Bewerbung - neuer Job -> Aussichten?

Dr Franke Ghostwriter
Bewerbung - neuer Job --> Aussichten???

Tach zusammen,
ich wollte mal in die Runde an die Teilzeitstudenten fragen, wie die Erwähnung eures Studiums euch bei Bewerbungen und neuer Jobsuche so geholfen hat? Außerdem, wer noch so nen Kuddel-Muddel-Lebenslauf wie ich hat und sich trotzdem beruflich weiterentwickeln konnte.

Mein Lebenslauf ist wie erwähnt also ziemlich durcheinander. Hat zwar alles mit kaufmännischen Bereichen zu tun, aber es ist keine gerade Linie.

Nach dem Abi erst ein Jahr Fremdsprachenschule mit Abschluss kaufm. Assistentin f. fremdsprachliche Sekretariat, dann nicht gewusst was tun und BWL angefangen. Präsenzuni Hamburg katastrophal und Ausbildung zur Versicherungskauffrau begonnen und auch erfolgreich abgeschlossen. Leider zu einer Zeit, wo es zu kriseln begann und wir nicht übernommen wurden und auch keine andere Versicherung oder Makler einen wollte (trotz wirklich gutem Abschluss). Durch Zufall dann bei einer Zeitarbeitsfirma im internen Bereich gelandet und seit gut 4 Jahren in der Perso und im Rechnungswesen zuständig.

Kann mich hier jetzt nicht mehr wirklich weiter entwickeln und such was Neues. Daher auch erstmal das Studium, damit ich mich weiter qualifiziere. In welche Richtung ich dann nach den Pflichtmodulen gehe, ist aber noch völlig offen. Möchte daher auch bald wechseln und dann gucken, wohin es mich verschlägt und (vorausgesetzt es gefällt mir dann dort) was dann als Spezialisierung sinnvoll ist.

Freu mich auf Antworten.
Steffi
 
Steffi, mir hat die Erwähnung des Studiums nicht geholfen. Eher im Gegenteil. In den Vorstellungsgesprächen sind dann Sachverhalte angesprochen worden wie:
- dann sind Sie aber zeitlich nur bedingt flexibel
- warum sollten wir Sie jetzt auf diese Stelle einstellen, wenn wir schon jetzt wissen, dass Sie in absehbarer Zeit etwas "besseres" suchen
Ich habe das Studium daher aus dem Lebenslauf herausgenommen und auch einen neuen Job gefunden.
 
Oh, ok damit hätte ich nicht gerechnet. ich hätte gedacht dass sich unternehmen evtl. auch freuen, einen mitarbeiter über einen längeren zeitraum formen zu können und der eben nach und nach neues wissen mit ins unternehmen bringt und sich so weiterentwickelt. aber so kann es halt auch laufen...
 
Ich würde mal behaupten, dass Du die Information einfach zu einem ungünstigen Zeitpunkt herausgegeben hast. Denn...
1.) Wenn sie einen wollten, der universitäres Wissen mirbringt, stellen sie einen ein, der sein Studium abgeschlossen hat
2.) Das Argument mit der Belastbarkeit zieht zwar hier, allerdings bist Du wirklich unflexibel. Ich denke, das Fernstudium neben dem Job wird erst dann positiv honoriert vom neuen Arbeitgeber (oder auch alten), wenn die sich nicht mehr mit den negativen Nebeneffekten herumschlagen müssen (z.B. nicht konzentriert während der Arbeit, nicht so belastbar da nebenher am studieren, zeitlich unflexibel, ...)

Also aus meiner Sicht ist es mit Vorsicht zu genießen, während des Studiums schon darauf aufmerksam zu machen. Vorteile hat man dadurch eh nicht. Mehr Geld/Verantwortung gibts nicht, da das Studium nicht abgeschlossen ist und anderes sh. oben.

Wenn das Studium jedoch abgeschlossen ist, dann sieht die Welt ganz anders aus!!!

Viele Grüße
Thomas
 
Kann dem nur beipflichten.
Hatte gerade eine neue Stelle gesucht - im Vorstellungsgespräch bei meinem eigentlich gewollten Job hieß es: "Also das Fernstudium können Sie mal gleich sein lassen. Lernen Sie lieber konkret das, was wir hier gebrauchen können." Und man hatte Bedenken, dass ich gleich wieder weg wolle (nach Abschluss).
Ich war darüber ziemlich schockiert - zwar konnte ich die Bedenken ein wenig ausräumen, aber mir hat diese Einstellung doch zu denken gegeben.
Vielleicht zum Glück zog sich die Sache dort so lange hin, dass ich in der Zwischenzeit ein anderes Angebot bekam und dort auch jetzt arbeite.
Das Studium habe ich vorsichtshalber an meiner neuen Stelle bisher mit keinem Wort erwähnt. Meine neuen Chefs sind zwar wie ich feststelle sehr aufgeschlossen gegenüber Weiterbildung, aber ich werde das Studium an der Fernuni dennoch erst nach meinem hoffentlich erfolgreichen Abschluss mitteilen und mir für Klausuren/Seminar etc. schön Urlaub nehmen.
 
