Berechnung Haftung Kommanditisten

stefan,

KE 1 Seite 21-23 ...

Ein Kommanditist haftet nur in Höhe seiner Einlage, der Komplementär haftet voll (bis zur letzten Socke, also auch mit dem Privatvermögen). Es muss immer mind. einen Komplementär geben. Die Anzahl der Kommanditisten ist letztlich egal. Die Einlagenhöhe ergibt sich durch den Gesellschaftsvertrag und wird regelmäßig zwischen den Partnern vereinbart. In der Praxis hängt die Gewinnverteilung regelmäßig auch von der Haftung bzw. Höhe der Einlage ab. Der Komplementär bekommt daher meistens einen größeren Teil des Gewinns, weil sein Risiko größer ist. Jemand der eine höhere Einlage getätigt hat und somit dem Unternehmen mehr Kapital (Substanz) zur Verfügung stellt, der bekommt einen größeren Teil des Gewinns zugeordnet. Dies ist aber auch wieder Verhandlungssache und wird im Gesellschaftsvertrag niedergelegt (anders als zur OHG, wo die Gewinnverteilung gesetzlich geregelt ist).

Vor ein paar Jahren war die sog. GmbH & Co. KG ein interessantes steuerlich motiviertes Konstrukt. Hier hat eine GmbH, die nach GmbH-Gesetz nur mit dem Stammkapital von 25000 Euro haftet, die Rolle des Vollhafters der KG übernommen (und faktisch auch nicht voll sondern nur mit den 25000 Euro gehaftet). Die Kommanditisten der KG waren dann auch regelmäßig Gesellschafter der GmbH. Dies ist inzwischen nicht mehr die "erste Wahl" bei der Rechtsformwahl, da der Gesetzgeber entsprechend reagiert hat. Haftungsrechtlich ist aber alles so geblieben.