Deutscher werden mit 100 Fragen

Dr Franke Ghostwriter
Heute war ein interessanter Artikel in der Welt kompakt. Gleich am Anfang der Zeitung war der Einbürgerungstest, mit dem überprüft werden soll, wie gut geeignet der Ausländer als zukünftiger Deutscher ist.

Es sind 100 Fragen. Und die haben es in sich. Leider habe ich keinen link im Net zu den Fragen entdeckt.
Wenn sie diese Fragen allen stellen würden, Ausländern wie Deutschen in Deutschland, müsste man sicherlich die halbe Bevölkerung wieder ausbürgern.

Ich weiß auch nicht, wie viel Prozent man da jeweils erreichen muss, um den Test zu bestehen.

Falls jemand auch die ganzen Fragen gelesen hat, was haltet ihr davon.

Hier ein kleiner Auszug aus den Fragen:

9. Was versteht man unter dem Begriff "Reformation" und wer hat sie eingeleitet?

17. Erläutern Sie den Begriff "Existenzrecht" Israels.

27. Welcher deutsche Bundeskanzler bekam den Friedensnobelpreis?

45. Was ist der Grund für die gesetzliche Schulpflicht?

53. Was sind Bürgerinitiativen?

80. Nennen Sie drei deutsche Philosophen?

85. Frage gekürzt: Wie heißt die berühmte Kunstausstellung in Kassel?

91. Welches Ereignis war "das Wunder von Bern"?

uvm.

Amber-Ann
 
LATINA schrieb:
Ich müsste mein Köfferchen wohl nicht packen😛

Ich wohl auch nicht 😛

Aber ich behaupte mal, dass ein Deutscher ohne abitur und auch solche mit das nicht schaffen würde...

Im Spiegel online sind die Fragen auch nach Rubriken geordbet zu sehen...

Prinzipiell finde ich das Ganze nicht schlecht. Allerdings wenig Geografie und wenig "Alltägliches" wie z.B. typisch deutsche Dinge wie Pfand, Müll sortieren, Essgewohnheiten oder so etwas

Weiß jemand, wo man den Test der Niederlande finden kann?
 
Also die erfinder haben geplant das man 50% der fragen beantworten soll.. wenn man also selbst komplette bildungslücken bei kultur hat ( man kann sich ja auch nicht für jede art von kunst interessieren ) so finde ich das es wohl machbar wäre die hälfte richtig zu beantworten.
zumindest jemand der dieses land hier als seins bezeichnen möchte und die vorteile und privelegien des deutschen staates nutzen will.. da kann man wohl erwarten das man sich vorher mit dem land auseinander gesetzt hat.

ist doch kein wunder das andere länder nicht so die ausländerproblematik haben wie wir... versuch doch mal in anderen ländern nen pass zu beantragen.. und da braucht man nichtmal weit über die deutschen grenzen hinaus zu schauen. ich glaub da wären manche auswanderer froh sie sollten nur 50 fragen richtig beantworten können.

zumal ich bisher nicht wußte das man wohl antwortmöglichkeiten bekommt ( siehe den link der süddeutschen ). wer meint das die anden als mittelgebirge zu bezeichnen sind.. naja ich weiß ja nicht
 
Tiia schrieb:
zumal ich bisher nicht wußte das man wohl antwortmöglichkeiten bekommt ( siehe den link der süddeutschen ). wer meint das die anden als mittelgebirge zu bezeichnen sind.. naja ich weiß ja nicht

Nene, habe mal grade auf hessen.de vorbeigeschaut und die Antwortmöglichkeiten gibt es allem Anschein nach nich. Ich denke die SZ hat die Möglichkeiten nur bereitgestellt, weil das technisch leichter zu realisieren ist. (Muss ich also vielleicht doch mein Köfferchen...???)

So ein Test ist garnicht mal schlecht, zumindestens unsere Neubürger kennen sich dann ein wenig in D. aus. Was man von dem Großteil der Alteingessenen wohl nicht behaupten kann (wenn die oben genannten Befürchtungen zutreffen)

Frage
83. Welcher Deutsche komponierte in seiner 9. Sinfonie am Schluss die berühmte „Ode an die Freude“? Nennen Sie zwei weitere deutsche Musiker bzw. Komponisten.

Ludwig van Beethoven. Dieter Bohlen und Daniel Küblböck, oder nicht?
 
