Genau das kannst du sagen. Wenn nicht der einzelne für sein Leben verantwortlich ist, wer den dann? Die böse, böse Gesellschaft? Lächerlich.
Du nennst es lächerlich, ich nenne dich ignorant.
Es ist sicherlich ein Unterschied zwischen eine Strukturschwachen Region im Süden und einer Strukturschwachen Region im Osten. und du misst mit zweierlei Maß.
Und natürlich, "theoretisch" hat jeder die Möglichkeit es weit zu bringen. Praktisch jedoch nicht und hier an dieser Stelle muß ich dir mal eine Realitätsentfernung attestieren. Das trifft auf dein Beispiel nicht zu, weil du aus guten Verhältnissen kommst. Ich rede von kaputten Verhältnissen. Kaputt bedeutet für mich häusliche Gewalt, Alkohol, sexueller Missbrauch, Drogen, Problemschulen(viertel). Deine Umgebung prägt dich und deine Umgebung kann dich auch kaputt machen.
Ich zitier es nochmal:
Da werden Menschen schon im Kindergarten (!) mit vermeindlichen Störungen aussortiert, in Lernförderschulen gesteckt und damit ist ihr weiteres Schicksal besiegelt. Die kommen da nie mehr raus, auch wenn es nicht ihrem Potential entspricht.
Du kommst auf eine Lernförderschule und die sind für gewöhnlich das Abstellgleis. Du bist dann in einer Umgebung wo jegliche Entwicklung fast unmöglich ist.
BVJ, hauptschule, etc. wenn du mit 15 schon deine ersten Knastaufenthalte hast, dann kannst du sehr froh sein wenn du irgendwo noch unterkommst. Lehre, das heißt aber nicht automatisch Job. Den meisten fehlen aber die Vorraussetzungen, was ich auch total nachvollziehen kann. Wenn ich meinen (Hauptschul-)Abschluss in ner Klasse mit Vollhonks und Spaßvögeln machen müsste, wo 50% schon so am abkacken sind, dass sie diese Zwangsmaßnahme (Schulpflicht) nur absitzen und den Abschluss eh nicht mehr machen möchten (0 Bock Stimmung), dann ist klar das ich da keine geistigen Höhenflüge machen würde. Umfeld. Das Schulumfeld ist immens wichtig. und genauso dein familiäres was dich prägt.
Und das ist eben der Mechanismus. Die Gewinner werden auf Eliteschulen und Gymnasien zusammengepfercht und der gesellschaftliche Abschaum wird in sinnlosen Bildungsmaßnahmen an sein Umfeld herangeführt, damit er auch schon darin steckenbleibt.
Letzteres ist eine Unterstellung, aber kommt dem Geist der Leistungsgesellschaft entgegen. Oder wer von euch möchte gerne einen Störenfried in seiner Klasse haben, der das ganze Niveau runterzieht? Dann doch lieber Schulverweis, wenn er sich nicht eingliedert.
Ich finde es eigentlich schon ein Stück weit illusorisch, sich selbst vor zu spielen Mensch hätte es von alleine in seine jeweilige Position geschafft, weil letztendlich ist ein Großteil der Möglichkeiten schon mit der Geburt und den familiären Verhältnissen festgelegt. Das ist weißgott keine Sache auf die ich sonderlich stolz sein möchte. Und schon gar keine die mich zu einer sonderbaren, herabwürdigenden Arroganz verleiten würde gegenüber Menschen die es in ihrem Leben nicht soweit bringen (konnten).
Was erwartest du von einem Sachbearbeiter, der 40h die Woche hört, dass man da nicht arbeiten kann weil man ja kein Auto hat und außerdem ist Töchterchen Shania-Jaqueline auch krank, für 4€/h wäre man nicht bereit so früh aufzustehen usw.? Ein Arbeitsloser darf sicherlich nicht erwarten, wie ein Kunde behandelt zu werden.
Du warst noch nie arbeitslos gemeldet. Also kannst du hier garnicht mitreden. Aber schön das du wieder diesen Stereotyp auspackst.
Außerdem vergisst du, dass man das Geld selbst VERDIENT, und manch einer sieht es dann wohl schon so, dass es ihm weggenommen wird um es anderen in den Rachen zu stopfen.
Jupp. kann ich nicht nachvollziehen. Will ich nicht nachvollziehen. Aber wenn du Steuern bezahlen als "in den rachen stopfen" betrachtest, dann ist das schonmal ein Statement.
Ich auch nicht.