Ab welchem Studienfortschritt ist Praktikum sinnvoll bzw. möglich

Dr Franke Ghostwriter
Vielleicht hat ja hier der ein oder andere schon mal ein Praktikum bei einem Steuerberater gemacht oder auch eine Ausbildung als Steuerfachangestellte/r und kann mir daher weiterhelfen.

Ich würde gerne ein Praktikum in der Steuerberatung machen, weiss aber nicht, ob sich das zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt lohnt. Bin gelernter Industriekaufmann und inzwischen im Hauptstudium, werde im Herbst FiBa abschließen. Bis auf das bisschen vom Grundstudium habe ich also keine Kenntnisse was Steuern angeht.

Meint ihr, ein Praktikum könnte sich dennoch bereits lohnen? Bzw. könnte ich überhaupt irgendwelche Arbeiten übernehmen in einem Steuerberatungsbüro?

Grüße,
Florian
 
Erazs,

Das klingt gut. Hatte so meine Bedenken, dass Stb/Wp erst nach absolviertem Wahlfach bereit dazu sind. Ich nehme mal an, dass du auch Vollzeit studierst. Hast du das Studium dann für die Zeit der Praktika vollständig unterbrochen oder konntest du was in Richtung "Halbtagspraktikum" vereinbaren?

Gruß,
Florian
 
Richtig geraten, studiere Vollzeit. Es ist leider bei großen Firmen nicht gelungen Teilzeit zu vereinbaren. Ich habe das Studium nicht unterbrochen, nach dem letzten Praktikum aber nur Wiederholungsprüfungen geschrieben. War sehr schwer (5 Monaten in Vollzeit Arbeiten 10-11 Stunden pro Tag, Kind zu Hause etc.), nochmal würde ich es so nicht machen.
Wo du nur 8 Stunde/Tag arbeiten sollst, wird´s schon gehen, aber versuch´es so zu gestalten, dass du ev. einem Monat vor der Klausur aufhörst, oder ev. eine "Auszeit" oder "Freistellung" vereinbarst.

Grüße
Erika
 
Was hast du denn so gemacht während des Praktikums? Hat sichs für dich gelohnt? (mal davon abgesehen dass du es im Lebenslauf vorweisen kannst...)

Bin mir noch nicht sicher ob ich (auch nach dem Studium) lieber zu ner großen oder eher kleinen Gesellschaft möchte. Hat wohl beides Vor- und Nachteile.

Du schreibst, dass du es nicht noch mal so machen würdest. Heisst das, du würdest in Zukunft eher ein Semester aussetzen oder nur noch "Teilzeitprakika" absolvieren.


Danke für deine Antworten, die Fragen brennen mir echt unter den Nägeln. Denn was man so liest und hört ist ein Studium ohne Praktika ja quasi wertlos.
 
Ja hat es sich auf jeden Fall gelohnt! Bei kleinen Firmen habe ich sehr viel Selbständikeit gelernt, bei den großen Teamarbeit. Ich habe "beruflich" auch sehr viel gelernt, ich habe auch gesehen, wo ich bzgl. Kinderbetreuung noch Lücke habe etc. (Es ist sehr schwer in Deutschland, obwohl ich verheiratet bin, aber mein Man ist auch berufstätig.)

Bin mir noch nicht sicher ob ich (auch nach dem Studium) lieber zu ner großen oder eher kleinen Gesellschaft möchte. Hat wohl beides Vor- und Nachteile.

So ganz genau weiß ich es auch nicht. Was sicher ist, ich möchte mit Lust zur Arbeit gehen, wenn ich aufstehe, dann mit guter Laune den Tag anfangen, also das machen, was mir Spaß macht. Wenn große Firmen das mir nicht anbieten können, dann gehe ich halt zu den kleinen 😉

Du schreibst, dass du es nicht noch mal so machen würdest. Heisst das, du würdest in Zukunft eher ein Semester aussetzen oder nur noch "Teilzeitprakika" absolvieren.

Ja richtig, da ich meinen Sohn nicht "wegschicken" kann 😀 Es ist wirklich anstrengend den ganzen Tag Neues zu lernen, computer gucken etc. und dann noch zu Hause extra fürs Studium lernen.
 
Auch Praktikum beim Steuerberater

Ich habe auch ein Praktikum beim Steuerberater gemacht,direkt nach dem Grundstudium,
was sich aufgrund von Vollzeitstudium (wg.BAföG) und 2 Kindern als etwas schwierig gestaltete. Habe gleich Anfang April bis Anfang Juni mein Praktikum abgeleistet, was aufgrund fehlender Kinderbetreuungsmöglichkeiten nur bis 15:00 Uhr täglich ging. Dies sah dann so aus: 15:01 Uhr Datev geschlossen, Computer runtergefahren, 15:05 Uhr das Gebäude verlassen, 15:07 Uhr die Straßenbahn genommen, 15:21 Uhr auf den Zug gehechtet, 15:48 Uhr am Heimatbahnhof angekommen, zum Kindergarten gejoggt, um 15:58 Uhr die Kinder abgeholt (Schließzeit des Kindergartens 16:00 Uhr).
Und morgens sah es nicht viel anders aus. Ich war bezüglich der Zeit froh, dass das Praktikum nur zwei Monate dauerte, die Arbeit an sich hätte ich gerne noch länger gemacht, und ich könnte mir wirklich vorstellen, nach dem Studium bei einem Steuerberater zu arbeiten.
 
Ich durfte Einkommensteuererklärungen fertigstellen, natürlich mit Rücksprache einer Steuerfachangestelltin, wenn ich etwas nicht wußte, sowie anschließender Durchsprache mit dem Steuerberater.
Ich durfte im Datev Rewe von verschiedenen Mandanten die laufende Buchhaltung machen und bekam gezeigt, wie meine Daten z.B genutzt werden für die Umsatzsteuervoranmeldung beim Finanzamt usw.
Da der Steuerberater auch bei Insolvenzen mit einem Rechtsanwalt zusammenarbeitet, wurde ich auch in diesem Bereich ein paar Tage eingesetzt.
 
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