Einige Fragen zur Verwaltung

Dr Franke Ghostwriter
Hallöchen!

Ich plane, ja, verspätet, einen Bachelor- Studiengang (Vollzeit) an der Fernuni zu machen. Dabei kommt wahrscheinlich Psychologie oder WiWi in Frage. Nun stellen sich mir ein paar Fragen, die mir bisher keiner wirklich beantworten konnte.

1) was ist denn, wenn ich bei einer Klausur durchfalle? Ich habe gelesen, dass man dies dann im weiteren Semester nachholen darf (oder in 7 Sem. kostenlos). Muss ich die Klausur dann im nächsten Semester nachholen? Und diese darf ich 2x schreiben, ja?

2) Kann ich ein Semester wiederholen? Oder muss ich das erste modul dann ins zweite mit reinnehmen und dann zwei prüfungen im folgenden semester schreiben? also auch, wenn ich die anmeldung verpasst habe??

Ich blicke grad überhaupt nicht durch 🙁

und wie mache ich das mit präsenzveranstaltungen, die sehr weit weg sind und über wochenenden gehen, wenn ich einen säugling habe??

Warum sind kaum Klasurorte in Thüringen oder Göttingen, Leipzig?? Das ist ärgerlich!!
 
"Kleine",
mit der Belegung eines Kurses erhältst du die gedruckten Kurseinheiten zugeschickt (und zahlst einmalig für die Belegung des Kurses), die du im Laufe des Semesters eigenständig nach eigenem Zeitplan durcharbeitest. In der Regel sind je Modul 2-4 Einsendearbeiten zu bestimmten Terminen einzuschicken, die oft Voraussetzungen dafür sind, dass du die Klausur mitschreiben darfst.
Ob du die Klausur dann im gleichen oder in einem der folgenden Semester schreibst, bleibt dir überlassen, die Einsendearbeiten werden auch für Folgesemester anerkannt.
Wenn du ein Modul in einem Semester nicht mit erfolgreicher Klausur abschließt, kannst du dich beliebig oft als "Wiederholer" eintragen (kostenfrei). Wann du Klausuren wiederholst, ist ebenfalls deinem persönlichen Zeitplan überlassen.

Was das angeht, ist die Fernuni wirklich sehr flexibel.

Bei Wirtschaftsinformatik ist zweimaliges Wiederholen (nur bei Nicht-Bestehen) möglich, ob das für alle Studiengänge gilt, weiß ich nicht. Antwort gibt hier jeweils die Prüfungsordnung des Faches (für deinen Fall hier: https://www.fernuni-hagen.de/KSW/bscpsy/studienorganisation/downloads.shtml und hier: https://www.fernuni-hagen.de/wirtsc...m/studiengaenge/bachelor_wiwi/downloads.shtml ).

Verpflichtende Präsenzveranstaltungen sind zumindest bei WInf extrem selten: Nur für das eine Seminar, das zu belegen ist (und selbst da gibt es sogar vereinzelt virtuelle Treffen über das Netz).

Falls dein Säugling jetzt schon auf der Welt ist, wird er bei deiner ersten Präsenzveranstaltung kein Säugling mehr sein, aber das klärt natürlich nicht das generelle Problem.
 
Meine Antworten sind auf jeden Fall für den WiWi-Studiengang gültig. Inwieweit es abweichende Regelungen im Studiengang Psychologie gibt, kann ich nicht sagen.

zu 1) Wenn Du bei einer Klausur durchfällst, kannst Du sie erst im folgenden Semester erneut mitschreiben. Hierzu kannst Du Dich im Folgesemester kostenfrei als "Wiederholer" eintragen. Bereits erreichte Klausurzulassungen aus den Vorsemestern behalten ihre Gültigkeit, so dass man nicht zwingend erneut die Einsendearbeiten bestehen muss. Soweit ich weiß, darf man 2 mal durchfallen pro Modul. Es gibt aber auch Ausgleichsregelungen. Lies Dir hierzu am besten mal die Prüfungsinformationen durch, die Du im Downloadbereich des jeweiligen Studiengangs findest...

zu 2) ist durch Antwort zu 1 mit abgedeckt denke ich mal

Dass es im Raum Göttingen - Kassel keinen Klausurort gibt, ist wirklich ärgerlich, da ich aus Göttingen komme und somit auch meistens nur die Wahl zwischen Hamburg und Frankfurt habe... Wo kommst Du her?
 
