Anerkennung des Studiums

Dr Franke Ghostwriter
vielleicht vorab etwas zu meiner Person: Ich studieren z.Z. Taxation and Auditing (Steuern&Wirtschaftsprüfung) an der HS Niederrhein im 5. Sem und werde im August mein Bachelor in der Hand halten. Im Anschluss daran werde ich als Lehrbeauftragte für Finanzmathematik für zwei Prof. tätig sein an zwei Tagen in der Woche. Weitere zwei Tage (eig. ist 2 ja gar nicht meine Lieblingszahl😀) werde ich bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft arbeiten, um meine 16 Std. für das Steuerberater-Examen angerechnet zu bekommen, welches ich dann in 3 Jahren ablegen "darf". Die Vorbereitungskurse hierfür beginnen regelmäßig 1,5 Jahre vor dem Examen, d.h. ich hätte ganze 1,5 Jahre "Gehirn-Jogging-Pause"...

...um mich vor dieser Situation zu retten, suche ich schon seit einer Ewigkeit nach einem Master, der als Fernstudium angeboten wird (da ich schon immer ungern in Vorlesungen präsent war)...die meisten in der Richtung kosten aber leider jede Menge Geld (weil privat), die ich eig. ungerne dafür ausgeben möchte.

Nun bin ich in den letzten Tagen auf die FU-Hagen gestoßen, und finde es eig. sehr gut. Folgende Fächerkombination fände ich an den Anschluss von Steuern&WP adäquat:

Konzernrechnungslegung und internationale Rechnungslegung Steuerliche Gewinnermittlung, Steuerbilanzpolitik,
Instrumentarium der betrieblichen Steuerpolitik Betriebswirtschaftliche Steuerplanung Investitionstheorie und Unternehmensbewertung Vertiefung Wirtschaftsmathematik und Statistik Steuern und ökonomische Anreize Kapitalgesellschaftsrecht Konzerncontrolling
8 Module dürften eig. in 2 Semestern gut machbar sein, da ich vieles der Module schon ausgiebig gehört habe. Auch wenn der Master etwas tiefer gehen wird, ist es viel einfach, auf vorhandenes Wissen anzuknüpfen... (Wenn ich die Kombinationsmöglichkeiten richtig verstanden habe, dürfte das gehen...??!) Außerdem bin ich von unserem Bachelor sehr viel schlimmeres gewohnt! (Habe mir auch schon die Kommentare zum Umfang angeschaut; das ist vollkommen in Ordnung)

Nun endlich zur Frage😀😀😀: Wie wird die Fernuni Hagen angesehen? (Trotz der Größe habe ich noch niemanden kennengelernt, der hier studiert hat) Welche Erfahrungen habt ihr in Bezug darauf gemacht? Kann jmnd. vielleicht auf Vergleiche mit anderen Unis zurückgreifen?

Über eine Anwort würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
 
Die FernUni hat manchmal mit allerlei Vorurteilen zu kennen, das schlimmste ist dabei das vom "Volkshochschuldiplom". Die Reputation soll allerdings insgesamt sehr gut sein, auch wenn ich dafür leider keine Beispiele anführen kann.

Wenn ich das Niveau der Lehre im Fernstudium mit dem an meiner alten Alma Mater vergleiche muss sich Hagen aber keineswegs verstecken. Du lernst also in jedem Fall etwas 🙂


Beste Grüße
Peter
 
Ganz einfach: Hagen ist die einzige staatliche Fernu-Universität. Nur dort bekommst Du einen staatlichen Universitätsabschluss.

M.E. werden eher die "gekauften" Master kritisch angesehen. 😉

8 Module in 2 Semestern sind trotz Vorkenntnissen allerdings ein ehrgeiziges Ziel, da man ja auch die Lehrmeinungen der jeweiligen Lehrstühle erlernen muß, bzw. auch die dort geforderte Klausurtechnik. Bei den beiden Steuermodulen ist es bspw. so, dass das mehr um Steuerplanung als um Steuerrecht (das Du sicher in- und auswendig kannst) geht. Da haben sich auch Steuerfachangestellte, die zig Jahre im Beruf waren, schwer verschätzt als es um die Klausurbearbeitung ging (hab ich so von anderen Kollegen mitgekriegt)...
ABER: Versuch macht klug! Wenn Du doch keine 4 Klausuren schaffst, dann schiebst Du eben. Für den Abschluß kannst Du Dir ja ggf. auch noch Zeit lassen.
 
