WiWi und Biologie - Hilfe, ich brauche Ideen

Mein Problem ist folgendes: Ich hab eigentlich Biowissenschaften studiert und bin seit 2010 fertig (Abschluss Master). Weil der logische nächste Schritt eine Promotion ist, habe ich eine Doktorandenstelle angenommen, habe aber ziemlich schnell gemerkt, dass das nicht mein Ding ist. Nun ist es aber ziemlich schwierig, in der Pharmaindustrie was zu bekommen, weil es da eben auch noch Pharmazeuten und Chemiker gibt, die vermutlich auch besser qualifiziert sind. Seit April 2011 bin ich jetzt in den BSc WiWi eingeschrieben. Ich bin so ein Listen- und Zahlen-Mensch, also war Biowissenschaften möglicherweise von Anfang an nicht das richtige, aber das nutzt ja nun nichts mehr. Die Promotion habe ich abgebrochen, im Moment suche ich einen Job. Am liebsten wär mir ja was, wo sich beide Bereiche überschneiden. Allerdings ist das nicht leicht, weil man für die einfachsten Dinge immer gleich einen kaufmännischen Abschluß braucht. Und ich habe in dem Bereich ja nicht mal Berufserfahrung vorzuweisen. Insofern ist mir die Branche erst mal relativ egal. Leider muss es auch ein "richtiger" Job sein, von irgendwas muss ich ja leben. Also ein unbezahltes Praktikum oder kommt nicht in Frage.
Hat irgendjemand eine Idee, wie ich Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich sammeln kann parallel zum Fernstudium? Ich könnte mir vorstellen, was in Richtung Sekretariat/Assistenz zu machen und Projektmanagement würde mich auch reizen, weil ich ganz gut organisieren und planen kann.

Ich freue mich auf eure Anregungen,
lg hot_chocolate

du könntest dich auch selbstständig machen das wäre dann kaufmännisch und wäre auch in der pharma branche.

Puh von MINT zu Wiwi zu wechseln in der heutigen Zeit muss wahre liebe sein.

Könnte mir für dich gut "Assistenz der Geschäftsleitung" in einem moderat großen Betrieb vorstellen.

@Roflmaster: Da hab ich auch schon dran gedacht, aber dafür braucht man wohl eine ziemlich gute Idee und die hab ich nicht.

@andner: MINT ist eben nicht gleich MINT. Mathe ist gefragt, Ingenieure auch, und eben Chemiker und Pharmazeuten. Aber Biologen hängen halt irgendwo dazwischen und ich hab anscheinend den Fehler gemacht, nicht von Anfang an Industriepraktika zu machen. Mir war halt nicht klar, dass man das unbedingt muss, wenn man nicht in der Forschung bleiben will.
"Assistenz der Geschäftsleitung" ist ungefähr das, was ich gerade versuche zu finden. Das Schwierige ist eben, erst mal einen Fuß in die Tür zu bekommen.

ideen gibs genuch. kannst ja selber nachforschen: technologieallianz.de

Dann fehlt mir nur noch das Geld 🙂

Meine letzte Idee ist Produktmanagement. Das ist zwar nicht unbedingt der Bereich, in den ich später will, aber da hätte ich zumindest was mit dem Biotech-Bereich zu tun.

ohne kontakte muss man sich immer von ganz unten nach ganz oben arbeiten also erstmal praktikum machen! wenn jemand einen anderen weg weiß dann mal bitte bescheid sagen)

Ich habe auch grundsätzlich kein Problem damit, ganz unten anzufangen. Nur irgendwo muss das Geld halt herkommen, ich muss ja meine Wohnung bezahlen und alles.

ganz viele sind aufstocker. ich weiß allerdings nicht wohin man gehen muss um das hinzubekommen.

Wenn ich jetzt Anfang 20 und in meinem ersten Studium wäre, wäre das alles auch nicht halb so frustrierend. Aber ich habe schon drei Abschlüsse, davon zwei von sehr guten Unis im Ausland und trotzdem gibt's hier keine Jobs... Was ein Glück, dass ich gerade keine Familie will, sonst hätte ich wohl wirklich ein Problem (oder hoffentlich einen reichen Mann).

