Kontokorrentkonto- wie es funktioniert?

M

mekca

Dr Franke Ghostwriter
kann mir bitte jemand erklären, wie es mit der Kreditlinie eines Kontokorrentkonto funktioniert?

In der KE 3 S. 25 (Beispiel 2.04) steht, dass "der eingehende Betrag (z.B. mit Skontoabzug) würde den zu verzinsenden Saldo des Kontokorrentkontos mindern" und es führt somit zu einem höheren Endvermögen des LIeferanten.

Kann mir bitte jemand erklären wie das funktioniert- der Lieferant nimmt einen Kredit auf und bekommt am Schluss einen höheren Endvermögen- das verstehe ich irgendwie überhaupt nicht- also, warum der Betrag, den der Lieferant vom Abnehmer bekommt verzinst wird und der Lieferant insgesamt ein höheres Endvermögen bekommt, wenn er eigentlich einen Kredit aufgenommen hat und die Zinsen zahlen muss.....


danke im Voraus, Maria
 
Maria,

ohne die Aufgabe angeschaut zu haben.

Erstmal nimmt der Lieferant keinen zusätzlichen Kredit auf.

Ich entnehme deiner Ausführung, dass das er ein Kontokorrentkonto hat, welches einen negativen Saldo aufweist. Wenn nun Geld eingeht, wird dieser negative Saldo geringer und somit auch die zu zahlenden Zinsen. Somit spart er Geld und hat ein höheres Endvermögen.

Viele Grüße
Jörg
 
WOW! Vielen Danke für die super schnelle Antwort.

Also, das heisst, dass wenn ein Kontokorrentkonto eines Lieferanten einen negativen Saldo aufweist, und der Lieferant eine Zahlung von seinem Kunde bekommt: z.B. 100 GE (Zins für Kontokorrentkredit 1%, T=1), dann ist das Endvermögen des Lieferanten:

100 * (1+0,01)=101

Dieses Endvermögen ist höher als der Zahlungsbetrag des Kunden...

Es ist so, weil er seinen negativen Saldo mindert und Zinsen spart?
 
Würdest du die 100 GE sagen wir einen Monat später bekommen und der Zins gilt pro Monat. Dann müsstest du ja für den Kontokorrentkredit 1 GE Zinsen für die 100 GE, die er mehr im Minus ist, zahlen. Du hättest also zum Zeitpunkt der Zahlung 100 - 1 = 99 GE.

So hast du die 100 GE vom Lieferanten, der Kontokorrentkredit ist weniger im Minus und du hast zu dem Zeitpunkt wo du dank Zinsen nur noch 99 GE hättest, halt bei späterer Zahlung, halt 100 GE.
 
ja diese Erklärung scheint mir sehr logisch zu sein! So stelle ich mir das ja vor.

Jedoch wird im o.g. Beispiel (sowie in allen darauf folgenden Aufgaben) der Betrag, den der Lieferant vom Kunde bekommt (100 GE) verzinst und sein (vom Lieferant) Endvermögen dadurch steigt. Also, wenn der Kunde 100 GE bezahlt, dann ist das Endvermögen vom Lieferant 100 *1,1=101! Von DIESER Logik wird es in dem Fall von Kontokorrentkonto ausgegangen.. und EBEN DAS kann ich einfach nicht logisch nachvollziehen..

Danke im VOraus,
Maria
 
Hallo,

ja diese Erklärung scheint mir sehr logisch zu sein! So stelle ich mir das ja vor.

Jedoch wird im o.g. Beispiel (sowie in allen darauf folgenden Aufgaben) der Betrag, den der Lieferant vom Kunde bekommt (100 GE) verzinst und sein (vom Lieferant) Endvermögen dadurch steigt. Also, wenn der Kunde 100 GE bezahlt, dann ist das Endvermögen vom Lieferant 100 *1,1=101! Von DIESER Logik wird es in dem Fall von Kontokorrentkonto ausgegangen.. und EBEN DAS kann ich einfach nicht logisch nachvollziehen..

Danke im VOraus,
Maria

Hey Mekca,
ich glaube, die Lösung deines "Problems" liegt darin, dass du bei dem Wort "Endvermögen" nicht davon ausgehen darfst, dass es sich dabei tatsächlich um Vermögen handelt. Der Lieferant ist im Beispiel II natürlich auch nach Eingang der Zahlung weiterhin im Minus (oder vielleicht auf Null) auf seinem Kontokorrentkonto, aber man braucht ja einen Vergleichswert. Also überlegt man sich, was besser ist:zum Beispiel 95 € am Ende der Skontofrist oder 100 € am Zahlungsziel. Und um das entscheiden zu können, schaut man jetzt, was der Lieferant an Zinsen sparen würde, wenn die Zahlung schon am Ende der Skontofrist eingeht. Also wird der Betrag für die restlichen Tage verzinst. Der Lieferant spart zum Beispiel 10% Zinsen für 20 Tage. Also 95 * 0,1 * 20/360 = ca. 0,53. Das heißt, die Zahlung von 95 € am Ende der Skontofrist ist also in etwa so viel Wert, wie die Zahlung von 95,53 € am Zahlungsziel. also noch lang nicht so viel, wie die vollen 100.
So, nun ist es ja schon wochen her, dass du deine Frage geschildert hast, aber ich hoffe, ich konnte dir trotzdem etwas helfen. Und falls nicht, hab ich es für mich wenigstens wiederholt.
 
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