Y^A steigt, BP-Kurve nach unten?+2 Fragen

Dr Franke Ghostwriter
Y^A steigt, BP-Kurve nach unten?+2 Fragen

Hallo,
hoffe es ist alles so weit fit bei euch.
1) kann mir jemand erklaeren, warum die BP Kurve bei einer Aenderung von Y^A (Auslandseinkommen) sich verschiebt?????
2) Frage geht in die gleiche Richtung: bei einem Anstieg von i^A (Auslandszins) findet sofort eine Verlagerung von BP statt, ohne dass es vorher zu einer Wechselkursaenderung gekommen ist????
3) Die Mulitplikatorenberechnung (s.B. Marx Skript Seite 32 ff.) mit den eckigen Klammern. Was ist das fuer ein Verfahren???? Wo kann ich nachgucken, wie das funktioniert?

Beste Gruesse
Sapo
 
Sapo!

Erstmal keine Antworten auf Deine Fragen, aber eine Warnung: Es ist nicht ganz ohne Risiko, Mon. AWT mit dem Marx-Skript zu lernen!

Grundsätzlich darfst Du die Aufgaben zwar auch mit dem IS-LM-BP-Modell lösen (also z.B. in einer Aufsatzaufgabe). Wenn aber wie in der letzten Klausur die Grafiken nach Art des Kurses 532 vorgegeben sind, stehst Du damit auf dem Schlauch. In den Rechenaufgaben wird meistens eine bestimmte Art von Grafik verlangt – da steht dann das Koodinatenkreuz mit den Achsenbezeichnungen schon da.

Zu der Frage mit den eckigen Klammern: meinst Du die Cramersche Regel? Wenn ja, guckst Du z.B. hier.
 
So, und jetzt doch noch die Antwort auf Deine Fragen: Die BP-Kurve ist der Ort von i-Y-Kominationen, bei denen die Außenwirtschaft sich im Gleichgewicht befindet, für die also gilt:

[tex]P*A(\pi,Y,Y*)=NK(i-i*-\tau)[/tex]

Die Kurve wird im i-Y-Diagramm dargestellt, d.h. Y* und i* sind Lageparameter der Kurve (jede Variable, die in der Gleichung vorkommt, aber nicht am Koordinatenkreuz steht, ist Lageparameter).

1) kann mir jemand erklaeren, warum die BP Kurve bei einer Aenderung von Y^A (Auslandseinkommen) sich verschiebt?????

Wenn Y^A (oder in meiner Notation Y*) steigt, steigt der Außenbeitrag. Damit die Gleichung oben in ein Gleichgewicht kommt, muss entweder der Außenbeitrag wieder sinken oder der Nettokapitalexport steigen. Was bedeutet das für die Grafik? Wie erreichst Du ein GG durch Änderung der Variablen, die am Koordinatensystem dranstehen, also i oder (!) Y. Nehmen wir an, wir halten Y konstant – dann muss also NK steigen. Das geschieht, indem i sinkt. Oder Du hälst i konstant, dann muss A sinken – das passiert, wenn Y steigt.
Wann bekommst Du diese beiden Effekte? Wenn Du die BP-Kurve nach rechts verschiebst. Probier es mal aus...

2) Frage geht in die gleiche Richtung: bei einem Anstieg von i^A (Auslandszins) findet sofort eine Verlagerung von BP statt, ohne dass es vorher zu einer Wechselkursaenderung gekommen ist????

Dieselbe Überlegung wie oben: i* steigt. Der Wert i-i*-tau wird kleiner, NK steigt also. Wir müssen wieder ein GG herstellen. Entweder NK sinkt wieder, indem i steigt (Y konstant). Oder der Außenbeitrag steigt, indem Y sinkt (und i konstant bleibt). Die BP-Kurve muss – um diese Effekte zu erhalten – nach links verschoben werden.

Damit ist nichts darüber ausgesagt, was dabei tatsächlich ökonomisch passiert, wie also der Anpassungsprozess aussieht. Deswegen brauchst Du Dir auch erstmal keine Gedanken über Wechselkurse zu machen. Das ist dann der nächste Schritt, wenn es darum geht, den Ablauf zu klären.
 
@ kridbonn

Zu der Frage mit den eckigen Klammern: meinst Du die Cramersche Regel? Wenn ja, guckst Du z.B. hier.


hi, prof. kridbonn,
ich bin mir nciht sicher, ob es diese cramersche regel ist, was ich meine. ich habe gesehen, dass man bei aussenwirtschaft ab und zu multiplikatoren bei wagner berechnen muss. glaube z.B in einer Klausur von '97. ist das noch aktuell, also klausurrelevant?
es ist mein erstes semester an der Fernuni und kenne diese berechnungen die ich in der marx klausursammlung gesehen habe niht. (ist das cramersche regel, oder sarrus oder so aehnlich??? gibts da hier im forum ne gute erklaerung irgendwo?????
beste gruesse
sapo
 
Die Cramersche Regel ist ein Verfahren zur Lösung von Gleichungssystemen. Man kann das prinzipiell auch mit dem Einsetzverfahren machen, so wie jeder das mal in der Schule gelernt hat. Das ist Geschackssache. Gelegentlich wird nach Multiplikatoren gefragt, da ist die Cramersche Regel ganz hilfreich.

Die Sarrus-Regel ist ein Hilfsmittel, das man braucht, wenn man die Cramersche Regel benutzt. Denn Du musst ja die Determinante einer Matrix ausrechnen, und das wird damit einfacher...
 
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