Ich kenne 2 Personen, die es zur Assistentin der Geschäftsleitung geschafft haben, die eine hat ein abgeschlossenes Politologiestudium (studiert jetzt nebenberuflich Wiwi an der Fernuni, arbeitet im Bereich Modedesign) die andere hat ein abgeschlossenes Lehramtsstudium für Grund- und Hauptschule mit den Fächern Deutsch und Englisch, ging gleich nach dem Referendariat in die Industrie. Den Zugang fanden sie während des Studiums über Ferienjobs im Büro. Und von einer Dritten weiß ich, dass sie auf Modeschauen jobbte und für die Bekleidung zuständig war (einpacken, auspacken, auf Vollständigkeit prüfen), die wollten sie gleich als "Event-Managerin" behalten.

hot_chocolade,
also eigentlich hätt ich dir empfohlen mit Biowissenschaften zu promovieren. Du kannst dann ja zum Beispiel auch bei solchen Instituten wie dem zur Polar- und Klimaforschung so etwas machen. Problematisch ist vielleicht, wenn du dich nur auf Pharma und Industrie fixierst. Eine Freundin promoviert gerade im Bereich Biochemie. Sieh dich doch mal um, ob du nicht mit Bio ins Sek 2-Lehramt kannst.
Ansonsten wenn es denn Wiwi sein soll, bewirb dich auf Praktika und Werkstudenten-Stellen. Das ist finanziell nicht lukrativ, verschafft dir aber je nach Betrieb die wichtigen Kontakte um dich später vorzustellen.
Mein Tipp ist: Sieh dich mal gezielt auf Jobsuchmaschinen nach Wissenschaftlichen Hilfskraft-Stellen um. Und mach dein Wiwi-Studium. Ich kenn das Problem aus eigener Erfahrung für den Bereich überqualifiziert zu sein, in den ich reinwill und mache nun eine Prüfung als Externer vor der IHK um von unten zu kommen.
Viel Erfolg und Gruß
sonnenscheiner

um am besten in dem kaufmännischen Bereich Fuß zu fassen, würde ich Dir empfehlen Dich in den Vertrieb von Produkten zu orientieren, die mit der Biologie zusammenhängen bzw. wo Du durch Dein Wissen in dem Bereich Biologie überzeugen kannst. Ich bin selbst nach der Lehre und Techniker in der Konstruktionstechnik immer wieder im Vertrieb gelandet ohne kaufmännische Ausbildung und habe erst im Nachhinein das Studium in WiWi gemacht.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass man es gut als Quereinsteiger schaffen kann, sofern einem der Vertriebsbereich gefällt. Lernen kann man es eigentlich nicht. Man merkt recht schnell, ob es den Leuten liegt oder nicht.

Der Quereinstieg ist absolut möglich und mit 3 Abschlüssen wovon zwei von guten ausländischen Unis sind gibt es schon Möglichkeiten. Zwar kann man nochmal bei Null anfangen und sich hochdienen, aber es gibt auch Bereiche wie Unternehmensberatung die gezielt Quereinsteiger suchen. Gerade wenn Du den Life Science Bereich kennst, in Fremdsprachen fit bist (wirst ja nicht in Österreich studiert haben) und noch dazu gut organisieren kannst. Möglicherweise brauchst Du vorher noch ein Praktikum, aber nicht einen BSc WiWi. Das bißchen Wirtschaft lernst Du dort in Seminaren.

