Berufsweg>Ziel Bank> Studium alleine oder mit Ausbildung?

Dr Franke Ghostwriter
ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Ich bin gerade 25 Jahre alt geworden, habe eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht und letztes Jahr erfolgreich die Prüfung bestanden. Nun arbeite ich seitdem in meinem Ausbildungsbetrieb.

Ich merke aber, dass der Industriebereich mich doch nicht so interessiert wie ich am Anfang der Ausbildung gedacht habe.
Kurz gesagt möchte ich in die Finanzbranche/Bankwesen (besonders Wertpapierhandel/Investmentbanking).

Ich studiere seit April diesen Jahres Wirtschaftswissenschaften (Bachelor).
Ich möchte am liebsten so schnell wie möglich aus meinen Betrieb raus (da mich die Arbeit auch sehr langweilt), mich aufs Studium konzentrieren und durch Praktika, Werkstudent, Trainee ins Finanzwesen rein.

Aber:

-Ich habe eine Wohnung und muss für mich selber sorgen.
>Wie finanziere ich das? Hatte mir überlegt bei meiner Arbeit auf Teilzeit umzustellen.(>Studium geht schneller voran)>aber: dann kann ich keine Praktikaas machen im Bankensektor und ohne Praxiserfahrungen wurde mir gesagt sind meine Chancen später gleich null. Welche Finanzierungs-/Jobmöglichkeiten hab ich noch, die mir gleichzeitig Praktikaas,... ermöglichen?Ab welchem Zeitpunkt im Studium macht man Praktika, arbeitet man als Werkstudent, Trainee? Wird ein Praktikum,.. bezahlt?
-Außerdem werde ich wenn ich das Hauptstudium beendet habe ca. 27/28 Jahre alt sein, nach dem Gesamtstudium ca. 29 Jahre (gemäß Teilzeitplanung FUH) alt. > bekomme ich überhaupt noch Praktika-, Werkstellen, Traineestellen?
-Ist die Fernuni überhaupt geeignet für dieses Vorhaben?

Deshalb bin ich mir gerade am überlegen, eine neue Ausbildung zum Bankkaufmann zu machen. Falls das wirklich klappen sollte, würde ich dann (zwar etwas abgeschwächt) natürlich parallel weiter studieren.

Aber:

-bin mit 25 Jahren an der Altersgrenze (würde ich sagen)und wäre dann fertig mit ca. 27 und mit dem Studium ca. mit 30J. > lange Zeit
-nach schon einer kaufmännischen Ausbildung möchte ich eine neue Ausbildung eigentlich nur machen wenn ich 100% weiß, dass dieses das Richtige ist
-als Trainee/Student (ohne Ausbildung) könnte ich mich meiner Meinung nach viel schneller auf das Gebiet fokussieren, welches ich dann favorisiere.

Oder:
ich mache die Ausbildung und nach der Ausbildung und ca. 1 Jahr
(dann ist ungefähr das Grundstudium fertig, Oder direkt nach der Ausbildung? Ich höre immer nur Werkstudent/Trainee erst nach dem Grundstudium)
könnte ich dann (wo auch immer) als Werkstudent/Trainee mich da bewerben/ dahingehen wo ich will (falls sich in der Ausbildungsbank nichts Gutes ergibt)
> habe dann ja die Praxiserfahrung, aber unter Umständen nicht in allen Bereichen/verschiedenen Unternehmen reingeschaut, die wirklich interessant sind (sondern u.U. nur Service, Schalter,...>wie gut ist eine Ausbildung zum Bankkaufmann? Wird wirklich in alle Bereiche reingeschaut? z.B. bei Sparkasse, HSBC, WGZ, UniCredit)

Was soll ich machen wenn das mit der Ausbildung nicht klappen würde?
Was soll ich generell machen? Bin gerade am verzweifeln. Danke für eure Antworten
 
Also ich denke es gibt mehrere Wege, aber keiner ist der Königsweg. Bei keinem hast du eine Garantie, dass es klappt und ob der Bankbereich wirklich der richtige ist, weißt du erst, wenn du drin bist... die Unsicherheit kann dir keiner nehmen.