Theoretisch müsste man die Antwort als richtig werten... denn musiker sind es ( zumindest im weitesten sinne ) ja 😀

aber wie du schon sagst... es kann nicht schaden wenn man sich mit den fragen auseinander setzt und wenn jemand diesen test besteht.. dann finde ich auch das es willen zeigt sich hier wirklich niederlassen zu wollen... und dann hat er in meinen augen nen deutschen pass verdient. zum anderen sieht man an dem test auch ob jemand der deutschen sprache mächtig ist.. denn sonst versteht er entweder die fragen garnicht oder beantwortet sie direkt falsch. da sprachtests ja auch eingeführt werden sollen.. hat man direkt zwei fliegen mit einer klappe.
 
So recht weiß ich nicht, was ich von dem Test halten soll. Einerseits sind 50 % nicht gerade unmenschlich viel, vor allem weil viele Fragen ja nun wirklich gerade so lösbar sind (z.B. Wie heißt die Hauptstadt der BRD :gruebel🙂.

Andererseits, ich fände es wirklich interessant zu sehen, was passiert, wenn man mal Passanten in Fußgängerzonen ein paar von den Sachen vorsetzt.
Da kann man dann halt eigentlich von einem einbürgerungswilligen Ausländer nicht mehr verlangen, als von denen, die durch Zufall hier geboren wurden.

Klar sollte man sich mit dem Land, in dem man auf Dauer leben möchte, auseinandersetzen (deshalb finde ich auch Sprachtests völlig in Ordnung - wie will man sich denn sonst integrieren?), aber ob das den Einzelnen zu einem besseren oder schlechteren Mitbürger macht, halte ich doch eher für fraglich.
 
Hm, also ich hab' mir die Fragen jetzt auch mal angeschaut. Und obwohl ich mich für halbwegs gebildet (und eingebildet?) halte, fand ich diese teilweise schon recht heftig.

Wie eben schon jemand geschrieben hat: geht damit mal (am besten mit Kamera) durch eine Fußgängerzone oder stellt Euch vor eine Hauptschule! Ich glaube, wenn wir den alle zum 18. Geburtstag oder so machen müssten, dann gäbe es wohl deutlich weniger Deutsche...
 
Ich will jetzt nicht sagen, daß ich diesen Test allgemein gut finde...
ABER...

daseda schrieb:
Wie eben schon jemand geschrieben hat: geht damit mal (am besten mit Kamera) durch eine Fußgängerzone ...

Leider zeigen sie bei solchen Aktionen ja nicht die Leute, die richtig antworten! Man will ja zeigen wie blöd die Gesellschaft ist und schneidet die richtig antwortenden einfach raus! So groß wird der Anteil falsch Antwortender bei solchen Aktionen auch nicht sein...


daseda schrieb:
Ich glaube, wenn wir den alle zum 18. Geburtstag oder so machen müssten, dann gäbe es wohl deutlich weniger Deutsche...

In der Welt stand gestern, daß die Leute vorher einen Vorbereitungskurs für den Test machen können. Sie müssen die Fragen also gar nicht aus dem Stehgreif beantworten können. Nur die, die den Test ohne den Kurs bestehen können, können ohne Vorbereitungskurs gleich teilnehmen. Und wenn Du allen die 18 werden noch einmal einen Kompaktkurs zu diesen Themen geben würdest und sie dann den Test machen lassen würdest, dann wäre das wohl auch machbar...

Man muß schließlich nicht immer das Schlimmste von unserer Gesellschaft denken :genau:
 
Daria,

Dein Optimismus betreffend den Bildungsstand unserer Gesellschaft in allen Ehren - aber teilen kann ich ihn leider wirklich nicht!

Z.B. habe ich eine gute Bekannte, die ist Lehrerin an einer Hauptschule. Was die manchmal so erzählt ... (da hapert es schon bei den Grundrechenarten - die werden in dem Test zwar nicht abgefragt).

Und auch wenn ich mich in unserer Nachbarschaft so umschaue. Wir wohnen auf dem "platten Land" in einem wirklich kleinen Dorf, da gibt es drei (!) Akademiker. Klar, dass jemand ein Studium absolviert hat, ist nicht das Maß aller Dinge.

Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich mal meine Nachbarn aus dem Dorf nach deutschen Philosophen befrage oder nach Geschichtsdaten, dann kann ich mir das Ergebnis bildhaft vorstellen. Ich denke, es gibt sicherlich viele Leute, die sich vielseitig interessieren und informiert sind. Und hier im Forum sicherlich überdurchschnittlich viele, was ja nunmal in der Natur der Sache liegt, wenn sich jemand - wie die meisten oder viele FernUni-Studenten - nebenbei noch derart qualifiziert weiterbildet.

Dennoch sollte man nicht übersehen, dass es aber eben auch wirklich das andere Extrem häufig gibt. Mein einer Nachbar (Schlosser) erzählt mir z.B. dauernd, dass er nächstes Jahr nicht weiß, wie er seine Lebensmittel bezahlen soll, wenn diese durch die Mehrwertsteuererhöhung um 3% teurer werden... Da muss ja wohl nicht mehr viel zu sagen.

Insgesamt denke ich, dass hier - wie bei vielen anderen Dingen auch - eine bereits vorhandene Schere immer weiter auseinander klafft und sich das in Zukunft noch verstärken wird. Schließlich ist in Deutschland der Zugang zu Bildung für Kinder derart stark mit dem Einkommen der Eltern verknüpft, dass ich hier wirklich schlimmes befürchte.

Grüße,
Daniela
 
daseda schrieb:
Dennoch sollte man nicht übersehen, dass es aber eben auch wirklich das andere Extrem häufig gibt. Mein einer Nachbar (Schlosser) erzählt mir z.B. dauernd, dass er nächstes Jahr nicht weiß, wie er seine Lebensmittel bezahlen soll, wenn diese durch die Mehrwertsteuererhöhung um 3% teurer werden... Da muss ja wohl nicht mehr viel zu sagen.

Oh, sag das nicht! Beim Großeinkauf in der Feinschmecker- Delikatess- Abteilung für sagen wir bescheidene 1000 Euro wöchentlich (ein bißchen sparsamkeit gehört schließlich gerade für die Familie mit Kindern zum Leben :ironie: ) sind das immerhin 30 Euro pro Woche, also 120 Euro im Monat mehr!! 😱 Also ich finde schon, dass das eine Menge Geld ist. Man stelle sich nur vor, wenn da Besuch kommt und man mal einen Monat ein bißchen mehr Lebensmittel braucht ... Da weiß man ja bald wirklich nicht mehr, wie man das bezahlen soll. :biglaugh:


daseda schrieb:
Insgesamt denke ich, dass hier - wie bei vielen anderen Dingen auch - eine bereits vorhandene Schere immer weiter auseinander klafft und sich das in Zukunft noch verstärken wird. Schließlich ist in Deutschland der Zugang zu Bildung für Kinder derart stark mit dem Einkommen der Eltern verknüpft, dass ich hier wirklich schlimmes befürchte.

Stimmt, nur leider muss man dazu auch bedenken, dass viele von den Gutverdienern einfach auch selbst bessere Bildungsabschlüsse haben und davon viel an ihre Kinder weitergeben können und sei es nur das Bewußtsein für den Stellenwert von Bildung. Ich habe auch lange in einem Dorf gewohnt und da haben sich zwar viele beschwert, wie schlecht es z.B. um die Zunft der Handwerker steht, aber dass sie dann mal über ihre Kinder nachdenken und darüber, dass gerade solche Berufe, in denen heute schon die Aussichten schlecht sind vielleicht nicht die erste Wahl sein sollten, das hat keiner getan. Bei einem früherer Freund von mir kommentierten seine Eltern (übrigens beide Akademiker, Sozialpädagogin und Ingenieur - hatten aber wenig Interesse für ihre zwei Kinder) seinen Werdegang, als er ohne Quali eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker machte, noch etws mit den Worten: "Also einen haben wir jetzt schon aus dem Gröbsten raus" :aergern: Seit Abschluss der Ausbildung ist er natürlich arbeitslos und muss sich den harten Weg zu einem Schulabschluss und zu einer Chance im Leben jetzt hart erarbeiten. Wie man das als Eltern noch positiv sehen kann ist mir ein Rätsel.
Und da kenne ich noch genug Beispiele von Eltern, die hart gesagt einfach keine Lust haben, in die Ausbildung ihrer Kinder zu investieren und Abitur o.ä. als "Luxus" abtun, "weil das Kind ja mit 15/16 schon längst arbeiten könnte" (Abitur oder Studium also reines Vernügen sind). :aergern:
Ich denke, da liegt es nicht nur am Einkommen, sondern auch daran, dass gerade in einkommensschwachen Familien durchschnittlich ein geringeres Bidlungsniveau herrscht und der Horizont zu beschränkt ist, um zu erkennen, wie wichtig genau dieser Faktor Bildung schon heute und vor allem auch für die Zukunft ist.
Dass es in Zukunft noch schlimmer wird, befürchte ich allerdings auch und zwar tatsächlich in die Richtung "hohes Einkommen = hohe Chancen", wenn die Studiengebühren irgendwann komplett frei gegeben werden, vielleicht noch Schulgebühren dazu kommen (gibts in England ja schließlich auch ...) und sich die besten Schulen/Unis dann auch durch entsprechende Gebühren vom Rest absetzen werden (siehe angesächsische Verhältnisse).


