Nutzwertanalyse KE 1 Seite 52

Dr Franke Ghostwriter
. Wie kommt man denn vom paarweisen Kriterienvergleich auf die neuen Prozentwerte nunter einbezug einer Situationsbezogenen Koponente?
Steh grad völlig auf dem Schlauch und wäre über eure Hilfe sehr dankbar....

Beste Grüße

Michael
 
Michael,

im Text steht ja "Da jedoch auch die anderen Diskussionsteilnehmer die Schwächen des Verfahrens einsahen, entwickelte sich eine lebhafte Diskussion um die "wahre" Wichtigkeit der Kriterien.

Du kannst dir die Werte in der Tabelle also nicht mathematisch herleiten. Es ist das Ergebnis einer Diskussion.


Gruß
Timo
 
es geht um die nutzenwertanalyse und zwar, ich verstehe die paar vergleich die kriterien nicht, ich weiss nicht wie diese tableau ausgefüült werden soll, und wo soll ich mit 1 ausfüllen.ich verstehe bei der gewichtungkriterien bzw Abb 18 s47 nichts von der prozentuale verteilung wie geht das. hilfeeee bitteeeeeeeee ich bin für jede hilfe dankbar
 
mimo86,

das Ausfüllen der Tabelle ist sehr einfach und dient nur der Veranschaulichung. Wenn man die relevanten Eigenschaften und die Rangfolge ihrer Wichtigkeit kennt, lassen sich ihre Gewichtungen problemlos berechnen.

Angenommen, Konrad Troller darf sich einen Dienstwagen aussuchen und sortiert, nachdem er sich die Eigenschaften, anhand derer eine Autozeitschrift Fahrzeuge bewertet, zu eigen gemacht hat, diese nach ihrer Wichtigkeit für ihn, so könnte sich folgende Rangfolge ergeben:
  1. Sicherheit 5; 33,33 %
  2. Motorisierung 4; 26,67 %
  3. Umwelt 3; 20,00 %
  4. Karosserie 2; 13,33 %
  5. Innenraum 1; 6,67 %
Danach schreibt man hinter jedes Merkmal in absteigender Reihenfolge die Zahlen von fünf bis eins (s. o.), denn es sind fünf Eigenschaften; entsprechendes gilt bei n Eigenschaften.

Diese Zahlen stehen dafür, wie häufig eine Eigenschaft beim paarweisen Vergleich als wichtiger/besser bewertet wird. Die Motorisierung ist z. B. im Vergleich zu Umwelt, Karosserie und Innenraum für Troller wichtiger und erhält so jeweils eine eins. Der Vergleich mit sich selbst wird ebenfalls mit einer eins bewertet, so dass in Summe eine vier dort steht. Lediglich im Vergleich zur Sicherheit ist die Motorisierung unterlegen, was mit einer Null bzw. nichts bewertet wird.

Addiert man die Zahlen von 5 bis 1 auf, erhält man die Gesamtanzahl der Vergleiche, hier also 15. Bei n Eigenschaften geht es mit folgender Formel einfacher:

[tex] \frac{n\;\cdot\;(n\;+\;1)}{2}\ =\ \text{Gesamtanzahl der Vergl}\text{eiche;} \ \ \ \ \ \frac{5\;\cdot \;6}{2}\ =\ 15[/tex]​

Dividiert man jetzt noch die hinter den Eigenschaften stehenden Zahlen durch die Gesamtanzahl, multipliziert das Ergebnis mit 100, so erhält man die Gewichtungen. Bei der Motorisierung wäre dies also

[tex] (4/15)\;\cdot \;100\ =\ 26,67\text{\%} [/tex]​
Fertig!

Das Ausfüllen der Tabelle dient, wie bereits oben erwähnt, nur noch der Veranschaulichung. Die Eigenschaften sind in der ersten Spalte und in gleicher Reihenfolge in die erste Zeile einzutragen. Wenn möglich sollten die Eigenschaften nach ihrer Wichtigkeit eingetragen werden, so gelten die folgenden Vereinfachungen.

