Öffentliche Dienst, welche B-Module

Dr Franke Ghostwriter
ich stehe nun vor der Frage der B-Module. Möchte später gerne in Richtung öffentliche Dienst/Verwaltung/Stadt/Landkreis etc gehen 😉 Welche B-Module würden sich dafür anbieten?
Hatte folgende ausgewählt:
Markt & Staat
Probleme der Wirtschaftspolitik: Arbeitslosigkeit, Gesundheitspolitik + Alterssicherung
Instrumente des Controlling
Personalführung
Dienstleistungsmanagement

Was meint ihr dazu?! Und was wären eure Vorschläge?! Ich muss sagen, dass ich mich auch sehr für Controlling interessiere, daher nehme ich das 😉
Liebe Grüße
 
das kommt drauf an, wo Du genau landen willst. Für viele Bundesverwaltungen sind nur VWL-Module interessant (also dann auch nur VWL-Master), weil BWLer in diesen Institutionen überhaupt nicht gefragt sind. Die suchen entweder sehr spezielle Richtungen (Biologen, Chemiker z.B. BMU, Soziologen / Politologen im BMZ od. Juristen / Volkswirte BMF/AA). Und mit einem Bachelor landest Du halt auch nur vgl. gehobener Dienst, das sind im Eingangsamt A9 ca. 1500 € netto, die Du kriegst. Gffs. solltest Du Dir überlegen, noch den Master anzuhängen, damit Du in den hD kommen kannst. Aber da gilt auch, dass so gut wie keine BWLer gefragt sind.
Du solltest zudem bedenken, dass wir im Zuge der hohen Haushaltsverschuldungen (Kommunen u. Bund) derzeit Personaleinstellungen runterfahren. Wenn Du Pech hast, wird es schwierig, als Externer einen Job zu kriegen, weil viele Kommunen und auch der Bund entweder selbst Beamte ausbilden (über Verwaltungs-FHs) od. sich über den nachgeordneten Geschäftsbereich (Überhang!!!) bedienen. Mehr Chancen haste bei Parteien, Sozialverbänden etc., die nicht selbst ausbilden u. sich extern bedienen müssen. Als Externer verbeamtet zu werden ist va. im Norden der Republik sehr selten, da fristen die Leute dauerhaft ein Angestelltenleben, weil die Länder noch mehr sparen müssen als die reichen Südländer wie BY od. BW.

Bei den VWL-Modulen würde ich Dir raten, Dir die Musterklausuren anzuschauen. ich bin angehende VWL D II u. ich kann Dir nur sagen, dass Du Dir echte "Highlights" ausgesucht hast, also Module, die nicht gerade die einfachsten sind.
 
ooookay 🙂 vielen lieben dank für die antwort 😉 ja ich denke auch,dass es schwierig wird überhaupt eine stelle zu finden. wie sind denn die aussichten für volkswirte in der freien wirtschaft? man muss sagen ich habe eine ausbildung zur industriekauffrau gemacht, dabei aber schon gemerkt, dass mich die volkswirtschaftliche seite mehr interessiert. berufserfahrung in diesem bereich habe ich jedoch nicht. nun steht bald die wahl der b-module bevor....und ich finde auch mehr module aus der volkswirtschaft die mich interessieren, als betriebswirtschaftliche. also rein vom interesse her.....der schwierigkeitsgrad ist mir leider noch gar nicht bewusst :-P gibt es denn "einfachere" b-module vwl, als oben genannte, deiner meinung nach!? wenn ja, welche?! 🙂 bin über jeden tip dankbar 😉 habe auch schon an einen master vwl nachgedacht...bin mir derzeit aber noch nicht so schlüssig. wollte egtl. nach dem bachelor erstmal arbeiten und den master am liebsten neben dem beruf machen.....aaaber bis dahin ist ja noch etwas, mach ich mir dann gedanken 😉
vielen lieben dank im voraus
 