1. Weg: Quereinsteiger
Du arbeitest (in Vollzeit oder Teilzeit) weiter, studierst (mit Schwerpunkt auf Bankwesen) und bewirbst dich als Quereinsteiger.

2. Weg: Vollzeitstudium
Du hörst auf zu arbeiten und studierst in Vollzeit.

3. Weg: Bankausbildung
Du hörst auf zu arbeiten und machst die "normale" Bankausbildung (eventuell rechnet man dir ja auch schon Prüfungsleistungen an). Viele Banken fördern ihre Auszubildenen direkt durch ein duales Studium bzw. durch ein Studium, was auf die Ausbildung aufsetzt.


Grundsätzlich halte ich den 3. Weg für den erfolgversprechensten, wenn man ihn gleich im Anschluss an die Schule macht. Da du jetzt schon älter bist, relativiert sich das etwas.
Der 2. Weg ist natürlich der risikoreichste, weil du 1.) noch niemanden hast, der dich einstellt, 2.) nicht weißt, ob Bank dann wirklich das richtige ist und 3.) nur schwer dann wieder als Industirekaufmann einsteigen könntest.
Der 1. Weg ist der "sicherste" da du, wenn du im Studium merkst, dass Bank nix für dich ist bzw. du keine Anstellung findest, du immer noch als Industriekaufmann weitermachen könntest und dich einfach immer weiter bei ner Bank bewerben kansnt, bis es klappt. Dafür ist die Chance als Quereinsteiger überhaupt reinzukommen, deutlich geringer, als wenn du originär mit ner Ausbildung angefangen hast.

Je Medaille hat halt 2 Seiten.

Ich würde dir dazu raten, weiterzuarbeiten und auch erstmal das Studium fortzusetzen. Wenn du es dir leisten kannst, dann in Teilzeit arbeiten, um eventuell beim Studium schneller zu sein. Parallel um ne Stelle als Azubi bei ner Bank bewerben. Wenn es klappt, super, dann schlägst du Weg 3 ein. Wenn es (erstmal) nicht klappt, setzte Weg 1 fort.
So würde ich es dir raten.

Wenn du Weg 1 bestreitest und möchtest dennoch Praktika machen:
1. Möglichkeit: Urlaub dafür opfern!
2. Möglichkeit: wenn man es sich finanziell erlauben kann, Möglichkeiten der (unbezahlten) Freistellung nutzen...
 
danke für deine Antwort. Ich werde mich jetzt auch um einen Ausbildungsplatz bewerben. Das mit dem unbezahltem Urlaub ist ein guter Tipp. Und aus einer sicheren Stellung sich zu bewerben hat den Vorteil des geringen Risikos.
 
Den s.g. Investmentbanker oder WP-Händler gibt es im Bankensektor kaum noch, außer an den Börsenplätzen. Es gibt zwar spezielle Abteilungen und spezialisierte Berater, dafür braucht man aber kaum ein Wiwi-Studium, eher den Bankfachwirt.
Du solltest wirklich zuerst Praktika absolvieren, bevor Du Dich für einen Beruf entscheidest, von dem Du evtl. falsche Vorstellungen hast. Ich habe früher bei einer Privatbank gearbeitet und jetzt bei einem öffentl. KI und stelle fest, daß viele falsche Vorstellungen von dem Brufszweig haben.
Übrigens werden Quereinsteiger nach vielen negativen Erfahrungen mittlerweile sehr ungern eingestellt, das Bankwesen ist einfach zu spezifisch.
LG Lisa
 
