Mal etwas am Rande

Klingt schwer nach den Mist, den ein gewisser Prof. Bernd Senf erzählt, von wegen Zinsen sind böse usw.

Patrick,

ich kenne den Prof. nicht!
Aber so vorschnell würde ich das nicht als Schwachsinn abtun.
Die Frage ist wird die +5 dem Markt zur Verfügung gestellt oder nicht!

So hab mir den Prof. mal ein bisschen angekuckt.
Finde der Mann klingt nicht unvernünftig.

Hab das nur mal schnell durchgeklickt, finde das ist aber hokum 😀.
In den Betrachtungen fehlt die Inflation, es werden keine Gewinne produziert und ich verleihe mein Geld ohne Gegenleistung?
Zudem hinken die Beispiele warum sollte es nicht möglich sein das ich meine Arbeitsleistung in 100 € vergebe und hierrauf noch einen Gewinn von 5 € draufschlage die der andere dann mit 105 € zurrückzahlen muss.

Kernfrage ist doch: Warum soll ich Geld verleihen, wenn ich keinen Gegenwert/ Mehrwert erhalte? Es ist doch nun mal die Wertschöpfung, die sowas am Laufen hält.

Der Gläubiger trägt auch immer das Risiko, das Kapital nicht (vollständig) zurückzuerhalten. Dieses Risiko lässt man sich natürlich auch bezahlen. Darum sind besicherte Kredite (mit Hypotheken) auch günstiger als ein Dispo bei der Bank.

@greenhd01 Geldverleih und Zinsen sind 100% ok!
Das Problem entsteht im Video daraus, daß die geldproduzierende Stelle (EZB) 100€ herstellt und 105€ zurückverlangt, ohne die fehlenden 5€ auf dem Markt zur Verfügung zu stellen. Die EZB könnte für meine Begriffe die 5€ Gewinn je 100€ Ausgabe einfach einbehalten, müsste diese jedoch in irgendeiner Form z.B. Gewinnausschüttung an den Staat in Umlauf bringen.
Das Problem entsteht im Video daraus, daß die geldproduzierende Stelle (Zentralbank) 100€ herstellt und 105€ zurückverlangt, ohne die fehlenden 5€ auf dem Markt zur Verfügung zu stellen. Die Zentralbank könnte für meine Begriffe die 5€ Gewinn je 100€ Ausgabe einfach einbehalten, müsste diese jedoch in irgendeiner Form z.B. Gewinnausschüttung an den Staat in Umlauf bringen.
Also dürfte die Rechnung wie folgt aussehen
Zentralbank: Markt:
100€ werden hergestellt 100€ werden von Zentralbank geliehen
105€ werden zurückverlangt -5€ nach Tilgung der Schuld mit Zinsen
---------------------------------------------------------------------------------------
5€ Gewinn der Zentralbank -5€ Verlust am Markt
---------------------------------------------------------------------------------------
---------------------------------------------------------------------------------------
Zentralbank schüttet Ihren Gewinn +5€ an Staat aus. Staat investiert +5€ auf dem Markt.

Es verbleibt eine Unklarheit: Stellt die Zentralbank 105€ oder 100€ her.
Würde sie nur 100€ herstellen, entstünde ein immer größerwerdender Fehlbetrag, den schlussendlich die Zentralbank dem Staat schuldet. Ich gehe schwer davon aus, daß die Produktion von 105€ eine unbedingte Notwendigkeit ist.

Bedenke auch, dass dann "Gewinn" im buchalterische Sinne laut der Fabian-Geschichte böse wären, denn der andere bezahlt ja anscheinend mehr, als ein Gegenstand/Dienstleistung/Produkt "kostet".

Das aber kann man nur behaupten, wenn man den Begriff des ökonomischen Gewinnes nicht kennt und von Residualgewinn nie etwas gehört hat. Die ökonomische Leistung eines Firmeninhabers taucht ja nicht in der Buchhaltung auf (ok: bestensfalls in der Kostenrechnung), aber im Marktgleichgewicht sind die Gewinne langfristig bekanntlich stets 0, sodass keiner wirklich "Profit" rausschlägt und trotzdem Konsumenten- und Produzentenrente maximiert werden. Sicher alles sehr modelltheoretisch, was ich von mir gebe, aber man sollte halt klein und fundiert anfangen, so wie es im Modul "Theorie der Marktwirtschaft" ja auch gelehrt wird. 😉

Also: Gewinn ist immer 0 und trotzdem geht's allen gut