VWler in der freien Wirtschaft.. auf jeden Fall einfacher, dort eine Stelle zu bekommen (allein weg. der Masse an Banken, Unternehmen etc.).
Naja, ich bin leicht makroorientiert. Schau Dir wirklich die Klausuren an, ob Dir ggfs. die Materie liegt. Ich selbst finde Marktversagen, Umweltökonomie (beides Endres) sowie Globalisierung + Europ. WiPo (beides Wagner) einfacher als Deine genannten. Schau auch mal in den Threads zu den Modulen, viell. kannst Du da noch interessante Statements anderer Studenten finden.
An deiner Stelle würd ich vollstudieren bis zum Master. Wenn Du erstmal Bachelor im öD bist, ist es relativ schwierig, in den hD zu kommen, v.a. verlierst Du dann wertvolle Zeit, weil Du als Bachelor dann nochmal eine Probzeit auf eine hD-Stelle machen musst, die etwa 2,5 bis 3 Jahre dauert. Dann lieber komplett den Master mitnehmen u. damit bewerben. Da kriegste auch mehr Geld
 
danke für deine bewertungen.....ich habe mir mal einige klausuren angeguckt 😀 ich muss dir auch zustimmen, das ich marktversagen so gerade verständlicher finde als markt&staat, umweltökonomie hat mich dafür eher abgeschreckt 😛 ich glaube ich muss mich damit doch nochmal länger auseinandersetzen um eine entscheidung zu treffen 🙂 alles nicht so leicht
 
Umweltökonomie + Marktversagen haben aber einige Überschneidungen, deswegen würde sich auch anbieten, beide Kurse zusammen zu machen, um Lernzeit einzusparen. Bei VWL ist es auch immer besser, sich zumindest auf eine Fachrichtung zu spezialisieren als sich breit auszurichten, d.h. jew. nur 1 Modul (oberflächlich) von allen Richtungen zu belegen. Also Wahl entweder Makro, Mikro od. FiWi. Aber wie gesagt, das kommt auch darauf an, wo Du später landen willst.
In der Praxis ist es leider die Krux, dass durch die häßliche Bologna-Reform die Studis zumindest in Hagen ihre Module wählen können u. keine wirkliche Spezialisierung mehr erfahren müssen. das war bei den Diplomern besser, weil wir sogenannte Schwerpunkte wählen müssen. Bei meiner Institution bringt nichts, einen Master-Studenten zu nehmen, der keine wirkliche Spezialiserung inne hat. Und zumeist wird seitens der Personaler genau hingeschaut, welche Module / Vertiefungen der jeweilige Kandidat in seinem Portefolio hat. Das Argument der Vollumfänglichkeit beim Master ist nachteilig ggü. seiner dadurch resultierenden Oberflächlichkeit der Lerninhalte.
 
ja da magst du wohl recht haben, dass es sinnvoller ist in einem bereich mehr zu wissen, als seine schwerpunkte zu verteilen. leider weiß ich nur gar nicht wo ich landen werde :-/ macht die sache nicht gerade einfacher.was hälst du persönlich vom modul industrieökonomik?! hat dieses irgendwie ähnlichkeiten oder überschneidungen von anderen modulen?
 
mathematik? ist bei Umwelt megaeasy... da ist Globalisierung etwas anspruchsvoller, weil da Multiplikatorenanalyse wieder eine Rolle spielt. Aber eigentlich alles machbar. Wie gesagt, die Grosser Module sind die anspruchvollsten in Hagen. Wenn man Transferwissen nicht drauf hat, sollte man darum einen großen Bogen machen. Und die IÖ - Scripte sind megaschlecht.
 
oookay, das hilft mir nun sehr weiter 🙂 mathe ist bis zu einem gewissen grad gut, wenn jedoch nur noch formeln und rechnungen statt text in den KE´s stehen, wirds unheimlich 🙂 dann werd ich wohl auch einen bogen um die grosser module machen 😀 stimmt, hatte hier im forum auch gelesen,dass die IÖ-skripte schlecht und fehlerhaft wären. guuut, schonmal einen schritt weiter 😉 bei fragen werde ich vll. nochmal auf dich zurückkommen, wenn ich darf
 
Also ich bin selber im ö.D. (Kommunalverwaltung)... da ist es ganz schwierig in den sogenannten allgemeinen Verwaltungsdienst hereinzukommen als externer.
Auf Kommunalebene sind durchaus eher BWLer als VWLer gefragt. An sich hätte man als BWLer auch gnaz gute Chancen, da die BWL-nahen Stellen unter den Verwaltugnsfachleuten nicht sonderlich beliebt sind. Deswegen könnte es ein ganz guter Weg sein, erst das "normale" Studium an der Verwaltungshochschule zu machen um in den Job reinzukommen und dann z.B. ein Zweitstudium in WiWi.

