseinheit mit dem Thema "Logistikcontrolling". Dabei ist Controlling das Thema vom Litkemann-Lehrstuhl (Konzerncontrolling) ohnehin, da da nur Controller arbeiten.

Man lese nun, was bei Scherm zum Controlling steht und was bei Litkemann über Controlling geschrieben wird. Nach spätestens zweimaligem Lesen kommt man ins Grübeln und denkt: Der schreibt doch etwas anderes dazu, als dieser da. Das widerspricht sich doch. Das eine (Litkemann-Lehrstuhl) hat jemand geschrieben, der vom Fach ist und zu dem, man sich fachlich darüber darüber austauschen kann. Das andere (Scherm-Lehrstuhl) hat ein Nicht-Controller geschrieben und darüber eine ganze Kurseinheit verfasst. Wem von beiden, man mehr glauben schenkt ist schnell klar.

Grundsätzlich ist es besser bei Schnittmengen in der Themenwahl zwischen Lehrstühlen das ein und die dieselbe Person darüber referriert, die auch vom Fach ist.

Allgemein: Grundsätzlich ist es wichtig, kritisch zu dem stehen, was man in den Kurseinheiten liest, auch wenn ein X,Y sich auf diese und jene Quellen bezieht. Diese Person kann auch an diesem und jenem Punkt falsch mit ihrer Meinung liegen, will dies jedoch so in der Prüfung hören, ok. Was er oder sie schreibt und so hören will, soll es auch so hören. Wenn mir Praktiker in Teilen so widersprechen und ich manche Teile der Kurseinheiten, so in der Praxis vortragen würde, wie es in den KEs steht, wäre das Gelächter bisweilen groß, da Einiges schlicht falsch ist.
 
ich kann die Kritik so gar nicht teilen. Für mich sind die 3 DL-Module so ziemlich das Beste, was mir an Kursen im WiWi-Studium begnet ist, inhaltlich und auch in der Aufbereitung. Ist natürlich alles subjektiv und einzelne Themen sind -wie überall- durchaus etwas "mühsam". Arbeite bei einem Finanzdienstleister und kann jede Menge in die Praxis transferieren. Einzig das viele Detailwissen, dass in den Klausuren erwartet wird, schmerzt ... Ansonsten ist mein Fazit: Sehr empfehlenswert für Dienstleister und Marketinginteressierte!
 
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