Thomas,
grundsätzlich muss ich dir zu deinem Beitrag erstmal zustimmen.
ABER, das mit dem Wohnort sehe ich völlig anders. Erstens studiert wohl jeder an seinem Wohnort oder wohnst du in München und studierst in Berlin?! Und was den elterlichen Wohnort betrifft, sorry, aber woher soll ein Arbeitgeber denn wissen, wo die eigenen Eltern wohnen, außer er fragt nach (was bei einem Absolventen Mitte/Ende Zwanzig einfach lächerlich ist!!) ? Zudem studieren die meisten Studis an einer Uni in der Nähe der Eltern, ganz einfach weil sie sich einen Auszug nicht leisten können! Und deswegen werden sie wohl kaum weniger zielstrebig oder ähnliches sein. Im Gegenteil, das Geld, das man für Miete etc. spart (und das sind schnell einige Tausend Euro jährlich!) kann man zum Beispiel für 1-2 nette Auslandssemester verwenden. Und die sind bei Arbeitgebern tatsächlich sehr gefragt.
Zudem lässt sich ein schnelles und sehr gutes Studium auch am ehesten realisieren, wenn man nicht noch ständig nebenher jobben muss (vorausgesetzt man lernt in der verbliebenen Zeit dann auch). Oder man kann die Zeit für außeruniversitäres Engagement nutzen (auch das ist sehr gefragt, aber zeitintensiv).
Sorry, aber allen wird man es nie recht machen können. Man soll von zuhause ausgezogen sein, nebenher arbeiten, in den Semesterferien stets Praktika absolvieren (im In- und gerna auch im Ausland!), zeitgleich sowohl an der Universität, als auch außerhalb engagiert sein, nicht zu vergessen einige Zeit im Ausland gelebt haben, mit perfekten erworbenen PC und Sprachkenntnissen zurückgekommen und trotzdem in Regelstudienzeit fertig geworden sein. Fällt dir was auf? Nein?! Das ist schier unmöglich!
Grundsätzlich würde ich aber auch eher zu einem Präsenzstudium raten. Ganz einfach, weil ich (aus dem was du bisher geschrieben hast) denke, dass du nur Problemen aus dem Weg gehst und sie auf später verlagerst. Mit einem Fernstudium bist du erstmal ein "Exot" und du brauchst schon eine gute Portion Selbstbewusstsein um das entsprechend verkaufen zu können und nicht als daheimgebliebener Einzelgänger dazustehen! Als jemand, der sich am liebsten zuhause abschottet. Wenn du allerdings "nebenher" noch sehr aktiv (ehrenamtliches Engagement etc.) bist kann es eine gute Alternative sein.
Allerdings fallen dann eben all die Kontakte, die du sonst zu Studenten hast größtenteils weg (was ich als sehr kontaktfreudiger Mensch etwas bedauere). Gerade wenn du noch im allerersten Semester bist solltest du dir vielleicht noch etwas Zeit lassen mit so einer Entscheidung und nichts übereilen. JEDER Student hat erstmal Anfangsschwierigkeiten und fühlt sich überfordert, bzw. ist die Art nicht gewöhnt. Du beraubst dich sonst vielleicht vieler wichtiger Erfahrungen! Und eine dieser wichtigen Erfahrungen ist, dass man auch durch harte Zeiten einfach mal durch muss, es kommen auch wieder andere. Und wenn du dem aus dem Weg gehst, werden die harten Zeiten eben später kommen. Dass Personaler von dir mehr außeruniversitäres Engagement erwarten, dass sie von dir erwarten, dass du mehr Praktika etc., neben dem Studium gemacht hast, weil du ja immer "Zeit hast". Das ist das zweite "Manko" der Fernuni. Die Klausuren im GS sind Ende März, im HS über den März verteilt. Das nächste Semester beginnt im April. Du hast also keine "Semesterferien" im klassischen Sinn, sondern musst Praktika immer neben dem Lernen für die Uni machen. Und das ist auch nicht leicht. Nur durch Lesen den Stoff zu verstehen ist (zumindest für mich) schwierger, als eine gute mündliche Erklärung an der Tafel!