P.S.: Nein, ich kaufe natürlich nicht für 1000 Euro wöchentlich ein ... 😉
 
Ich habe auch lange in einem Dorf gewohnt und da haben sich zwar viele beschwert, wie schlecht es z.B. um die Zunft der Handwerker steht, aber dass sie dann mal über ihre Kinder nachdenken und darüber, dass gerade solche Berufe, in denen heute schon die Aussichten schlecht sind vielleicht nicht die erste Wahl sein sollten, das hat keiner getan.
Die Aussichten in z.B. Handwerksberufen sind allerdings nicht wirklich schlechter, als die Lage auf dem Akademikerarbeitsmarkt. Dort verzeichnen wir nämlich zusehends eine steigende Quote, die noch dadurch geschönt wird, dass junge Akademiker über Jahre irgendwo als Praktikanten "untergebracht" werden, um nicht arbeitslos zu sein. Nur Geld verdienen und einen "richtigen" Job haben ist halt was anderes.
Zudem kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass ein Handwerksmeister teilweise ein höheres Bruttoeinkommen hat, als ein Jungakademiker, der jahrelang studiert hat und ausgebildet wurde.


Bei einem früherer Freund von mir kommentierten seine Eltern (übrigens beide Akademiker, Sozialpädagogin und Ingenieur - hatten aber wenig Interesse für ihre zwei Kinder) seinen Werdegang, als er ohne Quali eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker machte, noch etws mit den Worten: "Also einen haben wir jetzt schon aus dem Gröbsten raus" :aergern:
Was heißt ohne Quali? Ohne Schulabschluss oder "nur" mit mittlerer Reife.
Ich finde einfach (und beziehe mich jetzt nicht konkret auf deinen Freund, weil ich den Sachverhalt nicht gut genug kenne), dass eine Ausbildung, einfach in unserer Gesellschaft wieder einen höheren Stellenwert verdient.
Es kann einfach nicht nur Akademiker geben, sondern es muss, umganssprachlich gesagt, auch Leute geben, die noch richtig arbeiten - mit ihren Händen sozusagen. Wir sollten diesen Menschen einfach etwas mehr Wertschätzung entgegenbringen und uns damit abfinden, dass auch nicht jeder zum Einstein geboren wurde bzw. auch nicht jeder Interesse an einer höheren geistigen Bildung hat. Deshalb braucht unsere Gesellschaft auch diese Berufe und Menschen, deshalb sind Abitur und Studium keine Jobgarantien.

Sorry dafür, dass ich jetzt etwas vom Thema "Fragebögen" abgewichen bin 😉.
 
casandra,

cassandra schrieb:
Dort verzeichnen wir nämlich zusehends eine steigende Quote, die noch dadurch geschönt wird, dass junge Akademiker über Jahre irgendwo als Praktikanten "untergebracht" werden, um nicht arbeitslos zu sein. Nur Geld verdienen und einen "richtigen" Job haben ist halt was anderes.
Zudem kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass ein Handwerksmeister teilweise ein höheres Bruttoeinkommen hat, als ein Jungakademiker, der jahrelang studiert hat und ausgebildet wurde.