Um Gottes Willen , bewirb Dich bloß nicht noch mal zur Ausbildung in der Bank!!!!! Es gibt diverse Möglichkeiten, eine neue Ausbildung die denkbar schlechteste.
Ich arbeite selber in einer Bank... und dass schon seit über 16 Jahren ...zwar nicht als Investmentbanker (ich bin im Firmenkundengeschäft) aber das Prinzip ist das gleiche. In der Ausbildung lernst du doch nur was es heißt kaufmännisch zu arbeiten und das andere was man mittlerweile lernt ist zu verkaufen. Das kaufmännische hast du schon, das Verkaufen brauchst du nicht beim Investmentbanking.
Ich würde eher über die Schiene Trainee gehen oder erst mal in deinem Job "einen lauen" machen, dann hast du den Vorteil dass du weiterhin Geld verdienst und gleichzeitig Dich in Ruhe auf das Studium konzentrieren kannst (zumindestens noch mal so 2 Jahre)
Ja, ich würde an deiner Stelle auch mal ein Praktika vorschlagen, denn wer weiß ob dir der WP Handel überhaupt Spaß machen würde?
Flammeri hat recht, je spezieller du dich aufstellst, desto spezieller brauchst du die dementsprechende Ausbildung. ABER - ein Wiwi Studium ist definitiv besser als ein Bankfachwirt. Den BfW schaffst du ohne großartige Vorbereitung nach den A-Modulen (außer vielleicht BankBWL)
Du kannst mir ja gerne mal deine Email schicken, dann scanne ich dir mal eine Prüfung ein und wenn du magst schaue ich mal nach Traineestellen bzw nach den Anforderungen.
In den Stellenbeschreibungen bei uns heißt es allgemein Bankfachwirt oder vergleichbares Studium!
Es gibt eine Bankakadmie (Frankfurt School of Finance and Management) - die natürlich schwerpunktmäßig Bank alles anbietet. Aber meiner Meinung nach wahnsinnig teuer. Ich habe dort selbst einen 9 monatigen Zertifikatslehrgang gemacht, hätte aber die 20 TEU nicht ausgeben. Bei mir hat es die Bank übernommen.
Fazit: keine Ausbildung mehr anfangen, eher Trainee oder erst mal Praktika und schön weiterstudieren! Wenn du im Hauptstudium bist such dir einfach die dementsprechende Wahlmodule aus!
 
danke für die Antworten. Ich hab mir über das Wochenende intensive Gedanken gemacht, eure Antworten angeschaut ( und auch von anderen Foren = hatte den gleichen Text eingestellt) und mit verschiedenen Leuten gesprochen, von deren Meinung ich was halte.
Ich hatte zwar sogar die Bewerbung für die Ausbildung schon fertig, werde sie aber nicht abschicken. Ich habe mich gegen die Ausbildung entschieden wegen hauptsächlich einem ähnlichen Argument wie Tido173. Ich habe schon eine kaufmännische Ausbildung, zwar Industrie und nicht Bank, aber ich glaube trotzdem mittlerweile, dass dieses nicht der optimale Weg wäre.
Ich werde mich jetzt voll auf das Studium konzentrieren.
Das heißt:
-Ich werde versuchen auf Teilzeit umzustellen>dadurch vllt. das Studium zu beschleunigen

-werde Praktikaas machen (während meines Urlaubs und auch mit unbezahltem Urlaub)
>Frage: Wie viele Praktikaas soll ich machen? Wann sollte man damit beginnen (erst im Hauptstudium oder schon früher)?
>Frage: wie lange sollten diese Praktikaas sein?2-3 Wochen oder doch eher 2-3 Monate?
Im eigenen Urlaub gehen ja eigentlich nur 2-3 Wochen höchstens.
Unbezahlt theoretisch so lange wie man will.
>Frage: macht das ein Unternehmen eigentlich so einfach mit wenn ich sage: ich möchte unbezahlten Urlaub haben? Da brauch ich ja bestimmt irgendeine gute Ausrede, oder?