Ich kann mich bei meinen Ausführungen auch nur auf den Bereich Wirtschaftswissenschaften beziehen. Die anderen Fachbereiche können etwas andere Regelungen haben.
Als Wiederholer kannst Du Dich nur 7 Semester lang nach der Erstbelegung kostenlos eintragen. Danach müsstest Du das Modul erneut kostenpflichtig belegen. Wenn Du allerdings die Klausurzulassung bereits erworben hast, brauchst Du zum Schreiben der Klausur das Modul nicht erneut belegen. Eine einmal erlangte Klausurzulassung gilt unbegrenzt.
Die Reihenfolge in der Du die Module belegst und auch schreibst, kannst Du frei wählen. Im Bachelor Wiwi musst Du allerdings die Pflichtmodule (A-Module) abgeschlossen haben, bevor Du die Zulassung zum Seminar beantragen darfst. Bei den A-Modulen reicht es 8 von 10 Klausuren zu bestehen, wenn Du in den beiden übrigen Modulen mindestens 25 % der Punkte erreichst und insgesamt der Durchschnitt über 50 % der maximal erreichbaren Punkte liegt.
Wochenendveranstaltungen wirst Du beim Bachelor Wiwi in den ersten Semestern in der Regel nicht haben. Die einzigen Termine, bei denen präsent sein musst, sind die Klausuren sowie das Seminar. Bei einem Kind unter einem Jahr besteht zudem die Möglichkeit, diese unter Aufsicht in einem Studienzentrum zu schreiben.
Mentoriatsveranstaltungen, die in den Studienzentren angeboten werden, sind grundsätzlich freiwillig, können aber auch durchaus sinnvoll sein. Eventuell gibt es aber bei solchen Veranstaltungen auch die Möglichkeit, den Säugling einfach in die Veranstaltung mitzunehmen.
Dass es nur so wenig Klausurorte gibt, ist sicherlich bedauerlich. Vor allem wenn man abseits der Ballungsgebiete wohnt. Allerdings muss die Fernuni auch an jedem Klausurort Räume anmieten und für Aufsicht sorgen. Zudem wird die Fernuni weitgehend vom Bundesland Nordrhein-Westfalen allein getragen, was die staatlichen Mittel betrifft. Die anderen Bundesländer tragen allenfalls geringfügig bei der Finanzierung der Studienzentrien in ihren Bundesländern bei.
Bei den Wahlpflichtmodulen (B-Modulen) wird es sogar noch problematischer, da es hier bundesweit nur die Klausurorte Düsseldorf, Potsdam und München bzw. Veihtshöchstheim (bei Würzburg) gibt.
 
die Aussage der Feruni-Verwaltung zum Thema Klausurorte in Mitteldeutschland war grob zusammengefaßt, daß es dort zu wenig Studenten gäbe.
Wenn Du in Berlin/Potsdam - dem einzigen Prüfungsort in Ostdeutschland - ankommst, dann merkst Du auch schnell, daß nur wenige wirkliche Fernstudenten existieren. Die meisten dort kommen aus Berlin und näherer Umgebung. Viele andere schreckt dann der Anfahrtsweg zu den Prüfungen ab.
Ach so, und noch zum Thema zu wenige Studenten in Mitteldeutschland: In Budapest und St. Petersburg ist auch je ein Klausurort ...
Eine weitere Begründung - auch Fernuni-Verwaltung - ist, daß die Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen der Fernuni keine finanziellen Zuwendungen zukommen lassen.
Dabei gibt es in Leipzig ein Studienzentrum und auch reichlich Tutorien - nur Klausuren kann man dort nicht schreiben, weil es zu wenig Studenten sind ... Das kann man bei den Tutorien sehen, daß es sehr wenige sind (Sarkasmus!).

Gruß.
 
Die regionale Verteilung der Studenten nach Bundesländern bzw. Studienzentren belegt die Aussage von Monique001 der wenigen Fernstudenten in den neuen Bundesländern. Klausuren in St. Petersburg bzw. Budapest sind zudem kostenpflichtig. Das dort auch Klausuren geschrieben werden liegt auch daran, dass es entsprechenden Kooperationsabkommen mit den dortigen Universitäten gibt, die den dortigen Studenten internationale Doppelabschlüsse ermöglichen.
 
Die regionale Verteilung der Studenten nach Bundesländern bzw. Studienzentren belegt die Aussage von Monique001 der wenigen Fernstudenten in den neuen Bundesländern. Klausuren in St. Petersburg bzw. Budapest sind zudem kostenpflichtig. Das dort auch Klausuren geschrieben werden liegt auch daran, dass es entsprechenden Kooperationsabkommen mit den dortigen Universitäten gibt, die den dortigen Studenten internationale Doppelabschlüsse ermöglichen.

Aha, das war mir so gar nicht bewußt.
Von einigen wenigen Osteuropäern, die in Berlin/Potsdam zu den Klausuren angetreten sind, hörte ich nur, daß sie eben dann mal die Chance nutzen, nach Berlin zu kommen und gleich noch Freunde besuchen, wenn sie schon mal da sind.