Ich denke, als Externer hat man die besten Chancen bei den verwaltugnsnahen Institutionen (Eigenbetriebe, Tochterunternehmen, etc.) den Einstieg zu suchen, da diese in der Regel etwas offener für Externe sind.
Welche Module da gefragt sind, kommt immer drauf an. Grundsätzlich sind Controller gefragt, in den Betrieben aber natürlich auch die Module aus dem Bereich Produktion.

Ich denke auch, je weiter man in der "Hierachie" nach oben geht (Kommune -> Land -> Bund) wechselt das Anforderungsprofil immer mehr von BWL zu VWL...
 
Markt & Staat ist super, hat voll Spaß gemacht und hab auch mit 1.0 bestanden. Arbeite in Bundesbehörde, da werden eher BWLer gesucht, vor allem für Haushalt und Controlling.
 
Ich arbeite bei einer oberen Bundesbehörde und da ist es im ersten Zug egal, ob du einen BWL oder VWL-Abschluss hast, jedoch wird meistens eine quantitative Ausrichtung gesucht. Dies erfüllt der VWL-Abschluss sofort, kann man aber auch mit der richtigen Modulwahl in BWL auch erreichen!
 
Bist du dir sicher? Die Ausschreibungen lauten doch meiner Meinung nach Wirtschaftswissenschaftler. Bin auch der Meinung, dass ich die schon vom BMF gesehen habe!
 
Ja schon, aber wir nehmen nur Volkswirte. Hatte mit AL Z doch schon gesprochen u, ich hab die Info, dass BWLer nicht genommen werden.
 
Dann sollten sie Eure Ausschreibungen aber mal dringend ändern. Bei uns (obere Bundesbehörde) werden BWLer, VWLer, Quants, Juristen immer wieder gesucht und genommen. Man muss halt bei den Wiwi-Ausschreibungen immer genau ins Anfoderungsprofil schauen. Da wird mal mehr mal weniger quantitative Ausrichtung gesucht. Wir suchten hier auch schon Controller, Personaler etc. Marketing brauchen wir wohl nicht so richtig. Obwohl's vielleicht gar nicht verkehrt wäre. 😉 Jedenfalls ist die Palette da recht breit. Das erste Kriterium ist halt immer die Note, da wird wirklich gemeint, was in der Ausschreibung steht, wenn man das nicht erfüllt, wird man direkt aussortiert, egal wie die Qualifikationen sonst sind.
 
Deswegen sagte ich ja, dass das bei uns so ist. Na ja, und bei der Vielzahl an Stellen, die wir jedes Jahr ausschreiben mit der entsprechenden Anzahl an Bewerbern, kann ich das schon verstehen, dass da so ein Filter vorgeschaltet wird. Sonst würde unser Personalreferat ja nur noch mehr ersticken. Aber es ist auch ärgerlich, wenn man weiß, dass man da einen super Kandidaten hätte, der vor allem Erfahrung mitbringt und dann hat er/sie halt vor 10 Jahren oder mehr nicht so ne tolle Note gehabt...:rolleyes
 
nee, also wir suchen nur Juristen od. Volkswirte, ggfs. auch noch Journalisten mit Wirtschaftskenntnissen od. Informatiker. Was die Z macht, ist denen überlassen. Die haben so einen großen Topf an externen Bewerbern, dass sie sich aussuchen können, wen sie zu Vorstellungsrunden einladen. Bevorzugt aber Leute mit Berufserfahrung u. "interessanten" Vertiefungsgebieten / Promotionen, die für das Haus hilfreich sind.
 
Dann sollten sie Eure Ausschreibungen aber mal dringend ändern. Bei uns (obere Bundesbehörde) werden BWLer, VWLer, Quants, Juristen immer wieder gesucht und genommen. Man muss halt bei den Wiwi-Ausschreibungen immer genau ins Anfoderungsprofil schauen. Da wird mal mehr mal weniger quantitative Ausrichtung gesucht. Wir suchten hier auch schon Controller, Personaler etc. Marketing brauchen wir wohl nicht so richtig. Obwohl's vielleicht gar nicht verkehrt wäre. 😉 Jedenfalls ist die Palette da recht breit. Das erste Kriterium ist halt immer die Note, da wird wirklich gemeint, was in der Ausschreibung steht, wenn man das nicht erfüllt, wird man direkt aussortiert, egal wie die Qualifikationen sonst sind.