Mir ging es ähnlich. Ich denke, Du mußt je nach Stellenausschreibung entscheiden, ob Du es erwähnst oder nicht.
Ich fange ab 01.04. bei einem neuen Arbeitgeber an. Ich habe es im Bewerbungsgespräch gesagt. Aber mehr aus dem Hintergrund heraus, weil es sich um einen weltweit agierenden Konzern habdelt, der im Lebenslauf neben den "normalen Sachen" auch den Punkt "Außeruniversitäres Engagement" wissen will. Hier ist es sehr gut angekommen, aber ich habe auch schon wegen dem Studium Absagen bekommen.
Pauschal läßt sich das wirklich nicht sagen.

Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Glück!
 
Es kommt ganz auf die Firma an.
Ich habe z.B. auf Empfehlung meines Chefs hin mit dem Fernstudium angefangen.
Dort wird eine Weiterbildung neben dem Beruf sehr hoch angesehen und die Aufstiegschancen in der Firma sind demnach sehr gut.

Nur leider ist man immer erst im Nachhinein schlauer.
Ich würde das Fernstudium wohl auch nicht erwähnen, da man vorher nie ahnen kann, wie die Firma dazu steht.
 
Also ich würde es erstmal nicht erwähnen, das geht keinen was an. Und was soll einem ein angefangenes Studium helfen. Vorallem kommen dann sollche Fragen wie: "Haben sie überhaupt genug Zeit", "Können sie sich auf ihrer Stelle voll konzentrieren",......
 
Also ich habs gelich erwähnt, besonders weil ich vor den Klausuren immer 2 Wochen Urlaub nehme und das im Voraus klären wollte, auch auf Jahre...

Mein Arbeitgeber ist begeistert, denn ich bringe jeden Tag von alleine neue Ideen mit, ich kann das gelernte praktisch anwenden und er sieht meinen Einsatz....

Kritisch wird es nur, wenn man net voll da ist, das muss man eben verhindern....

Bei uns in der Firma wissen es alle Führungskräfte und das Management, und ich hab noch nix negatives gehört, man hat sogar deutlich Respekt....

Es gibt auch einen Plaupunkt: Mein Arbeitgeber weiss, dass ich in 4 Wochen Urlaub im Jahr zuhause sitze und lerne und für wichtige Meetings auch mal ins Büro kommen kann...

Also bisher, und ich hab ja schon ne Menge hinter mir, alles wunderbar
 
Ich hab nur schlechte Erfahrungen gemacht. Ich arbeite im ÖD in TZ 3 Tage/Woche. Soll immer auf VZ erhöhen. Ständig liegt man mir mit Mehrarbeit in den Ohren. Urlaub sieht trübe aus zur Vorbereitung vom Klausuren. Problem: Klausurentermin liegt immer in den bayerischen Sommerschulferien und ohne Kind ist man da voll am Ar***!
Mein Studium interessiert dort niemanden. Im Gegenteil, der Chef hat mir laut und deutlich erklärt, das ich das dorten ned brauch und es besser sein lassen soll. Hab aber nur ´ne Sachbearbeiterstelle und das schon mit ´nem FH-Abschluss. Andere, ohne Studium, nur mit Hauptschulabschluss stehen dorten "über" mir und sind meine Vorgesetzte. Krass, gell? Ohne "Vitamin B" etc. keine Chance. Und da ich zuvor auch TZ hatte durch die Pflege in der Familie hab ich auch noch ´ne schlechte Beurteilung abgefangen; es hieß, ich solle die Mutter doch in´s Altenheim stecken und lieber VZ arbeiten.
Soviel dazu.
Gehe aber trotzdem meinen Weg und ziehe mein Studium durch!!! Die können es mir nämlich ned verbieten. Ist meine Freizeit. Und da muss ich ned auch noch mit dem ach so lieben "Team" zusammenhocken!
 