Stimmt, auch das ist leider ein zunehmendes Problem. Aber auch ohne diese Schönung kann man kaum wegdiskutieren, dass die Arbeitsosenquote bei Akademikern im Schnitt (sicher nicht bei allen!) wesentlich niedriger ist, als bei geringer Qualifizierten. Und hier in Bayern lässt die Osterweiterung in dieser Hinsicht bereits grüßen. Also wenn Sonntag Abends der Handwerker-Meister anruft, nur um an die jährliche Wartung des häuslichen Öltanks zu erinnern und einen Termin zu vereinbaren, lässt das nicht auf volle Auftragsbücher schließen. Natürlich gibt es da wie überall auch Gegenbeispiele. Verallgemeinern will ich das nicht, aber der Trend geht doch in eine eindeutige Richtung, auch wenn ich das wirklich bedauere, weil ich gerade auch diese Berufe für sehr wichtig erachte.

cassandra schrieb:
Was heißt ohne Quali? Ohne Schulabschluss oder "nur" mit mittlerer Reife.
Ich finde einfach (und beziehe mich jetzt nicht konkret auf deinen Freund, weil ich den Sachverhalt nicht gut genug kenne), dass eine Ausbildung, einfach in unserer Gesellschaft wieder einen höheren Stellenwert verdient.
Es kann einfach nicht nur Akademiker geben, sondern es muss, umganssprachlich gesagt, auch Leute geben, die noch richtig arbeiten - mit ihren Händen sozusagen. Wir sollten diesen Menschen einfach etwas mehr Wertschätzung entgegenbringen und uns damit abfinden, dass auch nicht jeder zum Einstein geboren wurde bzw. auch nicht jeder Interesse an einer höheren geistigen Bildung hat. Deshalb braucht unsere Gesellschaft auch diese Berufe und Menschen, deshalb sind Abitur und Studium keine Jobgarantien.

Tut mir leid, falls das falsch verstanden wurde. Ich habe sicher nicht gemeint, dass Abitur oder Studium für jeden erstrebenwert wären.
Mit Bildung muss ja nicht immer nur die (Hochschul)Bildung gemeint sein.
Ausbildung und Berufsschule sind auch nicht leicht und für jeden Job muss man nicht alles studiert haben. Bei vielen ist eher das Anwendungswissen wichtig. Und wenn ich sehe, was meine Schwester (Auszubildende zur Steuerfachangestellten) alles weiß und kann, bleibt mir nur das Staunen, obwohl wir vieles im Studium auch lernen, nur eben auf einem viel theoretischeren Niveau.
Einen guten Schulabschluß aber zu erwerben, der meiner Meinung nach wichtig ist, um im Leben eine Chance zu haben, sollte für Eltern kein "Luxus" sein. Mit "Quali" ist hier in Bayern der qualifierierende Hauptschulabschluss gemeint, das ist der unterste überhaupt zu erreichende Abschluss. Wer nicht vorher schon eine Lehrstelle gefunden hat, wird ohne Quali nach der Schule mit Sicherheit keine mehr finden. Traurig aber wahr.
 
mondschein schrieb:
Tut mir leid, falls das falsch verstanden wurde. Ich habe sicher nicht gemeint, dass Abitur oder Studium für jeden erstrebenwert wären.
Mit Bildung muss ja nicht immer nur die (Hochschul)Bildung gemeint sein.
Ausbildung und Berufsschule sind auch nicht leicht und für jeden Job muss man nicht alles studiert haben. Bei vielen ist eher das Anwendungswissen wichtig. Und wenn ich sehe, was meine Schwester (Auszubildende zur Steuerfachangestellten) alles weiß und kann, bleibt mir nur das Staunen, obwohl wir vieles im Studium auch lernen, nur eben auf einem viel theoretischeren Niveau.
Einen guten Schulabschluß aber zu erwerben, der meiner Meinung nach wichtig ist, um im Leben eine Chance zu haben, sollte für Eltern kein "Luxus" sein. Mit "Quali" ist hier in Bayern der qualifierierende Hauptschulabschluss gemeint, das ist der unterste überhaupt zu erreichende Abschluss. Wer nicht vorher schon eine Lehrstelle gefunden hat, wird ohne Quali nach der Schule mit Sicherheit keine mehr finden. Traurig aber wahr.

Ich sehe, eigentlich sind wir doch einer Meinung 😉. Den Begriff "Quali" hab ich so nicht gekannt, aber ich stimme dir völlig zu, dass ein guter Schulabschluss ihrer Kinder eigentlich ein vorrangiges Ziel verantwortungsbewusster Eltern sein sollte. Und dazu gehört auch mindestens einen Hauptschulabschluss zu haben.
Ich glaube, ich hab die Verteidigung der Ausbildung auch nur sehr vehement propagiert, weil ich mich vor ein paar Tagen furchtbar mit einer Nachbarin gestritten habe. Die liebe Frau erlaubt es ihren Kindern nämlich nicht, mit Kindern von "Nicht-akademikern" zu spielen 😡, da ist mir echt die Hutschnur geplatzt, wie man so engstirnig sein kann.