hot_chocolade,

ich bin ja kein Personaler, aber wenn ich mir vorstelle, dass sich jemand mit 3 verschiedenen Studienabschlüssen (und derzeit dabei, sich zusätzlich noch einen 4. zu erarbeiten) bewirbt, denke ich - wohin möchte dieser Mensch eigentlich? es ist irgendwie keine klare Linie erkennbar. Wenn du eine solche hast, umso besser.
Nichts gegen Zusatzqualifikation oder Quereinsteiger, es ist aber notwendig, irgendwo reinzukommen. dann kannst du immer noch umsatteln.
In Deiner derzeitigen Situation (abgebrochene Promotion, auf Jobsuche..) würde ich entweder die Promotion doch wieder aufnehmen und mich die 2-3 Jahre durchbeissen, dann kannst du weiter in F&E tätig sein. In diesem Bereich gibt es viel Projektarbeit und somit auch Projektmanagementtätigkeiten, das entspricht ja deinem wunsch(?).
Ich könnte ich mir nach deinem profil auch eine Tätigkeit in der Registrierung von Biopharmazeutika vorstellen - das ist eine interessante Sache, bei der Du aber kein BWL (na, vielleicht ein bisschen Projektmanagementkenntnisse - Zertifikat Fernuni) benötigst - aber Forschungserfahrung an uni und industrie (und ggf. eine Promotion).
Oder die Vertriebsschiene, z.B. als Pharmareferentin, in dem Bercih gabs immer viel Bedarf an wissenschaftlich qualifizierten leuten - da kannst Du sogar ein bisschen BWL (Marketing) gebrauchen. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber man muss das ja nicht bis zur Pensionierung machen - eine wertvolle Erfahrung ists bestimmt, und allemal besser als ein Praktikum.
Produktmanager im Pharmabereich waren vorher oft Pharmareferenten und haben oft auch ein BWL-Studium.
Ich möchte Dir den BWL-Bachelor nicht madig machen - aber wichtiger als noch ein Studium dürfte für dich sein, den Fuß in irgendeine tür, ob Uni oder Wirtschaft, zu bekommen und konkrete Berufserfahrung zu sammeln.
Unternehmensberatung ist natürlich auch eine option - sofern die einen gerade suchen und man den job mag und kann.

@ Andi2 - man mags kaum glauben, aber auch in Österreich geht ohne Englisch in einem naturwissenschaftlichen Studium nichts mehr.

@Freude: man beachte den Zusammenhang; hot_chocolate schreibt sie habe im Ausland studiert; ich schreibe, sie wird in Fremdsprachen fit sein, da sie ja vermutlich nicht in Österreich (deutschsprachiges Ausland) studiert haben wird; es ist schön, daß Du Österreich verteidigst, aber darum gings nicht

in deinem Fall it meiner Meinung nach der ideale Beruf als Pharmareferentin zu arbeiten. Voraussetzungen bringst du mit Biologie Studium und dazu noch Bwl, die Pharmaindustrie würde Dich sofort einstellen.

mein Freund ist auch Biologe und hat jetzt seine Promotion fast abgeschlossen...und viele in seinem Arbeitskreis haben die bereits beendet und in der Pharmaindustrie keinen Job gefunden. Und das waren Chemiker, Biologen, Molekulare Biomediziner (Elitestudiengang hier an der Bonner Uni) sowie Pharmazeuten. Momentan ist da echt der Wurm drin, auch mit nem Doktortitel. Ich find die Entscheidung gut, WiWi zu machen und sich gegen die Promotion zu entscheiden-man ist einfach zu lange vom realen Arbeitsmarkt weg!!!!!
Mein Freund hat 4 Jahre promoviert und eineinhalb Jahre lang suchte er einen Job, andere haben 2 gesucht.
Jetzt hat er einen bei einer IT-Consulting-Firma gefunden-auch etwas sehr branchenfremdes für ihn und letztendlich auch nur über Connections.

Übrigens ist Pharmareferent nur etwas für Leute, die Vertriebserfahrung haben...das hat mein Freund nämlich auch versucht...und eine der ersten Fragen ist: "Sie haben 2 Minuten Zeit einen Arzt von Ihrem Produkt zu überzeugen...wie stellen Sie das an?" Ich arbeite als Mediaberaterin und weiß wie schwer es ist etwas an den Mann zu bringen. Und man ist auch superviel unterwegs. Schaffst Du dann noch ein Fernstudium?

Momentan gibt es in der Pharmaindustrie viele Entlassungen und natürlich wird jedes Unternehmen diese Stellen mit den entlassenen, aber berufserfahrenen Leuten besetzen, die für dasselbe Geld wie die Absolventen arbeiten, damit sie überhaupt einen Job haben.