Wenn man schon eine feste Stelle hat und der Arbeitgeber expandiert und er für den angestrebten Abschluss eine Verwendung haben könnte, ist die Chance größer, dass eine Weiterbildung/ Fernstudium positiv aufgenommen wird. Ich kenne auch Fälle, in denen sich der Arbeitgeber finanziell an der Weiterbildung beteiligt. Es gibt auch Branchen, die generell eine hohe Fluktuation haben (z.B. die ganzen größeren Beratungsunternehmen). Wenn man sich hier nicht konsequent weiterbildet, wird man sogar gegangen. Imo muss man abschätzen, was für eine Art Unternehmen man vor sich hat und ob die Weiterbildung für den Arbeitgeber attraktiv ist oder nicht. Es gibt wiederum auch Arbeitgeber, für die ist jede Weiterbildung ein rotes Tuch. Die haben Angst, dass man nach dem Abschluss mehr Geld will oder wechselt.

Wenn man keine feste Stelle hat und sich bewirbt und das Fernstudium angbit, riskiert man, dass der Arbeitgeber darin für sich keinen Nutzen sieht und es zum KO-Kriterium wird. Von daher würde ich das nur dann angeben, wenn ich sicher bin, dass es sehr gut passt. Eine weitere Strategie wäre, sich für Stellen zu bewerben, die für das eigene Profil fast schon eine Nummer zu groß sind. Ich habe schon von Fällen gehört, in denen dann jemand mit geringerer Qualifikation genommen wurde und man diese Person dann sowieso weiterbilden wollte.
 
Also ich habe bisher auch nur positive Erfahrungen gemacht.
Mein Arbeitgebenr weiß es, aber ich wollte keine Unterstützung (finanziell oder Zusatzurlaub von ihm), da dies mit Bindung an das Unternehmen gekoppelt wäre. Dennoch fragt er regelmäßig nach und freut sich mit über den Fortschritt.
Nun werde ich meine Stelle wechseln und auch der neue Arbeitgeber weiß dass ich nebenbei studiere und hat dies als sehr positiv aufgefasst --> strukturiert (muss ja Arbeit und Studium unter einen Hut bekommen), belastbar und engagiert. was will man da mehr.
Kenne bisher auch von anderen Kollegen die studieren nur positive Erfahrungen. Und dass ich für die Prüfungen freinehme - ist dann so. Ist eben mein Urlaub der dafür drauf geht
 
Ich hatte damals fünf Vorstellungsgespräche für eine Ausbildung und bei der Frage, ob ich später noch eine Weiterbildung oder ein Studium machen will, habe ich natürlich ja gesagt. Mindestens eine Weiterbildung wollte ich dann noch machen! Ich hielt das damals für die einzige glaubwürdige Antwort, weil ich dachte, man würde einem ziemlich guten Abiturienten nicht abnehmen, dass er sich daurhaft mit einer Ausbildung zufrieden gibt. Die ersten vier Chefs haben nur genickt bei der Antwort. Und der fünfte hat mir dann gesagt, dass ihm das nicht passen würde, weil er jemanden sucht, der nach der Ausbildung dauerhaft auf dieser Ebene arbeiten möchte. Und dann war es zu spät für weitere Bewerbungen. Das hat mir damals die Ausbildungsstelle gekostet, obwohl ich leistungsmäßig locker eine hätte kriegen können.
 
Und dass ich für die Prüfungen freinehme - ist dann so. Ist eben mein Urlaub der dafür drauf geht

Das wär ein Traum. Im Grundstudium gings noch am Prüfungstage, weil da keine Ferien mehr waren, aber Vorbereitung davor - keine Chance. Mal schauen jetzt im Hauptstudium, da sind immer Schulferien und die KITA´s haben auch in den Ferien immer 3 Wochen dicht.
Ohne Kind bin ich da voll am Ar***, keine Chance, muss nehmen, was übrig ist. Und da alle Kinder haben außer einer Kollegin und ich, klappt das nie. Die andere Kollegin nimmt jedes Jahr im November 4 Wochen und fliegt irgendwo hin, so solle ich es auch machen lt Chef. Studium interessiert nicht. Dann solle ich mir auch ´nen "Wanst" zulegen und könne dann auch frei machen, weil das bei uns so geregelt ist, dass nur die mit Kindern sich die Rosinen rauspicken dürfen und alles hinten rein geschoben bekommen. Find es ja schön, dass diese Leute unterstützt werden, aber manchmal geht es zu weit.
Kind krank = alles palletti, mußt nix machen.
Pflege von Angehörigen im Endstadium = schieb die Olle in´s Pflegeheim.
Ja, so isses halt. Traurig, aber wahr.
Freue mich für alle, bei denen es nicht so ist und die eben die nötige Unterstützung erfahren.
Und alle hier mit Kind mögen mir verzeihen. Das ist ja auch nicht einfach mit Job und Kind(ern).
 