Ihr habt ja auch den ganzen Prüfkrimskrams bei Euch in der Zuständigkeit, das viell. BWL-relevant ist. bei meiner alten Bundesoberhörde (BADV) haben die nur müde gelacht, als ich mit meinem BWl/VWL damals daherkam. Die suchten nur Juristen. Ich denke, man kanns pauschal gar nicht so beurteilen, sondern es ist definititiv abhängig, welche Materie fachlich gesehen bei den jeweiligen Ämtern benötigt wird.
 
Ihr habt ja auch den ganzen Prüfkrimskrams bei Euch in der Zuständigkeit, das viell. BWL-relevant ist. bei meiner alten Bundesoberhörde (BADV) haben die nur müde gelacht, als ich mit meinem BWl/VWL damals daherkam. Die suchten nur Juristen. Ich denke, man kanns pauschal gar nicht so beurteilen, sondern es ist definititiv abhängig, welche Materie fachlich gesehen bei den jeweiligen Ämtern benötigt wird.
VWLer sind bei uns eher selten. Aber bei den Wiwi-Ausschreibungen kommt es echt primär darauf an, ob man die richtigen Fächer gewählt hat und nicht, wie sich das Kind nennt.

Das mit den Ausschreibungen ändern bezog ich auch darauf, dass es von Euch ja Wiwi-Ausschreibungen gibt (hab ich ja auch schon gesehen). Wenn dann nur VWLer eingestellt/gesucht werden, finde ich, sollte man das auch direkt so schreiben. Ist ja legitim, diese Anforderung zu haben.

Stimmt, pauschal kann man nicht sagen, was im öD gebraucht wird. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten. Man sollte sich halt schon überlegen, in welche Richtung man gehen will. Die Bundesnetzagentur oder das Umweltministerium suchen wieder was anderes.
 
Ich hatte bei mir im Amt einen Kollegen, Hagen - BWL Abschluss mit Vertiefung Steuerrecht, den wollten die nicht mal in der Steuerabteilung haben.. das Ende vom Lied: umsonst studiert. Und da konnte auch unser Personalrat nix machen. das war echt bitter.
ich weiß, dass wir WiWi-Ausschreibungen haben / hatten. Mittlerweile nehmen sie bei Neueinstellungen aber schon den volkswirtschaftlichen Bezug mit auf.
 
Du solltest zudem bedenken, dass wir im Zuge der hohen Haushaltsverschuldungen (Kommunen u. Bund) derzeit Personaleinstellungen runterfahren. Wenn Du Pech hast, wird es schwierig, als Externer einen Job zu kriegen, weil viele Kommunen und auch der Bund entweder selbst Beamte ausbilden (über Verwaltungs-FHs) od. sich über den nachgeordneten Geschäftsbereich (Überhang!!!) bedienen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass gerade die Kommunen mit HSK händeringend nach externen BWLern suchen, die "den Laden mal aufräumen". Wobei "extern" nicht ganz richtig ist - Privatwirtschaftliche Erfahrung und Verwaltungserfahrung mit akademischem Hintergrund (und eben nicht nur Verwaltungs-FH). Dies gilt zumindest für die klassische Kämmerei (mit Beteiligungsmanagement) und die Wirtschaftsförderung.

Als problematisch erweist sich in der Praxis eben oft der rein verwaltungsbezogene Blickwinkel - ob Projekte betriebswirtschaftlich Sinn ergeben wird dort nicht hinterfragt. Da werden Kosten berechnet "um sie mal berechnet zu haben", völig ohne Nutzen und ist da auch noch stolz drauf. Eine Prüfung der Eröffnungsbilanzen von Doppik-Kommunen ist auch eher gruselig, da zeigt sich ganz deutlich, dass bei den "alten Verwaltungshasen" zu viel Wissen und grundlegendes Verständnis fehlt. Auch Eigenbetriebe und Krankenhäuser werden oftmals "aus dem Bauch heraus" geführt... leider (oder zum Glück für die jeweilige Kommune) kommt das nur ganz selten an die Öffentlichkeit.
 
ich finde es auch besser, wenn der Staff mit BWLern angereichert wird, gerade um Verwaltungen effizienter u. moderner zu gestalten. Das verhallt leider nur zu oft ungehört.
 
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