Also sorry, falls ich dich unnötig hart angegriffen habe
 
cassandra schrieb:
Ich glaube, ich hab die Verteidigung der Ausbildung auch nur sehr vehement propagiert, weil ich mich vor ein paar Tagen furchtbar mit einer Nachbarin gestritten habe. Die liebe Frau erlaubt es ihren Kindern nämlich nicht, mit Kindern von "Nicht-akademikern" zu spielen 😡, da ist mir echt die Hutschnur geplatzt, wie man so engstirnig sein kann.

Also sorry, falls ich dich unnötig hart angegriffen habe 🙂

Naja, das war wohl auch etwas missverständlich ausgedrückt von mir und angesichts solcher Erfahrungen kann ich dich da irgendwie auch gut verstehen. Also sowas hab ich ja wirklich noch nie gehört und ich finde es auch milde ausgedrückt erschreckend. Kinder nach dem Bildungsabschluss ihrer Eltern einzuteilen ist ja wohl das letzte. Deswegen finde ich es auch schlimm, wenn in den Medien zum Thema "Kinderarmut in Deutschland" jedesmal nur wieder gebetsmühlenartig wiederholt wird, dass ja 40% aller Frauen mit akademischem Abschluss kinderlos bleiben! Oh Schreck lass nach! 😱 Dass unter all den Frauen, die man da zählt aber nur 15 % überhaupt einen Hochschulabschluss haben, es sich also bei der ganzen Diskussion um gerade mal 6% der weiblichen Bevölkerung handelt (von denen man aber gerne Kinder hätte, weil die Kinder vom Rest der Bevölkerung wohl nicht gut genug sind ?!), ist für mich nicht nachvollziehbar. 🙁
Dass dir da die Hutschnur hochgeht kann ich sehr gut verstehen. Ich wäre wohl geplatzt!
 
ob man nun für den Einbürgerungstest ist, oder nicht, darüber lässt sich streiten. Was mir daran missfällt ist, dass es von Politikern propagiert wird, die bis vor kurzem immer steif und fest behauptet haben, Deutschlang ist kein Einwanderungsland (Koch, Stoiber, Öttinger, Schäuble usw.) und nun einen Einwanderungstest einführen wollen.
Entweder haben sie inzwischen alle auf einmal mitbekommen, dass wir Zuwanderung seit über 40 Jahren in Deutschland haben, oder man sucht nach einem neuen Instrument um Zuwanderung zu erschweren.
Ich persönlich bin der Meinung, dass wir viel zu wenige, qualifizierte, hochmotivierte Ausländer in Deustchland haben (Wo sind denn die Informatikcracks aus Indien?), die hier Firmen gründen und Arbeitsplätze schaffen.
Manchmal treibt es Deustchland mit der Zuwanderung aber auch ein wenig weit. Charlize Theron, Schauspielerin, Oskargewinnerin und Multimillionärin darf nicht Deutsche werden, da sie keinen lebenden deustchen Vorfahren mehr hat. Können wir uns so was denn eigentlich leisten? Diese Frau ist ein Sympathieträger, sie würde Deutschland sehr gut nach außen hin repräsentieren, sie würde ein wenig Glamour nach Deutschland bringen (und damit auch Geld) außerdem würde sie hier bei uns Steuern zahlen. Viele liberale Hollywoodstars haben sich während der Bush-Administration neue Wohnsitze in Europa gesucht (z.B. Clooney) - nur keiner ist nach Deutschland gekommen. Wenn der deutsche Staat da etwas cleverer wäre - dann wäre allein von den zusätzlichen Steuereinnahmen Berlin wohl saniert.

Zusammenfassend will ich damit nur sagen, dass wir eine total verfehlte Einwanderungspolitik haben. Deuschland war und ist ein Einwanderungsland - nach 40 Jahren hat das nun auch die CDU erkannt. Mit ein wenig feingefühl und cleverness, könnte eine geschickte Zuwanderungspolitik Deutschland helfen die Krise zu meistern. Statt dessen kommen wir mit einem Fragebogen, den viele Politiker selbst nicht beantworten können (Kam im Fernsehen - u.a. Laurenz Meyer (CDU) hat sich die Blöse gegeben) . Die Idee dahinter ist, dass jeder, der nicht Deutscher ist, abgeschoben werden kann und damit wären wir de facto wieder "kein Einwanderungsland".