Ja, also das Ziel ist auch nicht "fix". Ich wollte mir die Module kommen lassen wie z.B. Konzernrechnungslegung, Unternehmensbewertung, Kapitalgesellschaftsrecht und Mathe.

Als (bald) Lehrbeauftragte in Mathe werde ich das schon irgendwie relativ schnell schaffen können und Konzernrechnungslegung und Unternehmensbewertung kann eig. auch nicht mehr soooo viel kommen, da bei uns eins der Standardwerke Kütting/Weber abgefragt wird in der Prüfung...Und Unternehmensbewertung sieht es ähnlich aus.

Wenn es dann doch viel mehr sein sollte, werde ich natürlich nicht "auf Teufel komm raus" Prüfungen "kloppen" wie bekloppt...und die Steuersachen das ist auch klar...aber Steuerplanung und -gestaltung habe ich bspw. auch gehört...! Und: nicht das ich unseren Studiengang hochpreisen will, aber das ist schon ein etwas höheres Niveau als bei den Steuerfachangestellten. Es gibt z.B. im Bilanzsteuerrecht knapp 80% Durchfallquoten, obwohl bei uns bereits ca. 80% Steuerfachangestellte sitzen 😀 Ist schon manchmal aberwitzig.

Ein Versuch ist es Wert...ich kann es natürlich erst beurteilen, wenn ich die Unterlagen vor mir liegen hab...!

Viele Grüße
 
Ja, schon klar, dass man in einem Studium mehr verlangt als bei Steuerfachangestellten. 😉 Aber ich hatte kein anderes mir bekanntes Beispiel parat, um belegen zu können, dass es nicht immer ausreicht, Dinge schon mal gehört zu haben.
 
Ich würde an deiner Stelle vorher das Prüfungsamt befragen, welche Module du tastsächlich im Master-Studium belegen darfst. Afaik gibt es da so eine Regel, dass man inhaltlich zum Erststudium identische Module NICHT mehr belegen darf. Es könnte durchaus sein, dass du gerade die Module, die dich interessieren, nicht als Prüfungen wählen darfst. Das Studienkonzept an der FU Hagen ist ganz anders als in deinem Studiengang. FU Hagen erlaubt leider keine richtig tollen Spezialisierungen. Das finde ich blöd, da es "Generalisten" auf dem Arbeitsmarkt viel schwerer haben als Spezialisten.

Ich habe früher bei einer Personalagentur für Hochqualifizierte im "Project Support" gearbeitet. Ich habe schon sehr viele Lebensläufe und Bewerbungen in der Hand gehabt. Dass ein BWL-Diplom von Hagen in einem Lebenslauf eines Ingenieurs oder Juristen auftaucht, ist keine Seltenheit. Das ist als Zweitstudium weit verbreitet und bekannt. Es gibt viele Menschen, die Karriere gemacht haben und ihr zweites Studium bei der FU Hagen gemacht haben. Allerdings kann ich dir leider über die Arbeitsmarktchancen in den typischen BWL-Bereichen nicht viel sagen. Da meine Agentur zu der Zeit keine reinen BWLer vermittelt hat. Ich kann dir nur aus meiner ganz persönlichen Erfahrung sagen, dass das Studium fachlich voll anerkannt wird und es in dieser Hinsicht keine Probleme gibt bei Arbeitgebern.

Übrigens, wenn es tatsächlich stimmt, dass es Arbeitgeber gibt, die wegen FU Hagen Abschluss dumme Sprüche loslassen, dann können das eigentlich nur die sein, die selbst keine akademisch ausgebildeten Führungskräfte haben. Die würden jeden anderen Bewerber von der Präsenzhochschule genauso dumm anmachen, weil sie es einfach nicht kennen und nicht wissen, wie sie diese Bewerber einschätzen sollen. Das hat im Kern Imo dann aber nichts mit Hagen zu tun. Die wollen einfach niemanden, der studiert hat.
 
danke für deinen Einwand...ich glaube, dass du die folgende Stelle in deinem Beitrag meintest oder?

"Es können aber nur solche B-Module gewählt werden, die nicht in dem Studiengang, durch den die Berechtigung zur Aufnahme des Masterstudienganges erlangt worden ist, absolviert worden waren. Eine Anrechnung solcher absolvierten Module auf den Masterstudiengang ist also ausgeschlossen."

