Wie Zeitintensiv ist ein Teilzeitstudium - Erfahrungswerte

Dr Franke Ghostwriter
Wie Zeitintensiv ist ein Teilzeitstudium - Erfahrungswerte

Hallo liebe Studierenden,

ich schreibe mich sehr wahrscheinlich noch bis zum 15.01.09 für Wirtschaftsinformatik ein.

Ich bin 25 Jahre alt, habe eine Ausbildung als Fachinformatiker (Anwendungsentwickler) und zusätzlich 2,5 Jahre Berufserfahrung.

Jetzt habe ich mit dem Sekretariat telefoniert, um in Erfahrung zu bringen, wie viel Zeit (Stunden) ich pro Wochen (durchschnittlich) aufbringen muss fürs Studium (Teilzeit).

Für ein Modul braucht man 300 Stunden. Also bei Vollzeit für 3 Module = 900 Stunden. Diesen Wert hatte ich fälschlicherweise durch 26 Wochen geteilt. Doch im Sekretariat hieß es, dass ich es durch 16 Wochen teilen muss, weil so viel Zeit zur Bearbeitung hat.

Warum 16 Wochen? Kann mir jemand einen Ablauf eines Teilzeitstudiums auflisten (mit 2 Modulen)? Lernt Ihr alles durcheinander? Wie strukturiert Ihr euer Lernen?

So viel fragen... Sorry, wieder zurück zu den Wochenstunden.

Zusammengefasst:

Vollzeit = 3 Module x 300 Stunden Workload / 16 Wochen = 56,25 Stunden pro Woche (inkl. Vor- und Nachbereitung) nach Aussage des Sekretariats.

Das wäre bei 2 Modulen lt. exemplarischen Studienplan im Teilzeitstudium (Studienplan im Teilzeitstudium Bachelor Wirtschaftsinformatik Fakultät Wirtschaftswissenschaft) = 2 Module x 300 Stunden Workload / 16 Wochen = 37,5 Stunden

Wie sieht es in der Realität aus? Wer macht 2 Module pro Semester und wie viel Zeit müsst Ihr ca. pro Woche investieren?

Bin nämlich am überlegen ob ich statt 5 nur noch 4 Tage arbeiten soll und statt 2 Module eventuell weniger mache.

Vielen Dank für Eure Erfahrungen.

Gruß
Sven.
 
Sven,

die 16 Wochen kommen so zu stande dass es eine sogenannte "Bearbeitungszeit" gibt und eine "bearbeitungsfreie Zeit". Die Bearbeitungszeit sind 16 Wochen und in dieser Zeit müssen wir Einsendearbeiten zu den belegten Modulen einschicken. Die Ergebnisse dieser Einsendearbeiten entscheiden darüber, ob du die Klausurzulassung erhälst oder nicht.

Die Klausuren finden in der Regel am Ende der bearbeitungsfreien Zeit statt. Das heißt wir haben so gesehen tatsächlich fast 26 Wochen pro Semester 🙂, nur müssen die Einsendearbeiten eben recht zeitig eingeschickt werden. Wie du dir den Stoff aufteilst ist quasi "egal", wichtig für die Klausurzulassung ist das Erfüllen des nötigen Quorums an bestandenen Einsendearbeiten.

Du kannst, wenn du möchtest, mehr Module belegen als du am Ende bearbeitest. Das heißt du musst dich nicht zwingend für die Klausuren anmelden (was du nur darfst wenn du das Quorum der Einsendearbeiten erfüllst 😉), daraus entsteht dir keinen Nachteil. Wenn du die Klausurzulassung einmal erreicht hast, musst du sie dir in den Folgesemestern auch nicht wieder neu erarbeiten.

Du könntest also fürs kommende Sommersemester 3 Module belegen und schauen wie du mit ihnen zurecht kommst. Ob du noch genügend Freizeit für Freunde und Familie hast oder ob dir 3 Module zu viel sind. Die Fernuni ist da sehr flexibel 🙂.

viele Grüße
schmetterling
 
Sven,

das mit den 16 Wochen verstehe ich auch nicht so ganz. Das Semester fängt am 1. April an und zu diesem Zeitpunkt erhält man auch die ersten Unterlagen. Der offizielle Bearbeitungsbeginn ist dann etwas später, etwa 15. April, aber wenn Du die Unterlagen hast, kann Dich auch niemand davon abhalten, schon mal anzufangen. 😎

Im Semester sind zu bestimmten Terminen Einsendeaufgaben zu lösen und an die Fernuni zu schicken. Insofern sollte man dahin die entsprechenden Unterlagen durchgearbeitet haben. Das bedeutet auch, dass man verschiedene Module parallel bearbeiten muss.