In die [tex] \Sigma [/tex] -Spalte müssen die Zahlen von n bis 1 eintragen werden, die Gewichtungen in die entsprechende Spalte und in die Rangspalte die Zahlen von 1 bis n. Der Rang wird übrigens durch den Entscheider vorgegeben, siehe oben bei der Sicherheit steht ein erstens.

Für die einsen ist das Stichwort obere Dreiecks-Matrix. Die Eigenschaften bilden in der Tabelle eine n x n -Matrix. Diagonal trägt man jetzt von oben links nach unten rechts jeweils eine 1 ein, also von Sicherheit/Sicherheit nach Innenraum/Innenraum. Danach müssen nur noch die Felder rechts dieser Diagonale mit 1 ausgefüllt werden. Fertig!

Was nun, wenn in der Klausur die auszufüllende Tabelle eine andere Reihenfolge der Eigenschaften vorsieht? Kein Problem. Die zu ermittelnden Werte kann man mit dem oben beschriebenen Verfahren errechnen und muss sie nur in die für jede Eigenschaften relevanten Zellen der Tabelle eintragen. Danach schaut man zeilenweise, welche Eigenschaft besser ist als eine andere Eigenschaft und trägt eine 1 ein.
 
Joey vielen vielen dank für deine schnelle antwort. nur eine sache hab ich nicht verstanden und zwar: wie soll ich wissen welche kriterien besser bewertet ist als die andere .zB:auf seite 49 dieses beispiel mit der morgenuss, hir steht nur die kriterien in Abb19 da und anhand die kreterien haben sie die tabelle Abb2o gemacht ohne dazu zu sagen welche kriterien besser ist als die andere.ich hoffe du hast mich verstanden
 
Die Rangfolge der Kriterien nach ihrer Wichtigkeit für die Morgengenuss GmbH ist zwar nicht ausdrücklich dargestellt worden, aber bei genauerem Hinsehen, kann man sie sich selbst schnell erschließen und zwar mit Abbildung 20 und der Legende darunter.

In der [tex] \Sigma [/tex] -Spalte steht bei jedem Kriterium, wie häufig es beim paarweisen Vergleich als wichtiger/besser als die anderen Merkmale beurteilt wurde. Es gibt in diesem Fall genau 13 Kriterien (auch Eigenschaften oder Merkmale genannt), d. h. maximal kann ein Merkmal den Höchstwert von 13 erreichen. Diesen Wert kann »nur« ein Kriterium erreichen, denn sonst wäre das Transitivitäts-(Widerspruchs-)gebot verletzt (KE 1, S. 46 , Paarweiser Kriterienvergleich). Das gilt auch für alle anderen Werte. Sie können jeweils nur einmal zugewiesen werden.

Das Kriterium [tex] Z_{12} [/tex] hat den Wert 13 und damit den 1. Rang. Nach der Legende ist dies die Qualität. [tex] Z_{21} [/tex] (Ausfallsicherheit) hat den Wert 12 und somit den Rang 2. Die folgende Liste vergleiche bitte einmal mit meinem Beitrag oben.
  1. Qualität 13; 14,29 %
  2. Ausfallsicherheit 12; 13,19 %
  3. Durchsatz 11; 12,09 %
  4. Durchlaufzeit 10; 10,99 %
Fällt Dir etwas auf? Wenn nicht, schau dir die Liste meines vorherigen Beitrags an.

In der Klausur müsste im Rahmen der Zielkriteriengewichtung diese Tabelle erst erstellt werden, daher wirst Du in der Aufgabenstellung immer Hinweise finden, welche Kriterien in welcher Reihenfolge (= Rangfolge) wichtig sind. Sieh Dir doch mal die aktuelle EA 1 (WS 2011/2012) an. Außerhalb einer Klausur oder EA muss man keine Tabelle erstellen, sondern kann es wie im vorherigen Beitrag beschrieben machen.

Noch ein Hinweis zum 3. Schritt (Bestimmung der Teilnutzenwerte). Falls man eine eventuell geforderte Umrechnung in ein Punktesystem vergessen hat und die Zeit in der Klausur knapp ist, so kann man das Nachholen bei den Gesamtnutzenwerten, die beim 4. Schritt gebildet werden sollen und zwar indem man dieselbe Umrechnung auf die Gesamtnutzenwerte anwendet.
 
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