Ich denke es ist ein starker Unterschied ob man von einer Stelle ausgeht die man hat oder von einer Stelle die man haben will.
Wenn ich einen Angestellten habe, der mir sagt "ich mach jetzt in Teilzeit ein Studium" kann ich auf der einen Seite positiv anrechenen, dass der Mitarbeiter Engagement zeigt und viel neues in seine Arbeit einfließen lassen kann. Auf der negativen Seite kann ich befürchten dass dieser Mitarbeiter nicht mehr flexibel ist, vielleicht auspowert oder Schlechtleistung wegen der Mehrbelastung bringt.
Vergebe ich eine Stelle, habe ich ein klares Anforderungsprofil dass klar aussagt: "Studium von Nöten oder nicht" Hier sollte man als Bewerber genau abwägen ob der zukünftige Arbeitgeber überhaupt was davon hat wenn man nebenher studiert. Wenn ja, dann sollte man das im Bewerbungsgespräch gut verkaufen und sich auf dieses Thema sehr gut vorbereiten.
Es wird immer solche und solche geben, so horizontlose Menschen die einem sagen man soll seine Mutter ins Altersheim stecken oder das Studium abbrechen weils man auf dieser Stelle nicht braucht.
Da muss man genau aufpassen wen man vor sich hat und im Zweifel besser nichts sagen, als ein Wort zuviel.
 
Mal noch als Zusatz, hab ich eben vergessen. Ich bin zwar auch Mutter von 2 Kindern, aber ich finde diese Urlaubsregelungen die ihr habt absolut nicht in Ordnung. Ihr habt auch als Kinderlose das selbe Recht in der Ferienzeit Urlaub zu nehmen wie Eltern von Kindern. Klar ist es schön wenn man den Vortritt lässt, Kinder müssen ja auch irgendwie betreut werden wenn die Schulen und KiTas Ferien haben, aber ein verbrieftes Recht auf Bevorzugung gegenüber Kinderlosen gibt es nicht. Das sollte man vielleicht mal zur Sprache bringen.
 
Dazu kann ich auch etwas sagen 😉 Habe ja jetzt im Januar erst meine Ausbildung beendet und mein Arbeitgeber hat mir nur einen befristeten Vertrag bis zum Sommer angeboten. Habe also letzten Monat schon mit Bewerbung schreiben angefangen (insgesamt 3 Stück) und überall angegeben, dass ich ab SS2010 mit einem Fernstudium beginne. Die Stellenanforderungen waren alle ein bisschen höher als meine eigentliche Qualifikation (zum Beispiel mehrjährige Berufserfahrung erwünscht, gestandene Praktiker, Weiterbildung zum .... erwünscht usw)..
Wurde bei 2 Firmen zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen und dort auch gefragt, wie ich mir das zeitlich vorstelle: Job und Studium. Und ob ich weiterhin flexibel bin. Klar, natürlich war mir vorher bewußt, dass so etwas kommen kann. Aber ich für meinen Teil lege lieber die Karten offen (auch wenn ich das Studium in meiner Freizeit mache) und die Leute wissen, was sie an mir haben.
Habe jetzt eine unbefristete Stelle, nur 30 Stunden, aber ich habe dadurch auch wesentlich mehr Zeit fürs Studium 😉
Ich denke, man kann nicht verallgemeinern, ob es besser oder schlechter ist, das Studium anzugeben. Das kommt auf den persönlichen Standpunkt an, vllt auch auf die Größe des Unternehmens und auf die Stelle, auf die man sich bewirbt..
 
Auch ich habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Mein Arbeitgeber freut sich, dass ich mich nebenbei weiterbilde und ich erfahre auch eine entsprechende Unterstützung. Urlaub für die Klausurvorbereitung war bisher immer möglich. Einmal habe ich aus dienstlichen Gründen einen Tag zurückgeben, aber da habe ich entschieden, dass ich zur Arbeit kommen würde, meine Chefin hat mir die Entscheidung freigestellt und ich hätte den Urlaubstag auch behalten können. Für die Klausurtermine selbst gewährt mir mein Arbeitgeber sogar Bildungsurlaub. Was will ich mehr?
 
Soo viele Antworten. Ich danke euch , für eure Erfahrungsberichte. Ich werde mal gucken, was sich bei mir so ergibt. Da ich in einer unbefristeten Stelle bin, ist die Not ja nicht ganz so groß, auch, wenn mir hier die Hutschnur hochgeht. Aber da muss man durch.
VG Steffi
 
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