Die Klausuren finden dann im September statt, für die A-Module, die im Studium zuerst dran sind, fanden die Klausuren bisher immer Ende September statt, so dass zur Bearbeitung vielleicht nicht 26 Wochen, aber 24 Wochen Zeit bleiben. Die 300 Stunden sind nur ein Richtwert, der auf jeden Fall auch die Stunden beinhaltet, die der Klausurvorbereitung dienen.

Wer Teilzeit studiert, macht in der Regel zwei Module pro Semester und das ist zeitlich auch zu schaffen. 🙂 Geht man mal von 24 Wochen Bearbeitungszeit aus, wären das bei 600 Stunden "workload" pro Woche 25 Stunden. Soviel Zeit hat vermutlich keiner. Ich würde mal schätzen, dass ich in Wochen wo ich arbeite, höchsten die Hälfte davon Zeit für das Studium aufwende. Vor den Klausuren nehmen die meisten ein bis zwei Wochen Urlaub, da kann dann schon einiges an Stunden zusammenkommen, aber die 16 stimmen so nicht ganz.

Kann sein, das es in Informatik anders ist, aber bei Wiwi ist es auf jeden Fall so wie beschrieben.
 
Naja, die Fernuni rechnet eben mit einer vorlesungsfreien Zeit wie an einer Realuni, was man auch an den Abgabeterminen der Einsendearbeiten sieht, die sind in der Tat in 16 Wochen alle durch. Ist für ein Fernstudium natürlich Unsinn.

Genauso Unsinn ist das Rechnen mit dem Aufwand vor Beginn des Studiums, obwohl das wohl jede/r macht, ich natürlich auch. Weder Du kannst wissen, wie schnell Du den Stoff lernen kannst, und erst recht nicht jemand anders. Selbst bei einer theoretischen Führerscheinprüfung dürfte es von wenigen Stunden bis mehreren Wochen jeden denkbaren Lernaufwand geben.

Von meiner Seite kann ich sagen, daß ich pro Semester ungefähr 200-250 Stunden aufwende, mit zuletzt abnehmender Tendenz, und damit jeweils drei Module geschafft habe. Jetzt habe ich es auf zwei heruntergeschraubt, damit wird sich mein Aufwand aber sicher auch auf 150 Stunden reduzieren.

Eine oder zwei Wochen für die Klausuren freinehmen, die ja zweimal im Jahr stattfinden - wow, also ich habe nur 30 Tage Urlaub und noch ein anderes Leben außer Fernuni. Ich nehme zu den Klausuren immer zwei oder drei Tage frei, um an den Klausurtagen entspannt hinzugehen, das sind also 4-6 Tage/Jahr, und mehr Tage würde ich dafür auch ungern opfern.

Fang doch einfach erstmal an - Module liegenlassen oder Deine Arbeitszeit reduzieren kannst Du ja immer noch.

Viel Spaß!
Thomas
 
Vielen Dank für eure Postings.
Jetzt bin ich doch schon mal um einiges schlauer...

Also zusammengefasst habe ich das jetzt so verstanden.

1) Ich wähle ruhig für das 1. Semester 3 Module aus und probiere 2 Module zu bearbeiten (Teilzeit). Wenn ich Zeit habe, kann ich auch noch das 3. Modul bearbeiten.
2) Für die Einsendeaufgaben hab ich mindestens 16 Wochen Zeit, wenn das Zeug früher per Post kommt, dementsprechend mehr.
3) Für die Bearbeitung eines Moduls (inkl. Klausurvorbereitung) habe ich ca. 24 Wochen Zeit.

Deine Arbeitszeit reduzieren kannst Du ja immer noch
Das ist wohl war, doch habe ich Angst, wenn das mit der Zeit zu Beginn alles nicht so hinhaut, dass mich das demotiviert und sich das Studium dann um 1. Semester verlängert.