Ich schließe also daraus, dass nur die angebotenen Bachelor-Module nicht mehr genommen werden dürfen, die bereits im Rahmen der Bachelorausbildung absolviert worden sind. Meine auserwählten Module inkl. der Pflichtmodule ab WS 2010/11 handeln sich um C-Module, was für mich bedeutet, dass es (normalerweise) auf den Kenntnissen eines Bachelor-Studiums aufbaut, da du die ja auch nicht anrechnen lassen könntest...! Wie intensiv das Bereiche tatsächlich bearbeitet werden im Rahmen des Bachelors, ich sehr individuell bzw. hängt von dem Studienganz oder Vertiefung ab! Aber ich denke, man knüpft an einem gesunden Mittelmaß an?!

Wenn ich das falsch verstanden habe, bitte ich um Korrektur 😉

"FU Hagen erlaubt leider keine richtig tollen Spezialisierungen."

Klar, dein Abschluss wird M.Sc sein...aber ich denke schon, dass du dich Module so legen kannst, dass du dich wirklich spezialisierst, auch wenn das nicht unbedingt aus deinem akademischen Titel ersichtlich wird. Z.B. Wird auch im diesem Heftchen 🙂 (weiß grad nicht wie es heißt) "Heft3" auch Spezielisierungsmöglichkeiten aufgezeigt. Meine Module lassen sich z.B. der Vertiefung "Financial Management" zuordnen....

"Das finde ich blöd, da es "Generalisten" auf dem Arbeitsmarkt viel schwerer haben als Spezialisten. "

Naja, vllt. ein schon bisschen blöd, aber verstehen dann ich das schon! Aber vielleicht liegt es auch an der Definition des Generalisten...! Akademiker werden ja meistens in Spezialgebieten, indem hohes Fachwissen gefordert wird, eingesetzt. Da wäre der Zeitaufwand enorm hoch, einen Generalisten anzulernen. Wenn ich z.B. an die Wirtschaftsprüfung denke, ist es zwar schön, wenn derjenige Marketing und sonstige BWL-Fächer draufhat, aber wenn er sich nicht wirklich in nat. u. intern. Rechnungslegung, Prüfungnswesen, Bilanzrecht, Handelsrecht, Steuerrecht usw. auskennt, es wirklich schwer haben dürfte...!

Es werden doch Leute gesucht, die eine Sache/Gebiet besonders gut können... und nicht unbedingt von allem ein bisschen. 🙂 Ist aber nur meine Ansicht 😉 Vielleicht bin ich auch einfach nur sehr durch meiner speziellen Richtung geprägt
 
Ja, im Bereich Steuern wird man nur genommen, wenn man im Studium schon entsprechende Module belegt hat. Dann aber findet man eigentlich immer etwas, auch wenn man schon etwas älter ist 😀 Wenn man aber keine Steuermodule belegt hat, dann sind AG der Meinung, dass sie einem auf keinen Fall nehmen können, weil es den Aufwand einfach nicht Wert wäre, einem Einsteiger auch noch die einfachsten Grundlagen beibringen zu müssen (und Seminare zu bezahlen).

Hast du auch schon über den berufsbegleitenden Master of Taxation an der Uni Freiburg informiert? Das ist ein Master, dessen Inhalte auf die Steuerberaterprüfung abgestimmt sind. Kostet der Master of Taxation eigentlich mehr als der Master an der FU Hagen?
 
Ja, in Freiburg läuft er erst im April an und kostet 11.500,-! Wohlbemerkt, dass es im Verhältnis nicht mal soooo teuer ist 😀!

Ja würde mich aber halt gerne etwas breiter aufstellen und im Master lieber bisschen mehr Rechnungslesung und Finanzwirtschaft usw. machen.

Bin mir auch noch etwas unschlüssig, da ich eig. auf den WP raus will, und der StB ein Zwischenschritt sein soll! Ich überlege mir noch schwer, eben nach diesem Master, berufsbegleitend den neuen Master nach 8a WPO zu absolvieren. Jetzt kann ich mich noch nicht einschreiben, da ich mind. 1 Jahr Berufstätigkeit nach dem Bachelor benötige. Bin mir noch unschlüssig dessen, weil die "Alt-WP'S" diesen gerne noch verachten, weil man im Rahmen des Masters bereits 3 Prüfungen ablegt und für das tatsächliche Staatsexamen "nur" noch 4 Prüfungen braucht, weshalb es vom Stoff keineswegs leichter wird, lediglich wird eine zeitliche Streckung erreicht dadurch. (Vllt. finden es deswegen ja die "Alt-WP" als "unfair"...naja, ich werde mal sehen. Aber da ich dann nächsten Sommer fertig sein will - (persönlich MUSS) wird sich der Weg schon zeigen. Werde ich auch im Sommer alles zur Diskussion in meinen Bewerbungsgesprächen stellen. Mal schauen
 
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