Euer Taggert
 
Taggert schrieb:
Zusammenfassend will ich damit nur sagen, dass wir eine total verfehlte Einwanderungspolitik haben. Deuschland war und ist ein Einwanderungsland - nach 40 Jahren hat das nun auch die CDU erkannt. Mit ein wenig feingefühl und cleverness, könnte eine geschickte Zuwanderungspolitik Deutschland helfen die Krise zu meistern. Statt dessen kommen wir mit einem Fragebogen, den viele Politiker selbst nicht beantworten können (Kam im Fernsehen - u.a. Laurenz Meyer (CDU) hat sich die Blöse gegeben) . Die Idee dahinter ist, dass jeder, der nicht Deutscher ist, abgeschoben werden kann und damit wären wir de facto wieder "kein Einwanderungsland".

Es hat uns aber wohl in den letzten 40 Jahren nicht immer gut getan und es kann nicht sein das wenn die Kassen und Gelder eh schon leer sind bzw aufgebraut sind.. das man dann nichtmal für die eigenen Bürger Geld hat weil man es eigentlich jedem nachschmeißt.

Warum waren wir denn 40 Jahre ( wenn nicht länger ) so beliebt wenns durm ging aus dem Ausland nach Europa zu kommen? Bestimmt nicht (nur) wegen unserer Arbeitsplätze. Schau dir z.B. die Schweiz an.. je nach Kanton entscheidet dort eine Bürgerversammlung drüber ob du überhaupt ins Land darfst oder nicht. Die stehen auf einmal in der Wohnungstür und wenn die Wohnung nicht erkennen lässt das man sich den dortigen Gegebenheiten anpasst.. dann kann man die Schweiz ganz schnell wieder verlassen.
Das hätte sich ein deutsches Bundesland mal wagen sollen.

Und die qualifizierten Kräfte von denen du sprichst.. die werden wohl auch diesen Test bestehen ( der aber auch sicher noch vereinfacht wird ). Viele Länder verlangen sehr gute Sprachkenntnisse wenn du eingebürgert werden willst.. das prüft der Test direkt in einem mit ab. Und wenn die Eltern etc schonmal deustch können... dann stehen die Chancen auch nicht schlecht das sich deren Kinder anpassen werden und daher auch bessere aussichten haben werden.
 
So, habe es jetzt auch mal versucht 26 von 30 richtig, Philosophen und Sportler kannte ich u.a. nicht😱
und bei den Universitätsstädten habe ich geraten habe😱

aber, ob das ein einbürgerungswilliger Ausländer alles wissen sollte🙄 Naja 15 richtige hätten ja auch gereicht.
 
Anna-dMd schrieb:
so, habe es jetzt auch mal versucht 26 von 30 richtig, Philosophen und Sportler kannte ich u.a. nicht😱
und bei den Universitätsstädten habe ich geraten habe😱

Muss auch gestehen, ich habe zwar fehlerlos bestanden, aber bei 2 Fragen auch nur gut geraten. Bei den Sportlern, da kannte ich nicht alle und diesen einen Maler (wie hieß der doch gleich? 😱 ) ... Bin trotzdem Deutsche und hab sogar ein gutes Abi. Wieviele Politiker den wohl fehlerfrei bestehen würden? Soll ja welche geben, die schon mit brutto - netto, import - export so ihre probleme haben 😉 und wenn schon ein nicht ganz unbedeutender präsident verkündet, die meisten importe seines landes kämen aus dem ausland (und woher der rest? :ironie: ), ist das dann nicht etwas viel, vom gemeinen pöbel philosophisches wissen zu verlagen?
 
So gehts ja hier wirklich nicht

und wenn schon ein nicht ganz unbedeutender präsident verkündet, die meisten importe seines landes kämen aus dem ausland
dieser nicht ganz unbedeutende Präsident ist schließlich Texaner - und wir wissen, dass es um den öffentl. Bildungssektor in den USA nicht gut bestellt ist - also bitte nicht so unfair. Er kann nichts dafür - er stammt halt vom Affen ab - obwohl er das, und seine Anhänger, immer wieder leugnet - kann ich aber auch irgendwie verstehen.

Dein Tag
 
Das ist ja wohl nicht wahr, oder?
spielen wir hier stadt land fluss oder trivial pursuit??
wenn sich der roland koch damit mal nicht blamiert...
 
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