Frage zu 3.1/1 Wirkung des WK auf IM

René,
ich glaube, Dein zweiter Effekt ist eigentlich der erste - nur anders ausgedrückt. Die ToT sind ja der Kehrwert des realen Wechselkurses und deshalb steigen die bei einer realen Aufwertung an. Aber wieso soll das die einheimischen Produkte attraktiver machen? Genau wie unter 1.) werden doch dann inländische Produkte relativ teurer.
Egal ob man jetzt %pi% oder die ToT betrachtet, die ImportMENGE steigt bei einer Aufwertung.
Da sind wir auch schon beim Kern des Problems: Importiert wird ja ein ausländischer Güterkorb. Um diesen Wert also vergleichbar zu machen, muss er umgerechnet werden - in Einheiten des inländischen Güterkorbs.
Das geschieht über den realen Wechselkurs.
Für die realen Importe gilt also: %pi& * IM, wenn IM die Importmenge in ausländischen Gütereinheiten ist.
Ich versuche mal, das herzuleiten:
Wenn ich IM importieren will, bezahle ich dafür P* * IM. Um das Geld zu kriegen, muss ich aber meine eigene Währung gegen Devisen verkaufen. Wieviel meiner eigenen Währung muss ich hergeben um P* * IM Devisen zu kriegen? P* * e * IM ! Das ist dann der Nominalwert der Importe (in einheimeischer Währung). Den Realwert erhält man, indem man durch P teilt.
Mit P* * e / P = %pi% gilt dann reale Importe = %pi& * IM.
Und jetzt sieht man die beiden gegenläufigen Effekte:
1. Wenn %pi% sinkt, gehen die realen Importe WERTmäßig dadurch zurück, dass eben ein Faktor dieser Multiplikation sinkt.
2. Durch das gesunkene %pi% erhöht sich aber der andere Faktor (IM). MENGENmäßig steigt also der Import.

Ich hoffe, das konnte Dir helfen!
Gruß,
Michael

Vielen Dank für die Antwort Michael. Es ist mir jetzt klargeworden 😉 ciao und viel Spaß noch beim pauken!

Rene