Ambivalenz des Funktionalismus

Dr Franke Ghostwriter
ich versuche gerade die Ambivalenz des Funktionalismus (S. 137) zu verstehen. Aber für mich endet der Satz aus meiner Sicht ohne die zweite Seite zu beleuchten:


Dieser Funktionalismus (bzw. die Funktionalisierung) stellt ein ambivalentes Prinzip
der Integration von Individuum und Organisation dar. Denn einerseits eröffnet er als
„strategische Konzeption“ zunächst „die Möglichkeit des Auswechselns von Alterna
tiven“ (vgl. Luhmann 1999, S. 383). Da ja die Person auf wenige und eng definierte
Funktionen reduziert wird (z.B. spezifische Verrichtungen), gibt es zu ihr zahlreiche
Alternativen oder Substitute, ....



Kann mir jemand weiterhelfen?
 
Hallo,
ich versuche gerade die Ambivalenz des Funktionalismus (S. 137) zu verstehen. Aber für mich endet der Satz aus meiner Sicht ohne die zweite Seite zu beleuchten:

Dieser Funktionalismus (bzw. die Funktionalisierung) stellt ein ambivalentes Prinzip
der Integration von Individuum und Organisation dar. Denn einerseits eröffnet er als
„strategische Konzeption“ zunächst „die Möglichkeit des Auswechselns von Alterna
tiven“ (vgl. Luhmann 1999, S. 383). Da ja die Person auf wenige und eng definierte
Funktionen reduziert wird (z.B. spezifische Verrichtungen), gibt es zu ihr zahlreiche
Alternativen oder Substitute, ....



Kann mir jemand weiterhelfen?

Kam nicht danach noch das "andererseits"?
 
das war auch meine Überzeugung. Aber anschließend geht er über eine Abhandlung über den Mann ohne Eigenschaften zur Ordnungstheorie über. Außer das Andererseits soll den süfisanten Widerspruch zwischen Individuum und "Nicht-Individuum", da ohne Eigenschaften, darstellen. Was zum einen recht weit hergeholt und zum anderen doch eher ein Fehler in seiner Systematik, da hier eben nicht integriert wird?
 
JuliDezember,
so wie ich das verstehe besagt die Ambivalenz des Funktionalismus im Rahmen des Taylorismus folgendes:

Es gibt zwei Bestrebungen, die sich im Taylorismus gegenüberstehen bzw. parallel existieren.
1. Das Bestreben der Organisation, die Arbeiter austauschbar zu machen
2. Das Individuum, das individuelle Ziele verfolgt

Durch die sog. funktionale Äquivalenz des Taylorismuss, wird das Individuum austauschbar und verliert somit die Möglichkeit sich individuell im Rahmen der Tätigkeiten zu verwirklichen.

Was meint Ihr, passt dieser Ansatz

VG
WoIstRoberto?
 
Hallo JuliDezember,
so wie ich das verstehe besagt die Ambivalenz des Funktionalismus im Rahmen des Taylorismus folgendes:

Es gibt zwei Bestrebungen, die sich im Taylorismus gegenüberstehen bzw. parallel existieren.
1. Das Bestreben der Organisation, die Arbeiter austauschbar zu machen
2. Das Individuum, das individuelle Ziele verfolgt

Durch die sog. funktionale Äquivalenz des Taylorismuss, wird das Individuum austauschbar und verliert somit die Möglichkeit sich individuell im Rahmen der Tätigkeiten zu verwirklichen.

Was meint Ihr, passt dieser Ansatz

VG
WoIstRoberto?

Dann wäre ja aber gerade KEINE Ambivalenz gegeben meiner Meinung nach.
 
Tornado,

der Definition des Dudens nach, bedeutet Ambivalent: Zwiespältigkeit; Spannungszustand; Zerrissenheit [der Gefühle und Bestrebungen]

Daher verstehe ich es nach wie vor so wie ich es beschrieben habe... oder übersehe ich hier etwas?

Freu mich auf Deine Antwort.
 
Hallo Tornado,

der Definition des Dudens nach, bedeutet Ambivalent: Zwiespältigkeit; Spannungszustand; Zerrissenheit [der Gefühle und Bestrebungen]

Daher verstehe ich es nach wie vor so wie ich es beschrieben habe... oder übersehe ich hier etwas?

Freu mich auf Deine Antwort.

Ich würde sagen, dass der Funktionalismus die persönlichen/individuellen Ziele gar nicht anerkennt, daher gibt es auch keine Ambivalenz.
Dass das in der Realität etwas anderes ist, ist klar. Aber meines Erachtens nach gibt es in der Theorie keine individuellen Ziele und daher bezieht sich die Ambivalenz auf etwas anderes.

Hab nochmal in meinen Erinnerungen gekramt:
Glaube die Ambivalenz war auf etwas anderes bezogen...
Im Funktionalismus nehmen Arbeiter eine sehr spezialisierte, einfache (Teil-)Aufgabe war. Daher sind sie auf der einen Seite leicht auswechselbar.
Andererseits werden sie ja für diese eine (Teil-)Aufgabe geschult und spezialisiert, so dass sie diese (Teil-)Aufgabe besser machen als die anderen und daher eigentlich nicht so leicht auszutauschen sind, weil jemand neues ja erst mal wieder erst geschult/spezialisiert werden muss, bis er die gleiche Leistung bringt.
Die Ambivalenz bezöge sich dann auf die Austauschbarkeit.
 
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