Als ich "Einführung in die Wirtschaftswissenschaften" in Berlin geschrieben habe, saßen insgesamt 400 Personen in dem Hörsaal. Wenn die zu 90 % aus dem Einzugsgebiet Ostdeutschland kommen, dann möchte ich doch prognostizieren, daß es mindestens 150 Leute aus Mitteldeutschland sind - wenn nicht gar mehr.
Die Argumentation, daß es zu wenige Studenten in Ostdeutschland gibt, lasse ich aufgrund der Anzahl von Personen bei den Prüfungen nicht gelten.
Zudem sollte man nicht unterschätzen, was eine geringe Anzahl von Prüfungsorten zur Folge hat. Als ich mich einschrieb, dachte ich, daß es schwierig wird, jedesmal nach Berlin zu kommen.
Ich habe mindestens zwei Stunden Autofahrt vor mir, bevor ich dort bin. Hinzukommt, daß ich einmal sogar zuspät war, obwohl ich 3.5 Stunden vorher losgefahren bin. Dann ist man also am Prüfungsort, schreibt ein oder zwei Prüfungen, was nochmals ordentlich schlaucht, um dann wieder die Strecke zurückzufahren.
Und im Idealfall hat man drei Module pro Semester belegt, und die Prüfungen finden an drei verschiedenen Tagen statt. Das heißt dann, daß man drei Tage Urlaub nehmen und viel fahren muß.

Gruß.
 
Ich komme aus Thüringen, und ich habe bei meinen Klausurorten die Wahl zwischen Potsdam, Düsseldorf und München. Also die Wahl zwischen 300km, 400km und 400km. 😀 Einfach, versteht sich.
 
Ich komme aus Thüringen, und ich habe bei meinen Klausurorten die Wahl zwischen Potsdam, Düsseldorf und München. Also die Wahl zwischen 300km, 400km und 400km. 😀 Einfach, versteht sich.

Genau, ganz einfach. 🙂
Jetzt müßte man fragen, ob Dein Studium bisher schneller verlaufen wäre, ...:
Wenn Du nicht so weiter fahren müssen würdest?
Wenn Du nicht nur einen, sondern noch einen weiteren Klausurtermin pro Semester zur Auswahl hättest?

Gruß.
 
Einführung in die Wirtschaftswissenschaften ist allerdings auch die Klausur mit den mit Abstand höchsten Teilnehmerzahlen. In Theorie der Marktwirtschaft ist es dann nur noch ein gutes Drittel davon. Zudem ist die Zahl der Fernstudenten in Berlin fast genauso hoch wie die im Rest der neuen Bundesländer, wie aus der oben verlinkten Statistik hervorgeht. In Sachsen und Thüringen zusammen wohnen nur gut 4 % der Fernstudenten, in Berlin dagegen immerhin gut 7 %. Von daher kann ich die Fernuni schon verstehen.
Spätestens bei den B und C Modulen gibt es dann ohnehin nur noch drei Klausurorte in Deutschland (Potsdam, Düsseldorf, München), was vor allem an den deutlich niedrigeren Teilnehmerzahlen liegt.
Obwohl ich in NRW (allerdings im äußersten Nordosten) wohne, sind es für mich übrigens auch jedesmal rund 220 km Entfernung bis zum nächsten Klausurort Düsseldorf. Das Problem mit den langen Anfahrten zur Klausur von etwa 2,5 Stunden pro Strecke kenne ich daher auch gut.
Die Klausurtermine sind aber schon bei der Belegung bekannt. Zwei der drei Klausuren könntest Du daher prinzipiell an einem Tag schreiben. Ob es allerdings angenehmer ist, an einem Tag zwei Klausuren zu komplett unterschiedlichen Themenbereichen zu schreiben, steht auf einem anderen Blatt.
 
Genau, ganz einfach. 🙂
Jetzt müßte man fragen, ob Dein Studium bisher schneller verlaufen wäre, ...:
Wenn Du nicht so weiter fahren müssen würdest?
Wenn Du nicht nur einen, sondern noch einen weiteren Klausurtermin pro Semester zur Auswahl hättest?

Gruß.

"Einfach" bezog sich auf "einfache Strecke". 😉 Die Entscheidung ist dann trotzdem einfach, Potsdam sind dann immer 200km weniger pro Klausur.
Schneller wäre mein Studium allerdings wohl nicht verlaufen, denke ich. Nur billiger und angenehmer.
Bei einem weiteren Klausurtermin pro Semester wäre es wohl auch schneller gegangen, aber der organisatorische Aufwand dafür wäre wirklich deutlich höher als wenn die Uni "nur" mehr Klausurorte anbietet.
 
Finde München als Klausurort auch relativ unpraktisch weils ja doch am äußersten Rand Bayerns und Deutschlands liegt. Ok es gibt auch STudenten aus Österreich, aber Nürnberg o.ä. wäre fairer finde ich. oder wenn dann richtig mittig wie in Würzburg immer. Die Prüfungen im Zenith waren wohl auch eine absolute Zumutung. Alte Fabrikhalle, saukalt usw... Gibts ne Möglichkeit sich da zu "wehren"? Kollektiv?
 
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