-natürlich im Hauptstudium die entsprechenden Module für Kreditinstitute wählen (hatte ich natürlich so oder so vor)

-dann wenn das Studium entsprechend vorangegangen ist mich als Trainee/Werkstudent bewerben
@Tilo173: gerne gebe ich dir meine E-Mail-Adresse, danke für dein Angebot.
Dauert zwar noch etwas bis Trainee für mich in Frage kommt, aber es ist trotzdem interessant schon jetzt mal zu schauen.

Ich finde zwar Investmentbanking am interessantesten, aber generell die Finanzbranche interessiert mich sehr und deshalb bin ich optimistisch, dass ich da dann was finden werde was zu mir passt.
 
>Frage: wie lange sollten diese Praktikaas sein?2-3 Wochen oder doch eher 2-3 Monate?
Im eigenen Urlaub gehen ja eigentlich nur 2-3 Wochen höchstens.
Unbezahlt theoretisch so lange wie man will.
>Frage: macht das ein Unternehmen eigentlich so einfach mit wenn ich sage: ich möchte unbezahlten Urlaub haben? Da brauch ich ja bestimmt irgendeine gute Ausrede, oder?
Wenn ich jetzt mal meine Arbeitgeberbrille aufsetze, würde ich bei unbezahlten Urlaub eher nicht zustimmen.
Der Arbeitgeber hat in deinem Fall ausgebildet und übernommen, also vermute ich mal er hat sich gedacht er investiert um etwas davon zu haben. Wenn der Arbeitnehmer dann ein Studium anfängt um möglichst schnell wieder weg zu kommen ist das eher nicht im Sinne des Arbeitgebers.
Unbezahlter Urlaub muss nicht gewährt werden.
Auch die Umstellung auf Teilzeit könnte zu einem Problem werden. Man hat zwar ein Anrecht auf Teilzeit, aber falls der AG argumentieren kann, dass der Job aus betriebsbedingten Gründen nicht in Teilzeit möglich ist kann er das ablehnen. Das kommt natürlich auf deinen Arbeitsplatz an. Wenn schon einige Teilzeitmitarbeiter da sind dürfte solch eine Argumentation eher schwer fallen.

Hier solltest du dir genau überlegen, wie du deinem Chef deine Wünsche am besten unterschiebst.
 
Rheinfranke, ich verfolge einen ähnlichen Plan - kurz zu meinem Hintergrund: habe Wirtschaftsinformatik studiert und hatte das Glück mehr oder weniger den Quereinstieg in eine Bank geschafft zu haben - war auch alles ganz super und die notwendigen Bankspezifika lernt man on the job auch ziemlich schnell aber dann wurde mein damaliger Bereich volle Breitseite von der Finanzkrise getroffen und die jungen wilden gerade eingestellten Mitarbeiter hatten nicht mehr die besten Verhandlungspositionen. Dadurch bin ich derzeit in einer zentralen Controllingeinheit, die sich zwar auch mit Kreditrisiken usw. beschäftigt, aber eben aus sehr unterschiedlichen Perspektiven.
Ich habe mich jetzt auch entschieden, erstmal das Wiwi-Studium mit Schwerpunkt Bank fertig zu machen und dann noch mal auf dem Arbeitsmarkt zu schauen - aus meiner Bank kenne ich es so, dass bei fast allen - ich nenne es mal - "Perspektivstellen" ein Wiwi-Studium verlangt wird.

Nur mal so nebenbei: Banken stehen gerade im Handelsbereich auch auf Absolventen von Naturwissenschaften (Physik, Mathe usw.)
 
danke für eure Antworten nochmals.
Ich hab heute mit meinem Chef gesprochen und es sieht ganz gut aus mit der Teilzeitstelle. Morgen ist zwar erst das Gespräch mit der Geschäftsführung, die letztendlich entscheidet, aber trotzdem bin ich nun natürlich frohen Mutes.

Und dann werde ich es genauso halt versuchen wie bereits geschrieben.
 
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