Kritische Gedanken zum Studium an Fernuni LL.B.

Dr Franke Ghostwriter
Wie seht Ihr Euren Fortgang im Studium LL.B. bezüglich der Mentoriate in Studienzentren vor Ort? Werden dort alle oder nur einige Mentoriate zu den Pflichtfächern angeboten?

Wie sieht es mit den Wahlfächern aus? Würdet Ihr es begrüssen und nutzen, wenn endlich auch Mentoriate zu den juristischen Wahlfächern - zumindest die am stärksten belegtesten Wahlfächer durch die Studierenden - angeboten und die bestehenden Lücken der Pflichtfächer endlich geschlossen werden?
Als Kritik eines/der STZen ist zu lesen, dass es an der mangelnden Beteiligung von uns Studierenden läge und dass kein Angebot für 1-2 Personen (ökonomisch) vorgehalten werden kann, weil erfahrungsgemäss nicht einmal die angebotenen Veranstaltung gut besucht werden.

Benötigen wir Studierende von den STZen vor Ort keine Mentoriate bezüglich der Pflicht- und Wahlfächer? Woran liegt es, dass bestehende Mentoriate so schlecht besucht werden?

Gerne würde ich eine Debatte hier anregen wollen, um auch zu sehen, ob ich möglicherweise nur alleine der "einsame Rufer in der Wahlfach-Wüste und Pflichtfach-Lücke" bin.

Zur "Einstimmung" einen Beitrag aus dem Forum "Wahlfach Kollektives Arbeitsrecht":

Beitrag 1)
Hallo
Aber mein Problem: Was lernt sich "alleine" und ohne Mentoriat am besten zu Hause und unterwegs, da leider (noch) keine Mentoriate zu juristischen Wahlfächern angeboten werden (können), da ein mangelndes Interesse seitens der Studierenden bestehen soll.

Weekend hat freundlicherweise unter Wahlfächer "Kollektives Arbeitsrecht" hier Statistiken der Fernuni mit LINK angeführt, die sehr aufschlussreich sind.

Wenn es denn theoretisch maximal im Durchschnitt nur 50 Studis pro Semester bei einem normalen siebensemestrigen Studienverlauf geben sollte, die den LL.B. dann auch nach sieben Semestern machten/abschlössen (ohne die Studis mitzuzählen, die in den letzten drei Semester noch abspringen, die Wahlfächer nur als "Weiterbildungskurse ohne Abschlusswille" belegten, die anfangs das falsche Wahlfach wählten oder die länger als sieben Semester an der Fernuni verweilen), könnte man mutmassen, dass es sich mindestens um ca. 200 Studis und mehr handeln müsste, die noch ein Interesse an Wahlfächern in den letzten zwei Semestern des regulären Studiums oder grundsätzlich innerhalb ihres längeren Studiums haben könnten.
Da jeder zwei juristische Wahlfächer zu wählen hat und nicht jede der zehn Wahlfach-Möglichkeiten gleich stark nachgefragt sein wird und zudem nur "einmal" belegt werden kann, müsste es doch sehr wohl als grösste JURA-Fakultät mit ca. 8'000 eingeschriebenen Studierenden möglich sein, zumindest in nur einem Studienzentrum in Deutschland die am meisten belegten Wahlfächer als Mentoriate anzubieten.
Ökonomisch mag das ggf. keinen Sinn ergeben, aber aus Image- und Wettbewerbsgründen der Fernuni und dem wohl bedeutenderen Bildungsauftrag einer staatlichen Uni als der grössten JURA-Fakultät Deutschlands wohl doch, wie ich meine.

Nochmals besten Dank für Deine freundlichen Ausführungen. Vielleicht schreiben ja noch ein paar mehr/andere Betroffene.

Weiterhin ein schönes Wochenende.


Beitrag 2)
Hallo zusammen


... ja, nach meinen Vorstellung sollte die primäre Aufgabe "Lehre" einer Fernuni sein, den Stoff aktuell medial so aufzubereiten und darzubieten (Vorlesungen/Übungen jeder Zeit -Videos- auf Abruf im Netz etc. neben dem Virtuellen Klassenzimmer; vernünftig lesbar und konstruktiv kommentierte EA-Rücksendungen) und vor Ort in STZen (persönliche Mentoriate) so anzubieten, dass er von Berufstätigen in der "Freizeit", also meistens an Wochenenden und ausserhalb der "Schul-/Familienhauptferienzeit und hohen Feiertage", zu bewältigen und wahrgenommen werden kann. Die Fernuni muss papierloser, schneller und pünktlicher werden!
Vielleicht wäre es auch sinnvoller nur Wochenendseminare zu haben, die z.B. am Samstag erst um 10 oder 11 Uhr beginnen, so dass jeder am selben Tag noch (süd- oder norddeutschlandorientiert) anreisen kann und freitags keinen Urlaubstag einreichen muss. Zum anderen liesse sich eine Kinderbetreuung etc. an Samstagen und Sonntagen auch besser bewerkstelligen (Partner etc.).
Oder man setzt zusätzlich wahlweise auf einen Präsenzzeitraum je Semester in einem bestimmten STZ, der eine entsprechend dem Semester vor- und nachgelagerte Modulbearbeitung beinhaltet. Z.B. mittwochs 12 Uhr bis dienstags 12 Uhr. Das bedingt, dass mehr nach Studienplan studiert werden müsste.
Und zudem weg mit z.B.: 10 x werktags 18-21 Uhr im Semester etc.. Die Fernuni ist keine "Vor-Ort-Uni" für Ballungsräume, sondern eine nationale/internationale.
In den Ballungsräumen sind m.E. auch die Präsenzunis mit Vorlesungszeiten bis 22 Uhr anzutreffen und zu präferieren, da braucht es eigentlich keine Fernuni.
Ein wichtiges Kriterium der STZen müsste m.E. allein die verkehrstechnische Anbindung/Erreichbarkeit durch alle Verkehrsträger sein (z.B. ICE-Knoten, Flughafennähe, Autobahnnähe; sicherlich nicht an exponierter und teurer City-Lage in Metropolen mit Verkehrschaos zu Spitzenzeiten und fehlenden Parkplätzen).
Fraglich ist auch, ob man nicht erst didaktisch mit Propädeutikum, Strafrecht, Verfassungs- und Verwaltungsrecht beginnen sollte, um anschliessend einen Wirtschaftsjuristen LL.B. zu backen.
Sicherlich machen sich hierzu viele Leute ihre Gedanken, die es auch angeht; wohl seltener die Studierenden, wie man annehmen muss. Anderenfalls müssten auch mehr als 50 LL.B. "hinten" rauskommen, wenn angeblich über 8'000 Jura-Studis in Hagen eingeschrieben sein sollen, von denen die meisten wohl mit dem ersten Semester begonnen haben.- Selber schuld?

Wie seht Ihr das?
 
Ich kann dazu nur sagen, dass es in "meinem" Studienzentrum in Rheine (gehört zum Regionalzentrum Coesfeld) nur Mentoriate der Wiwi-Fakultät gibt.

Auch wenn welche angeboten werden würden, würde ich da wohl nicht hingehen, weil ich abends oder Samstags morgens einfach keinen Bock dazu hätte.
Ich mag das irgendwie, alleine am Schreibtisch mit dampfenden Tee alles selber durchzulesen oder Hilfsliteratur zu bestellen.
Ich finde Präsenzveranstaltungen immer sehr unruhig und anstrengend.
 
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