Von meiner Seite kann ich sagen, daß ich pro Semester ungefähr 200-250 Stunden aufwende, mit zuletzt abnehmender Tendenz, und damit jeweils drei Module geschafft habe.
Aus wie viel Wochen besteht bei dir das Semester (16, 24, 26)?

Mit deinem Aufwand 3 Module zu schaffen, wäre ja echt ein Traum. Aber du hast schon recht. Es gibt zu viele individuelle Faktoren, um meinen voraussichtlichen Aufwand pro Semester abschätzen zu können.

Ob ich schon zu Beginn des Fernstudiums meine Arbeitszeit reduziere oder nicht, muss ich mir die nächsten Tage noch mal durch den Kopf gehen lassen.

Das soll jetzt noch keine Ende des Threads sein, finde es äußerst interessant, wenn noch andere Ihre Erfahrung kurz preisgeben würden.

Vielen Dank.

Gruß
Sven.
 
Für die Einsendeaufgaben hab ich mindestens 16 Wochen Zeit, wenn das Zeug früher per Post kommt, dementsprechend mehr

Na ja, die Termine sind spätestens am Ende der 16 Wochen Frist. In der Regel beginnen die Termine für die Einsendearbeiten so Mitte November für das Wintersemester und gehen bis Mitte Januar und im Sommer sind die Termine analog zwischen Mai und Juli. Die Termine für die Einsendearbeiten werden jeweils zu Semesterbeginn (manchmal auch schon eher) bekannt gegeben 🙂.

Das ist wohl war, doch habe ich Angst, wenn das mit der Zeit zu Beginn alles nicht so hinhaut, dass mich das demotiviert und sich das Studium dann um 1. Semester verlängert.

Das größte Problem wird dein innerer Schweinehund sein, so ein Studium zieht sich halt schon hin und dauert ein paar Jahre. Und was ist so schlimm daran, ob du am Ende ein Semester länger brauchst als du ursprünglich mal gedacht hast? Wer weiß, was alles passiert in den nächsten Jahren.

viele Grüße
schmetterling
 
Bin auch Teilzeitstudintin und Belege pro Sem 2 Module.
Zu den Ea`s wollt ich sagen, das du bestimmte Abgabetermine hats. Für manche hast du 2 Monate Zeit oder manchmal nur 4 Wochen.
Ich erarbeite meine Module zunächst nach den EA Abgabeterminen und wenn das vorüber ist lese ich das ganze Modul durch.
Wenn du Probleme bei den Ea`s hats, findest du hier im Forum immer Hilfe. Das wird nicht das Problem sein.
Die FU ist ja auf Berufstätige zugeschnitten. So dass hier sehr flexibel gelernt werden kann. Belege einfach ein paar Module und schau ob du die EA´s hinbekommst. Klausuren kannst du muss du aber nicht im selben Sem schreiben.
Gruß Motte
 
Die 300 Stunden workload sind wirklich sehr relativ, als gelernter Fachinformatiker werden Dir einige Fächer sicher leichter fallen, für einen Kurs wie "01873 Dokumente und Datenformate im Internet" brauchst Du vielleicht nur 25h, andere Fächer wie "01770 Betriebliche Informationssysteme" oder Mathe fand ich schon sehr zeitaufwendig, zumindest für Mathe hab ich persönlich sicher mehr als 300h
aufgewendet, anderen fällt auch das leichter.

Nach meiner Erfahrung kann man 2 Kurse pro Semester in Teilzeit gut schaffen, wenn man einigermassen diszipliniert 15-20h die Woche aufwendet. Wenn man einen Tag am Wochenende dafür reserviert und immer mal abends was macht oder auf dem Weg zur Arbeit was lesen kann, geht das eigentlich ganz gut. Ich nehme mir trotz TZ meist 3 Kurse vor und schau dann, wie es voran geht. Wenn es zeitlich zu knapp wird oder ich das Gefühl habe, ein anderer Kurs erfordert mehr Lernaufwand, dann melde ich mich eben nur für 2 Klausuren an. Du kannst Kurse idR einfach im nächsten Semester als Wiederholer kostenfrei wiederbelegen.
 
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